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Geschütteter Staudamm und Verfahren zu dessen
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Herstellung (Zusatzanmeldung zu der Patentanmeldung P 24 59 691.6)
Die Erfindung betrifft einen geschütteten Staudamm mit einer Untergrundabdichtung
und einer an der Untergrundabdichtung angeschlossenen Kernabdichtung, wobei gemäß
der Hauptanmeldung P 24 59 691.6 als Kernabdichtung wenigstens eine Schlitzwand
vorgesehen ist.
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Es wurde nun gefunden, daß die Schlitzwand dieses geschütteten Staudamms
besonders vorteilhaft unter Aufnahme von relativ hohen Verformungen ohne Rißbildung
herstellbar ist, wenn erfindungsgemäß die Schlitzwand Erdbeton enthält oder aus
Erdbeton besteht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Schlitzwand und dem
luftseitigen Stützkörper ein Filter-Vlies vorgesehen ist.
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Dann erhält man nämlich eine erosionssichere Schlitzwand, bei der
nach dem Auftreten von Rissen keine weiteren Beschädigungen in der Wand mehr eintreten,
sondern sich vielmehr diese Risse von selbst wieder heilen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Filter-Vlies eine
Filtermatte auf, auf deren beiden Seiten grobfasriges und rauhes Kunststoffmaterial
mit dem Vlies vernadelt oder in sonstiger Weise aufgebracht ist.
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Dadurch wird vor allem eine gute Verbindung sowohl mit dem Erdbeton
als auch mit dem Erdmaterial erzielt, ohne daß die Poren des Filter-Vlieses verstopft
werden.
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Die Filtermatte kann beispielsweise aus Polyamid und/oder Polyester
bestehen oder einen oder beide dieser Stoffe enthalten.
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Vorzugsweise sind die Filter-Vliese, von denen wenigstens je einer
je einem Schlitzwandabschnitt zugeordnet ist, im Bereich der Anschlußstelle zwischen
zwei Schlitzwandabschnitten überlappend angeordnet. Hierbei kann im Uberlappungsbereich
der Filter-Vliese ein im Querschnitt dreieckiger Hohlraum als Anschlußnut zwischen
den Filtervliesen vorgesehen sein, Eine gute Verbindung zwischen einzelnen Schlitzwandabschnitten
ergibt sich dann, wenn die Schlitzwandabschnitte, welche insgesamt die Schlitzwand
bilden, an ihren Anschlußstellen über
Ineinandergreifende Erdbetonbereiche
miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise besteht der Erdbeton, abgesehen von seinem Flüssigkeitsanteil,
aus 7,5 bis 12,5 Gewichtsprozent Trockentonmehl, 3,75 - 6,25 Gewichtsprozent Zement,
mit Sand als Rest und eventuellem Kunststoffanteil.
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Das untere Ende der Schlitzwand kann über eine aus zähnachgiebigem
Material bestehende Schloßkonstruktion oder über einen aus Erdbeton, der mit Betonit
oder Kunststoffzusatz, oder beides versetzt ist, bestehenden Erdbetonkörper mit
dem Untergrund, insbesondere einen oben wannenförmig ausgebildeten Kontrollgang
aus Beton, eine Herdmauer oder andere Schlitzwand bzw. dem Untergrund verbunden
sein. Hierbei besteht der mit Betonit versetzte Erdbeton, abgesehen von seinem Flüssigkeitsanteil,
vorzugsweise aus 7,5 bis 12,5 Gewichtsprozent Trockentonmehl, 3,75 bis 6,25 Gewichtsprozent
Zement, 1,5 bis 2,5 Gewichtsprozent Betonit, mit Sand als Rest und eventuellem Kunststoffanteil.
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Ein Verfahren zum Herstellen eines geschütteten Staudammes der vorerwähnten
Art zeichnet sich dadurch aus, daß die Schlitzwand aus einzelnen Schlitzwandabschnitten
ausgebildet wird, indem nach jeweils einer Schüttung ein Schlitz im Trocknen aus
dieser Schüttung ausgehoben wird, der bis zum Anschluß an den Untergrund oder zum
nächsten unteren Schlitzwandabschnitt reicht, und daß dieser Schlitz mit Erdbeton
gefüllt wird. Vorzugsweise wird das obere Ende desjenigen Schlitzwandabschnittes,
auf dem der nächste Schlitzwandabschnitt errichtet werden soll, beim Ausheben des
dafür bestimmte Schlitzes mit Rillen, Furchen oder sonstigen Vertiefungen versehen,
bevor der Erdbeton eingebracht wird.
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Vor dem Einbringen des Erdbetons wird vorzugsweise ein Filter-Vlies
längs der Wand des Schlitzes, die,von dem luftseitigen Schlitzkörper gebildet wird,
angeordnet. Hierbei kann die Anordnungs insbesondere so erfolgen, daß das obere
Ende der Wand, an welcher das Filter-Vlies angeordnet wird, nach außen zu abgeschrägt
wird und das Filter-Vlies über die Abscllrägung hinaus ein Stück längs des Bodens
der letzten Aufschüttung angeordnet wird.
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Besonders vorteilhaft für eine gute Verbindung zwischen den einzelnen
Filter-Vliesen ist es, wenn das Verfahren so durchgeführt wird, daß ein im Querschnitt
dreieckiger Verdrängungskörper am oberen Ende des Schlitzes zwischen dem Filter-Vlies
und dem Erdbeton angeordnet oder die dreieckförmige Aussparung durch Ausstechen
geschaffen wird; daß dieser Verdrängungskörper nach Erhärten des Erdbetons durch
Sand oder Splitt ersetzt wird, der seinerseits nach Ausheben des nach oben zu nächsten
Schlitzes mit Preßluft ausgeblasen wird; und daß man längs der vom luftseitigen
Stützkörper gebildeten Wand ein weiteres Filter-Vlies so anordnet, daß sein unteres
Ende das obere Ende des zum vorherigen Schlitzwandabschnitt gehörenden Filter-Vlieses
überlappt.
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Der vorerwähnte Erdbeton hat den Vorteil, daß er aus Materialien hergestellt
ist, die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie das Dammschiittmaterial selbst, d.h.,
daß die Steifemoduln etwa in der gleichen Größenordnung liegen, was äußerst vorteilhaft
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger in den Figuren der
Zeichnung im Prinzip dargestellter, besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungagemäflen
geschütteten Staudamm mit einer Trockenschlitzwand; Fig. 2 eine Teilansicht der
Fig. 1 in einem gegenüber dieser Figur vergrößertem Maßstab, welche zwei Schlitzwandabschnitte
der Trockenschlitzwand und deren Verbindung miteinander veranschaulicht; Fig. 3
eine gegenüber Fig. 2 vergrößerte Ansicht der Anordnung eines Vlieses zwischen dem
Erdbeton, aus welchem die Schlitzwandabschnitte bestehen, und dem Erdmaterial des
luftseitigen Stützkörpers des Staudammes; Fig. 4a bis 4d mehrere aufeinanderfolgende
Phasen der -Herstellung einer Verbindung zwischen zwei Schlitzwandabschnitten, die
in der fertigen Trockenschlitzwand übereinanderliegen; Fig. 5 einen Querschnitt
durch einen Verdrängungskörper in Form eines Holzkeils, wie er bei der Herstellung
einer Verbindung zweier Schlitzwandabschnitte Verwendung findet; und Fig. 6 eine
Vorrichtung zum Ausblasen eines Erdschlitzes, in den ein Trockenschlitzwandabschnitt
eingebracht werden soll.
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Bei dem in Fig. 1 im Querschnitt dargestellten Ausführungsbeispiel
eines geschütteten Staudamms mit einer Trockenschlitzwand 100 umfaßt letztere eine
Anzahl übereinanderliegender Schlitzwandabschnitte 101, die senkrecht verlaufen
und jeweils um eine vorbestimmte Strecke in der Horizontalen gegeneinander versetzt
sind; die einzelnen Schlitzwandabschnitte 101 können aber auch direkt, d.h. ohne
gegenseitige horizontale Versetzung, senkrecht übereinander stehen.
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Der geschüttete Staudanm nach Fig. 1 weis-t weiterhin auf der dem
Wasser zugewandten Seite der Trockenschlitzwand 100 einen wasserseitigen Stützkörper
102 und auf der dem Land zugewandten Seite der Trockenschlitzwand 101 einen luftseitigen
Stützkörper 103 auf. Nach außen zu schließt sich an beide Stützkörper je eine Fels-
bzw. Gesteinsschicht 104 bzw. 105 an, die wasserseitig durch eine Böschungsicherung
106 aus gesetzten Steinen abgeschlossen ist, wahren sie landseitig eine Humusabdeckung
107 aufweist. Die obers-te Stelle des Staudammes kann, wie die Fig. 1 zeigt, abgeflacht
und zumindest teilweise als Straße 108 ausgebildet sein, die man auch als Kronenweg
bezeichnet.
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Der Staudamm ist auf den Grund 109 aufgeschüttet, wobei zwischen dem
Grund und dem aus minderwertigem, schlitzbarem, nich-t dichtem Schüttmaterial, aus
welchem sowohl der wasserseitire als auch der luftseitige Stützkörper 102 bzw. 103
bestehen, noch eine Zwischenschicht 110 aus Kies, Schotter, grobgranuliertem Material
vorgesehen ist, jedoch is-t diese Zwischenschicht 110 nicht im Bereich des unteren
Endes der Trockenschlitzwand 100 vorgesehen, dort befindet sich vielmehr ein in
den Grund 109 teilweise abgesenkter Kontrollgang 111 aus Beton, der in seinem Inneren
einen Durchgang 112 für Personen zum Zwecke der Kontrolle des Staudamms besitzt.
Das Dach des Kontrollgangs
111 ist so ausgebildet, daß es zwei
parallele Rinnen in Längsrichtung des Staudamms aufweist, wobei in die eine dieser
beiden Rinnen, nämlich die dem wasserseitigen Stützkörper 102 zugewandte Rinne 113
das untere Ende des untersten Schlitzwandabschnitts 101 eingesetzt und zur Verbindung
zwischen diesem untersten Ende und der Rinne 113 zähnachgiebiges Material 114 vorgesehen
ist, das sich im Bereich der Rinne 113 und nach oben etwas über die Rinne hinaus
erstreckt. Dieses zähnachgiebige Material 114 bildet eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem unteren Ende des untersten Schlitzwandabschnitts 101 und dem Boden
sowie den Seitenwänden der Rinne 113. In der parallelverlaufenden Rinne 113a ist
ein Filter 115 aus Kies, Schotter, grobgranuliertem Material o dgl. vorgesehen.
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Die Verbindung zwischen dem unteren Ende des untersten Schlitzwandabschnitts
101 und dem Kontrollgang 111, der auch eine Herdmauer oder eine andere Schlickwand
sein kann, kann auch, wie Fig. 2 zeigt, mittels einer die Rinne 113 ausfüllenden
Erdbetonfüllung 1-16 ausgebildet sein, wobei in diese Erdbetonfüllung 116 das unterste
Ende der untersten Schlitzwand 101 bis zu einer vorbestimmten Tiefe, beispielsweise
bis zu einem Drittel der Tiefe der Rinne 113, eintaucht. Der Erdbeton, aus dem die
Erdbetonfüllung 116 hergestellt ist, unterscheidet sich von dem Erdbeton, aus welchem
die Schlitzwandabschnitte 101 hergestellt sind, durch einen Zusatz an Betonit.
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Der Erdbeton, aus welchem die Schlitzwandabschnitte 101 erstellt sind,
hat insbesondere folgende bevorzugte Zusammensetzung:
85 Gewichtsprozent
Sand 10 Gewichtsprozent Trockentonmehl 5 Gewichtsprozent Zement wogegen eine bevorzugte
Zusammensetzung des Erdbetons für den Erdbetonkörper 116 folgende ist: 83 Gewichtsprozent
Send 10 Gewichtsprozent Trockentonmehl 5 Gewichtsprozent Zement 2 Gewichtsprozent
Betonit.
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Die jeweiligen An-teile an Trockentonmehl, Zement und Betonit können
in einem Bereich von + 25 relativnProzent gegenüber den obigen Zusammensetzungen
verändert werden, wobei der Rest dann jeweils Sand ist. Das bedeu-tet also, daß
die Zusemmensetzung für den Erdbeton der Schlitzwandabschnitte 101 vorzugsweise
in folgenden Grenzen liegen kann: 7,5 - 12,5 Gewichtsprozent Trockentonmehl 3,75
- 6,25 Gewichtsprozent Zement Rest: Sand evtl. Kunststoffbeigabe Entsprechend kann
die Zusammensetzung, des Erdbetons für den Erdbetonkörper 116 in folfrenden Greizen
liegen: 7,5 - 12,5 Gewichtaprozent Trockentonmehl 3,75 - 6,25 Gewichtsprozent Zement
1,5 - 2,5 Gewichtsprozent Betonit Rest: Sand evtl. Kunststoffbeigabe
Um
die Verformungseigenschaften des Erdbetons der Schlitzwand möglichst denen des angrenzenden
Darnmschüttstoffes anzupassen, wird als Ausgangsprodukt für die Aufbereitun; dieses
Erdbetons ein Sand verwendet, der dem Schüttmaterial (Material der Stützkörper 102
und 103) ähnlich ist. Der gewählte Sand soll relativ gemischtkörnig aufgebaut sein;
der Rohtongehalt soll wenigstens 2 - 5 betragen und sein k-Wert unter 1 x 10-6 m/s
liegen. Nach den Reihenuntersuchungen ist folgende Zusammensetzung der Erdbetonmischung
günstig: 1331 kg/m3 Sand, 153 kg/m3 Tonmehl, 90 kg/m3 Zement.
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Das Trockenraumgewicht dieser Mischung beträgt 1,6 Mp/m3.
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Durch Zugabe von 400 1/m3 Wasser ergibt sich eine pumpfähige Mischung
mit einem Feuehtraumgewicht von 2,0 Mp/m³. Die Verarbeitbarkeit des frischen Erdbetons
wird durch Prüfung des Ausbreitmaßes beurteilt.
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Für die Schlitzherstellung zum Zwecke der Erstellung von Trockenschlitzwänden
wird jedoch ein Schüttmaterial vorausgesetzt, welches wenigstens 2 - 5 % Feinmaterial
im Schluffbereich aufweist. Der Rest soll ein Sand-Kiesgemisch sein.
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Es sei im Zusammenhang mit den Fissuren 1 und 2 noch daraL;f hingewiesen,
daß die Schlitzwand 100 gegenüber der Dammachse 117 in horizontaler Richtung etwas
nach der Wasserseite zu versetzt ist.
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Die einzelnen Schlitzwandabschnitte 101 können nur aus Erdbeton bestehen
und beispielsweise eine Höhe von 3,20 m und eine Dicke von 0,60 m haben. An der
Stoßstelle zwischen zwei iibereinanderliegenden Schlitzwandabschnitten 101 kann
eine
ineinandergreifende Verbindung der beiden Schlitzwandabschnitte
dadurch herges-tellt werden, daß nach Erstellen des jeweils unteren Schlitzwandabschnitts
dessen oberer Rand, an welchen der nach oben zu nächste Schlitzwandabschnitt 101
anschließen soll, mit Rillen versehen wird, beispielsweise mittels der Zähne eines
Baggergreifers, der den Schlitz in der Schüttung aushebt. Wenn dann der Erdbeton
zur Ausbildung des erwähnten nächsten Schlitzwandabschnitts eingebracht wird, dann
füllt dieser zunächs-t die Rillen und dann den Rest des Schlitzes aus, so daß sich
eine Verbindungsstelle 118 zwischen zwei übereinanderlie-renden Schlitzwandabschnitten
ergibt, bei welcher der Erdbe-ton des einen Schlitzwandabschnitts mit dein Erdbeton
des anderen Schlitzwandabschnitts "verzahnt" ist, so daß sich gewissermaßen ein
nahtloser Ubergang der einzelnen Schlitzwandabschnitte 101 ineinander ergibt, wozu
man ein Einbinden des Erdbetons der jeweils vorhergehenden Schlitzwand mit dem Erdbeton
der darauf folgenden Schlitxtrand vornimmt.
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An sich ist es ohne weiteres möglich, die einzelnen Schlitzwandabschnitte
101 lediglich aus dem erwähnten Erdbeton herzustellen. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Schlitzwand ergibt sich jedoch dann, wenn jeder Schlitzwandabschnitt
zusätzlich durch ein Filter-Vlies 119 ergänzt ist, welches zwischen dem Erdbeton
des jeweiligen Schlit7.wandabschnitts 101 und dem luftseitigeIi Stützkörper 103
anbeordnet ist, wie beispielsweise die Fig. 2 zeigt.
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Eine gegenüber Fig. 2 vergrößerte TeilseJinittansicht, wie sie in
Fig. 3 wiedergegeben ist, zeigt den näheren Aufbau des Filter-Flieses 119 sowie
dessen Anordnung zwischen dem Erdbeton eines Schlitzwandabschnitts 101 und dem Erdmaterial
des luftseitigen Stützlcörpers 103:
Das Kunststoff-Filter-Vlies
119 weist eine synthetische Filtermatte 119a auf, die beispielsweise aus Polyamid
und/oder Polyester besteht, und in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Dicke
von 11 mm besitzt. Auf jeder Seite der Filtermatte ll9a ist jeweils eine Schutzschicht
119b aus grobfaserigem und rauhem Kunststoffiiiaterial aufgenadelt, und zwar bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel in einer Dicke von je 3 mm.
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Uber die Schutzschichten 119b ist das Filter-Vlies 119 auf der einen
Seite unrnittelbar mit dem Erdbeton der Schlitzwand 101 und auf der anderen Seite
direkt mit dem Erdmaterial des luftseitigen Stützkörpers 103 verbunden. Die Schutzschichten
ll9b dienen einerseits zur festen Anbindung des Filtervlieses 119 an den Erdbeton
bzw. zur Trennung der Filtermatte 119a von Erdmaterial, und andererseits dienen
die beiden Schutzschichten ll9b als Schutz und gegen ein Versetzen bzw. Zusetzen
des Filter-Vlieses i rnit Material und zur Erhaltung der Wasserwegigkeit, die sehr
wichtig ist, wie die nachstehende Erläuterung der Wirkungsweise des Filter-Vlieses
119 zelt: Die Trockenschlitzwand kann im Laufe der Zeit an irgendeiner Stelle einen
Riß bekommen, durch den dann Wasser vom wasserseitigen Stützkörper 102 zum luftseitigen
Stützkörper 103 fließt. Durch dieses Wasser werden Feinststoffe aus de Erdbeton
der Trockenschlitzwand herausgespült. Diese herausgespülten Feinststoffe verstopfen
nach und nach die Poren des Filter-Vlieses 119, so daß die WasserströmunXr durch
den in der Trockenschlitzwand entstandenen Riß allmählich langsamer wird, wodurch
es dann dazu kommt, daß auch der entstandene Riß, zumindest teilweise, mit den Feinststoffen
zugeschwemmt und so wieder abgedichtet wird. Da nun die erwähnten Feinststoffe,
die zum "Selbstabdichten" eines Risses im Erdbeton der Trocenschlitzwand
erforderlich
sind, in der AuSschiittullg, d.h. also im Material des wasserseitigen Stützkörperg
102 nur geringfügig enthalten sind, also zur Selbstabdichtung die in der Trockenschlitzwand
selbst befindlichen Feinststoffe benötigt werden, ist das Filter-Vlies 119 auf der
dem wasserseitigen Stützkörper 102 abgewandten Seite der Trockenschlitzwand angeordnet,
so daß das vom wasserseitigen Stützkörper 102 herkommende Wasser die Feinststoffe
im Bereich des entstandenen Risses aus der Trockenschlitzwand heraus schwemmen kann,
damit es zu dem oben genannten Wirkungsmechanismus kommt. Würde man dagegen das
Filter-Vlies 119 auf der dem wasserseitigen Stützkörper 102 zugewandten Seite der
Trockenschlitzwand 100 anordnen, dann könnte es im Bereich eines in der Trockenschlitzwand
entstandenen Risses nicht zu einer Verlangsamung der Wasserströmung kommen, weil,
wie bereits erwahnt in dem Ma-terial des wasserseitigen Stützkörpers 102 Feinststoffe
nur ganz geringrfügig enthalten sind, so daß sie nicht ausreichen würden, die Poren
des Filter-Vlieses 119 bzw. der Filtermatte ll9a allmählich zu verstopfen. Vielmehr
würde die Wasserströmung durch den entstandenen Riß wegen des Herausschwemmens von
Feinststoffen und der damit bedingten Vergrößerung des Risses in ihrer Geschwindigkeit
immer mehr zunehmen, so daß der Riß durch die immer stärker werdende Erosion vergrößert
würde, also die durch den Riß gegebene Schadstelle immer gefährlicher werden würde.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt das spezifische 3
Gewicht der Filtermatte ll9a),N% = 1,8 g/cm und ist damit größer als dasjenige des
Wassers, so daß die Filtermatte abgesenkt werden kann.
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Das Flächengewicht des Filter-Vlieses 119 ist trotz der Aufnadelung
der beiden Schutzschichten 119b auf die Filtermatte ll9a noch ca. 1100 g/m² bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel; weiterhin beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel
die Reißfestigkeit nach DIN 53858 (Grobtest) bei 30 ,4 Dehnung noch 100 kp.
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Durch diese besondere Ausführung des Filter-Vlieses 119 behält dieses
beim Einbau hinter dem Erdbeton an der dem gestauten Wasser abgewandten Seite seine
Filterwirksarnkeit und ermöglicht einen garantierten Druckabbau durch die Entwasserung,
wo mit eine Entspannung des luftseitigen Stützkörpers 103 erzielt wird.
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Mehrere aufeincnderfolgende Phasen eines bevorzugten Verfahrens zur
Herstellung einer Schlitzwand der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Art sind in den
Figuren 4a bis 4b veranschaulicht: Bei der Schüttung des Staudammes, die in einzelnen
Schichten durchgeführt wird, erfolgt die Verdichtung der einzelnen Schichten mit
möglichst optimaler Wirkung, beispielsweise wird die Verdichtung mittels Gummiradwalzen
mit 40t Dienstgewicht durchgeführt. Nachdem eine Schicht mit einer Höhe von etwa
2,5 - 3,5m aufgeschüttet ist, was in einzelnen Schüttlagen geschieht, die eine Höhe
von etwa 25 - 35 cm haben, wird ein Schlitz 120 in der Schüttung im Trockenen ausgehoben,
wobei dieser Schlitz bis zum nächstunteren Schlitzwandabschnitt reicht. Aufgrund
des bindigen Materialaufbaues bleiben die Schlitze 120, vorzugsweise als Endlos-Grabenschlitze
ausgehoben werden, senkrecht stehen. Auf der Seite des Schlitzes, die an den luftseitigen
Stützkörper 103 anschließt, wird am oberen Ende des Schlitzes dessen Seitenwand
bei
121 nach außen zu abgeschrägt, wobei der Winkel t unter welchem der obere Schlitzwandbereich
121 zur Senkrechten verläuft, in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel 20° beträgt,
und im allgemeinen vorzugsweise zwischen 15 und 500 liegt.
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Nun wird ein Filter-Vlies 119 längs der vorn Stützkörper 103 gebildeten
Seitenwand des Schlitzes 120 angeordnet, und zwar so, daß ihr unteres Ende 119c
etwa bis an das obere Ende des vorher ausgebildeten Schlitzwandabschnitts reicht,
wie bei C in Fig. 2 veranschaulicht, während das obere Ende ll9d des Filter-Vlieses
waagerecht auf der Schfi-ttung des luftseitigen Stützkörpers 103 zu liegen kommt,
wie Fig. 4a zeigt.
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Es sei noch darauf hingewiesen,daß vorundnach dem Einlegen bzw. Anbringen
des Filter-Vlieses 119 die Anschlußfugen entsprechend gereinigt werden müssen, worauf
weiter unten näher eingegangen werden wird.
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Nunmehr wird der Schlitz 120 mit Erdbeton 122 gefüllt, wobei zwischen
den Teil des Filter-Vlieses, welches die abgeschrägte Wand 121 bedeckt und im Erdbeton
122 ein im Querschnitt dreieckförmiger Raum ausgespart wird, indem ein Verdrängungskörper
123, der insbesondere ein Holzkeil bzw.
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-profil sein kann, zwischen die abgeschrägte Wand 121 und den Erdbeton
122 so eingelegt wird, daß der Erdbeton 122 am oberen Ende des Stützwandabschnitts
101 auf seiner dem luftseitigen Stützkörper 103 zugewandten Seite einen nach einwärts
abgeschrägten Wandbereich 12elf bildet, der etwa an der Stelle in einen senkrechten
Verlauf übergeht, an welcher auch der abgeschrägte Wandbereich 121 in den senhrechten
Verlauf übergeht.
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Die dreieckförmige Aussparung kann auch ausgestochen werden.
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Der Winkel P , wie ihn der abgeschrägte Wandbereich 124 mit
der
Senkrechten bildet, beträgt in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel 300, im allgemeinen
liegt er vorzugsweise im Bereich zwischen 15 und 450.
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Ein als Verdrängungskörper 123 geeigneter Holzkeil ist im Querschnitt
in Fig. 5 gezeigt, in der auch die Winkels und Y, eingezeichnet sind. Die Höhe H
des Holzkeils beträgt bei einem bevorzugten Ausftihrungsbeispiel 0,15 m, wobei die
Länge L1 + L2 der oberen Seite 0,15 m ist. Diese Länge besteht aus den beiden Teillängen
L1 und L2, die sich jeweils zwischen der Senkrechten S und der rechten bzw. linken
Kante der oberen Seite erstrecken, und in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
L1 = 0,05 m und L2 = 0,10 m.
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Während nun die Fig. 4a den Zustand des Betonierens zeigt, in welchem
der Verdrängungskörper 123 eingelegt und der Schlitz 122 vollständig mit Erdbeton
gefüllt ist, gelangt man nach Verfestigung dieses Erdbetons und dem Herausnehmen
des Verdrängungskörpers 123 zu der in Fig. 4b gezeigten Phase der Herstellung eines
Schlitzwandabschnitts, wobei sich ein im Querschnitt dem Verdrängungskörper 123
entsprechender freier Raum ergibt, der als Anschlußnut A bezeichnet sei.
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In der Herstellungsphase nach Fig.4c is-t die Anschlußnut A mit Sand
oder Splitt ausgefüllt worden, wodurch eine visuelle Markierung des Anschlusses
und ein Schutz des oberen Teils des Filter-Vlieses beim Schlitzen der nächsten Schüttung
ergibt; gleichzeitig bildet der in die Anschlußnut A eingefüllte e Sand oder Splitt
einen Verdrängungskörper für die später aufzuschüttende Erdschicht, so daß also
in die Anschlußnut A kein Erdreich eindringen kann, wenn die nächste Schüttung aufgebracht
wird. Diese Schüttung wird dann aufgebracht,
wenn der Zustand erreicht
ist, wie in Fig. 4c gezeigt ist.
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Wenn diese nächste Schüttung aufgebracht ist, wird der nächste Schlitz
120a darin, ausgehoben, der bis zum oberen Ende 101a des eben hergestellten Schlitzwandabschnitts
nach unten zu reicht. Durch die Zähne des Dagergreifers, welcher den ch1itz 120a
aushebt, werden die bereits oben erwähnten Rillen 118 in dem oberen Ende 101a ausgebildet,
die in Fig. 4d rgezeigt sind.
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Damit die Möglichkeit einer Beschädigung des darunterliegenden Vlieses
vermindert wird, ist der über dem Vlies greifende Baggerzahn gegenüber den übrigen
verkürzt. Danach wird der in der Anschlußnut A befindliche Sand oder Splitt mit
Druckluft herausgeblasen.
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Zu diesem Reinigen der Ansciffußnut A kann ein Gerät verwendet werden,
wie es in Seitenansicht in Fig. 6 dargestellt ist.
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Dieses Gerät besteht aus einem lanzen, dünnwandigem Rohr 125, das
beispielsweise eine Leine von etwa 4,50 m und einen Durchmesser von etwa 2,5 cm
hat. Dieses Rohr ist an seinem unteren Ende um 90° gebogen und läuft in einer Düse
126 aus, die beispielsweise dadurch entsteht, daß man die Spitze des Rohres flach
drückt. Außerdem kann am unteren Ende des Rohres 125 ein Rad 127 angebracht sein,
so daß man mit dem unteren Ende des Rohres auf der Oberseite des oberen Ende 101a
der eben gebildeten Schlitzwand herurnfahren und auß dem Ausblasen der Anschlußnut
auch eine Reinigung der übrigen Fläche des oberen Teils lOla der eben gebildeten
Schlitzwand vornehmen kann.
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Dann wird an der von dem luftseitigen Stutzkörper gebildeten Wand
des Schlitzes 120a ein Flies 119 angebracht, und zwar in der Weise, wie oben in
Verbindung mit Fig. 4a näher erläutert worden ist. Dann wird Erdbeton in den Schlitz
120a eingefüllt. Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, daß das
Filter-Vlies
119 beim Einbringen des Erdbetons in sämtliche Hohlräume der Wände des Schlitzes
120a (wie vorher beim Einbringen des Erdbetons in den Schlitz 120), so daß ein inniger
Verbund zwischen den einzelnen Materialien entsteht.
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Wie man in Fig. 2 wie auch in Fig. 4d sieht, ergibt sich ein Uberlappung
der Filter-Vliese 119 im Bereich der Anschlußnut A, und durch den in der Anschlußnut
A aus Sand oder Splitt hergestellten Verdrängungskörper wird, insbesondere in der
Kopfausbildung, ein einwandfreier Anschluß des unteren Filter-Vlieses an die folgende
Schlitzwand sichergestellt.
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Soll auf den im Schlitz 120a entstehenden Schlitzwandabschnitt ein
weiterer Schlitzwandabschnitt nach oben zu folgen, dann wiederholt sich das Verfahren
in der Reihenfolge der Fig. 4a bis Fig. 4d Für die Ausführung der Abdichtungswand
aus Erdbeton sind neben materialtechnischen Fragen auch wirtschaftliche Gesichts-2
punkte, die sich in den Kosten pro m Wand niederschlagen, zu berücksichtigen. Bei
der Herstellung einer normalen Schlitzwand im Schutze einer Suspension ist dabei
der Aufwand für das Schlitzen nicht allein maßgebend, sondern vor allem der Aufwand
für die Nebenbetriebe, d.h. Herstellen und Vorhalten der Betonitsuspension, Vorhalten
der Pump- und Regenerieranlagen sowie der erforderlichen Spezialgreifer bzw. Saugbohranlagen.
Dieser beaehtliche Kostenfaktor, der sich nur bei großen Baustellen mit vielen m2
Schlitzwand in einem wirtschaftlich vertretbaren Maß vermindert, ist ebenfalls zu
berücksichtigen. Das Vorhalten der entsprechenden PS ist ebenfalls in Rechnung zu
setzen. Ein weiterer Gesichtspunkt für eine Schlitzwand aus Erdbeton zur Abdichtung
ist die möglichst
nahtlose Verbindung der einzelnen Wandelelnente
untereinander.
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Beim Trockenschlitzwandverfahren sind bereits schon ca. 30 -50 % der
zu erwartenden Setzungen abgeklungen, wobei besonders betont werden muß, daß gerade
die anfänglichen Setzungen in einem sehr kurzen Zeitraum erfolgen, d.h. am Anfang
größere Scherbeanspruci'ungen eintre-ten. Diese werden jedoch beim neuen Verfahren
ausgeschaltet. Außerdem ermöglicht das plastische Erdbeton eine Aufnahme von Verformungen
bis zu 5 % ohne Rißbildung.
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Außerdem wurde die Befahrkeit der Erdbetonwand getestet, wobei sich
herausstellte, daß bereits nach 20 Stunden die Wand so weit erhärtet ist, daß sie
überschüttet werden kann und mit Vibrations- bzw. Walz- oder Walkgeräten befahren
werden kann, ohne daß Schäden an der Wand entstehen.
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Die Trockenschlitzwand erweist sich schließlich auch kostenmäßig trotz
des zusätzlichen Einbaues eines Vlieses als wesentlich günstiger als die normale
Schlitzwand mit Stützflüssigkeit. Die Verringerung der Kosten dürften bei Ausarbeitung
des Verfahrens pro m2 etwa 20 - 40 Sú betragen.
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Wie man aus Fig. 2 ersieht, kann auch irn Bereich des unteren Endes
der Schlitzwand ein Filter-Vlies 128 vorgesehen sein, das in gleicher Weise wie
die Filter-Vliese 119 ausgebildet ist. Dieses Filter-V;ies 128 taucht überlappend
mit dem daran nach oben anschließenden Filter-Vlies 119 in den Erdbetonkörper 116
ein und verlauft dann schräg nach abwärts, und zwar soweit, daß es gleichzeitig
noch das Filter 114 überdeckt, wobei der Raum unterhalb des Filter-Vlieses 128 zwischen
dem Erdbetonkörper 116 und dem Filter 114 mit Splitt ausgefüllt ist.