-
Schnurwickelverschluß für Säcke Die im Postdienst verwendeten Beutel
für Postsendungen jeder Art werden zur Zeit, nach Zusammenfaltung des offenen Beutelendes
zu einem Beutelkropf, mit einem Bindfaden verschlossen. Die Verschluß schnur wird
gleichzeitig dazu verwendet, um den an den Beuteln anzubringenden Adreßzettel zu
befestigen, der - um ordnungsgemäß angebracht und beschriftet werden zu können -
aus einem kartonstarken Papier der Größe DIN A6 hergestellt werden muß. Die Schnur
wird beim Öffnen des Beutels mit einem Beutelmesser aufgeschnitten. Hierdurch entstehen
für Papier- und Bindfadenbeschaffung erhebliche Kosten. An Einrichtungen zur Verminderung
dieser Kosten sind bisher im Postdienst verwendet worden: 1. Bentelschließen verschiedener
Art, die aus einer Metallplatte mit Verriegelungsvorrichtung und einer angeknoteten
Schnur bestehen. Sie ermöglichen es, - eine Schnur wiederholt zum Verschließen von
Beuteln zu verwenden. Die Beutelschließen sind jedoch nicht verwendbar für Beutel
mit nachzuweisendem Inhalt (Einschreib- oder Wertsendungen), da diese gegen unbefugtes
Öffnen durch Siegelmarke oder- Bleiplombe gesichert werden müssen. Beutel dieser
Art müssen daher wie bisher mit einer verknoteten nur einmal verwendbaren Schnur
umschlossen werden.
-
2. Eine Adreßtafel mit Verschlußvorrichtung für Säcke. Dieser Sackverschluß,
der sowohl Ersparnisse an Schnur- als auch an Papierbeschaffungskosten ermöglicht,
wird für Säcke verwendet, die zur Aufnahme von Kleingut bestimmt sind (kleinere
Pakete) und die einen oberen Umfang von mindestens 1,68 m aufweisen. Bei der Hauptzahl
der Postbeutel, die für Briefsendungen und Päckchen bestimmt sind und nur einen
oberen Sackumfang bis zu 1,50 m besitzen, ist dieser Verschluß nicht verwendbar,
weil Säcke kleineren Umfangs mit dem Patentverschluß sich nicht ausschütten lassen.
Ferner ist der Patentverschluß für die große Zahl der Postbeutel mit Einschreib-
und Wertsendungen ungeeignet, bei denen die Verschlußschnur gegen unbefugtes Offnen
durch Siegelmarke oder Bleiplombe gesichert werden muß.
-
Es ist bekannt, zum Verschließen von Kartons besonders ausgebildete
Bänder zu verwenden, die gleichzeitig dazu dienen, mehrfach verwendbare, feste,
aus Karton oder entsprechendem Material gefertigte Adreßträger zu benutzen. Sie
sind jedoch nur für Kartons verwendbar und nur im Pendelverkehr zwischen zwei Orten
zweckmäßig.
-
Es sind ferner Schnurwickelverschlüsse für Beutel bekannt, bei denen
auf einer Trägerplatte befestigte Spiraldruckfedern zur Verklemmung der benutzten
Schnur dienen. Derartige Sackverschlüsse haben sich an sich gut bewährt, sie benötigen
jedoch einen
besonderen Aufwand für die Anbringung der Adresse.
-
Der neue Schnurwickelverschluß hat gegenüber der bisherigen Beutelschließe
und Adreßtafel für Kleingutsäcke den Vorteil, daß er für Postbeutel jeder Art verwendet
werden kann und somit die erwünschte Einsparung an Bindfaden und Papier bei allen
Postbeuteln möglich macht.
-
Erfindungsgemäß wird dies bei Schnurwickelverschlüssen für Säcke
mit Verklemmung der Schnur mittels einer an einer Trägerplatte befestigten Spiraldruckfeder
dadurch erreicht, daß die Trägerplatte als Beutelfahnen-Trägerplatte ausgebildet
ist, in die papierstarke Beutelfahnen einsteckbar und mittels einer Schnur auf der
Trägerplatte festlegbar sind.
-
Zweckmäßig wird die Trägerplatte in an sich bekannter Weise um eine
gedachte senkrechte Achse annähernd zylindrisch gekrümmt ausgebildet. Erfindungsgemäß
kann ferner der Schnurwickelverschluß zwei rückseitige Vorsprünge mit Einkerbungen
aufweisen, in die eineVerschlußspange einrastbar ist, und kann er an beiden Enden
zwei topfartig eingesenkte Bohrungen haben.
-
Der erfindungsgemäße Schnurwickelverschluß hat dem Bekannten gegenüber
den Vorteil der äußerst einfachen Handhabung, die mit einer erheblichen Einsparung
an Material einhergeht. Die Einsparung entsteht dadurch, daß an Stelle der bisher
allein verwendbaren Beutelfahnen, die die Adresse tragen und die daher nur einmal
verwendet werden konnten, nunmehr soIche von Papierstärke benutzt werden können.
-
Diese zunächst geringfügig erscheinen mögende Einsparung ist jedoch
dadurch von erheblichem Umfang, daß im Rahmen einer Postverwaltung täglich eine
außerordentlich große Anzahl von Postsäcken befördert werden muß.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Schnurwickelverschluß wird die Breite der
Trägerplatte zweckmäßig so groß bemessen, daß sie den zusammengewundenen Beutelhals
höchstens zur Hälfte umspannt. Die Höhe wird so gewählt, daß ein geeignetes Formblatt
aufgenommen werden kann. Es hat das Format eines hodkantstehenden schmalen Rechtecks
und wird nur so groß bemessen, daß in seinem oberen Teil ein Stempel mit Orts- und
Datumangahe der Versandstelle des Beutels aufgedrückt und darunter, von links lesbar,
die Fahrtrichtungsangaben vermerkt werden können. Zum Festhalten des Formblatts
wird der untere Teil des Schnurwickelverschlusses mit kreisbogenformigen Taschen
und rechtwinklig abgebogener, nach von weisender Schmalseite ausgestattet. Als Verriegelungsvorrichtung
wird eine Schraubenfeder verwendet, die vorzugsweise am verbreiterten oberen Teil
der Adreßtafel dicht neben der rechten Kante des Formblatts so angebracht wird,
daß die Kordel beim Umschnüren des Beutelhalses über den oberen Teil des Formblatts
gebunden werden muß und dieses zusätzlich gegen Herausfallen sichert. Um das Formblatt
für das Vermerken der Fahrtrichtungsangaben und Aufdrücken eines Stempels mit Datum
und Ortsangabe der absendenden Stelle voll ausnutzen zu können, können diese Vorrichtungen
am oberen Teil des Schnunvickelverschlusses neben der für das Formblatt benötigten
Fläche angeordnet werden.
-
Durch diese Anordnung wird außerdem erreicht, daß die Schnur beim
Umschnüren des Beutels über den oberen Teil des Formblatts gebunden wird und dieses
gegen Herausfallen aus dem Schnurwickelverschluß zusätzlich sichert; die kreisbogenförmigen
Taschen und die rechtwinklig abgebogene, nach vorn weisende Schmalseite des Schnurwickelverschlusses
brauchen demzufolge nur im unteren Teil ausgebildet zu werden.
-
Der in dieser Weise mit einer Verschlußvorrichtung ausgestattete
Schnurwickelverschluß kann für Beutel mit nicht nachzuweisenden Briefsendungen und
für zu plombierende oder mit Klebemarke zu sichernde Beutel benutzt werden. Die
wiederholt verwendbare Schnur wird daher zweckmäßig wegen der beiden letztgenannten
Forderungen in der Weise an dem Schnurwickelverschluß befestigt, daß sie durch eine
Bohrung in der Nähe der Verriegelungsvorrichtung geführt und an beiden Enden mit
Knoten versehen wird. Wenn der Beutel plombiert oder durch Klebemarke gesichert
werden soll, kann die wiederholt verwendbare Schnur bis etwa zur Hälfte ihrer Länge
durch die Bohrung gezogen werden, und beide freien Schnurhälften werden so zwischen
Beutel und Schnurwickelverschluß geklemmt, daß sie die weiteren Handgriffe beim
Verschließen des Beutels nicht behindern.
-
Der Beutel wird nun durch eine besondere Plombenschnur für einmalige
Verwendung in üblicher Weise umschnürt, wobei die Schnur durch die Verriegelungsvorrichtung
an den Schnurwickelverschluß geführt und durch Plombe oder Klebemarke gesichert
wird.
-
Die Sicherheit der Umschnürung gegen unbefugtes Abstreifen zum offenen
Ende bei Beuteln mit nachzuweisendem Inhalt läßt sich durch die Verwendung eines
mit Verriegelungsvorrichtung ausgestatteten Schnurwickelverschlusses erheblich erhöhen,
ohne daß beim Umschnüren ein Mehraufwand an Arbeit entsteht.
-
Für die Befestigung des mit Beutelverschlußvorrichtung ausgestatteten
Schnurwickelverschlusses reicht eine Befestigungsschelle mit Dornen nicht aus, weil
dieser Schnurwickelverschluß weiter unterhalb
des offenen Beutelendes im einfachen
Beutelgewebe - also nicht in einem durch Umschlagen des Gewebes gedoppelten Rand
- angebracht werden muß.
-
Es können daher an der Rückseite des Schnurwickelverschlusses mit
Rillen versehene Knöpfe angebracht oder aus dem Blech der Trägerplatte des Schnurwickelverschlusses
rechtwinklig nach rückwärts herausragende, mit Einkerbungen versehene Lappen herausgestanzt
werden. Diese Knöpfe oder Lappen werden durch zwei im Beutelgewebe eingepreßte Planösen
gesteckt und durch eine Spange vorzugsweise aus Federstahldraht, die in die Rillen
oder Einkerbungen einrastet, am Zurückgleiten gehindert.
-
Eine weitere Befestigungsart ist möglich, indem ein Blechstreifen
an beiden Enden hohlnietartig ausgeformt und durch zwei Löcher im Beutelgewebe in
entsprechenden, topfartig eingesenkten Bohrungen des Schnurwickelverschlusses vernietet
wird. Zum Schutz des Beutelgewebes kann bei beiden Befestigungsarten ein Stück Gurtband
mit eingenietet werden.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 die Vorderansicht, Abb. 2 den Querschnitt, Abb.
3 den Längsschnitt und Abb. 4 die Rückansicht des Schnurwickelverschlusses mit Schnurverriegelungsvorrichtung
und Befestigung durch Federspange, Abb. S den Längsschnitt und Abb. 6 die Rückansicht
des Schnurwickelverschlusses mit Schnurverriegelungsvorrichtung und Befestigung
durch Nietblech, Abb. 7 das Formblatt für Fahrtrichtungsangaben, Abb. 8 den Schnurwickelverschluß
mit Formblatt am umschnürten Beutel für nicht nachzuweisende Briefsendungen mit
der wiederholt benutzbaren Schnur verschnürt, Abb. 9 der Schnurwickelverschluß mit
Formblatt am umschnürten Beutel für Einschreibsendungen mit einmalig verwendbarer
Schnur und Klebemarke verschlossen, Abb. 10 den Schnurwickelverschluß mit Formblatt
am umschnürten Beutel für Wertsendungen mit einmalig verwendbarer Plombenschnur
und Plombe verschlossen.
-
Die Trägerplatte 1 ist im unteren Teil mit halbkreisförmigen Taschen
2 und rechtwinklig nach vorn weisender Schmalseite3 ausgestattet. Auf dem nach rechts
verbreiterten oberen Teil 4 ist eine Schraubenfeder 5 in herausgestanzten Haltezungen
6 befestigt, darunter ist eine Bohrung 7 für die an beiden Enden durch Knoten verdickte
Schnur 8 für wiederholte Verwendung vorgesehen. Die linksseitige Verbreiterung 9
soll vorzeitige Abnutzung der Schnur an der Blechkante verhüten. Abb. 2 zeigt die
zylindrische Krümmung im Querschnitt sowie einen der beiden herausgestanzten Vorsprünge
10 mit Einkerbungen 16 zum Einrasten der in Abb. 3 und 4 dargestellten Federspange
11. Die in Abb. 4 eingezeichneten beiden Planösen 12 werden in das nicht dargestellte
Beutelgewebe eingestanzt. Aus den Abb. 5 und 6 ist die Befestigungsart durch ein
Nietblech 13 mit hohlnietartigen Verformungen in Vernietung mit der Adreßtafel ersichtlich.
In Abb. 9 ist die I(lebemarke mit 14J in Abb. 10 die Plombe mit 15 bezeichnet.