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Verfahren und Einrichtung zur Behandlung von feinkörnigem Gut oder
von Tropfen In der Technik ist häufig die Aufgabe zu lösen, Flüssigkeiten oder feinkörniges
Gut von etwa 3 mm abwärts zu behandeln, z. B. dieses Gut zu trocknen oder es metallurgisch
oder chemisch zu verarbeiten.
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Bei dieser Behandlung sind zahlreiche Bedingungen zu beachten, wie
z. B. Menge Temperatur, Geschwindigkeit, chemische Aktivität und Zusammensetzung,
Konzentration, Gleichgewichtsbedingungen chemischer Art, Dauer der Einwirkung des
Behandlungsmittels, physikalische Eigenschaften der Körper, wie Porosität, Neigung
zur Agglomeration und Zerreiblichkeit.
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Genannt seien die Trocknung von Braunkohle und Salzen, die Schwelung
von Kohle und Ölschiefer sowie ihre vollständige oder teilweise Vergasung, die Gewinnung
zahlreicher Metalle, wie Fe, Zn, Al, Mg, durch Reduktion oder über die Chloride
und Carbide, die Erzeugung von Metallpulvern, das Rösten von Pyriten und edelmetallhaltigen
Arsenopyriten, die Gewinnung von Farbpigmenten, wie Ti 02, sowie die Behandlung
von Nahrungsmitteln, wie Milch, Zucker, Fruchtsäften, Getreide, Sojabohnen, Ölsaaten
und Erdnüssen.
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Hierfür wird bisher häufig das Wirbelbett angewandt, in dem aber
keine wärmetechnische Gegenstromführung möglich ist und das außerdem zu Entmischungen
führen kann oder in dem die Behandlung von Körpern überhaupt unmöglich wird, weil
es sich verkittet, wie z. B. beim Verdampfen von Silo, das sich erneut niederschlägt.
Ebenso können unerwünschte Versinterungen auftreten, weshalb man schon den Zusatz
von Sand zur Wirbelschicht empfohlen hat.
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Die Erfindung schlägt einen anderen Weg zur Lösung der Aufgabe vor.
Sie geht aus von Verfahren und Einrichtungen zur Behandlung von feinkörnigem Gut
oder von Tropfen in Gefäßen, in denen der durch ein Gas oder Dampf aufwärts getragene
Feingutstrom in übereinanderfolgenden Kammern in Wirbeln aufgelöst wird.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird das Gut in das Behandlungsgefäß
mittels einer Drallströmung eingeführt, die innerhalb des Gefäßes in Ringwirbel
umgeformt wird, welche in Richtung auf die äußere Gefäßwandung hin kreisen zwecks
kammerweiser Reaktion mit Gas oder Dampf, der längs der äußeren Gefäßwand abwärts
strömt.
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Vorteilhaft ist, in einem Gefäß ohne innere Einbauten, z. B. Zwischenwände,
zwei ineinanderliegende Tromben aufrechtzuerhalten, dabei in der inneren Trombe
das zu behandelnde Gut aufzugeben, um es am Ende behandelt wieder abzuführen, und
in der äußeren Trombe in Wechselwirkung mit der inneren Trombe das Gut physikalisch
oder chemisch zu behandeln.
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Das neue Verfahren kann auch derart ausgeübt werden, daß die innere
Trombe als Träger des Gutes ver-
tikal umgelenkt wird, derart, daß sie in sich zurückläuft.
Ferner ist nach der Erfindung möglich, mehrere innere und äußere Tromben innerhalb
eines Gefäßes übereinander auszubilden und das zu behandelnde Gut nacheinander in
diese hintereinandergeschalteten Tromben überzuführen.
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Die Erfindung besteht in der gemeinsamen Anwendung der folgenden
Merkmale: a) Das Feinkorn oder die Flüssigkeitstropfen werden in den Unterteil der
Behandlungsgefäße mittels einer an sich bekannten Drallströmung tangential eingeführt,
unter gleichzeitiger Drehwirbelung; diese Strömungen werden durch Düsen und Torsionskörper
erzwungen. b) In Verbindung damit wird die Drallströmung innerhalb des Gefäßes in
Ringwirbel umgeformt. die auf die äußere Gefäßwand hin kreisen.
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Es ist bekannt (deutsches Patent 725 121), Flüssigkeit oder Gas in
einem Gefäß dadurch wiederholt zur Reaktion zu bringen, daß die Gefäßwandungen mit
Wellenbergen und Wellentälern parallel zur senkrechten Hauptachse des Gefäßes übereinander
angeordnet sind. Diese Gefäß ausbildung erzwingt die Bewegung der einander beeinflussenden
Ströme derart, daß jeweils hauptsächlich in den verengten Querschnitten, welche
von den gesamten Querströmen durchflossen sind, die Reaktion sich verstärkt.
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Abweichend davon beruht die Erfindung darauf, eine kontinuierliche
Drallströmung des Trägers für das behandelte Gut bei dessen Eintritt in das Gefäß
zu
erzwingen und die Gefäßwandungen - derart auszubiI-den, daß sie
diese Strömung einfassen und aufrechterhalten, derart, daß die Reaktion des aufwärts
getragenen Feingutstromes mit dem abwärts strömenden Gas oder Dampf sich lediglich
in der- Randzpne dieser Aufwärtsströmung vollzieht, nämlich in dem der äußeren Gefäß
wand unmittelbar benachbarten Querschnitt.
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Für die Druckhydrierung (deutsches Patent 879 081) ist empfohlen
worden, das Hydriergut von unten tangential in ein glattwandiges Reaktionsgefäß
einzuführen, so daß sich darin eine glatte schraubenförmige Strömung entwickelt,
in deren innerem absteigendem Ast die Hauptmenge der flüssigen Stoffe, ohne von
einer Rohrwandung umfaßt zu sein, abwärts sinkt, um gegebenenfalls wieder in die
aufsteigende Schraubenströmung zu gelangen. Die Reaktion vollzieht sich dabei innerhalb
der äußeren aufsteigenden Schraubenströmung dadurch, daß in diese die reagierenden
Komponenten eingespeist werden. Nach der Erfindung wird dagegen nur eine der Komponenten,
nämlich das Trägergas, in einer aufsteigenden Drallströmung in das Behandlungsgefäß
eingeführt, und diese Drallströmung wird in Richtung auf die äußere Gefäß wandung
hin in kreisende Ringwirbel umgeformt. Die zweite Behandlungskomponente wird im
Gegenstrom nur längs der äußeren Gefäßwand entgegengeführt.
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Schließlich ist empfohlen worden (USA.-Patent 2 192 124), chemische
Reaktionen zwischen Flüssigkeit und Gasen dadurch zu fördern, daß man Gas, Flüssigkeit
oder beide von oben längs der glatten Innenwandung eines Gefäßes abwärts strömen
ließ und diese Strömung immer wieder auf die Oberfläche einer Rohrschraube umlenkt,
welche sich dicht auf der Innenwandung des Gefäßes hochzog. Bei dieser Arbeitsweise
werden die an der Innenwandung eines Gefäßes abwärts rieselnden Gas- oder Flüssigkeitsströme,
jedoch keine frei vorgeformte aufwärts strömende Drallbewegung eines Trägergases
benutzt.
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Gegenüber den bekannten Arbeitsweisen besteht der Vorteil des neuen
Verfahrens darin, daß die freie Strömung des Trägergasstromes erlaubt, ihn mit feinkörnigem
Gut oder mit Tropfen anzureichern, sowie daß das Verfahren in weiten Grenzen unabhängig
von Temperatur, Druck, Geschwindigkeit und anderen physikalischen Einflüssen ist.
Das Verfahren nach der Erfindung erlaubt auch eine Anwendung bei chemisch aggressiven
Stoffen, weil die Anforderungen an die Art der Ausbildung des Behandlungsgefäßes
gering sind und daher solche Gefäße leicht aus beliebigen Stoffen, z. B. aus keramischen
Massen u. dgl., hergestellt werden können.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einigen beispielsweisen Ausführungsformen
dargestellt.
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Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen Ringschachtofen; Fig. 2 ist
ein stark vergrößerter Schnitt nach II-II der Fig. 1; Fig. 3 ist ein schematisches
Strömungsdiagramm; Fig. 4 ist ein mittlerer senkrechter Querschnitt durch eine andere
Ausführung eines Ringschachtofens; Fig. 5 ist der mittlere Längsschnitt durch eine
andere beispielsweise Ausführung eines Ringschachtofens, hauptsächlich zur Verarbeitung
von Eisenkonzentrat.
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In Fig. 1 ist 1 ein Vertikalschnitt durch den Ring schacht mit schraubenförmiger
Verrippung 2, die einen unter Umständen ganz engen Ringspalt 3 frei läßt. Die Gutaufgabe
erfolgt über (nicht gezeichnete,
übliche) Verteilungseinrichtungen bei 4, der Gaszutritt
bei 5, der Austritt bei 6, der Abzug z. B. einer Schmelze bei 7. Das Gut wandert
also von oben nach unten und das Behandlungsmittel im Gegenstrom von unten nach
oben durch den Ofen. Das Kräftespiel hierbei zeigen Fig. 2 und 3. In Fig. 2 zeigt
2 eine einzelne Verrippung aus Fig. 1, in deren Hohlraum der Gasstrom 5 tangential
und unter gleichzeitiger Drehwirbelang 8 geführt wird. Diese Strömung wird in bekannter
Weise durch (nicht gezeichnete) Düsen und Torsionskörper erzwungen, die sich am
unteren Ende des Schraubenganges 2 und, hilfsweise, auch über den inneren Schacht
des Ofens verteilt befinden. 3 ist der vom Behandlungsgut erfüllte Ringspalt und
9 die äußere Ofenwandung. Betrachtet man nun (Fig. 3) ein Teilchen 10 des Behandlungsgutes
senkrecht zu Fig. 2, also in tangentialer Richtung, so unterliegt es einmal der
Förderwirkung 11 des im Schraubengang zweckmäßig mit hoher Geschwindigkeit in Radialebenen
des Ofens kreisenden und gleichzeitig schraubenförmig aufwärts steigenden Gasstromes,
zweitens der Förderwirkung 12 der Drehwirbelung 8. Beide Kräfte bilden die Resultierende
13, die das Gutteilchen im gleichsinnigen, Schraubengang wie den Gasstrom, aber
nach abwärts führen, so daß es zwangläufig von oben nach unten durch den Ofen geleitet
wird.
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Eine Vermischung des Gutes mit dem Behandlungsstrom 5 erfolgt nicht,
da dieser wie der Gas strom der bekannten Wirbler das Gut ständig nach außen schleudert,
ihm dabei seine Wärme, Kälte mitteilt oder chemisch oder in anderer Weise durch
die unmittelbare Berührung, ständige Durchwirbelung und infolge seiner Feinkörnigkeit
großen Moloberflächen auf ihn einwirkt. Der Ofen läßt sich daher auch in mehrere
Behandlungszonen unterteilen, indem an der Schachtinnenwand Gas zu- oder abgeführt
wird, so daß man unter den verschiedensten Bedingungen im Ringspalt 3 arbeiten kann.
So kann z. B. bei der Gewinnung eines Stahlvorproduktes der Ofen in drei Zonen unterteilt
sein, z. B. in eine erste oxydierende Zone, um alles FeO in Fe203 überzuführen,
eine bei niedriger Temperatur mit viel C Or reduzierende Zone, um nicht erneut FeO
entstehen zu lassen, und schließlich eine Zone mit fast reinem C O, um eine Vollreduktion
und Schmelzung zu erreichen. Ebenso können eine oder mehrere Zonen im Wärmegegenstrom,
andere im Wärmegleichstrom arbeiten. Ist man z. B. bei der Stahlgewinnung aus Si
02-reichen Erzen zu einer sauren Schlackenführung genötigt, so kann man die Schmelzung
im Gleichstrom mit dem Gut durchführen, damit verdampfendes Si 02 über der Schmelze
unmittelbar aus dem Ofen unten abgeführt wird, ohne sich bei niedriger Temperatur
wieder niederzuschlagen und das Gut zu verkitten, was eintreten würde, wenn das
Gas im Gegenstrom oben aus dem Ofen abgezogen würde. Die Drehwirbelung 8 bzw. 12
kann in diesem Falle verringert werden oder im umgekehrten Sinne erfolgen, damit
das Gut nicht zu schnell im Ofen abwärts geführt wird, da es bereits der dann absteigenden
Förderwirkung des Tangentialstromes 11 ausgesetzt ist.
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Während im Ringschachtofen die Strömung durch Reibung verursachende
Einbauten erzwungen werden muß, kann man durch Anwendung der bekannten physikalischen
Erscheinung der Trombe die Strömung auch durch Impulsgabe auslösen. Eine solche
Einrichtung zeigt Fig. 4. Hier dient die Kerntrombe mit den Strömungsschichten 14,
15 der Förderung des bei 16 eintr,etenden, beispielsweise mittels (nicht gezeichneter)
Staubpumpe zugeführten Gutes, z. B. eines Pyrits.
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Der äußere Wirbler mit der Sftömungsschicht 17 dagegen führt das Behandlungsmittel
zu. Die innere Trombe entsteht in bekannter Weise durch Einblasen einer geringen
Menge von Behandlungsmittel durch tangential gerichtete Düsen 18, das durch die
lüfterförmige Ringleitung 19 zugeführt wird. Durch die tangentiale Richtung der
Düsen entsteht die äußere Strömungsschicht 15 der inneren Trombe, die auf wärts
zum oberen Boden 20 des Ofens gerichtet ist.
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Dort kehrt sie um und saugt das Behandlungsgut an, das sie an der
inneren Strömungsschicht 14 zur wirbelförmig ausgebildeten Gasreinigung 21 trägt.
Aus dieser wird das fertig behandelte Gut, z. B. abgerösteter Pyrit, unten bei 22
abgezogen, während das Gas um 1800 in vertikaler Richtung umgelenkt wird und bei
23 austritt. Im thermischen Gleichstrom mit der inneren Trombe arbeitet der äußere
Wirbler, dessen aufsteigende Strömungsschicht 17 durch Einblasen von Behandlungsmittel,
z.B. heißer SO2, durch die lüfterförmige Ringleitung 24 in bekannter Weise mittels
schraubenförmiger Einbauten 25 entsteht. Sie wird über den Ringkanal 26 abgezogen.
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Die innere Trombe 14, 15 dient lediglich der Förderung des Gutes,
weshalb die Menge des bei 19 zutretenden Behandlungsmittels so knapp wie möglich
gehalten wird, um die angeschlossene Gasreinigung 21 nicht unnötig zu belasten.
Der äußere Wirbler 17 führt das Behandlungsmittel zu oder wie im Falle der Pyrite
die entstehende SO2 ab. Da die Schicht 17 in Drehsinn und Axialbewegung der Schicht
15 gleichgerichtet ist, teilt sie letzterer ihre Wärme mit, oder es geht wie im
Falle der Pyrite umgekehrt die durch die Zündung der Pyrite entstehende Wärme und
die durch sie entwickelte S 02 aus dem mit der Schicht 14 abwärts geführten Gut
über Schicht 15 auf Schicht 17 über, die ihrerseits bei 26 den Ofen verläßt. Es
besteht also bei der gezeichneten Anordnung wiederum Gegenstrom zwischen Gut und
Behandlungsmittel. Die sich unmittelbar unter dem Boden 20 entzündenden Pyrite geben
ihre Wärme im Gegenstrom 14 an die Schichten 15 und 17 ab, so daß die Pyrite bereits
gekühlt bei 22 abgezogen werden. Ebensogut kann man jedoch, falls nötig, mit Gleichstrom
arbeiten, indem man den Wirbler umgekehrt arbeiten läßt, also den Abzug 26 über
den Düsen 18 und den Zutritt 24 unter dem Boden 20 anordnet. Man ist auch nicht
an die Vertikalanordnung der Trombe gebunden, so daß man das ganze System auch horizontal
oder wie sonst erforderlich arbeiten lassen und das ganze System sowohl um 90 wie
um 1800 drehen kann. Ferner kann man über der Kerntrombe, die eine etwa 50fache
Länge ihres Durchmessers besitzen kann, mehrere Hohltromben oder Wirbler anordnen,
um mehrere Zonen zu bilden und teils im Wärmegegen-, teils im Wärmegleichstrom zu
arbeiten.
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Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise in Fig. 5 für die Verarbeitung
von Eisenerzkonzentrat von etwa 50 Mikron Korngröße dargestellt. Möglichst reines
CO von etwa 17500 C wird bei 27a durch die Tangentialdüsen 27 eingeblasen und erzeugt
die Kerntrombe mit der aufsteigenden Wirbelschicht 28, die am Boden 29 das bei 30
mit Raumtemperatur zutretende Konzentrat ansaugt und nun mit der abwärts gerichteten
Wirbelschicht 31 zunächst in die Zone der H2 O-und C O2-Austreibung gelangt, wozu
es auf etwa 9000 C erhitzt werden muß. Diese Erwärmung erfolgt im Gegenstrom durch
ein Gemisch aus CO und CO2, das bei 32 mit etwa 10000 C eintritt, als Wirbelschicht
33 aufsteigt und bei 34 austritt. Die Menge dieses Gemisches wird so gewählt, daß
es die Anwärmung des
Erzkonzentrates åuf 900° C bewirkt, -sich aber selbst im Gegenstrom
auf etwa 1000 C abkühlt. Hierzu muß die Oberfläche der Wirbelschicht 33 und die
Zeitdauer des Durchtritts des Konzentrates in der Schicht 31 richtig gewählt sein,
wozu man durch GestaItung der Ofenabmessungen, Wahl der Gasgeschwindigkeiten sowie
Aufenthaltszeit des Behandlungsgemisches iin Ofen, ferner der Drehzahl und dem Steigungswinkel
der Wirbelschicht 33 gegenüber der Vertikalachse des Ofens in der Lage ist.
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Im Anschluß hieran gelangt das Erz in eine Oxydationszone, in der
es wieder abgekühlt werden muß, und zwar von etwa 900 auf 6000 C. Dies wird durch
die Wirbelschichten 35, 36 einer Hohltrombe bewirkt, deren Impulswirbel 35 iiber
Zutritt 37 mittels Tangentialdüsen 38 gebildet wird. Dieser Wirbel 35 kehrt am Zwischenboden
39 um und erzeugt den aufwärts gerichteten Wirbel 36, der über den Iüfterförmigen
Austritt 40 abgezogen wird. Das mit Schicht 31 absteigende 9000 C heiße Erz beheizt
im Gegenstrom über Schicht 28 den Wirbel 36, so daß dieser sich von etwa 450 auf
8000 C anwärmt, das Erz aber sich von 900 auf 6000 C abkühlt. Andererseits heizt
der Wirbel 36 das mit etwa 1000 C bei 37 zutretende CO-CO2-Gemisch in Schicht 35
auf, so daß es über dem Zwischenboden 39 im Gegenstrom eine Temperatur von etwa
4500 C erlangt. Hinsichtlich Gemischmenge, Gasgeschwindigkeiten usw. gilt für diese
Oxydationszone dasselbe wie für die H2 O-C O2-Austreibungszone.
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Schließlich gelangt das Konzentrat mit Schicht 31 in eine dritte
Zone, diejenige der Reduktion und Schmelzung, die durch den überlagerten Wirbler
mit Schicht 41 gebildet wird. Diese Schicht 41 wird über den Eintritt 42 mit reinem,
etwa 17500 C heißem CO, einem C O-H2-Gemisch oder einem anderen geeigneten, z. B.
aus Naturgas gewonnenen Reduktionsmittel beschickt.
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Diese Wirbelschicht 41, die mit der Schicht 28 gleichsinnig aufsteigt,
beheizt durch diese hindurch die abwärts rotierende Schicht 31 und erhitzt dabei
Erz und Schlacke auf Schmelztemperatur, während sie sich ihrerseits auf etwa 7000
C abkühlt, wozu die bereits in den oberen Zonen geschilderten Maßnahmen zu ergreifen
sind. Ihr Austritt erfolgt bei 43.
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Die einzelnen Tröpfchen der Schmelze werden im anschließenden Wirbler
44 ausgeschleudert und sammeln sich im Herd 45, aus dem sie in üblicher Weise abgezogen
werden, während das Traggas nach Umlenkung um 1800 bei 46 austritt.
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Wärmetechnisch ist es zweckmäßig, das Abgas der obersten Zone teils
für die mittlere Zone zu verwenden, teils aus ihm in dem Reaktor 47 das C O2 zu
entfernen. Das verbliebene CO wird in einem bekannten Abstichgenerator 48 mit flüssiger
Schlacke als Wärmespeicher auf etwa 17500 C erhitzt und dann für Schmelzung und
Reduktion in der untersten Ofenzone benutzt. Generator 48 dient gleichzeitig für
die Wiedererhitzung des umlaufenden Traggases der Kerntrombe 28, 31. Das die Abzüge
43 und 40 verlassende C O-C O2-Gemisch wird in einem weiteren Abstichgenerator 49
auf etwa 10000 C erhitzt, womit der Gaskreislauf geschlossen ist. Die gesamte Verhüttung
liefert demnach in dem Reaktor 34 nur kaltes C O2 als Abgas.
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Das in der Wirbelschicht 31 abwärts geführte Erz vermischt sich mit
den überlagerten Wirbel- bzw.
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Trombenschichten 33, 35, 36 und 41 nicht, da die innere Trombe 28,
31 begrenzte Schichten bildet, was allen Tromben eigentümlich ist.
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Mit den beschriebenen Einrichtungen lassen sich eine ganze Reihe
weiterer Aufgaben durchführen,
z. B. Staubuiederschlag durch Einblasen
von Ionisierungskernen oder das Festfrieren einer Gleichgewichtsphase, z. B. bei
der Al- und Mg-Metallgewinnung, wobei die Wirkung durch Einblasen fester Körper
verstärkt werden kann. Man arbeitet beim Festfrieren der Gleichgewichtsphase zweckmäßig
im Gleichstrom, um hohe Temperaturdifferenzen zwischen Gut und Behandlungsmittel
zu erzielen.
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Wichtig ist ferner die Regelbarkeit der Aufenthaltsgeschwindigkeit
des Gutes durch Benutzung verschiedener Zonen oder verschiedener Drehwirbelgeschwindigkeit
12, weil man das Gut hierdurch mit verschiedener Geschwindigkeit absinken lassen
oder in der Schwebe halten kann. Nach Erreichen der Höchsttemperatur läßt sich eine
Wiederabkühlungszone im Gleich- oder Gegenstrom ausschließen. Tiefkühlung, z. B.
von Milch, mittels C O2 ist möglich. Die Reaktion kann durch geeignete Bemessung
der Behandlungsmenge, ihre Temperatur, Druck usw. in das günstigste Temperatur-
und Druckgebiet gelegt werden. Zuschlagsstoffe oder chemische Behandlungsmittel
aller Art lassen sich einführen. Bei Gefahr des »Totbrennens« kann das Gut in verschiedener
Korngröße in verschiedener Höhe des Ofens eingegeben werden.
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Elektrische Einrichtungen lassen sich zuschalten, z. B. solche zur
Aufladung der Ofenwand, um ein Gutansetzen zu verhindern, ferner auch Magnet- und
Hochfrequenzsysteme zum Durccliwirbdn oder Schütteln des Gutes während des Ofendurchganges,
Infrarot und sonstige Strahlungseinrichtungen sowie elektrische Beheizungseinrichtungen.
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Staubniederschlagseinrichtungen aller Art können angewandt werden,
wobei zu beachten ist, daß das Gut sich bereits in Drehung befindet, weshalb Stromumlenkungseinrichtungen
aus einer Tangentialrichtung in die Gegenrichtung zu bevorzugen sind. Die Vorrichtungen
können in den einzelnen Zonen sowie am Fuß und Kopf der Öfen eingebaut oder ihnen
nachgeschaltet werden. Korngrößenscheider können, hilfsweise mit Gas- oder Lufteinblasung,
in bekannter Weise angewandt werden. Durch Einbau einer oder mehrerer Einblasedüsen
in die Vertikalachse der Vorrichtung kann in bekannter Weise die Aufenthaltsdauer
der einzelnen Korngrößen in den Behandlungszonen unterschiedlich gehalten werden.
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PATENT.NXSPRUCHE 1. Verfahren zur Behandlung von feinkörnigem Gut
oder von Tropfen in Gefäßen, in denen der durch ein Gas oder Dampf aufwärts getragene
Feingutstrom in übereinanderfolgenden Kammern in Wirbel aufgelöst wird, gekennzeichnet
durch Einführung des Gutes mittels einer Drallströmung, die innerhalb des Gefäßes
in auf die äußere Gefäß wandung hin kreisende Ringwirbel umgeformt wird, zwecks
kammerweiser Reaktion mit längs dieser äußeren Gefäßwand abwärts strömendem Gas
oder Dampf.