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Durch eine Jacquardvorrichtung gesteuerte Spitzenmaschine Die Erfindung
bezieht sich auf eine Spitzenmaschine mit durch eine Jacquardvorrichtung gesteuerten,
unter Federzug stehenden Führungsschienen für die Kettenfäden.
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Bei den bekannten Jacquard-Maschinen sind die zum Spannen der durch
die Jacquardeinrichtung gewählten und bewegten Stahlschienen mit den an ihnen befestigten
Schraubenfedern horizontal fächerförmig auseinandergezogen, um den durch den Durchmesser
der Schraubenfedern bedingten größeren Abstand zwischen den einzelnen Spannelementen
herzustellen.
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Diese bekannte Anordnung der Spannelemente hat Nachteile. Sie ist
raumgreifend, zur Veränderung der Spannung der einzelnen Spannglieder schwer zugänglich
und kann außerdem leicht von Unbefugten verstellt werden.
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Ziel der Erfindung ist es, die Spannmittel raumsparend derart anzuordnen,
daß die Einzelteile bequem eingestellt werden können, zugleich aber eine unbefugte
Verstellung verhindert wird.
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Zu diesem Zweck ist eine Spitzenmaschine mit durch eine Jacquardvorrichtung
gesteuerten, unter Federzug stehenden Führungsschienen für die Kettenfäden gemäß
der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß in einem geschlossenen kastenartigen
Gehäuse zwischen den Führungsschienen und den Zugfedern biegsame Drähte angeordnet
sind, die gruppenweise über gestaffelte Umlenkrollen geführt sind, und daß die an
den sich vertikal erstreckenden Zugfedern befestigten Verankerungsteile aus messerartigenLaschen
bestehen, die sich durch Schlitze einer waagerechten Verankerungsplatte hindurch
erstrecken und an dieser mit seitlichen Ansätzen zur Vorspannung der Federn anliegen,
wobei je zwei nebeneinanderliegende Federn in der Verankerungsplatte hintereinander
versetzt sind.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind die Spann-
und Verankerungsteile von einem Gehäuse umschlossen, welches in dem die Federn aufnehmenden
Teil einen Deckel und in dem die Verankerungsteile aufnehmenden Teil einen weiteren
Deckel aufweist, wobei der letztere verschließbar ausgebildete Deckel mit Verriegelungsmitteln
zusammenwirkt, die in Verschlußlage dieses Deckels den erstgenannten Deckel in Verschlußstellung
sperren. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß durch eine einfache Betätigung,
d. h. durch Schließen des einen Dekkels, das gesamte Gehäuse gesperrt und Unbefugten
nicht mehr zugänglich ist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Gehäuseverriegelungseinrichtung
weist diese einen im Gehäuse vertikal verschiebbar gelagerten Stift auf, welcher
mittels eines Ansatzes des Deckels zwangläufig in eine Bohrung eines Deckelansatzes
einschiebbar ist. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
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Fig. 1 ist eine Seitenschnittansicht einer Jacquardv orrichtung nach
der Erfindung; Fig. 2 ist eine teilweise Schnittansicht der Vorderansicht einer
solchen jacquardvorrichtung; Fig. 3 ist eine Draufsicht auf Fig.2 bei abgenommenem
oberem Deckel, und Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht einer Levers Spitzenmaschine
mit einer facquardvorrichtung.
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Ein im wesentlichen rechteckiges Gehäuse l hat eine Öffnung 28 in
seiner Hinterwand und ist mit einem Deckel 2 an seiner Vorderseite versehen. Eine
Bodenplatte 16 ist am unteren Ende des Gehäuses 1
beispielsweise durch
Schrauben befestigt. Die Platte 16 hat eine Anzahl Schlitze 15. Außerdem ist an,
ihr mittels des Scharnierstiftes 24 ein Deckel 10 angebracht. Dieser ist in geschlossener
Stellung mit der Platte 16 fest durch eine auf ihr rundherum verlaufende Kante 11
verbunden, die in eine entsprechende rund um den Deckel verlaufende Nut eingreift.
Wie in bezug auf eine Levers Spitzenmaschine dargestellt ist, sind deren Führungsschienen
23 mit Hilfe von Drähten 22 mit Schraubenfedern 17 verbunden, die mit ihren anderen
Enden mit Verankerungsteilen 13 verbunden sind, die sich durch die Schlitze 15 in
der Bodenplatte 16 erstrecken und an denen eine Vielzahl Anschläge 14 vorgesehen
ist. Die Drähte 22 verlaufen
über einzelne Rollen 19, die drehbar
auf Achsen. 18
angeordnet sind, die in Lagern in dem Gehäuse 1 gelagert sind.
Ein abnehmbarer Deckel 20 für den Oberteil des Gehäuses hat einen Knopf 21. Eine
Verstrebung 8 erstreckt sich über die offene Seite des Gehäuses 1 und hat eine Rippe,
die sich nach hinten erstreckt. In dieser Rippe ist ein Loch 9 angeordnet. Der vordere
Deckel 2 hat einen Vorsprung 5, der aus einem Stück mit dem Deckel besteht und in
dem ein Loch 29 vorgesehen ist. Ein Stift 7 erstreckt sich durch die beiden Löcher
29 und 9 und weiter durch ein Loch in der Bodenplatte 16 und schlägt an einem Anschlag
12 an, der auf einer Seite des Deckels 10 vorgesehen ist. Ein Gewindeteil 4, der
mit einer Gewindebohrung in dem Vorderdeckel 2 zusammenarbeitet, ist mit einem Knopf
3 versehen und so angeordnet, daß er an der Verstrebung 8 anschlägt. Der Deckel
10 hat ein Schloß 25, das durch einen Schlüssel 26 geschlossen werden kann. Im Betrieb
werden die Stahlschienen 23 von den Federn 17 gespannt, die von den Verankerungsteilen
13 mit einer Anzahl seitlicher Anschläge 14 verankert werden, die sich an der unteren
Fläche der Platte 16 anlegen. Um die Spannung einer bestimmten Feder zu verändern,
wird der Anker angezogen, so daß seinAnschlag nicht mehr an der unteren Fläche der
Platte 16 anliegt und dann verdreht, so daß der Ankerteil durch seinen Schlitz in
eine neue Stellung gleiten kann. Danach wird der Ankerteil in seine neue Stellung
gebracht, indem er wieder in seine ursprüngliche Stellung zurückgedreht wird, so
daß der Anschlag an der Platte 16 anliegt. Die Anschläge 14 können in verschiedenen
Höhen an jedem Ankerteil 13
angeordnet werden, so daß zwischen jedem Anschlag
ein Unterschied in der Spannung von etwa einem viertel Kilogramm erreicht wird.
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Der Deckel 2 wird durch den sich durch die Löcher 9 und 29 erstreckenden
Stift 7 verriegelt, wodurch ein Abnehmendes Deckels 2 unmöglich gemacht wird. Ein
sicheres Festlegen des Deckels 2 wird durch Festschrauben des Bauteiles 4 an den
Verstrebungen erreicht. Der Stift 7 wird durch den Anschlag 12 in seiner Stellung
gehalten. Der Anschlag kann den Stift 7 nur in dem Loch 29 halten, wenn der Deckel
10 sich in geschlossener Stellung befindet. Durch Öffnen des Schlosses 25 kann der
Deckel 10 nach unten geöffnet werden, wodurch die Ankerteile 13 zur Einstellung
freigegeben werden. Dabei fällt der Stift 7 senkrecht herunter, wenn der Anschlag
12 entfernt wird und verläßt das Loch 29, wodurch der Deckel 2 frei wird. An dem
Stift 7 ist eine Schulter 30 vorgesehen, um zu verhindern, daß der Stift durch das
Loch 9 hindurchtritt.
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In Fig. 4 sind die in einem Gehäuse 31 angeordnete Jacquardvorrichtung
gezeigt, ferner die Jacquardkarten der Jacquardvorrichtung und die Abfühlvorrichtung
mit ihren Abfühlstiften sowie ein Mittel, um die Karten nacheinander zu fördern
und sie gegen die Abfühlvorrichtung zu drücken. Die Abfühlvorrichtung steuert die
Stahlschienen 23 einzeln, die fächerartig auseinandergehen und in die Maschine einlaufen.
Jede der Stahlschienen hat eine oder mehrere Öffnungen für das Hindurchführen der
Kettenfäden. Ein Motor 35 liefert den Antrieb für die Spitzenmaschine, und die Abwickelvorrichtung
für die Spitze 33 wird durch das Getriebe 34 angetrieben. Die Kettenbäume sind auf
einem Gestell 32 angeordnet. Am Ende der Maschine, das dem Gehäuse 31 gegenüberliegt,
befindet sich das Zugfedergehäuse 1, wie im einzelnen in Fig. 1 bis 3 dargestellt
ist.
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Am Ende der Maschine wird eine beträchtliche Raumersparnis dadurch
erreicht, daß die Spannfedern im wesentlichen um eine senkrechte Achse angeordnet
sind. Außerdem wird durch die Erfindung eine Federnanordnung geschaffen, deren Deckel
sich leicht abnehmen lassen, um die Federn nach Wunsch einzustell-en oder auszutauschen.
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Bei Anwendung der Erfindung für bereits vorhandene Spitzenmaschinen
kann es vorzuziehen sein, zwei getrennte Gußstücke vorzusehen; eines, das die Rollen
enthält, und das andere zum Verankern der Federn, die an einem Ständer der Maschine
angeschraubt oder in anderer Weise befestigt werden, zusammen mit dem kastenartigen
Deckel, der abnehmbar über die beiden Gußteile gelegt ist, um die ganze Vorrichtung
abzudecken. Dieser abnehmbare Deckel gewährt Zutritt zu den Federn und kann aus
Stahlblech hergestellt sein.