DE1078961B - Elektrostatische Abtrennung von Kieserit aus Rohsalzen und Rueckstaenden der Kaliindustrie - Google Patents
Elektrostatische Abtrennung von Kieserit aus Rohsalzen und Rueckstaenden der KaliindustrieInfo
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- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
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- A01J7/00—Accessories for milking machines or devices
- A01J7/02—Accessories for milking machines or devices for cleaning or sanitising milking machines or devices
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- B03—SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
- B03C—MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
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Description
DEUTSCHES
Kieserit (MgSO4-H2O) tritt in der Natur immer
mit Kalisalzen vergesellschaftet auf, meist als Hartsalz (= K Cl + Na Cl + MgS O4 ·H2 0 + Unlösl.). Da
die Kaligewinnung meist im Vordergrund steht, ist die Kieseritgewinnung aus Rückständen der Kalisalzfabrikation
der am häufigsten auftretende Fall. Diese Rückstände bestehen neben dem Kieserit zur Hauptsache
aus Steinsalz und eventuell aus sogenannten »Schlanxtnbildnern«, womit Tone und Anhydrit gemeint
sind. Es handest sich bei der Kieseritgewinnung also in erster Linie um die Trennung Kieserit/Na-Cl.
Entsprechend den Aufbereitungsmethoden für Kalisalze erfolgt die Kieseritgewinnung bisher ausschließlich
auf mechanischem Wege, entweder durch Schlämmen oder Flotation. Nachdem nun in jüngerer Zeit
auch trockene Aufbereitungsmethoden für Kalisalze bekanntgeworden sind (z. B. britisches Patent
723 477), erschien es wünschenswert, auch den Kieserit auf trockenem Wege zu gewinnen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, nach dem der Kieserit durch elektrostatische
Trennung von seinen Begleitsubstanzen gewonnen werden kann.
Das Verfahren besteht darin, daß das den Kieserit enthaltende Aufbereitungsgut, eventuell nach Aufmahlung
auf die bei der elektrostatischen Scheidung übliche Korngröße, mit der aus der Flotationstechnik
als Schwimmittel für NaCl bekannten 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure bei geeigneter Temperatur konditioniert
und dann in einem Elektroscheider bekannter Bauart der Kieserit abgetrennt wird.
Die Konditionierung besteht darin, daß die organische
Hilfssubstanz in innige Berührung mit dem Aufbereitungsgut gebracht wird, was auf bekannte
Weise durch Mischen, Besprühen, Andüsen, Aufwirbein mit einem das Konditionierungsmittel tragenden
Gasstrom oder auf sonstige beliebige Weise geschehen kann. Das Konditionierungsmittel kann hierbei in
Reinsubstanz, oder in gelöster Form zur Anwendung kommen, wobei im letzteren Fall das Lösungsmittel
vor der elektrostatischen Scheidung entfernt werden muß, was ebenfalls nach irgendeiner bekannten Art
geschehen kann.
Die elektrostatische Scheidung erfolgt bei geeigneter Temperatur, die sich nach betrieblichen Bedingungen
richtet und im allgemeinen zwischen Raumtemperatur und 250° C liegt. Die pro Tonne Aufbereitungsgut
anzuwendende Menge Konditionierungsmittel richtet sich nach der Art des Aufbereitungsgutes und kann
zwischen 100 und 600 g/t betragen.
Es wurde ferner festgestellt, daß eine Abtrennung des Kieserits vom Steinsalz auch ohne Konditionie- v'
rungsmittel möglich ist, doch muß man dann die Scheidung bei einer Temperatur oberhalb von 200° C
Elektrostatische Abtrennung
von Kieserit aus Rohsalzen
und Rückständen der Kaliindustrie
Anmelder:
Kali-Forschungs-Anstalt G. m. b. H.,
Hannover, Georgstr. 29
Hannover, Georgstr. 29
Dipl.-Ing. Rudolf Bachmann, Hannover,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
vornehmen. Es ist also in erster Linie eine Frage der Wirtschaftlichkeit, ob man die Scheidung durch bloße
Erhitzung oder mit Hilfe des Konditionierungsmittels vorzieht, wobei aber in Rechnung zu stellen ist, daß
bei Anwendung des Konditionierungsmittels ganz wesentlich höhere Ausbeuten erzielbar sind, wie der
Vergleich der folgenden Beispiele zeigt.
Ein Hartsalzrückstand, aus dem das KCl auf elektrostatischem Wege abgetrennt war (Erhitzen des
Rohsalzes auf 250° C, Abtrennung des KCl bei 200° C) und der aus einem Gemisch aus Steinsalz,
Kieserit und 0,26% Unlöslichem bestand, wurde bei verschiedenen Temperaturen über den Elektroscheider
gegeben. Das Ergebnis nach dreimaligem Durchgang bei einer Feldstärke von 4 kV/cm zeigt Tabelle 1:
Konzentrat Kieserit »/0 |
Tabelle 1 | Rückstand Kieserit % |
Kieserit- ausbeute % |
|
Temperatur 0C |
18,0 45,7 73,9 |
Mittelgut Kieserit Vo |
18,1 9,8 6,5 |
0 36,9 72,2 |
150 200 250 |
19,8 11,9 |
|||
Bei 150° C tritt noch keine Trennung ein. Die beginnt erst bei 200° C und erreicht erst bei 250° C eine
diskutable Höhe.
Der gleiche Hartsalzrückstand wie im Beispiel 1 wurde mit 150 g/t 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure in
alkoholischer Lösung besprüht und· bei 150° C drei-
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mal über den Elektroscheider gegeben (Feldstärke 4 kV/cm). Das Ergebnis ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle | 2 | Kieserit- gehalt °/o |
Kieserit- ausbeute % |
|
Gewichts prozent |
70,9 2,8 18,6 |
88,0 12,0 |
||
Konzentrat Rückstand Aufgabegut |
23,1 76,9 100 |
Bei fast gleicher Konzentrathöhe hat sich die Ausbeute
um fast 16% gesteigert.
Daß auch aus Rohsalzen, also ohne vorherige Abtrennung des KCl, der Kieserit nach diesem Verfahren
gewonnen werden kann, zeigt das folgende Beispiel. Ein Hartsalz anderer Provenienz als das
der Beispiele 1 und 2 wurde mit 600 g/t 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
in alkoholischer Lösung behandelt und bei 120° C und 3 bis 9kV/cm elektrostatisch getrennt.
Nach dreimaligem Durchgang durch den Scheider wurden folgende, in Tabelle 3 gezeigte Ergebnisse
erhalten:
Tabelle | 3 | Kieseritmenge % |
|
Kieserit- gehalt % |
^'9} 97,7 Ausbeute 2^3 |
||
Konzentrat Mittelgut Rückstand Rohsalz |
76,8 8,3 2,9 29,0 |
Als weiteres Beispiel sei noch die Kieseritgewinnung aus einem Hartsalzrückstand gezeigt, aus dem das KCl
zuvor nach chemischer Konditionierung abgetrennt war. Es kamen 300 g/t 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
zur Anwendung, getrennt wurde bei 120° C und 3 bis 9 kV/cm. Nach dreimaligem Durchgang wurden die
Ergebnisse der Tabelle 4 erzielt.
Tabelle | 4 | Kieseritmenge °/o |
|
Kieserit- gehalt »/0 |
^'33} 90,12 Ausbeute 9^88 |
||
Konzentrat Mittelgut Rückstand |
78,2 22,7 2,1 |
Wie die beiden Beispiele zeigen, ist also mit dem hier beschriebenen Verfahren die Möglichkeit gegeben,
Hartsalze elektrostatisch in ihre drei Hauptbestandteile vSylvin, Kieserit und Steinsalz zu zerlegen. Falls
dies geschieht, ist es sehr zweckmäßig, eine bestimmte Reihenfolge in der Abtrennung der Kornkomponenten
einzuhalten. Wie wir feststellen konnten, stört nämlich die Anwesenheit der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure eine
nachfolgende elektrostatische Abtrennung von Sylvin,
ίο falls diese mit Hilfe von chemischen Konditionierungsmitteln
erfolgen soll. Es müßte also vorgängig der Sylvinabtrennung die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
entfernt werden, was durch Erhitzen auf 300° C möglich wäre. Bei dieser Temperatur beginnt aber der
Kieserit bereits zu entwässern, und die Gegenwart selbst von nur wenigen Prozenten entwässerten
Kieserits stört die elektrostatische Scheidung des Sylvins ganz empfindlich. Diese Störungen sowie die
Erhitzung und der damit verbundene Kostenaufwand, überhaupt der gesamte Verfahrensschritt der Entfernung
des Kieseritkonditionierungsmittels läßt sich umgehen, wenn man zuerst den Sylvin elektrostatisch
abtrennt und den Kieserit nach den erfindungsgemäßen Verfahren aus dem Rückstand der Sylvinabtrennung
gewinnt. Die Sylvinkonditionierungsmittel haben nämlich, wie eindeutig festgestellt werden konnte, keine
nachteilige Wirkung auf die Kieseritabtrennung, brauchen also nicht entfernt zu werden.
Die technischen Fortschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen auf der Hand. Die Betriebskosten
einer elektrostatischen Trennapparatur sind minimal, und die Kosten für das Konditionierungsmittel werden
bei weitem übertroffen durch die Einsparungen, die durch den Wegfall der Trocknungskosten gegenüber
den naßmechanischen Verfahren gemacht wurden. Die gesamten Anlagen vereinfachen sich ganz wesentlich,
was außer Kostenersparnis auch eine erhöhte Betriebssicherheit mit sich bringt.
Der Einsatz einer verhältnismäßig großen Menge Konditionierungsmittel steigerte den Kieseritgehalt
des Konzentrates um volle 6% auf 76,8°/» gegenüber Beispiel 2 und die Ausbeute sogar um 10% auf 97,7%.
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Das Ausgangsmaterial für die elektrostatische Scheidung in Kieserit und Steinsalz war in den Beispielen
2 und 4 ein elektrostatisch vom Sylvin abgetrennter Hartsalzrückstand, der vor der Sylvinabscheidung
das eine Mal thermisch (Beispiel 2, vgL.Beispiel 1),
das andere Mal chemisch konditioniert worden war.
Claims (4)
1. Verfahren zur elektrostatischen Gewinnung von Kieserit aus solchen enthaltenden Rohsalzen
oder Rückständen der Kalisalzfabrikation, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbereitungsgut mit
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure konditioniert und hernach einer elektrostatischen Scheidung unterworfen
wird..
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konditionierung mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
in der Weise erfolgt, daß diese entweder in Reinsubstanz oder in gelöster Form nach bekannten Methoden auf das Aufbereitungsgut aufgebracht und das Lösungsmittel hernach
wieder entfernt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung im elektrostatischen
Feld bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 250° C erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der elektrostatischen Zerlegung von Hartsalzen in die drei Hauptbestandteile
Sylvin, Kieserit und Steinsalz zuerst der Sylvin nach bekannten Methoden abgetrennt
und hernach aus dem Rückstand der Sylvinabtrennung der Kieserit mit Hilfe des in Anspruch 1. genannten
Konditionierungsmittels elektrostatisch vom Steinsalz und den übrigen Begleitstoffen
geschieden wird.
© 909 769/84 3.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1078961T | 1957-02-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1078961B true DE1078961B (de) | 1960-04-07 |
Family
ID=48803348
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK31188A Pending DE1078961B (de) | 1957-02-20 | 1957-02-20 | Elektrostatische Abtrennung von Kieserit aus Rohsalzen und Rueckstaenden der Kaliindustrie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1078961B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3835996A (en) * | 1972-08-22 | 1974-09-17 | Kali & Salz Ag | Process for the electrostatic separation of clay containing crude potassium salts |
-
1957
- 1957-02-20 DE DEK31188A patent/DE1078961B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3835996A (en) * | 1972-08-22 | 1974-09-17 | Kali & Salz Ag | Process for the electrostatic separation of clay containing crude potassium salts |
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