DE107873C - Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure - Google Patents

Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure

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DE107873C
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albumoses
boiling
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bisulfite solution
sulphurous acid
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Georg Eichelbaum
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/02Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from meat

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
oder wässeriger schwefliger Säure.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Oktober 1897 ab.
Ein Verfahren, welches die Gewinnung peptonfreier Albumosen durch Einwirkung von Säuren auf Eiweißstoffe ermöglicht, ist bisher in der Litteratur nicht bekannt geworden. Man erhielt bei der Einwirkung von Säuren auf die Eiweißstoffe immer nur Gemenge von Albumosen mit Peptonen. Bekanntlich sind nun die Albumosen äußerst werthvolle Nahrungsstoffe, während die Peptone wegen ihres widerlichen, stark bitteren Geschmacks zur Verwendung als Nahrungsmittel ungeeignet sind. Man konnte deshalb die durch Einwirkung von Säuren auf Eiweiß erhaltenen Gemenge von Albumosen mit Peptonen nicht direct als Nahrungsmittel verwenden, vielmehr mußten diese Gemenge für diesen Zweck erst complicirten, große Verluste verursachenden Reinigungsmethoden zur Entfernung der Peptone unterworfen werden.
Es ist nun beobachtet worden, daß, wenn man Fleischeiweiß mit wässerigen Lösungen von saurem schwefligsaurem Calcium kocht, man kein derartiges Gemenge von Albumosen mit Peptonen, sondern peptonfreie Albumosen erhält.
Ueber die Einwirkung von Calciumbisulfitlösungen auf gewisse eiweißhaltige Substanzen, nämlich die Früchte der Getreidearten und Leguminosen findet sich bereits in der Patentschrift 15078 eine Angabe. Das in dieser Patentschrift beschriebene Verfahren steht jedoch zu dem vorliegenden Verfahren in keinerlei Beziehung. Erstens bestehen die dort
fg. Auflage, ausgegeben am 30. Dezember igcg.J verwendeten Ausgangsmaterialien größtentheils aus Stärke und Cellulose und enthalten nur relativ geringe Mengen Eiweiß, während im vorliegenden Falle von möglichst reinem Eiweiß ausgegangen wird. Außerdem aber ist das neue Verfahren durchaus verschieden von dem in der genannten Patentschrift beschriebenen. Während nämlich im vorliegenden Falle die verwendeten Eiweißstoffe bei Kochtemperatur mit Calciumbisulfit behandelt werden, findet die Einwirkung der Bisulfitlösung nach jener Patentschrift bei gewöhnlicher Temperatur (15 bis 250C, vergl. S. 1, Sp. 2, Abs. 3) statt. Ebenso verschieden wie die Verfahren selbst sind endlich auch die erzielten Ergebnisse. Während durch das neue Verfahren die Eiweißstoffe in ihre wasserlöslichen Spaltungsproducte, die Albumosen, übergeführt werden, werden nach ,dem Verfahren der genannten Patentschrift die Eiweißstoffe der Getreidearten und Hülsenfrüchte nicht gelöst, sondern nur aufgeschlossen.
In Lösung gehen nach diesem Verfahren nur die in den Schalen enthaltenen unangenehm schmeckenden Bitterstoffe, welche dann mit der Calciumsulfitlösung durch sorgfältiges Waschen der Hülsenfrüchte' entfernt werden, während der bei diesem Auswaschen ungelöst bleibende Rückstand (ein Gemenge von unlöslichen Eiweißstoffen mit sehr viel Kohlehydraten) das Endproduct des Verfahrens darstellt.
Zur Erläuterung des neuen Verfahrens dient folgendes Beispiel.
I kg feinst zertheilter frischer, fett- und leimfreier Fleischfaser wird in ι kg 5procentigcr Bisulfitlösung eingetragen und die gut ge-~ mischte Masse dann im geschlossenen Gefäß 4 Stunden lang unter Umrühren auf ca. ioo° erhitzt. Dann wird das Gefäß geöffnet, der erhaltene Brei unter Wasserzusatz aufgekocht und die noch vorhandene Säure mit Kalkhydrat abgestumpft. Der ungelöste Theil der Fleischfaser setzt sich zusammen mit dem Kalk etc. ab. Dieser Niederschlag läßt sich leicht abfiltriren.
Aus der filtrirten heißen Flüssigkeit wird durch Einleiten von Kohlensäure der noch darin enthaltene freie Kalk abgeschieden. Man läßt dann erkalten, filtrirt nochmals und erhält beim Eindampfen der filtrirten Lösung ein gelblich weißes Pulver als Rückstand, dessen Gewicht etwa 25 bis 30 pCt. der Trockensubstanz der angewendeten Fleischfaser beträgt. Dasselbe löst sich leicht in kaltem und heißem Wasser und besteht neben einer geringen Menge von Salzen aus peptonfreien Albumosen.
Man gelangt zu dem gleichen Endprodukt, wenn man an Stelle von Calciumbisulfitlösungen wässerige schweflige Säure anwendet. Die Ausbeute ist aber besser, wenn man das Salz anwendet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Ueberführung unlöslicher frischer oder getrockneter Fleischfaser in wasserlösliche, in der Siedehitze nicht gerinnende Albumosen durch Kochen der Fleischfaser mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure.
DE1897107873D 1897-10-02 1897-10-02 Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure Expired DE107873C (de)

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