DE107873C - Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure - Google Patents
Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger SäureInfo
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- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J1/00—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
- A23J1/02—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from meat
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
oder wässeriger schwefliger Säure.
Ein Verfahren, welches die Gewinnung peptonfreier Albumosen durch Einwirkung von
Säuren auf Eiweißstoffe ermöglicht, ist bisher in der Litteratur nicht bekannt geworden.
Man erhielt bei der Einwirkung von Säuren auf die Eiweißstoffe immer nur Gemenge von
Albumosen mit Peptonen. Bekanntlich sind nun die Albumosen äußerst werthvolle Nahrungsstoffe,
während die Peptone wegen ihres widerlichen, stark bitteren Geschmacks zur
Verwendung als Nahrungsmittel ungeeignet sind. Man konnte deshalb die durch Einwirkung
von Säuren auf Eiweiß erhaltenen Gemenge von Albumosen mit Peptonen nicht direct als Nahrungsmittel verwenden, vielmehr
mußten diese Gemenge für diesen Zweck erst complicirten, große Verluste verursachenden
Reinigungsmethoden zur Entfernung der Peptone unterworfen werden.
Es ist nun beobachtet worden, daß, wenn man Fleischeiweiß mit wässerigen Lösungen
von saurem schwefligsaurem Calcium kocht, man kein derartiges Gemenge von Albumosen
mit Peptonen, sondern peptonfreie Albumosen erhält.
Ueber die Einwirkung von Calciumbisulfitlösungen auf gewisse eiweißhaltige Substanzen,
nämlich die Früchte der Getreidearten und Leguminosen findet sich bereits in der Patentschrift
15078 eine Angabe. Das in dieser Patentschrift beschriebene Verfahren steht jedoch
zu dem vorliegenden Verfahren in keinerlei Beziehung. Erstens bestehen die dort
fg. Auflage, ausgegeben am 30. Dezember igcg.J
verwendeten Ausgangsmaterialien größtentheils aus Stärke und Cellulose und enthalten nur
relativ geringe Mengen Eiweiß, während im vorliegenden Falle von möglichst reinem Eiweiß
ausgegangen wird. Außerdem aber ist das neue Verfahren durchaus verschieden von dem
in der genannten Patentschrift beschriebenen. Während nämlich im vorliegenden Falle die
verwendeten Eiweißstoffe bei Kochtemperatur mit Calciumbisulfit behandelt werden, findet
die Einwirkung der Bisulfitlösung nach jener Patentschrift bei gewöhnlicher Temperatur
(15 bis 250C, vergl. S. 1, Sp. 2, Abs. 3) statt.
Ebenso verschieden wie die Verfahren selbst sind endlich auch die erzielten Ergebnisse.
Während durch das neue Verfahren die Eiweißstoffe in ihre wasserlöslichen Spaltungsproducte,
die Albumosen, übergeführt werden, werden nach ,dem Verfahren der genannten
Patentschrift die Eiweißstoffe der Getreidearten und Hülsenfrüchte nicht gelöst, sondern nur
aufgeschlossen.
In Lösung gehen nach diesem Verfahren nur die in den Schalen enthaltenen unangenehm
schmeckenden Bitterstoffe, welche dann mit der Calciumsulfitlösung durch sorgfältiges
Waschen der Hülsenfrüchte' entfernt werden, während der bei diesem Auswaschen ungelöst
bleibende Rückstand (ein Gemenge von unlöslichen Eiweißstoffen mit sehr viel Kohlehydraten)
das Endproduct des Verfahrens darstellt.
Zur Erläuterung des neuen Verfahrens dient folgendes Beispiel.
I kg feinst zertheilter frischer, fett- und leimfreier
Fleischfaser wird in ι kg 5procentigcr Bisulfitlösung eingetragen und die gut ge-~
mischte Masse dann im geschlossenen Gefäß 4 Stunden lang unter Umrühren auf ca. ioo°
erhitzt. Dann wird das Gefäß geöffnet, der erhaltene Brei unter Wasserzusatz aufgekocht
und die noch vorhandene Säure mit Kalkhydrat abgestumpft. Der ungelöste Theil der
Fleischfaser setzt sich zusammen mit dem Kalk etc. ab. Dieser Niederschlag läßt sich
leicht abfiltriren.
Aus der filtrirten heißen Flüssigkeit wird durch Einleiten von Kohlensäure der noch
darin enthaltene freie Kalk abgeschieden. Man läßt dann erkalten, filtrirt nochmals und erhält
beim Eindampfen der filtrirten Lösung ein gelblich weißes Pulver als Rückstand, dessen
Gewicht etwa 25 bis 30 pCt. der Trockensubstanz der angewendeten Fleischfaser beträgt.
Dasselbe löst sich leicht in kaltem und heißem Wasser und besteht neben einer geringen Menge von Salzen aus peptonfreien
Albumosen.
Man gelangt zu dem gleichen Endprodukt, wenn man an Stelle von Calciumbisulfitlösungen
wässerige schweflige Säure anwendet. Die Ausbeute ist aber besser, wenn man das Salz anwendet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Ueberführung unlöslicher frischer oder getrockneter Fleischfaser in wasserlösliche, in der Siedehitze nicht gerinnende Albumosen durch Kochen der Fleischfaser mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE107873T | 1897-10-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE107873C true DE107873C (de) | 1899-12-01 |
Family
ID=377896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1897107873D Expired DE107873C (de) | 1897-10-02 | 1897-10-02 | Die Ueberführung von Fleischfaser in Albumosen durch Kochen mit Calciumbisulfitlösung oder wässeriger schwefliger Säure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE107873C (de) |
-
1897
- 1897-10-02 DE DE1897107873D patent/DE107873C/de not_active Expired
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