DE1077642B - Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin aus Katalysatoren - Google Patents

Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin aus Katalysatoren

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DE1077642B
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George Raynolds Bond Jun
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/02Obtaining noble metals by dry processes
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Description

  • Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin aus Katalysatoren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin aus Katalysatoren, die verhältnismäßig geringe Mengen, insbesondere bis zu 2 Gewichtsprozent Platin enthalten.
  • Die Wirksamkeit des Platins als katalytisches Mittel bei vielen Umsetzungen ist weitgehend bekannt. Zum Beispiel sind Platinkatalysatoren bei der Umwandlung von Bestandteilen des Petroleums zu wertvolleren Produkten, wie aromatischen Verbindungen, besonders wirksam, wobei durch Dehydrierung und/ oder Isomerisierung oder Reformierun.g von im Benzinbereich siedenden Stoffen Produkte mit verbesserter Oktanzahl erhalten werden, die wesentlich geringere Mengen an nachteiligen Verunreinigungen, wie Schwefelverbindungen, enthalten. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf platinhaltige Katalysatoren, die in der Petroleumindustri-e bei solchen Kohlenwasserstoffumwandlungen häufig verwendet werden.
  • Auf d#iesem Gebiet besonders wirksame Katalysatoren sind solche, bei denen eine verhältnismäßig kleine Platinmenge sich auf einer verhältnismäßig großen Menge eines wesentlich billigeren Trägermaterials befindet. Zum Beispiel besteht ein Katalysator dieser Art aus etwa 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent oder in einigen Fällen etwas mehr Platin auf einem Tonerdeträger.
  • Bei der Umwandlung von Kohlenwasserstoffen neigen die Katalysatoren dieser Art dazu, während bestimmter Zeiträume in ihrer Wirksamkeit von einem anfänglich hohen Wert auf einen niedrigeren Wert abzusinken, wobei ihre weitere Verwendung schließlich unwirtschaftlich wird. Zu den Gründen, die zu einer Deaktivierung des Kata-lysators führen, gehören: Amhätifung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen (»Koks«), Ablagerungen von metallischen oder anderen Verunreinigungen -auf der Katalysatoroberfläche und/oder vielleicht einige physikalische Veränderungen der Katalysatorstrukttir, wie z. B. verringerte Oberfläche, wodurch die katalytische Wirksamkeit beeinträchtigt wird. In gewissem Ausmaß kann das Nachlassen der Wirksamkeit infolge der kohlenstoffhaltigen Ablagerung durch eine Unterbrechung des Reformierverfahrens, während welcher der Koks durch oxydative Verbrennung mehr oder weniger erfolgreich entfernt werden kann, behoben werden. Diese Behandlung vermag jedoch nicht metallische Verunreinigungen zu entfernen, die bei kontinuierlicher Verwendung des Katalysators sich so stark konzentrieren können, daß der Katalysator nicht mehr durch eines der bekannten Behandlungsverfahren reaktiviert werden kann, so daß der unwirksam gewordene Katalysator aus der Anlage entfernt und durch einen wirksameren Katalysator ersetzt werden muß. Während der so aus der Anlage entfernte Katalysator für das Verfahren selbst wertlos ist, hat sich die Menge des darin enthaltenen Platins gegenüber der Menge, die im frischen Katalysator vorhanden ist, nicht wesentlich verändert. Es ist daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung, dieses Platin möglichst vollständig zurückzugewinnen. Außerdem kann es vorteilhaft oder wünschenswert sein, das zurückgewonnene Material soweit wie möglich zur Herstellung zusätzlicher Mengen an aktivem Katalysator für das Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren zu verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator bei 230 bis 430' C 5 bis 60 Minuten lang mit Phosgen oder phosgenbildenden Verbindungen behandelt, die dabei gebildete, aus der Reaktionszone verflüchtigte Platincarbonylchlorid-Komplexverbindung in Wasser auffängt und nach bekannten Methoden zu Platin zersetzt. Mehr als 99%, des Platins können nach diesem Verfahren, wenn es während eines angemessenen Zeitraums durchgeführt wird, von dem Träger durch Verflüchtigung getrennt und leicht und vollständig zurückgewonnen werden.
  • Es war bereits bekannt, daß bei Einwirkung von Phosgen auf Platin flüchtige Platincarbonylchloride gebildet werden. Nicht bekannt und auch nicht vorauszusehen war jedoch, daß diese Reaktion sich in technisch lohnender Weise zur Wiedergewinnung von Platin eignet, wenn dieses in Form eines verbrauchten Trägerkatalysators mit sehr geringem Platingehalt vorliegt.
  • Wird ein Katalysator auf einem Tonerdeträger in der erfindungsgemäßen Weise behandelt, so werden im allgemeinen nicht mehr als etwa 2 %, Tonerde verflüchtigt und mit den Gasströmen entfernt. Zusammen mit dem Platin und geringen Mengen Tonerde können auch größere oder kleinere Mengen von Verunreinigungen entfernt werden. Das Nettoergebnis dieser Behandlung ist jedoch im wesentlichen die vollständige Wiedergewinnung des Platins in einer hochkonzentrierten Form, die wesentliche Reinigung des Trägermaterials und die wirksame Trennung des Trägers von darauf abgelagerten Fremdsubstanzen, so daß die nachfolgende weitere Reinigung des Trägers, soweit sie erforderlich ist, relativ einfach durchgeführt werden kann.
  • Um die erfindungsgemäßen Vorteile zu erzielen, muß eine solche Phosgenmenge mit dem Katalysator zusammengebracht werden, daß im wesentlichen eine vollständige Entfernung des Platins stattfindet, wobei jedoch nicht so große Mengen verwendet werden, daß übermäßige Mengen des Trägers, z. B. Tonerde, während der Behandlung entfernt werden. Es wurde gefunden, daß eine ausreichende Phosgenmenge für dieses Verfahren im allgemeinen zwischen 20 und 80 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil des aus dem Katalysator zu entfernenden Platins liegt. Die bevorzugte Menge liegt zwischen etwa 40 und 50 Teilen Phosgen pro Teil Platin. Diese Phosgenmenge reicht offenbar aus, um im wesentlichen das gesamte Platin zu entfernen, während die bei der Behandlung entfernte Menge an Fremdstoffen, insbesondere Eisen und Tonerde, auf einem Minimum gehalten wird.
  • Als Behandlungsgas wurde Phosgen angegeben. Es können aber auch andere Verbindungen, die Phos-,en unter den Umsetzungsbedingungen bilden, mit Vorteil verwendet werden, ohne jedoch unbedingt denselben Wirksamkeitsgrad zu erreichen. Die Herkunft des Phosgens ist von relativ geringer Bedeutung. Es kann handelsübliches Phosgen verwendet werden, oder dieses kann zur unmittelbaren Verwendung hergestellt werden, wie z. B. durch Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxyd in Gegenwart von aktiver Kohle. Es können auch organische Chloride, wie z. B. CC141 verwendet werden, die bei der Zersetzung Phosgen ergeben.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren wirksamen Temperaturen liegen bei etwa 230 bis 4300 C. Temperaturen von etwa 230' C und tiefer können die Umsetzung unerwünscht verlangsamen; auch kann die in Form eines Sublimats auftretende flüchtige Platincarbonylkomplexverbindung dazu neigen, sich auf den behandelten Stoffen oder den Wänden der Reaktionszone oder in den aus der Reaktionszone führenden Leitungen zu kondensieren. Dies könnte eine unvollständige Entfernung oder Wiedergewinnung des Platins oder eine Verstopfung der Anlage zur Folge haben, so daß diese für die weitere Verwendung gereinigt werden müßte.
  • Bei Temperaturen von 43G' C und höher neigt das Phosgen dazu, sich nicht nur mit dem Platin, sondern auch mit dem Tonerdeträger und mit eventuell anwesenden Eisenverunreinigungen heftiger umzusetzen, wodurch ein unerwünscht hoher Phosgenverbrauch unter Bildung von Tonerde- und Eisenchloriden stattfindet. Es wurde gefunden, daß in dem Temperaturbereich von 315 bis 370' C die erwünschte Umsetzung unter Bildung der Platinearbonylkomplexverbindung zufriedenstellend vor sich geht und daß die anderen, weniger erwünschten Umsetzungen auf ein sehr geringes Ausmaß beschränkt bleiben.
  • Das erfindungsgemäßeVerfahren wird z.B. so durchgeführt, daß man eine Menge des Reformierkatalysators, der etwa 0,5 Gewichtsprozent Platin, bezogen auf die.Gesamtmenge, enthält, wobei der Rest in der Hauptsache Tonerde ist, auf eine Temperatur von etwa 315' C erhitzt und dann etwa 15 Minuten mit Phosgen in Berührung bringt, wobei etwa 20 Teile Phosgen pro 100 Teile Katalysator über das Material geleitet werden. Da die Umsetzung exotherm verläuft, kann ein Temperaturanstieg um etwa 5 bis 28' C festgestellt werden. Die Temperatur wird zweckmäßig gesteuert und sollte vorzugsweise zwischen 315 und 370' C liegen. Die hierbei abströmenden Gase werden durch verhältnismäßig lange Leitungen geführt, die bei einer ausreichend hohen Temperatur# gehalten werden, um jede Kondensation der flüchtigen Verbindungen in ihnen zu verhindern. Im allgemeinen ist eine Temperatur von über etwa 230' C für sämtliche praktischen Zwecke geeignet.
  • Zur Gewinnung der platinhaltigen Komplexverbindung werden dann die so entfernten gasförmigen Prodtikte durch eine wasserhaltige Zone geleitet, in der die Komplexverhindung gelöst wird. Auch hier kann eine gewisse Steuerung der Temperatur erforderlich oder wünschenswert sein, da die Komplexverbindung sich unter Entwicklung einer beachtlichen Wärme löst. Ungelöste Gase können aus der Wasserkontaktzone zur ursprünglichen Kontaktzone zurückgeleitet werden. Sie können aber auch durch verdünntes Ätzalkali oder feuchten Kalk od. dgl. geführt wer-den, um das Phosgen zu zersetzen. Eventuelle Restmengen von nicht verbrauchtem Kohlenmonoxyd können durch beliebige Sicherheitsmaßnahmen, wie z. B. durch Verbrennung oder Ablassen in -die Atmosphäre, beseitigt werden.
  • Die Apparatur, in der diese Behandlun gen vorgenommen werden, ist vorzugsweise derart ausgekleidet, daß bei den Temperaturen und anderen Reaktionsbedingungen normalerweise keineUmsetzungzwischen dem Phosgen und den Behältern und den damit in Verbindung stehenden Vorrichtungen auftreten kann. Als Auskleidungsmaterial der Reaktionsgefäße und Leitungen dienen Quarz, Kohle, keramisches Material, wärmebeständige Gläser od. dgl. Die Apparatur kann auch aus diesen Materialien hergestellt sein. Es können auch verschiedene, gegenüber Phosgen und seinen Zersetzungsprodukten widerstandsfähige Metalle und Legierungen mit Vorteil verwendet werden.
  • Da Phosgen und seine Zersetzungsprodukte äußerst giftig sind, müssen strenge Sicherheitsmaßnahmen und eine geeignete Behandlungstechnik jederzeit eingehalten werden, um unerwünschte Wirkungen auf das Bedienungspersonal zu vermeiden.
  • Die Lösung des aus der Reaktionszone erhaltenen Stiblimats in Wasser bewirkt wenigstens teilweise die Zersetzung der Platincarbonylchloridkomplexverbindung unter Entwicklung von Kohlendioxyd und Bildung von feinverteiltem metallischem Platin und Platinchlo,rid. Das gesamte in der Lösung enthaltene Platin kann leicht durch Erhitzung, z. B. bei Temperaturen zwischen 38 und 941 C, in Gegenwart von nascierendern Wasserstoff in seine metallische Form umgewandelt werden. Ein geeignetes Verfahren zur Umwandlung des in Lösung befindlichen Platins in seine metallische Form besteht in der Zugabe von metallischem Magnesium zu dieserLösung,die im wesentlichen sauer ist, wobei das Magnesium mit der Säure Wasserstoff bildet. Wenn etwa 3 Teile inetallisches Magnesium zu der Lösung zugegeben werden, werden etwa 4 Teile Platin in seine metallische Form umgewandelt. Das metallische Platin kann dann durch Filtrieren oder Zentrifugieren der Lösung gewonnen werden. Ein Vorteil dieses Platingewinnungsverfahrens besteht darin, daß alle in der Lösung befindlichen Arsen-, Eisen- oder Tonerdeverbindungen während dieser Behandlung in Lösung bleiben, wodurch ein stark gereinigtes Platinmetall bei Abtrennung von der Lösung erhalten wird.
  • Andererseits können die aus der Behandlungszone abströmenden Gase einschließlich der Platincarbonylchlo-ridlzomplexverhindung in einer anschließenden Zone bei erhöhten.Temperaturenzersetztwerden. Diese Zersetzung bewirkt eine Freisetzung des Platins in metallischer Form innerhalb dieser Zone und -die Entwicklung von gasförmigem Kohlenmonoxyd und Chlor. In einer derartigen Anlage können natürlich das Kohlenmonoxyd und -das Chlor gewonnen und zu Phosgen wieder vereinigt werden, wobei das letztere für die weitere Behandlung von platinhaltigem Material in die Behandlungszone zurückgeführt wird. Der Bedarf an frischem Phosgen wird dadurch stark erniedrigt. Das in der Reaktionszone infolgeder thermischen Zersetzung der Komplexverbindung abgeschiedene metallische Platin kann aus der Reaktionszone durch beliebige geeigneteVerfahren gewonnen werden. So kann die Reaktionszone z. B. eine zirkulierende Menge körnigen Materials enthalten, auf dem das metallische Platin sich abscheidet. Dieses Material kann während seiner Zirkulation durch eine Zone strönien, in dem es von dem abgeschiedenen Platin befreit wird, und dann in die Zone der thermischen Zersetzung der Komplexverbindung zurückgeführt werden.
  • Ein besonders wirksames Behandlungsgas ist ein solches, das Tetrachlorkohlenstoff und Kohlendioxyd enthält, wobei beide Verbindungen in einer der folgenden Formel entsprechenden, stöchiometrisch äquivalenten Menge anwesend sind: CC14+CO2 =2C0C12. Wenn das reaktionsfähige Gas so zusammengesetzt ist, beträgt seine Menge, bei der die wirksamste Entfernung von wenigstens 99% des Platins von dem Katalysator erfolgt, -wenigstens 15 Gewichtsteile und bis zu etwa 50 Gewichtsteile pro Gewichtsteil des in dem Katalysator enthalten-en Platins. Die bevorzugte Menge eines solchen Behandlungsgases liegt bei 20 bis 35 Teilen pro Teil Platin, die bevorzugte Behandlungstemperatur zwischen 343 und 400' C.
  • Ein Vorteil der Verwendung dieses Behandlungsgases liegt darin, daß bei den angewendeten verhältnismäßig milden Bedingungen ein Gemisch aus Tetrachlorkohlenstoff und Kohlendioxyd sogar wirksamer bei der Entfernung von Platin ist als reines Phosgen. Die Gründe hierfür sind nicht ganz geklärt. Es wird aber theoretisch angenommen, daß das Platin als Katalysator für die Phosgenbildung wirkt. Das so gebildete »nascierende« Phosgen wird unmittelbar auf der Oberfläche des Platins freigesetzt, mit dem es sich dann unter Bildung der Komplexverbindung umsetzt. Es besteht deshalb weniger Aussicht zur Umsetzung mit der Tonerde oder einem anderen Trägermaterial, woraus sich die stark erhöhte Wirksamkeit bei der Anwendung der genannten phosgenbildenden Verbindungen ergibt. Da Tetrachlorkohlenstoff und Kohlendioxyd weniger giftig und wirksamer als Phosgen sind, liegt es auf der Hand, daß diese Ausführungsformdes Verfahrens gemäß der Erfindung beachtliche Vorteile bringt.
  • Nachdem das Platin im wesentlichen vollständig von der Tonerde oder dem an-deren Trägermaterial entfernt worden ist, kann das Trägermaterial dann aus der Reaktionszone entfernt und mit oder ohne weitere Behandlung zur Herstellung neuen Katalysators erneut verwendet werden. Das nach diesem Verfahren 'gewonnene gereinigte Platin kann nach jedem der bekannten, bei frischem Platin angewendeten Verfahren in eine für die Imprägnierung des Trägers geeignete Form gebracht werden, worauf es in geeigneter Weise mit frischem oder gereinigtem Trägprmaterial zu zusätzlichen Mengen des erwünschten Katalysatortyps vereinigt wird, z. B. durch Tränken des Trägers mit einer Lösung des Platins in Form von Chloroplatinsäuren oder organometallischen Komplexverbindungen. Beispiel 1 Es wurde ein inaktiv gewordener Reformierkatalysator verwendet, der aus etwa 0,5 % Platin und 99,5 % Tonerde bestand. 40 Teile dieses Katalysators wurden an der Luft auf 357' C unter Freisetzung kleiner Mengen Feuchtigkeit und möglicherweise anderer Gase erhitzt. Nach Beendigung der Vorerhitzung wurden 8 Teile Phosgen innerhalb von 30 Minuten über den Katalysator geleitet. Das Phosgen setzte sich mit dern Platin zu Platincarbonylchlorid um, das bei der Reaktionstemperatur sublimierte und aus der Reaktionszone abzog. Das Sublimat wurde durch Lösen in Wasser gewonnen' worauf das metallische Platin in reiner Form hat vollständig durch Behandlung mit nascierendem Wasserstoff gefällt wurde, der durch Umsetzung von metallischem Magnesium inder platinhaltigen Lösung erzeugt wurde.
  • Das nach der vorstehend beschriebenen Behandlung in der Reaktionszone zurückgebliebene Material wurde entfernt und mit Wasser gewaschen. Es bestand im wesentlichen aus reinen Tonerdekügelchen, aus denen nicht nur das Platin, sondern auch die kleinen Mengen Eisen und die meisten anderen Spurenmetalle entfernt waren, die sich während der Kohlenwasserstoffumwandlung darauf abgelagert hatten. Diese gereinigte Tonerde besaß ihre ursprüngliche Form und Härte und hatte weniger als 2 Gewichtsprozent verloren. Durch Tränken mit einer wäßrigen Lösung von Chloroplatinsäure wurde ein Katalysator erhalten, dessen Wirksamkeit beim Reformieren einer Petroleumcharge in Gegenwart von Wasserstoff sich als etwa genauso hoch wie die des ursprünglichen Katalysators in frischem Zustand erwies. Beispiel 2 Ein Katalysator entsprechend jenem des Beispiels 1, der jedoch schädliche Mengen Arsen enthielt, wurde unter ähnlichen Bedingungen behandelt wieder Katalysator des Beispiels 1. Das Sublimat wurde wiederum in Wasser aufgefangen, und das metallische Platin wurde durchUmsetzung mitnascierendemWasserstoff, der sich durch Zugabe von metallischem Magnesium entwickelte, gefällt. Die Analyse des gewonnenen Platins zeigte, daß das Platin frei von allen Arsenspuren war" die in der wäßrigen Lösung zurückblieben. Beispiel 3 Ein Katalysator, -der im wesentlichen aus mit Platin imprägnierter Tonerde bestand und 190g wog, wurde in ein Glasrohr gegeben und in einem Ofen auf 3630 C erhitzt. Kohlendioxyd wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 100 ccm pro Minute und Tetrachlorkohlenstoff mit einer Geschwindigkeit von 0,5 cem (flüssig) pro Minute zugeführt, bis insgesamt 85,8 g Tetrachlorkohlenstoff und etwa 24,5 g Kohlendioxyd verwendet worden waren. Die Geschwindigkeit der Zuführung des Kohlendioxyds lag leicht unter jener, die theoretisch zur Erreichung des stöchiometrischen Verhältnisses hinsichtlich des zugesetzten Tetrachlorkohlenstoffs erforderlich ist; sie betrug nur 100 ccm pro Minute gegenüber einer Theorie von 125 ccm pro Minute. Hierbei wurdeeine kleine Menge nicht umgesetztes C Cl4 zusammen mit den Produkten gewonnen. Bei der Einführung des Gasgetnisches in den Katalysator erfolgte eine exotherme Reaktion, und die Temperatur stieg auf 374' C. Dunkle Dämpfe aus Platincarbonylchlorid, vermischt mit Aluminiumchlorid und nicht verbrauchten Gasen, wurden freigesetzt. Die abströmenden Stoffe wurden durch Wasser geleitet, wobei die Kompl-exverbindung sich unter Wärmeentwicklung in Wasser löste.
  • Ein Teil des Platins fiel während des Lösens der Komplexverbindung in Wasser aus, und der Rest des Platins wurde durch weitere Behandlung mit Sch-,vefelwasserstoff ausgefüllt. Die Fällung wurde filtriert, und der Filterkuchen wurde geglüht. Das geglühte Material wog 4,632 g und bestand aus annähernd der gesamten Menge des im ursprünglichen Katalysator vorhandenen Platins in fast reiner metallischer Form. Die weitere Behandlung des Filtrats mit Ammoniumhydroxyd führte zur Ausfällung der Aluminium- und Eisenhydroxyde, die zusammen etwa 8 % des Katalysators ausmachten. Bei der Verflüchtigung des Platins war also das Verhältnis zwischen der Gesamtmenge an C C14 und C 02 einerseits und Platin andererseits 23,7: 1. Weiter war das Verhältnis zwischen der entfernten Platinmenge und der entfernten Menge von Tonerde plus Eisenoxyd 1:3,28.
  • Demgegenüber ergeben sich bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Wiedergewilinung von Platin durch Phosgenbehandlung des Katalysators Verhältnisse von Phosgen zu gewonnenem Platin von 56-1 bis 46:1 und ein Verhältnis von Platin zu Tonerde- und Eisenoxyd von 1:13,5; das rriedrigste Verhältnis von Platin zu Tone-rde-Eisenoxyd war 1: 8,7. Es zeigt sich also, daß die Wirksamkeit dieses Verfahrens,durch Anwendung der Ausführungsform mit den phosgenbildenden Verbindungen Tetrachlorkohlenstoff und Kohlendioxyd an Stelle von Phosgen bei gleichzeitiger wesentlicher Verringerung an Reaktionsgas und einer wirksameren Verdampfung des Platins im Vergleich mitdem gleichzeitigen Verlust an Tonerde beträchtlich verbessert wird.

Claims (2)

  1. PATEXTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin aus Katalysatoren, die verhältnismäßig geringe Mengen, insbesondere bis zu 2 Gewichtsprozent Platin enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator bei 230 bis 430' C 5 bis 60 Min-uten lang mit Phos"-,en oder phosgenbildenden Verbindungen behandelt, diedabei gebildete, aus der Reaktionszone verflüchtigte Platincarbonylchlorid-Komplexverbindung in Wasser auffängt und nach bekannten Methoden zu Platin zersetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Phosgen in einer Menge von 20 bis 80 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil des im Katalysator enthaltenen Platins verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die flüchtige Komplexverbindung in Wasser bei einer Temperatur von nicht über 94' C löst und danach die Wasserlösung mit nascierendem Wasserstoff bei einer Temperatur zwischen 38 und 94' C behandelt. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nascierende Wasserstoff durch Umsetzung der Wasserlösung mit metallischem Magnesium erhalten wird. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als phosgenbildende Verbindung Tetrachlorkohlenstoff und Kohlendioxyd in äquimolekularen Mengen verwendet, wobei die Gesamtmenge dieser beiden Verbindungen mindestens 15 Gewichtsteile und nicht mehr als 50 Gewichtsteile pro Teil Platindes Katalysators beträgt. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge dieser beiden Verbindungen mindestens 20 Gewichtsteile und nicht mehr als 35 Gewichtsteile pro Teil des im Katalysator anwesenden Platins und die Temperatur mindestens 343 und nicht mehr als 400' C beträgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrif t Nr. 142 895; Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, 8. Auflage, System Nr. 68 C (Platin), 1940, S. 117, 118; Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, 4. Auflage, 3. Bund, Berlin, 1921, S. 13.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1194378B (de) * 1960-09-07 1965-06-10 British Petroleum Co Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxyd und Chlor enthaltenden Katalysatoren fuer die Durchfuehrung von Reaktionen vom Friedel-Crafts-Typ

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE142895C (de) *

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