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Vorrichtung zur Innenreinigung von Fässern, insbesondere Holzfässern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Innenreinigung von an einer
Stirnseite offenen Fässern, insbesondere Holzfässern.
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Holzfässer, die .zur wiederholten Verwendung bestimmt sind, bedürfen
einer sehr nachhaltigen Innenreinigung, Dies ist besonders dann wichtig, wenn tranige
oder blige Anhaftungen vorhanden sind, die beim Transport von Seefischen, vor allem
beim Transport von Heringen, entstehen.
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Die Innenreinigung der in großer Stückzahl anfallenden verunreinigten
Fässer geschieht bisher entweder durch umständliche und zeitraubende Handarbeit
mittels Bürsten und Kratzwerkzeugen unter gleichzeitiger Bespülung der Faßwandung
mit Wasser oder mittels mechanisch bewegter Bürsten und/oder Kratzwerkzeugen unter
gleichzeitiger Bespülung oder Nachspülung mit kaltem oder gewärmtem Wasser. Die
Handreinigung hat den Vorteil der schonenden Behandlung der Faßinnenwand. Man ist
aber nicht in der Lage, große Stückzahlen innerhalb kurzer Zeit zu bewältigen. Bei
der mechanischen Reinigung mittels maschinell angetriebener, z. B. drehend bewegter
Bürsten oder ähnlicher auf der Faßwand schabender Werkzeuge werden die Fässer, wie
die Erfahrung lehrt, außerordentlich strapaziert, d. h., die Faßwandung wird dünner,
weil die Reinigungswerkzeuge letzten Endes Späne von der Faßwand mitnehmen. Die
Fässer werden dann vorzeitig unbrauchbar. Außerdem besteht ein großer Verschleiß
an bürstenartigen Reinigungswerkzeugen, die zudem von den stark klebenden und fettigen
Substanzen, z. B. tranigem Heringsöl, völlig verschmiert werden, Diese Substanz
wird dann zum Teil auf die Wandung des nächstfolgenden zu reinigenden Fasses übertragen,
so daß eine wirklich nachhaltige Reinigung bei Anwendung solcher Mittel überhaupt
in Frage gestellt ist.
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Die Reinigung ist aber auch dann unzulänglich, wenn die ölige oder
fettige Substanz durch Anwendung von Wärme, also z. B, durch Bespülung mit Warmwasser,
dünnflüssig gemacht wird.
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Holzfässer, die meistens eine ballige Form besitzen, haben ihren größten
Durchmesser in der Faßmitte. Der Durchmesser ist also an dieser Stelle größer als
der Durchmesser der Eintrittsöffnung an der Stirnseite des Fasses, in welche die
Waschbürsten von außen eingeführt werden müssen. Diese Reinigungswerkzeuge müssen
aber einen ausreichend großen Durchmesser haben, wenn sie in der Faßmitte noch wirken
sollen, Beim Einführen und Herausziehen werden bürstenartige Werkzeuge, die verhältnismäßig
hart sein müssen, durch starke Umbiegung der Borsten am Faßrand stark überbeansprucht.
Außerdem entsteht beim Herausziehen der Bürsten starke Spritzwirkung, was durchaus
unerwünscht ist, Der Faßrand und auch die Bürsten zeigen bei dieser Behandlung einen
übermäßig starken Verschleiß, der zu vermeiden ist.
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Es sind aber schon Vorrichtungen bekanntgeworden, die einen im Faßinnern
umlaufenden Brausekopf aufweisen, der einerseits durch den Reaktionsdruck von unter
Druck austretendem Waschwasser in Drehung versetzt und andererseits in Abhängigkeit
von dem Druck der Waschflüssigkeit in Wirkstellung gebracht wird und wobei die zu
reinigenden Fässer nacheinander in eine die Brausevorrichtung enthaltende Waschkammer
gelangen, die eine in den Boden der Kammer eingelassene Fanggrube für das ablaufende
Waschwasser besitzt, aus der das Wasser mittels Umwälzpumpe erneut den Spritzdüsen
zugeführt wird.
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Aber auch diese bekannten Vorrichtungen genügen den Ansprüchen zur
Innenreinigung balliger Holzfässer von tranigen Anhaftungen nicht.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß man einen aus einer
Düse austretenden Wasserstrahl so im Winkel zur Faßwand auftreffen lassen kann,
daß durch den Wasserstrahl selbst eine Schälwirkung an der Faßwand eintritt, und
wenn gleichzeitig gewährleistet ist, daß das Faß relativ zum Brausekopf bereits
beim Einbringen in die Waschkammer genau ausgemittet wird.
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Gute Ergebnisse und hohe Wirtschaftlichkeit einer Faßreinigungsanlage
mit umlaufendem Brausekopf sind erst dann gewährleistet, wenn das Faß beim Transport
in die Waschkammer sofort die richtige Ausmittung relativ zum Brausekopf erhält.
Davon ist die gleichmäßige und zufriedenstellende Reinigung abhängig. Weiter ist
zu fordern, daß das Faß nach Erreichen der, -Wirkstellung im Innern der Waschkammer
selbsttätig festgehalten wird, so daß es sich nicht verschieben kann. Es ist ferner
zu fordern, daß
die Spritzdüsen für sehr hohe Drücke eingerichtet
sind, so daß anhaftende fettige Verunreinigungen von dem scharfen Strahl der Spülflüssigkeit
abgeschält und mitgenommen werden. Dies kann nicht allein durch Anwendung von Wärme
und durch einfaches Spülen geschehen. Vielmehr muß der scharfe Strahl wie ein spanabhebendes
Werkzeug zur Wirkung gelangen. Dies tut er aber nur, wenn trotz Anwendung hoher
Drücke nur eine langsame, d. h. verzögerte Drehung des Brausekopfes erfolgt. Und
schließlich ist es notwendig, daß zur Erzielung einer hohen Wirtschaftlichkeit das
gebrauchte warme Spülwasser mittels einer Umwälzpumpe den Spritzdüsen erneut zugeführt
wird. So wird Wasser und Wärme eingespart. Es muß aber in einfacher Weise dafür
gesorgt werden, daß die im Spülwasser befindlichen tranigen Substanzen ausgeschieden
werden, weil sie sowohl für die Pumpe als auch für die Düsen im Sinne einer Verstopfungswirkung
schädlich sind.
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Die Erfindung beseitigt alle diese Mängel dadurch, daß mindestens
ein mit Waschflüssigkeit gespeister Düsenkörper des Spritzkopfes derart verstellbar,
z. B. verschwenkbar, an dem Brausekopf gelagert ist, daß der Austrittsstrahl dieses
schwenkbaren Düsenkörpers der Umlaufbewegung des Brausekopfes im Sinne eines Bremsstrahles
mehr oder weniger stark entgegenwirkt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Spritzdüsen
des vorzugsweise langgestreckten Brausekopfes aus Flachdüsen bestehen zu lassen,
die so angeordnet sind, daß ihre bei der Umlaufbewegung des Brausekopfes kreisringförmigen
Wirkungszonen sich überschneiden oder mindestens aneinander anschließen und daß
der austretende Flüssigkeitsstrahl nahezu senkrecht auf die Faßwand auftrifft. Man
gibt dem Boden der Waschkammer Führungsleisten oder einen oder mehrere Anschlagkörper
für den Faßrand. Diese Anschläge oder Führungsleisten wirken so, daß das auf dem
Boden der Waschkammer in diese hineinschiebbare Faß relativ zu den aus dem Boden
der Waschkammer nach oben ausfahrbaren Brausekopf selbsttätig ausgemittet wird.
Gleichzeitig sind Mittel vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Waschkammertür
das gerade in der Waschkammer befindliche Faß festhalten. Bei geöffneter Tür lösen
sich die Festhalteglieder, und das Faß kann aus der Kammer herausbewegt werden.
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Im Interesse einer einfachen Wartung der Vorrichtung wird die Brausekopfvorrichtung
in baulicher Hinsicht so ausgestaltet, daß diese mit der Zuleitung und dem- Saugkorb
sowie den Förder- und Regelorganen eine bauliche Einheit bilden, so daß man diese
als Ganzes aus der Grube herausziehen kann.
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Um nun die stark tranigen Verunreinigungen aus dem Spülwasser zu entfernen,
wird die Saugleistung der Pumpe so eingerichtet,=-z. B. mittels Einbau eines Drosselventils
in die Saugleitung, daß stets etwas weniger Flüssigkeit aus der= Grube abgesaugt
als hineingefördert wird. In Wirkungsverbindung mit einem an sich bekannten Überlauf
fließt dann die obere Schicht mit den tranigen Bestandteilen aus der Auffanggrube
ab. In die überlaufleitung wird zweckmäßig ein Fettabscheider eingebaut, wobei vorbehalten
bleibt, das abgeschiedene tranige Fett einem weiteren Verwendungszweck zuzuführen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben, und zwar zeigt
= Fig. 1 die Anordnung und Wirkungsweise der Reinigungsanlage im Querschnitt und
teilweiser Ansicht von der Seite, Fig. 2 den mit Düsen versehenen Brausekopf in
Draufsicht; Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten.
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Das zu reinigende Faß 1 befindet sich mit der Öffnung nach unten und
mit denn Faßboden 2 nach oben gekehrt in einer mittels Tür 3 verschließbaren kastenförmigen
Kammer 4. Die Kammer ist nach unten ständig offen. Sie überdeckt die Öffnung 5 eines
in den Fußboden eingelassenen und als Grube ausgebildeten Auffangbehälters 6. Am
Boden 7 der Grube oder des Auffangbehälters befindet sich ein durch die Rohrleitung
8 mit heißer Druckflüssigkeit gespeistes zweiteiliges Teleskoprohr, bestehend aus
dem ortsfesten Teil 9 und einem heb- und senkbaren Teil 10. Der Rohrteil 10 ist
auf dem Rohrteil 9 mittels Gleitlagern 11 und 12 (vgl. Fig. 4) längsverschieblich
und zugleich frei drehbar angeordnet. Beim Zustrom von Druckflüssigkeit durch das
Rohr 8 tritt die Druckflüssigkeit über das ortsfeste Rohr 9 in das Innere des Rohres
10 ein. Dieses am oberen Ende geschlossene Rohr besitzt auf seinem Mantel
verteilt angeordnete Flachdüsen 13. Beim Zustrom von Druckflüssigkeit hebt sich
das Rohr 10 in die Höhe und schiebt sich damit in das Innere des Fasses 1 bis in
die strichpunktierte Lage, wobei ein die Teile 10 und 9 begrenzender Anschlag, bestehend
aus einem Distanzring 14, wirksam wird. Nach Erreichen dieser Wirklage tritt die
Druckflüssigkeit aus den Düsen 13 aus, und das Rohr 10 beginnt sich um seine Längsachse
zu drehen. Auf dem Mantel des Rohres 10 befindet sich mindestens eine dem Drehsinn
entgegengesetzte Bremsdüse 15 (vgl. Fig. 3), welche dafür sorgt, daß der Brausekopf
nur mit Verzögerung umläuft, so daß die Flüssigkeitsstrahlen an der Faßwand ausreichend
wirksam werden können. Die Düse 15 unterstützt den Waschvorgang durch Wirbelbildung.
Auch die obere Stirnwand 16 des Rohrkörpers 10 besitzt mindestens eine Spritzdüse
17, damit auch der Faßboden ausreichend Druckflüssigkeit erhält.
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Die aus dem Faß nach unten laufende Flüssigkeit sammelt sich in dem
Behälter 6, in. welchem die Rohrkörper 8, 9 und 10 angeordnet sind. Eine Kreiselpumpe
18 fördert mittels Saugkorb 19 Waschflüssigkeit aus dem Behälter 6 und drückt sie
über das geöffnete Ventil 20 durch die Rohrleitung 8 in den Brausekopf, d. h. in
das Rohr 10 hinein. Fettige Substanzen und kleine Holzsplitter schwimmen auf dem
Flüssigkeitsspiegel im Behälter 6 und gelangen durch einen Überlauf 21 in einen
Fettabscheider 22. Das überschüssige Wasser aus dem Fettabscheider läuft durch die
Rohrleitung 23 nach außen ab. Um einen solchen Überlauf, d. h. eine Ausscheidung
der Fettsubstanzen zu erzwingen, ist die Einrichtung getroffen worden, daß stets
etwas mehr Wasser durch das Rohr 8 zuläuft, als durch den Saugkorb 19 abgesaugt
wird. Es wird ständig etwas Frischwasser zugesetzt.
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Beim Öffnen der Tür 3 der Kammer 4 wird das Ventil 20 mittels einer
Koppelstange 24 und eines Stellhebels 25 abgesperrt, während umgekehrt bei geschlossener
Tür das Ventil 20 ganz geöffnet ist. Mit dem Ventilstellhebel 25 ist ein weiterer
Hebel 26 gekoppelt, der über eine Stellstange 27 eine an der Innenfläche der oberen
Kammerwand angeordnete Bremsplatte 28 aufwärts oder abwärts verstellt, so daß die
Platte bei geschlossener Tür 3 fest, gegebenenfalls unter Federlast, auf dem Faßboden
2 aufruht und damit das Fa.ß gegen den Rand der Grube 6 andrückt und festhält. Beim
Öffnen der Tür 3 wird die Bremsplatte 28 angehoben, so daß man das Faß 1 durch die
Türöffnung herausziehen kann.
Die Öffnung 5 der Grube besitzt eine
Randwulst 29, die aber an der Türseite der Kammer fehlt. Das Faß wird auf dem Fußboden
30 des Arbeitsraumes mit der Öffnung nach unten in die Kammer 4 hineingeschoben
und wird gegen die Wulst 29 angedrückt (vgl. Fig. 2) und damit gleichzeitig mittig
zu dem Brausekopf, also mittig zu dem Rohr 10 ausgerichtet.