DE107696C

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Publication number: DE107696C
Application number: DENDAT107696D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, bei Kettenschiffen die Kettentrommeln durch Schaufelräder.etc. antreiben zu lassen, welche von der Strömung des Flusses in Umdrehung versetzt werden (vergl. z. B. Patent 3271 3).

Es handelt sich aber bei allen diesen bekannten Vorrichtungen immer nur um einzelne, die Stromkraft aufnehmende Apparate, also um zwei, höchstens drei Turbinen, Schaufelräder u. s. w.

Die Vermehrung dieser Apparate ist auch nicht so ohne Weiteres angängig, denn dieselben müssen so beschaffen sein, dafs

1. nicht der zweite Apparat mit Wasser arbeitet, dessen lebendige Kraft von dem ersten bereits verbraucht ist, und

2. wird immer eine Reihe der Apparate schwächer arbeiten wie die andere, und um Störungen zu vermeiden, müfste die Leistung der schwächer arbeitenden Reihe in irgend einer Weise vermehrt werden.

Die angeführten Schwierigkeiten werden bei der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, dafs einerseits die Durchmesser und die Längen der hinter einander liegenden Schaufelräder nach hinten zu wachsen, während andererseits in die schwächer arbeitende Schaufelradreihe noch ein weiteres Rad eingeschaltet werden kann, um den Arbeitsverlust auszugleichen.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Fig. ι zeigt die Ansicht des Schleppschiffes von oben, Fig. 2 von der Seite gesehen.

g und_/ sind zwei als Schwimmkörper ausgebildete Längsträger; zwischen ihnen befindet sich eine "Mittel wand h.

Zwischen dem Längsträger g und der Mittelwand h ist eine Reihe von Schaufelrädern α α und das Schaufelrad 0, zwischen dem Längsträger f und der Mittelwand ist eine zweite Reihe von Schaufelrädern b b und das Schaufelrad ρ gelagert.

Die Schaufelräder α α und das Schaufelrad 0 stehen durch Kegelräder mit der Längswelle w. die Schaufelräder b b und das Schaufelrad ρ durch Kegelräder mit der Längswelle χ in Verbindung.

Die Längswelle w steht durch Kegelräder mit der Querwelle y und die Längswelle χ mit der Querwelle ^ in Verbindung.

Auf der Welle y sitzt die Kettentrommel bezw. Seilscheibe c, auf der Welle ^ die Seilscheibe d.

i ist eine Druckrolle, welche das zwischen den beiden Seiltrommeln befindliche Seilstück spannt.

Die Druckrolle ist an dem einarmigen Hebel m befestigt, welcher an seinem freien Ende das Gewicht k trägt.

Die Durchmesser der Schaufelräder wachsen stetig gegen das Hinterende des Schiffes zu; in demselben Mafs ändert sich auch das Uebersetzungsverhältnifs der Kegelräder, welche die Verbindung zwischen der Längswelle und den Schaufelrädern herstellen.

Die Schaufelräder α α und b b übertragen die vom Strom aufgenommene Kraft durch Kegelräder auf die Längswellen n> und x.

Die Längswellen n> und χ geben die Kraft durch Kegelräder auf die Querwelleny und % und somit auch an die auf den Wellen sitzenden Seiltrommeln c und d ab.

Ueber die Seiltrommeln gleitet das im Strom liegende Drahtseil.

Das zwischen den Trommeln befindliche Seilstück wird durch die Druckrolle, welche an dem Hebel m befestigt ist, gespannt.

Im Allgemeinen wird die eine Reihe der Schaufelräder stärker arbeiten wie die andere, und, um eine gleichmäfsige Kraftabgabe an beiden Rollen zu erzielen, wird das vor der schwächer arbeitenden Reihe der Schaufelräder liegende weitere Schaufelrad durch irgend eine Vorrichtung mit der betreffenden Welle gekuppelt; arbeitet z.B. die Reihe α α schwächer wie die Reihe bb, dann wird das Schaufelrad ο mit der Welle w gekuppelt und ρ läuft leer. '. ■

Ebenso können die Schaufelräder ο und ρ beide ausgekuppelt und durch irgend eine Antriebsvorrichtung von Hand aus in Umdrehung versetzt werden.

Sie dienen dann zur Fortbewegung , des Schiffes in ruhigem Wasser.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Bewegen von Ketten- etc. Schiffen gegen die Stromrichtung mittelst von der Stromkraft angetriebener Schaufelräder, bei welcher die Wasserkraft dadurch ausgenutzt wird, dafs die Durchmesser der in zwei Reihen angeordneten und hinter einander liegenden zahlreichen Schaufelräder (a b) nach hinten hin zunehmen, wobei vorn für jede Reihe noch ein Schaufelrad (o bezw. p) vorgesehen ist, welches nach Erfordernifs ein- bezw. ausgeschaltet werden kann, um eine gleichmäfsige Arbeit der Schaufelradreihen zu erzielen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.