-
Einrichtung zur Leistungsprüfung von elektromotorisch angetriebenen
Winden
Elektromotorisch angetriebene Winden werden in der Weise geprüft, daß man
die wirklichen Betriebsverhältnisse nachahmt. Dies erfordert, insbesondere bei Winden
mit großen Hubhöhen, einen tiefen Schacht für das sich auf- und abbewegende Prüfgewicht.
Ferner ist das jedesmalige Anhängen und Abnehmen derPrüflast auf der Schachtsohle
umständlich und zeitraubend.
-
Die Erfindung gibt eine Prüfeinrichtung für elektromotorisch betriebene
Winden an, welche die Untersuchungen nach der bekannten Methode ermöglicht, aber
ohne Schacht und ohne Prüfgewicht auskommt.
-
Außerdem bringt sie den erheblichen Vorteil mit sich, daß die Prüfung
unmittelbar am Ort der Fertigmontage vorgenommen werden kann, womit sich ein Transport
der Winden zum Prüfstand erübrigt.
-
Nach der Erfindung ist die Prüfvorrichtung im wesentlichen gekennzeichnet
durch eine als Seilspeicher für das Seil der zu prüfenden Winde dienende Seiltrommel
und eine mit dieser verbundene, als Motor oder Pumpe verwendbare hydraulische Kraftmaschine,
die einerseits mit einem Ölsammelbehälter und andererseits mit einem hydraulischen
Akkumulator in Verbindung steht.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung sei an Hand der Zeichnung erläutert.
-
Auf die Seiltrommel I ist das Prüfseil aufgewunden und sein freies
Ende an der Trommel 2 der zu prüfenden Winde befestigt. Wird der Windenmotor im
Hubsinne
eingeschaltet, dann wird das Seil von der Trommel I abgewickelt und diese damit
in Umdrehung versetzt. Infolgedessen wird auch die in diesem Falle als Pumpe wirkende
Kraftmaschine 3 angetrieben.
-
Sie saugt durch die Leitung 19 aus dem Ölbehälter 4 Flüssigkeit an
und drückt diese über die Rohrleitungen 5 und 6 in den hydraulischen Akkumulator.
-
Dieser besteht in bekannter Weise aus einer Speicherflasche 7, in
der sich entweder eine Gummiblase 8 oder ein Kolben befindet. Die Gummiblase bzw.
die Rückseite des Kolbens ist durch ein Gaspolster vorgespannt.
-
Damit auch über einen größeren Hub, den das Seil der Winde ausführt,
der Flüssigkeitsdruck im Akkumulator konstant bleibt, wird das Volumen des Gaspolsters
beispielsweise durch Hinzuschalten einer Gasflaschenbatterie 9 über das sonst übliche
Maß hinaus vergrößert. Beim Umlauf der Windentrommel im Hubsinne wird die Energie
aus Seilzug und Seilweg in dem Gaspolster gespeichert, das der Winde den gleichen
Widerstand entgegensetzt wie bisher das Prüfgewicht.
-
Beim Senken hingegen wird die gespeicherte Energie an die hydraulische
Kraftmaschine 3, die in diesem Falle als Motor läuft, abgegeben.
-
Da das Drehmoment der hydraulischen Kraftmaschine eine Funktion des
Öldruckes ist und dieser in dem hydraulischen Akkumulator nicht verändert werden
kann, wird gemäß der weiteren Erfindung zwischen Kraftmaschine und Prüftrommel ein
Wechselgetriebe 10 eingeschaltet. Dann ist es möglich, den Seilzug für die verschiedenen
zu prüfenden Typen von Winden den jeweiligen Erfordernissen entsprechend einzustellen.
Das gleiche Ziel kann auch durch das wechselweise Anwenden von Prüftrommeln verschiedenen
Durchmessers erreicht werden.
-
Um den Einfluß des Wirkungsgrades der hydraulischen Kraftmaschine,
des Zwischengetriebes und der Seiltrommel auf das Prüfungsergebnis berücksichtigen
zu können, ist es zweckmäßig, eine Vorrichtung zum Messen des Seilzuges vorzusehen.
Zu diesem Zweck kann man z. B. die Seiltrommel in Richtung des Seilzuges entgegen
der Wirkung von Federkräften oder ihres Eigengewichtes nachgiebig auf einer Wippe
II od. dgl. lagern, die bei ihrer Verlagerung die Vorrichtung zum Messen des Seilzuges,
z. B. eine Meßdose 12 mit Manometer I3, beeinflußt.
-
Es ist üblich, beim Prüfvorgang »Lasthalten in der Schwebe« eine
überlast anzuwenden. Diese Überlast wird gemäß der weiteren Erfindung auf folgende
Weise erbracht. In die Rohrleitung 6 zwischen Kraftmaschine und Akkumulator ist
ein Absperrventil 14 eingeschaltet. Wird dieses geschlossen, dann ruht der vom Seil
herrührende Zug als Öldruck in dieser Leitung zum Ventil 14. An diese Leitung wird
eine bis zum Ölbehälter 4 führende Leitung 15 angeschlossen und in diese ein Rückschlagventil
I6 und eine Handpreßpumpe oder eine kleine Hochdruckpumpe 17 eingeschaltet. Durch
diese Pumpe kann dann eine beliebige Druckerhöhung in der Leitung zwischen Kraftmaschine
und Ventil 14 erzeugt werden, die durch ein Druckregelventil I8 einstellbar gemacht
werden kann. Damit wird eine Erhöhung des Seilzuges, entsprechend der gewünschten
Überlast, erzielt. Die Überlast kann an dem Manometer 13 abgelesen werden.
-
Vor der Prüfung muß das Seil zunächst auf die Prüftrommel aufgewickelt
werden, von der es beim Anlauf der Winde im Hubsinne auf die Windentrommel abgegeben
wird. Zu diesem Zweck ist in die Leitungen 15 und 19 ein Umsteuerschieber 20 eingeschaltet.
Ist dieser Schieber auf einen Durchfluß eingestellt, wie die Zeichnung mit gestrichelten
Linien zeigt, und ist das Ventil 14 geschlossen, dann wird die Pumpe 17 eingeschaltet.
Dadurch wird die Kraftmaschine 3 in Umlauf versetzt und das Seil aufgewunden. Soll
das Seil abgewickelt werden, dann wird der Umsteuerschieber so verlagert, daß die
Ölzuführung in der in der Zeichnung strichpunktiert dargestellten Weise erfolgt.
Der Motor 3 läuft dann im umgekehrten Sinne.
-
Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin,
daß diese unabhängig von der Drehzahl der Windentrommel ist. Die Seilgeschwindigkeit
bestimmt die Drehzahl der als Motor oder Pumpe wirkenden Kraftmaschine, und deren
Drehzahl bestimmt die von und zu dem Akkumulator strömende Ölmenge.
-
PATEN1 ANSPR OCHE: 1. Einrichtung zur Leistungsprüfung von elektromotorisch
angetriebenen Winden, gekennzeichnet durch eine als Seilspeicher für das Seil der
zu prüfenden Winde dienenden Seiltrommel und eine mit dieser verbundene, als Motor
oder Pumpe verwendbare hydraulische Kraftmaschine, die einerseits mit einem Ölsammelbehälter
und andererseits mit einem hydraulischen Akkumulator in Verbindung steht.