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Fräser zum Form- oder Planfräsen Fräser, die aus einem Messerkopf
mit auswechselbar bzw. nachstellbar eingesetzten Messern aus Hartmetall, Schnellstahl
od. dgl. bestehen, sind bereits vielfach bekannt. Meist besitzen die Messer entweder
drehstahlartige Form, oder sie sind als kreis- oder polygonförmige Hartmetallscheiben
ausgebildet. In beiden Fällen sind die Messer in etwa radialer Richtung im Messerkopf
eingesetzt und werden, um den Messernachschliff auszugleichen, in radialer Richtung
nachgestellt. Das von einem Messer zu fräsende Teilprofil wird bei den drehstahlartigen
Messern von der Form ihrer Stirnfläche im Längsschnitt und bei scheibenförmigen
Stählen von der Umfangsform der Scheibe bestimmt. Bei einer solchen Messeranordnung
im Messerkopf muß bei jedem Nachschliff das ursprüngliche Profil wieder genau hergestellt
werden, was besondere Hilfsvorrichtungen oder zumindest besondere Aufmerksamkeit
und Fertigkeit seitens des Schleifers erfordert. Ein Scheibenstahl kann zwar, bevor
er nachgeschliffen werden muß, um seine Achse mehrmals verdreht werden, so daß jeweils
ein neues Stück der Umfangskante als frische Schneidkante zur Verfügung steht. Ist
aber der ganze Umfang stumpf geworden, so muß der Scheibenstahl an seinem Umfang
also wieder genau kreis- oder polygonförmig nachgeschliffen werden. Bei diesen bekannten,
mit radial gestellten drehstahlartigen oder scheibenförmigen Einzelmessern bestückten
Messerköpfen ist ferner die Messerjustierung, d. h. das genaue Einstellen der Schneidkanten
auf den geforderten Umfangskreis, schwierig und zeitraubend. Außerdem müssen dabei
die Messer verhältnismäßig weit aus dem Messerkopf vorragen, was, ihre sichere Unterstützung
durch den Messerkopf beeinträchtigt.
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Günstiger sind ebenfalls bekannte Ausbildungen mit etwa tangential
zum Messerkopfumfang liegend eingesetzten, auswechselbaren bzw. in Richtung ihrer
Längsachse nachstellbaren und stirnseitig schneidenden Messern. Die tangentiale
Lage der Messer ergibt den Vorteil, daß die Messer nur stirnseitig, ohne ein bestimmtes
Profil einhalten zu müssen, nachgeschliffen zu werden brauchen, da das erforderliche
Messerprofil nicht von der Stirnflächenform, sondern vom Messerquerschnitt bestimmt
und gebildet wird und sich der Messerquerschnitt bei einem Prisma bzw. einem Zylinder
nicht ändert, gleichgültig, wieviel Material stirnseitig abgeschliffen wird. Außerdem
können die tangential liegenden Messer ihrer ganzen Länge nach eingespannt und dadurch
wesentlich sicherer als radial eingesetzte gehalten und unterstützt werden. Dennoch
konnten die bisherigen Fräser dieser Art nicht voll befriedigen.
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So sind bei einer bekannten Konstruktion dreikantig prismatische Messer
vorgesehen, die in unmittelbar im Messerkopf eingearbeiteten Führungen festgeklemmt
lagern und sich mit ihrer in bezug auf die Messerkopfdrehrichtung hinteren Messerstirnfläche
auf einer Stellschraube abstützen. Nun ist es aus fertigungstechnischen Gründen
praktisch-unmöglich, auf einem Messerkopf, insbesondere wenn dieser einen größeren
Durchmesser besitzt, die Führungen für die Messer mit der erforderlichen Genauigkeit
herzustellen bzw. nachzubearbeiten oder gar den gesamten Messerkopf zu härten. Es
lassen sich also die Messer nicht mit der für Hartmetallstähle notwendigen Maßgenauigkeit
unmittelbar am Messerkopf anordnen. Die Justierung der Messer ist selbstverständlich
nur dann sinnvoll, wenn die eingestellte Messerlage bei der Arbeit erhalten bleibt
und nicht etwa ein Zurückschieben der Messer durch die Schnittkräfte erfolgt. Es
hat sich gezeigt, daß die in Längsrichtung der Messer wirkenden Kräfte groß sind
und daß daher die Abstützung an einer Stellschraube trotz zusätzlicher KI-°mmung
der Messer nicht ausreicht, um die einmal eingestellte Messerlage zu sichern. Bei
der Arbeit des Messerkopfes kommt es vielmehr zufolge des notwendigen Spieles in
den Schraubengängen zu Setzungserscheinungen, so daß bereits nach kurzer Betriebsdauer
ein Abweichen der Schneidkanten von der Sollstellung festzustellen ist, was sich
insbesondere bei schweren Schnitten mit Hartmetall nachteilig auswirkt. Dazu kommt
noch, daß dreikantige Messer wegen der erreichbaren, ganz geringen Spanbreite nur
in Sonderfällen brauchbar sind.
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Es ist zwar auch schon eine hauptsächlich für Kreissägen, aber auch
für Frässcheiben bestimmte
Ausführung bekannt, bei der sich die
etwa tangential angeordneten Stähle an einer festen Flanke des scheibenartigen Messerkopfes
abstützen. Hierbei ist aber keinerlei Nachstellung möglich, und die Stähle müssen,
nachdem sie aufgesetzt wurden, gemeinsam auf den gewünschten Umfangskreis nachgeschliffen
werden, wofür eigene Schleifmaschinen erforderlich sind. Überdies haben die Messer
etwa schwalbenschwanzförmige Nuten und die Messerkopfscheibe konforme Führungen,
was zu praktisch unüberwindbaren Herstellungsschwierigkeiten führt, wenn die bei
Hartmetallstählen geforderte hohe Maßgenauigkeit eingehalten werden soll. Ähnliche
Mängel weisen weitere bekannte Fräser auf, bei denen sich die am Messerkopf angeschraubten
Stähle an Paßflächen des Messerkopfes ohne Nachstellmöglichkeit abstützen.
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Schließlich sind Fräser bekanntgeworden, bei denen die Messer nicht
unmittelbar im Messerkopf gelagert, sondern in eigenen, im Messerkopf festgespannten
Messerhaltern eingesetzt sind. Hierbei handelt es sich aber durchweg um Ausführungen
mit hinsichtlich des Nachschliffes ungünstigen, nicht in verschiedenen Stellungen
brauchbaren Messern, die entweder radial oder etwa achsparallel zum Messerkopf angeordnet
und meist nur zum Planfräsen geeignet sind.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung
eines sowohl zum Rundfräsen als auch zum Planfräsen oder auch als Profilfräserverwendbaren
Werkzeuges, dessen Messer leicht nachzuschleifen, einfach zu befestigen und zu justieren
sind und eine feste Unterstützung finden, wobei die Herstellung des Fräsers keine
besonderen Schwierigkeiten bereitet.
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Unter Verwendung eines Messerkopfes mit etwa tangential zum Messerkopfumfang
liegend eingesetzten, auswechselbaren bzw. in Richtung ihrer Längsachse nachstellbaren
und stirnseitig schneidenden Messern besteht die Erfindung im wesentlichen darin,
daß die zylindrischen oder in ihrer Grundform vierkantig prismatischen Messer auf
eigenen, im Messerkopf in an sich bekannter Weise festgespannten Messerhaltern gelagert
sind, die eine feste Stützfläche für die in bezug auf die Messerkopfdrehrichtung
hintere Messerstirnfläche aufweisen. Die tangentiale Lage bringt den Vorteil des
einfachen Messernachschliffes mit sich, wobei die besondere Form der Messer die
Möglichkeit bietet, durch Drehung der Messer eine neue, noch scharfe Schneidkante
zum Einsatz zu bringen, bevor noch ein Nachschliff überhaupt notwendig ist. Außerdem
können breitere Späne genommen werden. Da das Einarbeiten der Führungen in den Messerkopf
selbst praktisch unmöglich ist b:zw. unmittelbar im Messerkopf vorgesehene Lagerungen
für die Messer nie die erforderliche Maßgenauigkeit erhalten können, die notwendig
ist, um die Messer ausschließlich durch Nachstellung in ihrer Längsrichtung und
ohne den fertig bestückten Messerkopf als Ganzes an seinem Umfang nachschleifen
zu müssen, zu justieren, sind die eigenen Messerhalter vorgesehen. Die Lagerflächen
bzw. Stützflächen der Messerhalter werden vor dem Einsetzen der Messer auf ganz
genaues Maß gebracht, so daß die an -ihrem Umfang ebenfalls genau bearbeiteten Messer
nur aufgesetzt zu werden brauchen. Die festen Stützflächen legen die Messerstellung
von vornherein genau fest, so daß sich die Messerlage während des Betriebes nicht
ändern kann. Die Härtung der für sich verhältnismäßig kleinen Messerhalter bereitet
keine Schwierigkeiten, ebenso können die Auflager- und Stützflächen der Messerhalter
ohne weiteres hergestellt und nachbearbeitet werden. Die Justierarbeit ist ausschließlich
auf eine Längsverstellung der Messer beschränkt. Eine genaue Messerjustierung ist
aber insbesondere bei Verwendung von Hartmetallmessern notwendig, weil mit solchen
Stählen nur Sparstärken von etwa 0,1 bis 0,2 mm genommen werden. Das Nachschleifen
der Messer außerhalb des Messerkopfes, das durch die erfindungsgemäße Ausbildung
ermöglicht wird, ist deshalb von besonderem Vorteil, weil das Nachschleifen des
fertig bestückten Messerkopfes in seiner Gesamtheit erfahrungsgemäß nicht nur besondere
Vorrichtungen erfordert, sondern auch einen Zeitaufwand benötigt, der etwa der möglichen
Gesamtbetriebszeit eines solchen Fräsers bis zum Nachschliff entspricht. Außerdem
ist das genau zentrische Aufspannen der Messerköpfe, um ein schlagfreies Arbeiten
zu ermöglichen, schwierig und zeitraubend. Da eigene Messerkopfschleifmaschinen
bei den bisherigen Fräsern erforderlich waren und diese Maschinen die Bearbeitung
von Messerköpfen nur bis zu einem bestimmten Durchmesser zuließen, ergibt sich bei
der erfindungsgemäßen Ausbildung, die den Einsatz von Schleifmaschinen nicht mehr
erfordert, volle Freizügigkeit in der Durchmesserwahl. Beim erfindungsgemäßen Fräser
kann der Messerkopf auf der Frässpindel aufgespannt bleiben, und es ist bloß das
in wenigen Minuten durchführbare Auswechseln der einzelnen und nur an ihrer Stirnfläche
nachzuschleifenden Messer erforderlich, wogegen bisher meist bei jedem Nachschliff
ein langwieriges und umständliches Auf- und Abspannen des ganzen Messerkopfes erfolgen
mußte.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Messerhalter in ihrer
Grundform zylindrisch ausgebildet und in Messerkopfbohrungen mit umfangsseitig durchbrochener
Wandung eingesetzt, wobei die Auflage für das Messer jeweils im Bereich der umfangsseitigen
Durchbrechung angeordnet ist. Dies ermöglichst die fertigungsmäßig einfachste und
genaueste Anordnung bzw. Befestigung der Messerhalter im Messerkopf, und die Auflagen
für die Messer sind trotz sicherer Befestigung der Messerhalter im Messerkopf von
außen her zum Einschieben bzw. Nachstellen der Messer zugänglich.
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Eine besonders zweckentsprechende Konstruktion wird dadurch erreicht,
daß die Messerhalter in den Messerkopfbohrungen durch Keile fixiert und die Messer
ohne Lockerung dieser Verkeilung lösbar sind, wobei zur Messernachstellung zwischen
die Stützflächen und die rückseitigen Messerstirnflächen auswechselbare Paßstücke
einschiebbar sind. Demnach bleiben die bei der Grundmontage in genauer Lage eingesetzten
Messerhalter stets festgekeilt, und es behält damit auch die Stützfläche ihre einmal
eingestellte Lage unverändert bei, ob nun die Messer selbst gelockert und herausgenommen
werden oder nicht. Die Stützfläche bildet demnach eine gleichbleibende Bezugsebene,
und es ist nur notwendig, die bei einem Nachschliff verkürzte Messerlänge durch
ein entsprechendes Paßstück auszugleichen. Zum Messen der jeweiligen Messerlänge
ist nur eine übliche Schublehre erforderlich, wogegen bei den bekannten Ausbildungen
die Schublehre allein nicht ausreicht, und das genaue Vor- und Zurückschieben der
Messer, bis deren Schneidkante am gewünschten Umfangskreis liegt, nicht nur zeitraubend
ist, sondern auch die Zuhilfenahme besonderer Geräte notwendig macht. Für in radialer
Richtung zum Messerkopf eingesetzte' und nachstellbare Messer wurden zwar schon
auswechselbare Paßstücke zum Ausgleich der Messerverkürzung durch den Nachschliff
verwendet, doch
ergab sich dabei das Erfordernis besonderer Maßgenauigkeit,
da jeder Fehler in der aus Messerlänge und Paßstückstärke zusammengesetzten Gesamtlänge
sich in gleicher Größe als Abweichung der Schneidkante vom geforderten Umfangskreis
auswirkt. Bei der erfindungsgemäßen, etwa tangential zum Messerkopfumfang erfolgenden
Messernachstellung hingegen ergeben die Ungenauigkeiten in Richtung der Messerachse
nur weniger als ein Zehntel ihrer Größe betragende Abweichungen in radialer Richtung,
so: daß keine besondere Bearbeitungspräzision notwendig ist und dieSchublehrengenauigkeitvollkommen
ausreicht.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist im den Messerkopfbohrungen
beidseitig des Messerhalters je eine nach außen über die Messerlängskante greifende
Haltescheibe angeordnet und ein den Messerhalter und die Haltescheiben durchsetzender,
mit dem Messerkopf verschraubbarer Befestigungsbolzen vorgesehen, der entweder selbst
im Bereich der Scheibenlöcher exzentrische Abdr ehungen besitzt und zum Niederspannen
des Messers verdrnehbar ist oder eine entsprechend exzentrisch abgedrehte, verdrehbare
Büchse aufgeschoben hat. Die Messer liegen also nur auf dem Messerhalber auf und
stützen sich rückseitig an diesem ab, zu ihrem Festhalten sind aber die Haltescheiben
vorgesehen. Das Andrücken der Messer an den Messerhaltern erfolgt durch Niederziehen
der Haltescheiben durch Verdrehen des exzentrisch abgedrehten Befestigungsbolzens
bzw. der darauf sitzenden Hülse. Der Befestigungsbolzen drückt zugleich die Haltescheiben
an den Messerhalter bzw. gegen die Stirnfläche der Messerkopfbohrung. Nach Lockerung
des Bolzens kann dieser entweder selbst oder die darauf sitzende Büchse verdreht
werden, so. daß die Haltescheiben dem Messer wieder Spiel geben und es herausziehbar
ist. An Stelle der Haltescheiben können zum Niederspannen der Messer auf den Messerhaltern
auch in an sich bekannter Weise quer über die Messer gelegte Stahlbänder vorgesehen
werden. Da ein solches Stahlband verhältnismäßig dünn ausführbar ist, erlaubt es
das nahe Heranrücken der ganzen Messerhalterung an die Messerkopfstirnseite, so
daß es sich insbesondere zur Befestigung der sogenannten Eckmesser eignet und für
diesen Zweck daher weder eigens gestaltete Messer noch Messerhalter erforderlich
sind.
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Ein Stahlband kann die gegebenenfalls seitlich auf das Messer wirkenden
Kräfte nicht voll aufnehmen bzw. eine Querverschiebung des Messers nicht völlig
verhindern. Es ist daher vorteilhaft, eine am Messer seitlich anliegende und sich
an der Stirnwand der Messerkopfbohrung abstützende Seitenstütze vorzusehen. Der
Messerhalber kann auch zwei nebeneinanderliegende, durch ein Distanzstück in Abstand
gehaltene Messer tragen, und das Stahlband kann beide Messer gemeinsam niederspannen.
Diese Ausbildung ermöglicht es, eine breite Schneide auf zwei Messer aufzuteilen,
um bei Messerbeschädigung nicht ein breites, sondern nur eines: der beiden schmäleren
und billigeren Messer austauschen zu müssen.
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Ob- diese Messer mit den Haltescheiben oder dem Stahlband festgehalten
werden oder sogar zwei nebeneinanderliegende Messer auf einem gemeinsamen Messerhalber
angeordnet sind, in jedem Fall wird durch diese Fräserausbildung der weitere Vorteil
erreicht, daß die Messer zu ihrer Befestigung keine von der Prismenform abweichende
Gestalt zu erhalten brauchen.
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Es ist manchmal erwünscht, den Fräser hinsichtlich seiner Breite,
seines Durchmessers und seines Profils innerhalb gewisser Grenzen zu verändern,
so daß mit demselben Fräser verschiedene, aber voneinander verhältnismäßig geringfügig
abweichende Werkstücke bzw. Werkstückprofile hergestellt werden können und es nicht
notwendig ist, für die einzelnen Werkstückformen eigene Fräser auf Lager zu halten.
Beispielsweise gibt es eine Vielzahl von Kurbelwellentgpen, die voneinander nur
dadurch verschieden sind, daß ihre Kurbelzapfen in einem Bereich von wenigen Millimetern
veränderte Längen, Durchmesser und/oderAbrundungen zu den anschließenden Kurbelwangen
usw. aufweisen. Zum Fräsen dieser Kurbelzapfen mußte bisher trotz der geringfügigen
Abweichungen eine Vielzahl verschiedener Fräser verwendet werden, wogegen die Erfindung
auch diesen Nachteil beseitigt.
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Dies wird dadurch erreicht, daß für die Messerhalter auswechselbareAufsätzevorgesehen
sind, welche die der Messerabstützung in Richtung der Messerachse dienende Stützfläche
des Messerhalters frei lassen, hingegen aber eine seitliche Stützfläche sowie eine
Auflagefläche für das Messer bilden. Je nach Lage der seitlichen Stützfläche bei
dem gewählten Aufsatz wird also eine seitliche Versetzung der Messer herbeigeführt
und damit, sofern es sich um Eckmesser handelt, die Breite des Fräsers bzw. die
Länge des zu fräsenden Werkstückprofils verändert. Die Anordnung der Auflagefläche
bei den wählbaren Aufsätzen bestimmt wiederum die Lage dar Schneidkante des Messers
in radialer Richtung zum Messerkopf, und die Auswechslung der Aufsätze ermöglicht
daher beispielsweise eine Veränderung des durch Rundfräsen herzustellenden Werkstückdurchmessers.
Die durch die verschiedenen Aufsätze wählbare Lage der seitlichen Stützfläche und
der Auflagefläche läßt außerdem eine Veränderung des Messerquerschnittes zu, und
es kann demnach durch Auswechslung wenigstens der Eckmesser auch das zu fräsende
Profil (z. B. verschiedener Krümmungsradius der Abrundung zwischen Kurbelzapfen
und Kurbelwange) je nach Bedarf verändert werden. Da aber die Stützfläche des Messerhalters
zur Abstützung des Messers in axialer Richtung frei bleibt, ist die Messernachstellung
nach erfolgter Verkürzung durch das Schleifen der Messer in gleicher Weise, mit
den gleichen Paßstücken und bei gleicher Sollänge wie bei Messerhaltern ohne Aufsätze
möglich.
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Um die Messerhalter in den Messerkopfbohrungen festkeilen zu können,
weisen die Messerhalter einen radialen, sich schrägflächig weitenden Längsschlitz
auf und sind mit Hilfe eines im Längsschnitt der Schlitzerweiterung angepaßten Keiles
in der Messerkopfbohrung verspreizbar. Dabei kann der Keil im Querschnitt etwa die
Form eines Halbkreises mit aufgesetztem Dreieck, Trapez oder Rechteck besitzen und
in einer zusätzlichen, sich mit der Messerkopfbohrung für den Messerhalter überschneidenden
Bohrung im Messerkopf geführt sein.
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Die Schneidstirnkanten sollen eine gewisse Schrägstellung gegenüber
der Werkstückoberfläche aufweisen, damit die Messer nicht mit ihrer ganzen Schneidkante
auf einmal auf das Werkstück auftreffen, sondern allmählich in das Werkstück eindringen.
Liegen die Schneidstirnkanten der Messer in einer normalen Ebene zur Messerhauptachse,
was das Nachschleifen der Messer wesentlich erleichtert, so müssen, um diese Schrägtstellung
zu erreichen, die Messerachsen mit den Umfangserzeugenden des Messerkopfes einen
von 90° etwas abweichenden Winkel einschließen. Zu diesem Zweck könnten die Stützflächen
der Messerhalter gegenüber deren Stirnflächen etwas schräg gestellt sein. Herstellungsmäßig
wesentlich einfacher ist es jedoch,
wenn die Stützflächen der Messerhalter
normal zu deren Stirnflächen verlaufen, dafür aber die Achsen der Messerkopfbohrungen
von der Richtung der Messerkopfachse bzw. der Messerkopferzeugenden etwas abweichen.
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Durch die besondere Form bedingt, sind die Messer zweiseitig symmetrisch
ausgebildet, was den Vorteil ergibt, daß jedes Messer an jeder Stirnseite zwei,
also insgesamt vier gleiche Schneidkanten besitzt und somit, wenn die eine kante
stumpf geworden ist, nur um seine Längsachse um 18d° gedreht und dann umgekehrt
zu werden braucht, um jeweils frische Schneidkanten zur Verfügung zu haben. Demnach
ist gegenüber den bekannten, drehstahlförmigen Messern die Zahl der erforderlichen
Messernachschliffe unter sonst gleichen Voraussetzungen auf ein Viertel herabgesetzt.
Handelt es sich um Messer, die zusätzlich auch mit einer ihrer seitlichen Stirnkanten
schneiden, also um sogenannte Eckmesser, so ist deren Querschnitt zur Messerhauptachse
zentrisch symmetrisch ausgebildet, so daß auch bei diesen Messern vier gleiche Schneiden
vorhanden sind, die nacheinander durch Drehen bzw. Wenden des Messers zum Schnitt
gebracht werden können, bevor das Messer nachgeschliffen werden muß.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Teilschnitt der Umfangszone eines Fräsers mit
eingesetztem Messerhalter, herausgezogenem Befestigungsbolzen und Spreizkeil im
Schaubild, Fig. 2 und 3 die gleiche Fräserausbildung in Seitenansicht und im Schnitt
nach der Linie III-III der Fig. 2 in kleinerem Maßstab, Fig. 4 einen Teil des Fräserumfanges
in Draufsicht, Fig. 5 einen Planfräser im Axialschnitt, Fig. 6 und 7 eine weitere
Ausbildung der Messerbefestigung im Schnitt nach den Linien VI-VI der Fig. 7 und
VII-VII der Fig. 6, Fig. 8 die Befestigung eines Doppelmessers ebenfalls im Schnitt,
Fig. 9, 10 und 11 einen Teil eines Messerkopfes mit Messerhalter, Aufsatz, Messer
und Stahlband im Schnitt nach den Linien IX-IX und X-X der Fig. 11 und in Seitenansicht,
Fig. 12 eine andere Fräserausbildung bei gleicher Schnittführung und Fig. 13 einen
Messerhalter mit abgehobenem Aufsatz, Messer und Befestigungsband in größerem Maßstab
schaubildlich.
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Der Messerkopf 1 weist in seinem Umfangsbereich Bohrungen 2 mit umfangsseitig
durchbrochener Wandung auf. Diese Bohrungen 2 sind meist von einer Messerkopfstirnseite
her parallel zur Messerkopfachse gerichtet oder weichen von dieser Richtung geringfügig
ab (Fig. 4,7 und 1-0) und verlaufen beim Messerkopf des Planfräsers nach Fig. 4
parallel zur entsprechenden Umfangserzeugenden des Messerkopfes. In diesen Messerkopfbohrungen
2 ist je ein kreiszylindrischer Messerhalter 4 oder 5 eingesetzt, der im Bereich
der umfangsseitigen Durchbrechung der Bohrungswandung eine etwa tangential zum Messerkopfumfang
verlaufende Auflage für die Messer 8, 9, 10 aufweist.
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Die Messer sind im wesentlichen vierkantig prismatisch, 8, 9, oder
zylindrisch, 10, und schneiden mit ihrer bezüglich der Messerkopfdrehrichtung (durch
Pfeil angedeutet) vorderen, äußeren Stirnkante. Die zur Messerhauptachse parallelen
Kanten der prismatischen Messer sind abgerundet, können aber auch abgeschrägt sein,
um an den Enden der Schneidstirnkanten noch einen gewissen Freiwinkel zu erreichen.
Bei dieser Messeranordnung entspricht der Messerquerschnitt dem Gegenprofil des
von einem Messer zu fräsenden Teilprofils, und die Messer können daher, ohne auf
das Profil achten zu müssen, stirnseitig einfach nachgeschliffen werden. Die Hauptachsen
der Messer, deren Stirnflächen achsnormal sind bzw. deren Schneidstirnkanten wenigstens
in einer Normalebene zur Hauptachse liegen, bilden mit der Umfangserzeugenden des
Messerkopfes 1 einen von 90° etwas abweichenden Winkel a (Fig. 4). Die Messer 8
sind also zweiseitig symmetrisch ausgebildet, so daß die Messer um ihre Achse verdreht
und gewendet werden können und vier gleiche Schneidstirnkanten zur Verfügung stehen.
Die Eckmesser 9 (Fig. 9), die mit einer ihrer seitlichen Stirnkanten zusätzlich
schneiden, weisen aus dem gleichen Grund einen bezüglich ihrer Hauptachse zentrisch
symmetrischen Querschnitt auf. Wie Fig. 12 zeigt, können aber auch direkt kreiszylindrische,
also einfach stiftförmige Messer 10 verwendet werden.
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Die Messerhalter 4; 5 sind gegen den Messerkopfumfang zu so abgesetzt,
daß sie eine etwa tangential zum Messerkopfumfang verlaufende Auflagefläche 25 und
eine dementsprechend etwa radial verlaufende Stützfläche 26 für die Messer 8 bilden.
Die Messerhalter 4, 5 weisen einen radialen, sich schrägflächig weitenden Längsschlitz
27 auf und sind mit Hilfe eines Keiles 28 in der Messerkopfbohrung 2 verspreizbar.
Dabei besitzt der Keil 28 im Querschnitt etwa die Form eines Halbkreises mit aufgesetztem
Dreieck bzw. Rechteck und ist in einer zusätzlichen, sich mit der Messerkopfbohrung
2 überschneidenden Bohrung 29 im Messerkopf 1 geführt. Bei der Grundmontage wird
der Messerhalter 4 nach genauer Einstellung seiner Lage mit diesem Keil 28 in der
Messerkopfbohrung 2 festgekeilt und bleibt ständig im Messerkopf fixiert. Um die
Messer 8 auf den Messerhaltern 4 festhalten zu können, sind gemäß Fig. 1 bis 3 in
der Messerkopfbohrung 2 beidseitig des Messerhalters 4 zwei Haltescheiben 30, 31
angeordnet, die nach außen über die Messerlängskanten greifen. Ferner ist ein mit
dem Messerkopf verschraubbarer Befestigungsbolzen 32 vorgesehen, der die Haltescheiben
30, 31 gegen den Messerhalter 4 bzw. gegen die Stirnwand der Messerkopfbohrung preßt
und im Bereich der Scheibenlöcher exzentrische Abdrehungen 33 besitzt. Zufolge dieser
exzentrischen Abdrehungen 33 werden beim Verdrehen des Bolzens 32 die Haltescheiben
30, 31 nach unten gezogen und das Messer 8 auf die Auflagefläche 25 niedergespannt.
Die Messerverkürzung zufolge eMessernachschliff wird durch (nicht dargestellte)
Paßstücke ausgeglichen, die zwischen die Stützfläche 26 und die rückseitige Messerstirnfläche
eingesetzt werden. Die Haltescheibe 30 weist einen radialen Schlitz 30d auf (Fig.
3), und der Messerhalter 4 besitzt an seiner Umfangsfläche eine einseitige Abflachung
4cz (Fig. 2).
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Gemäß Fig. 6 und 13 ist an Stelle der Haltescheiben ein mit verstärkten
Augen 34 versehenes, quer über das Messer 8, 9, 10 gelegtes Stahlband 35 verwendet.
Außerdem ist (Fig. 6 bis 8) eine am Messer seitlich anliegende und sich an der Stirnwand
der Messerkopfbohrung 2 abstützende Seitenstütze 36 vorgesehen, um das Messer gegen
Querverschiebung zu sichern bzw. seitlich auf das Messer wirkende Kräfte aufzunehmen.
Diese Art der Messerbefestigung eignet sich besonders für die sogenannten Eckmesser,
die auch mit einer ihrer seitlichen Stirnkanten schneiden.
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Wie in Fig. 8 dargestellt, kann das Stahlband 35 gleichzeitig auch
zwei auf einem gemeinsamen Messer-Halter liegende Messer 8 festhalten, wobei die
Messer
von einem Distanzstück 37 in entsprechendem Abstand gehalten
werden. Selbstverständlich muß dann am Messerkopfumfang ein weiteres Doppelmesser
der Breite nach so versetzt angeordnet sein, daß die Lücke zwischen den Messern
ebenfalls abgearbeitet wird.
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Gemäß Fig. 9 bis 13 sind für die Messerhalter 5 auswechselbare Aufsätze
38 vorgesehen, die eine seitliche Stützfläche 39 sowie eine Auflagefläche 40 für
das Messer 9, 10 bilden, die Stützfläche 26 des Messerhalters 5 zur Abstützung des
Messers in. Richtung seiner Längsachse aber frei lassen. Die Aufsätze 38 sind U-förmig
ausgebildet und auf die Messerhalter 5 reiterartig aufschiebbar, wobei die Messerhalter
an beiden Stirnseiten den U@Schenkeln der Aufsätze 38 entsprechende Ausnehmungen
41 aufweisen. Die U-Schenkel der Aufsätze 38 sind durchbohrt und werden vom Befestigungsbolzen
33 durchsetzt. Die Messer 9, 10 werden auf den Aufsätzen 38 ebenfalls durch Stahlbänder
34, 35 festgehalten. Zur Aufnahme des Stahlbandes 35 bzw. des einen Lagerauges 34
weist der Aufsatz 38 an seiner im Inneren der Messerkopfbollrung 2 liegenden Seite
eine nutenförmige Aussparung 42. auf.
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Aus Fig. 12 ist ersichtlich, daß es ohne weiteres möglich ist, von
der prismatischen Messerform abzuweichen und als Eckmesser ein zylindrisches Messer
10 zu verwenden, wobei natürlich der Aufsatz gewechselt ist. Es sind verschiedene
Aufsätze mit jeweils geänderter Lage der seitlichen Stützfläche und der Auflagefläche
vorhanden, und es ist klar, daß je nach Wahl dieser Aufsätze eine Veränderung der
Messerlage und damit eine Veränderung der herzustellenden Werkstücksoberfläche erreicht
wird.