DE1076106B - Verfahren zur Aufarbeitung von Berliner Blauschlamm - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Berliner Blauschlamm

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DE1076106B
DE1076106B DEH35621A DEH0035621A DE1076106B DE 1076106 B DE1076106 B DE 1076106B DE H35621 A DEH35621 A DE H35621A DE H0035621 A DEH0035621 A DE H0035621A DE 1076106 B DE1076106 B DE 1076106B
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DE
Germany
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berlin blue
sludge
platinum
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DEH35621A
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Dr Erich Heinerth
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Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/12Simple or complex iron cyanides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/22Compounds of iron
    • C09C1/26Iron blues
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/08Obtaining noble metals by cyaniding

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  • Manufacturing & Machinery (AREA)
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  • Metallurgy (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von Berliner Blauschlamm Es ist bekannt, Platin enthaltende Lösungen, in denen dieses kolloidal oder gegebenenfalls auch in Form von Salzen vorliegt, mit Eisen(II)-salzen und Kalium-Eisen(II)-cyanid zu behandeln. Dabei wird Berliner Blau erzeugt, und das Platin wird durch den entstehenden Niederschlag mitgerissen. Dieses Verfahren wird beispielsweise in größerem Umfang in der Technik bei der Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd nach dem Pietzsch-Adolph-Verfahren angewandt. Bei diesem Verfahren erfolgt bekanntlich eine Oxydation von Hydrogensulfat zu Peroxydisulfat an Platinanoden. Bei der anschließenden Hydrolyse dieses Salzes gelangt Platin in die Hydrolysierschwefelsäure. Die in Lösung gehenden geringen Platinmengen werden in der eingangs beschriebenen Weise entfernt. Der Berliner Blauschlamm wird dann thermisch zersetzt. Die Asche wird anschließend metallurgisch auf Platin verarbeitet. Bei diesem Verfahren entstehen durch den dem Blauschlamm noch anhaftenden Schwefelsäuregehalt aggressive S 03- und S 0.-haltige Gase. Auch wird der Cyangehalt durch Glühen zerstört und das Eisen schließlich in wertlose Schlacke übergeführt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Mängel weitgehend vermeiden kann und sowohl das Patin als auch die Hauptmenge des als komplexes Cyanid gebundenen Eisens wiedergewinnen kann, wenn man sich der nachstehenden Arbeitsweise bedient. Diese ist dadurch gekennzeichnet, daß der Berliner Blauschlamm zunächst mit Alkalilauge erwärmt und nach Abtrennung der ausgefällten Eisenverbindungen die Ferrocyanidlösung mit Adsorptionsmitteln behandelt. Bei dieser Arbeitsweise wird der Berliner Blauschlamm in eine Lösung von Ferrocyarlid unter gleichzeitiger Ausfällung von Eisenoxydhydrat verwandelt. Die filtrierte Lösung enthält praktisch das gesamte Platin des Blauschlamms, während der ausgewaschene Eisenhydroxydniederschlag praktisch frei davon ist. Der Eisenhydroxydniederschlag kann gewünschtenfalls in geeigneter Weise weiterverwendet werden.
  • Für die Überführung des Berliner Blauchlamms in eine Ferrocyanidlösung kommen die üblichen Alkalilatigen aus Alkali- oder Erdalkalihydroxyden, wie NaOH, KOH, Ca(OH), oder auch gegebenenfalls 1\TH4OH, in Betracht.
  • Es ist jedoch für die Praxis zweckmäßig, Kalilauge zu verwenden, da andere Alkali- oder Erdalkaliionen in der Lösung die erneute Verwendung des Filtrats zur Herstellung von Berliner Blauschlamm beeinträchtigen würden oder zusätzliche Umsetzungen -- bei Verwendung mit Erdalkalien, beispielsweise mit Kaliumcarbonat - erforderlich machen.
  • Um eine schnelle Umsetzung zu erzielen, ist es zweckmäßig, den Blauschlamm mit höherkonzentrierten Alkalilaugen zu behandeln und unter Erwätmen zu arbeiten. DieAbfiltrationdes entstandenenNiederschlages kann aus der noch warmen Lösung erfolgen. Aus der von den ausgefällten Eisenverbindungen befreiten Ferrocyanidlösung läßt sich das Platin durch Behandlung mit geringenMengenAdsorptionsmitteln, wie Beicherden und insbesondere Aktivkohlen, entfernen. Die Wirkung der Aktivkohle ist insofern überraschend, als aus der Literatur bekannt ist, daß Platinverbindungen wohl in sauren, aber in technischern brauchbarem Maße nicht in alkalischen Lösungen adsorbiert werden. Nach der Behandlung wird das Adsorptionsmittel abgetrennt. Das Platin kann leicht durch Verbrennen der Kohle gewonnen werden.
  • Verwendet man für die Alkalibehandlung Kalilauge, so kann man nach Abfiltration der Kohle die Ferrocyanid enthaltende Lösung erneut für die Erzeugung von Berliner Blauschlamm verwenden.
  • Das neue Verfahren ermöglicht es, somit in weit wirtschaftlicherer Form als bisher zu arbeiten. Beispiel 200 Ge#vi,ichtsteile Berliner Blauschlamm, enthaltend etwa 0,011 Gewichtsprozent Platin, werden mit 150 Gewichtsteilen 5011/oiger Kalilauge und 1500 Gewichtsteilen Wasser 1 Stunde lang bei etwa 80' C verrührt. Anschließend wird die noch warme Lösung abgenutscht. Dabei werden 1700Gewichtsteile einer Lösung erhalten, die 114GewichtsteileK4Fe(CN)6 enthalten. Die Lösung wird mit 5Gewichtsteilen Aktivkohle 1 Stunde lang gerührt. Danach wird die Kohle ab:filtriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und verascht. Die Asche enthält 0,02 Gewichtsteile Platin, entsprechend einer Ausbeute von über 85%. Das Filtrat wird erneut zur Erzeugung von Berliner Blau verwendet.
  • Durch wiederholtes Auswaschen des Eisenhydroxydschlammes mit Kalilauge kann die Ausbeute noch erhöht werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Aufarbeitung von Platin enthaltendem Berliner Blauschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß der Berliner Blauschlamm zunächst mit Alkalilauge, vorzugsweise Kalilauge, erwärmt und nach Abtrennung von den ausgefällten Eisenverbindungen die Ferrocyanidlösung mit Adsorptionsmitteln behandelt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferrocyanidlösung mit Aktivkohlen behandelt wird.
DEH35621A 1959-02-13 1959-02-13 Verfahren zur Aufarbeitung von Berliner Blauschlamm Pending DE1076106B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2452524A1 (fr) * 1979-03-28 1980-10-24 Dainichi Nippon Cables Ltd Procede de traitement d'un liquide contenant un cyanure d'or

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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