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Fördereinrichtung zum Ein- und Austragen breiartiger Schleudergüter
in bzw. aus Schälzentrifugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung
zum Ein- und Austragen breiartiger Schleudergüter in bzw. aus Schälzentrifugen mittels
rohrförmiger Förderrinnen mit antreibbaren Schuborganen, von denen eine Förderrinne
koaxial in die Schleudertrommel hineinragt und an den Enden je einen gegeneinander
um 180° versetzten Ein- und Ausfalltrichter aufweist.
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Diese Fördereinrichtungen werden vorzugsweise in Schälzentrifugen
mit gasdicht geschlossenem Gehäuse verwendet, in denen luftempfindliche Schleudergüter
unter Luftabschluß oder in einer Schutzgas- bzw. Tnertgasatmosphäre geschleudert
werden sollen. Hierzu ist das Gehäuse der Schälzentrifuge mittels eines Deckels
luftdicht verschließbar ausgebildet und das den Ausfalltrichter aufweisende Austragende
der Fördereinrichtung durch den Deckel hindurch in die Schleudertrommel eingeführt,
um das Schleudergut bei geschlossenem Gehäuse in die Schleudertrommel eintragen
zu können.
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Es ist bereits bekannt, bei derart gasdicht ausgebildeten Schälzentrifugen
eine in entgegengesetzter Richtung arbeitende Fördereinrichtung zum Austragen des
Schleudergutfeststoffes aus der Schleudertrommel vorzusehen. Die Fördereinrichtung
ist hierbei mit ihrem Einfalltrichter im Bereich des Trominelmantels unterhalb des
Schälmessers angeordnet, um den von diesem vom Trommelmantel abgeschälten Schleudergutfeststoff
der Förderrinne zuzuführen und aus der Schälzentrifuge auszutragen.
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In einer durch einen Deckel verschlossenen Schleudertrommel einer
Schälzentrifuge kann eine solche Fördereinrichtung jedoch nicht verwendet werden,
weil die den Deckel durchsetzende Fördereinrichtung deren Umlauf und damit auch
den der Schleudertrommel hemmen würde. Solche verschließbaren Schleudertrommeln
werden vorteilhaft für Schleudergüter vorgesehen, die mit einem- gas- oder dampfförmigen
Medium behandelt werden sollen, wobei das Medium zur Erzielung einer intensiven
Einwirkung auf die Gutschicht infolge der geschlossenen Trommelstirnwände gezwungen
wird, den Siebtrommelmantel und damit auch die Schleudergutschicht zu durchdringen.
Eine solche Behandlung des Schleudergutes ist beispielsweise bei der Extraktion
von Fetten aus tierischen oder pflanzlichen Produkten durch ein flüssiges Lösungsmittel,
z. B. Trichloräthylen, Benzin, Äther od. dgl., und ein anschließendes Entfernen
der Lösungsmittelreste durch Einwirkung eines Dampfes auf das entfettete Schleudergut
erforderlich. Da die bekannte Fördereinrichtung in dieser mit einem Deckel verschließbaren
Schleudertrommel nicht anwendbar ist, muß zum Ein- und Austragen des Schleudergutes
der Deckel geöffnet werden, wodurch erhebliche Dampf- und Lösungsmittelverluste
entstehen.
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Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, die Fördereinrichtung
der eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, daß ein Ein- und Austragen des
Schleudergutes aus einer durch einen Deckel verschließbaren Schleudertrommel möglich
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die in die Schleudertrommel hineinragende, das Eintraggut zuführende Förderrinne
zum Austragen der Feststoffe um 180° drehbar im Zentrifugengehäuse zu lagern und
die Schuborgane dieser Förderrinne in beiden Förderrichtungen antreibbar auszubilden.
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Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die gestellte Aufgabe in günstiger
Weise gelöst, sondern darüber hinaus noch der Vorteil eines geringen technischen
und wirtschaftlichen Aufwandes, eines kleinen Platzbedarfes und einer einfachen
Bedienung der Fördereinrichtung erzielt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen Längsmittelschnitt durch die gasdicht
verschließbare Schleudertrommel einer Schälzentrifuge mit der Fördereinrichtung
zum Ein- und Austragen des Schleudergutes und Abb. 2 einen Schnitt durch die Schleudertrommel
mit der Fördereinrichtung nach der Schnittlinie I-I in Abb. 1.
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Bei einer Schälzentrifuge, die zum Extrahieren von Fett aus tierischen
und pflanzlichen Produkten dient, ist in deren Gehäuse 1 eine Schleudertrommel 2
mit
waagerecht gelagerter Trommelwelle 3 und einem als Siebmantel
ausgebildeten Trommelmantel 4 angegeordnet. Die Schleudertrommel 2 ist hierbei mit
einer an der einen Stirnwand 5 vorgesehenen Nabe 6 auf der Trommelwelle 3 fliegend
angeordnet. Die andere Stirnwand 7 der Schleudertrommel 2 weist in üblicher Weise
eine zentrale Öffnung 8 auf, die durch einen Deckel 9 verschließbar ist. Im Gehäuse
1 sind zwei ringförmige, etwa die beiden Stirnwände 5 und 7 der Schleudertrommel
2 verlängernde Trennwände 10 zur Bildung eines Auffanggehäuses 11 für die Schleudergutflüssigkeit
vorgesehen. die den Trommelmantel 4 mit geringem radialem Spiel umschließen. Ebenso
weist das Gehäuse 1 an der der verschließbaren Trommelstirnwand 7 benachbarten Gehäusestirnwand
eine Öffnung 12 auf, die durch einen Deckel 13 verschlossen werden kann. Zum Ausschälen
des am Innenmantel der Schleudertrommel 2 angelagerten Feststoffkuchens ist ein
durch ein flüssiges oder gasförmiges Druckmedium mittels eines Druckzylinders 14
radial nach oben bewegbares und in parallelen Gleitbahnen geführtes Schälmesser
15 vorgesehen. Soweit ist die Schälzentrifuge bekannt Gemäß der Erfindung ist die
Schälzentrifuge mit einer Fördereinrichtung 16 zum Ein- und Austragen des Schleudergutes
versehen, die im wesentlichen aus einer rohrförmigen, koaxial zur Trommelwelle 3
angeordneten Förderrinne 17 mit in dieser angeordneten Schuborganen besteht. Als
Schuborgane dienen die Gangwindungen 18 einer Förderschnecke 19, deren Schneckenwelle
20 als Hohlwelle ausgebildet ist. Die Förderrinne 17 erstreckt sich mit einem Ende
in die Schleudertrommel 2 und durchsetzt hierbei den Deckel 13 des Gehäuses 1 und
den Deckel 9 der Schleudertrommel 2. Sie wird dabei von einem Rohr 21 mit radialem
Spiel umschlossen, das im Deckel 9 der Schleudertrommel 2 abgedichtet und im Deckel
13 des Gehäuses 1 drehbar gelagert ist. Innerhalb der Schleudertrommel 2 erstreckt
sich das Rohr 21 mit der Förderrinne 17 bis zur Nabe 6 der Trommelstirnwand 5. Die
Förderrinne 17 weist im Bereich ihrer Enden je einen Ein- bzw. Ausfalltrichter 22
und 23 auf, die gegeneinander um 180° versetzt sind. Der innerhalb der Schleudertrommel
2 angeordnete Ein- bzw. Ausfalltrichter 22 reicht mit seinem weiten, der Förderrinne
17 abgewandten Ende etwa über die gesamte Innenlänge der Schleudertrommel 2. Die
Nabe 6 der Schleudertrommel 2 dient gleichzeitig zur Aufnahme eines elektrischen
Antriebsmotors für die Schneckenwelle 20, dem die elektrische Energie mittels Schleifringen
24 auf der Nabe 6 zugeführt wird. Es ist auch möglich, den Antriebsmotor an dem
der Nabe 6 abliegenden Ende der Schneckenwelle 20 vorzusehen. Die als Hohlwelle
ausgebildete Schneckenwelle 20 weist im Bereich der Einmündung des Ein- bzw. Ausfalltrichters
22 in die Förderrinne 17 radiale Durchbrechungen 25 auf. Das dem Antriebsmotor abliegende
Ende der Schneckenwelle 20 ist aus der Förderrinne 17 herausgeführt und an zwei
in der Zeichnung nicht dargestellte Druckbehälter für ein flüssiges und ein gas-
oder dampfförmiges Behandlungsmedium wechselweise abschaltbar angeschlossen. Am
Außenmantel des die Förderrinne 17 umschließenden Rohres 21 ist im Breich der Schleudertrommel
2 der Druckzvlinder 14 für das Schälmesser 15 befestigt. Der Kolben 26 des Druckzylinders
14 und das Schälmesser 15 sind durch eine Schubstange 27 miteinander verbunden.
Zum Heranführen des Schälmessers 15 an den Trommelmantel 4 bzw, zum Entfernen von
diesem ist der Kolben 26 zweiseitig mittels eines Druckmittels beaufschlagbar, das
dem Druckzylinder 14 durch zwei Druckmittelleitungen 28 zugeführt wird, die im zylindrischen
Raum zwischen der Förderrinne 17 und dem diese umhüllenden Rohr 21 untergebracht
und an dessen freier Stirnseite herausgeführt sind. Die Druckmittelleitungen 28
lassen sich mittels einer Umschaltvorrichtung wahlweise an der Druck- und Saugseite
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Druckmittelpumpe anschließen.
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Um das Schleudergut in die bereits im Umlauf befindliche Schleudertrommel
2 eintragen zu können, muß das Rohr 21 und mit diesem die Förderrinne 17 eine Stellung
einnehmen, bei der der innerhalb der Schleudertrommel 2 angeordnete Ein- bzw. Ausfalltrichter
22 nach unten und somit der am anderen Ende vorgesehene Ein- bzw. Ausfalltrichter
23 nach oben weist. Bei dieser Stellung des Rohres 21 dient der in der Schleudertrommel
2 angeordnete Trichter 22 als Ausfall- oder der andere als Einfalltrichter. Das
durch den Einfalltrichter 23 in die Förderrinne 17 eingetragene Gut wird durch die
umlaufende Förderschnecke 19 zu dem in der Schleudertrommel angeordneten Ausfalltrichter
22 gefördert und durch diesen auf dem Trommelmantel 4 aufgetragen. Beim Erreichen
eines vorbestimmten Füllungsgrades der Schleudertrommel 2 wird die Förderschnecke
19 stillgesetzt, wobei der in dieser verbleibende Schleudergutrest einen gasdichten
Verschluß der Schleudertrommel 2 bewirkt. Nun wird durch die hohle Schneckenwelle
20 das zur Extraktion der Feststoffe dienende Behandlungsmedium, z. B. Trichloräthylen,
in flüssiger Form oder Dampfform durch die hohle Schneckenwelle 20 in die Schleudertrommel
2 eingebracht. Beim Eindringen des Behandlungsmediums in die auf dem Trommelmantel
4 abgelagerte Schleudergutschicht werden die in dieser enthaltenen Fettstoffe gelöst
und gemeinsam mit dem Extraktionsmedium aus der Schleudertrommel 2 ausgeschleudert.
Das im Schleudergut verbleibende überschüssige Behandlungsmedium wird hierauf mittels
Dampf, der der Schleudertrommel 2 in gleicher Weise wie das Behandlungsmedium zugeführt
wird, ausgetrieben. Zum Austragen des entfetteten Schleudergutfeststoffes wird das
Rohr 21 mit der Förderrinne 17 von Hand oder mittels eines Motors in Umfangsrichtung
um 180° gedreht, so daß nunmehr der in der Schleudertrommel 2 angeordnete Trichter
22 lotrecht nach oben steht und als Einfalltrichter dient, während der am anderen
Ende vorgesehene Trichter 23 nach unten weist und als Ausfalltrichter verwendet
wird. Sodann wird das Schälmesser 15 mittels des Kolbens 26 der Druckzylinder 14
an den Trommelmantel 4 herangeführt und der an diesem angelagerte Feststoffkuchen
abgelöst, der dabei in Bruchstücken in den unterhalb des Schälmessers 15 in der
Schleudertrommel 2 angeordneten Ein- bzw. Ausfalltrichter 22 fällt. Die durch Umschalten
des Antriebsmotors in entgegengesetzter Förderrichtung arbeitende Förderschnecke
19 führt das Austraggut zum außerhalb der Schleudertrommel 2 liegenden Ende der
Förderrinne 17, aus der es durch den nach abwärts weisenden Ausfalltrichter 23 herausfällt.