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Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Stärkemilch aus zerkleinerten
stärkehaltigen Stoffen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Gewinnen von
Stärkemilch aus zerkleinerten stärkehaltigen Stoffen mittels Schleuderung in einer
Siebschleuder, wobei der Verdünnungsvorgang durch den, Zusatz des Auswaschwassers
in ständigem Wechsel mit der Schleuderung steht.
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Des weiteren behandelt die Erfindung Vorriichtungen zur Durchführung
des Verfahrens, Erfindungsgemäß wird das auszuwaschende Reibsel auf seinem Durchgang
durch die Auswasehtrommel viele Male von der Trommelwandung albgehoben, mit Wasser
aufgeschwemmt und sodann wieder abgeschleuderu. Man hat es auf dem letzteren Wege
in der Hand, die Anzahl der Aufsehwernmungen, und Abschleuderungen durch die Einzelausführung
der arbeitenden Teile im voraus genau festzulegen. Zur Durchführung dienen Schabemesser,
die während der Arbeit dem Trommelmantel gegenüber voreiiden, also, diesem gegenüber
unterschiedliche Geschwindigkeit haben. Diese Vorauseilung ist jedoch nur so groß
zu bemessen, daß das Reibsel durch,den Widerstand, den es durch die Schleuderkraft
den Schabemessern bietet, über diese hinweggeschoben wird. Hierbei wird es durch
übertretende Wasserstrahlen. zerteilt, aufgeschwemmt und dem jeweils hinter dem
einzelnen Schabemesser liegenden
Trommelfeld zugeführt, auf dem
dann die durch die Aufschwemmung gebildete Stärkemilch ausgeschleudert wird.
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Man. hat es: in der Hand, die Durchgangszeiit des Reibsees durch die
Trommel so zu bemessene, daß das Reibsee an derTrommelwandung nur eine dünne Schiicht
bildet, daß also. die nach der Wasserverdünnung endstehende Stärkemilch in kürzester
Zeit und so kräftig wie möglich abgeschleudert wird. DieWasserzuführungsrohre laufen:
mit den Schabemessern um; es können somit Prallwiiderstände nicht auftreten.; es,
wird die Zersplitterung des Reibsees, und des, Wassers vollkommen vermieden; beide
werden in ihrem Wege zwangsläufig gelenkt, und der Geschwindigkeitsunterschied zwischen
Trommelmantel bzw. Reibesel einerseits und dien Schabemessern, andererseits kann
nach dem günstigsten Verhältnis eingestellt werden.
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Die Zeichnung stellt in den Fig. i und 2 in senkrechtem Schnitt und
Querschnitt nach der Linie I-I eiln Aus.führungsibeiispi,el nach der vorliegenden
Zusatzerfindung dar; Fig.3 zeigt eine zweikammerige Schleuder im Längsschni!tt;
Fig. 4 ilst ein Schnitt nach Linie III-III von Abb. 3 und Fig. 5 ein .Querschnitt
nach der Linie V-V von Fit,. 3; Fig. 6 ist ein zu den Ausführungsbeispielen nach
den Fig. 3 biis 5 gehörendes Schaltschema.
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Die Auswaschs.iebtrommel i ist über denn Trommelboden 2 mit der Trommelnabe
3 verbunden, die lose auf der Hohlwelle 4 läuft und durch eih Zahnrad 5 angetrieben
wird. Die Hohlwelle 4 besitzt das Zahnrad i i als Antrieb, und ist in den Lagern
41 und 42- gelagert, während die Trommelnabe 3 im Lager 43 ruht. Die Hohlwelle 4
hat eine Öffnung 12, die ihren Hohlraum mit dem Innern: der Siebtrommel verbindet.
Der Hohlraum der Hohlwelle 4 ist durch eih.e Querwand 44 in zweit Abteilungen; a
und b unterteilt. Vom Raum b gehen: Öffnungen aus, die mit Rohren
14 in, Verbindung stehen. Diese befinden, sich in der Nabe 6 des Schabemes.serein.-satzes.
Die Nabe 6 istt milt der Hohlwelle 4 fest verbunden und trägt sternförmig angeordnete
Ansätze 7 (Feg. 2), die in der Längsrichtung durch hammerförmige 'Leisten 8 abgedeckt
sind. Diese Leisten tragen die Förderrippen g. Aus Fig. i ist, erkennbar, daß eine
Mehrzahl solcher Förderrippen zu jeder Leiste 8 gehören. Die Gesamtheft der Förderrippen;
stellt eine sehr flachgängige Schnecke dar. Der Drall ist z. B.. so. bemessen, daß
die Steigung auf einem Kreisumfang 8o bis. ioo,mm ausmacht. Über den Förderrippen.
9 sind dib Schabemesser io angebracht, die schwach nach innen gekrümmt sind (s.
Fig. 2), so daß die Schneiden selbst so dicht wie möglich am Trommelmantel anlaufen.
Die Drehrichtung des: Trommelmantels gibt der Pfeil pi in Fig. 2 an. Die gleiche
Drehrichtung hat der die Schabemesser tragende Stern (s. Pfeil' P2) ; jedoch ist
die Winkelgeschwindigkeit des Schabemessereinsatzes größer als dse der Siebtrommel
(s. die Unterschiedlichkeit in der Größe der Zahnräder i i und 5 in Fig. 1). Es
laufen, also, die in Fig. 2 linken Kanten der Schabemesser io mit dem Unterschiede
der Winkelgeschwindigkeiltien über die Siebtrommel i.
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Zur periodischen Reiinigung des Siebmantel., von außen her dient eih
am Gehäuse angebrachtes Rohr i9, durch dass Druckluft, Druckwasser oder Dampf geführt
werden kann. Von dem Wasserrohr 14 gehen Querrohre 13 aus. (s. Fig. 2), die in der
Längsrichtung der Trommel verlaufen und zwischen den Leisten 8 und den Schabemessern
io Löcher oder Schlitze 131 tragen.
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Mit der beschriebenen Schleuder wiird wie folgt gearbeitet: Das auszuwaschende
Reibsee tritt in den Raum a. der Hohlwelle ein und gelangt durch de Durchbrechung
12 in die Au.swaschtrommel. Das Gut wird an deren Wandung herangeschleudert, durch
die Schabemesser 4 erfaßt und ihfolge des Geschwindigkeitsunterschiedes zwischen
der Trommel i und den Schabemessern io über diese hinweggeschoben. Aus den Sprisizrohren
13 wird Wasser zugeführt. Dieses verdünnt das über die Messer gleitende Reibsel
und .spült es entgegen dem Drehsinn der Messer von diesen ab, so daß nunmehr verdünnte,,
Reibsee wieder auf dem Trommelumfang jeweils hihter den Schabemessern gelangt und
abgeschleudert werden; kann.
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Der gleiche Vorgang wiederholt sich bei den nächs,tfolgenden Schabemessern.
Das durch die Rohre 14 und 13 zu den Auslässen 131 strömende Wasser tritt in den,
Raum b der Hohlwelle ein. Es kann; aber auch durch einen an sich bekannten, umlaufenden
Ringkanal geführt werden, an dem sii#-h die Verteilungsrohre 14 ansetzen, ebenso
wie auch das Reibset durch eihen umlaufenden Ringkanal geführt werden kann.
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Bei der geschlilderten Bauarti wird trot2 hoher Leistung die Schleuder
verhältnilsmäßig kurz. Nimmt man z. B. am Umfang sechs Schabemesser an, so wird
das Reibsee während einer relativen Drehung des Messereinsatzes sechsmal verdünnt
und ausges.chleudert. Regelt man die Längsförderung,so, daß.iln; dieser Zeit eih
Vorschub um i ob mm stattfindet, und ist die nutzbare Trommellänge 5oo mm, so ist
die Anzahl der Verdünnungen während des Durchganges des! Reibsels durch die Schleuder
5 X 6 = 30.
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In der beschriebenen Schleuder wird das Reibisel eihmal in einem Zuge
ausgewaschen. Es ist jedoch üblich, das. Reibsee zweit- oder dreimal auszuwaschen,
wobei. zwischen den ersten und zweiten Auswaschgeräten eine Nachzerkleinerung zwibchenges.chaltet
wird. Hierbeit steheng. die Geräte meilst derart übereinander, daß das; erste Gerät
unten steht und daß die dünne Stärl<:emilch des zw"eitten Auswaschvorganges zur
Auswaschung des frilschen Reibesels im ersten Gerät verwendet wird.
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In der gleichen Weise können auch mehrere Auswaschschleudern übereinarndergesetzt
werden. Es lassen stich aber auch zwei Auswaschschleudern wie beschrieben zu einer
vereinigen. Ein Ausführungsbeispiel dafür ist aus. den Fig. 3 bils 5 mit Schaltung
gemäß Fig. 6 ersichtlich. Der Arbeitsvorgang
in der einzelnen Schleuder
ist der gleiche wie beim ersten A,usführungsbeiispiel; es müssen jedoch je zwei
getrennte Auslässe für Reibsel bzw. Auswaschwasser vorhanden, sein, ebenso, zwei
getrennte Auslässe für Rückstand bzw. Rohstärkemilch.
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Die Hohlwelle ist wiederum durch eine O_uerwand in zwei Abteilungen
zerlegt. Neben. der Reibselzuführung durch den Raum a der Hohlwelle ist noch eine
zweite- Reibselzuführung durch einen angesetzten, mit umlaufenden Ringkanal 4o und
Durchbrechungen 5o vorgesehen. Diesen, w.ilrd das Reibsel mittels eines nicht dargestellten,
durch das Gehäuse geführten Rohres in Richtung der Pfeile zugeführt.
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Die Siebtrommel i trägt etwa in Mitte. ihrer Länge Durchbrechungen
130, und im Gehäuse ist eine Öffnung i4o vorgesehen, die von, den Öffnungen 13o
bestrichen wird. Die durch die Öffnungen 5o zugeführten Reibsel «-erden. wie beim
ersten Ausführungsbeispiel durch die' Schabemesser be-
handelt und durch die
Rippen 9 nach rechts hin gefördert und gelangen zu den Öffnungen 130 und durch diese
zu dem Reibselaustritt 140.
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Die Reibsel, die in den Raum a der Hohlwelle eiangeführt sind, gelangen
durch Öffnungen der Hohlwelle in Kanäle 31 und dadurch in den weiteren Teil der
Schabemesserfördereinrichtung, der ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel das
Arbeitsgut behandelt und an das Gehäuse abgibt, von dem die Pülpe bei 33 austritt.
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Die Flüss,igkcitszufuhr geschieht einmal durch den Raum b der Hohlwelle
über die Öffnungen zi, die Rohre 22, die zu den Querrohren 13 führen (s. Fig. 4).
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Diese Rohre führen an den Sternkanälen 31 vorbei und in den ersten
Teil der Schleuder. Der zweite Abschnitt der Schleuder erhält Wasser durch ein durch
die recht--- Gehäusewand, gehendes Rohr in den umlaufenden Ringkanal 34 hinein,
an den sich radial verlaufende Rohre 35 anschließen, die in axial verlaufende Rohre
2o münden (Abb,. 4). Diese, Rohre erstrecken sich nur über die Länge der zweiten
Hälfte der A,uswaschtrommel.
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In Fig. 6 ist ein Arbeitsschema angegeben, bei dem eine Doppeltrommel
gemäß den Fig. 3 bis 5 verwendet ward.
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Der Arbeitsgang ist wie folgt: Das frische Reibsel wird durch die
Öffnungen. 50 in: den, ersten Teil der Maschine eingeführt und tritt durch
die Öffnung i4o aus. Dileses, einmal ausgewaschene Reibsel wird in der übliichen
Weise mittels Pumpe eines Nachschleuderungsgerätes zugeführt und gelangt von. diesem
aus wieder zur Auswaschschleuder zurück, und zwar über die Leitung L zu dem Raum
a der Hohlwelle. Durch die Ra.dialkanäle 31 gelangt es in, den zweiten Teil der
Schleuder und verläßti diese als Pülpe über den Austritt 33. Das nachzerkleinerte,
also durch den Raum a. zugeführte Reibsel wird über die Leitungen 35 mit Frischwasser
ausgewaschen. Die auf dieser zweiten Hälfte gewonnene, verhältnismäßig dünne Stärkemilch
fließt bei' 36 ab und wird über ein Raffiniersieb R zur Ausscheidung von Feinfaser
geleitet und sodann wieder der Schleuder zugeführt, und zwar über den Raum b von
deren Hohlwelle. Es wird also in der ersten Schleuderhälfte nicht mit Frischwasser,
sondern mit der dünnen. Stärkemülch der zweiten Schleuderhälfte ausgewaschen. Der
Übertrier der Rohstärkemilch geschieht bei 23.
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Zur Reinigung des, Siebmantels bei der- Ausbildung nach den Fig. 3
bli's. 5 dient das in. Fig. 5 ersichtliche Rohr 24, durch das Druckluft, Druckwasse.r
oder Dampf zugeführt werden kann..