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Hydraulische Hubvorrichtung für Kleinpressen Es ist bekannt, die Preßkolben
von Kleinpressen, z. B. Wäschepressen, Fruchtpressen od. dgl., hydraulisch mittels
Fuß- oder Handhebel betätigter Arbeitskolben zu heben.
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Bei Pressen für die genannten Verwendungszwecke ist der für die Unterbringung
des eigentlichen Preßmechanismus zur Verfügung stehende Raum meist sehr beschränkt.
Dies bringt bei Kleinpressen den Nachteil mit sich, daß wegen Platzmangels verhältnismäßig
kleine Arbeitskolben verwendet werden müssen, d. h. der Hub des Preßkolbens nur
klein ist, so daß viele Hübe notwendig sind, um den Preßkolben und die an diesem
befestigte eigentliche Preßvorrichtung von der Ausgangsstellung in die Preßstellung
zu bringen.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, den dadurch für die Bedienungspersonen,
z. B. Hausfrauen, aufzubringenden großen Arbeits- und Zeitaufwand zu verringern.
Hierfür sind zwei Arbeitskolben vorgesehen, durch die ein schnelles Heben des Preßkolbens
erreicht wird.
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Pressen und Heber mit zwei Arbeitskolben, von denen je einer auch
wahlweise außer Funktion gesetzt werden kann, sind an sich bekannt, z. B. bei Baurammen,
Kompressionspumpen u. dgl. Es ist ferner bekannt, mehrere Arbeitskolben mit verschieden
großen Druckflächen, d. h. unterschiedlichen Durchmessern zu verwenden. Bei derartigen
Doppelkolbenhebern muß man, wenn man vom Zweikolbenbetrieb auf den Einkolbenbetrieb
umschalten will, von Hand eine Sperre lösen.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung die Schaffung einer Kleinpresse,
z. B. Wäsche- oder Fruchtpresse; die das schnelle und mühelose Anheben des Preßkolbens
bis in die Preßstellung erlaubt, um dann von selbst die Doppelkolbenanordnung auszuschalten
und das weitere Arbeiten nur noch mit einem Kolben zu vollziehen, was für den eigentlichen
Preßvorgang eine große Feinfühligkeit mit sich bringt und das Preßgut schont. Da
die Umstellung von der Doppelkolbenwirkung auf die Einkolbenwirkung selbsttätig
erfolgt, ist die Bedienungsperson der Sorge enthoben, den richtigen Zeitpunkt für
die Umstellung selbst bestimmen zu müssen.
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Demnach betrifft die Erfindung eine hydraulische Hubvorrichtung für
Kleinpressen mit zwei mittels Fuß- oder Handhebel betätigten Arbeitskolben verschieden
großer Druckfläche, deren beide Zylinder durch Druck- und Saugleitungen mit der
Stirnfläche eines Preßkolbens und einem als Sammelbehälter für das Druckmittel dienenden,
Ringraum um den Pressenzylinder in Verbindung stehen, wobei als neu und erfinderisch
angesehen wird, daß der Arbeitskolben mit kleinerem Querschnitt mit dem Fuß- oder
Handhebel unmittelbar, der andere Arbeitskolben mit größerem Querschnitt dagegen
mittelbar über eine Schraubenfeder verbunden ist; die so bemessen ist, daß sie bis
zur Erreichung eines vorbestimmten Gegendruckes als starre Verbindung zwischen Kolben
und Antrieb wirkt, während sie nach Überschreiten dieses Gegendruckes ein weiteres
Arbeiten des Kolbens verhindert.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung und deren Wirkungsweise an einem
Beispiel erläutert und nachfolgend beschrieben; es stellt dar Fig. 1 eine Seitenansicht
der Vorrichtung nach der Erfindung in verkleinertem Maßstab, Fig. 2 eine Ansicht
des Gegenstandes nach Fig. 1, in Richtung des Pfeiles I der Fig. 1 gesehen, Fig.3
einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 2, etwa längs der Linie III-III
in größerem Maßstab, Fig. 4 einen Vertikalschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen weiteren Vertikalschnitt nach der Linie V-V in Fig. 3; Fig. 6 a bis
6 d erläutern die Wirkungsweise der beiden Arbeitskolben, schematisch.
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Am Boden der Kleinpresse ist mit kräftigen Bändern 1 ein Sockel 2
verankert, in dem die verschiedenen Druck und Saugleitungen für den Ölfluß der Hydraulik
aufgenommen sind und der den Preßzylindermantel 3 und die Zylinder 4 und 5 der Arbeitskolben
aufnimmt. Der Zylindermantel 3 umhüllt mit Abstand den eigentlichen Preßzylinder
mit Preßkolben, dessen Kolbenstange mit 6 bezeichnet ist. Ein gegebenenfalls geteilter
Fußhebel 7, 8 für die Betätigung der Arbeitskolben ist auf später noch zu beschreibende
Weise mit den Kolbenstangen der Arbeitskolben verbunden und an seinem einen Ende
über
Gliederbänder 9 mit dem Sockel verankert. Er wird durch eine am Mantel 3 angehängte
Feder 10 in der Normalstellung gehalten.
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Fig. 2 zeigt auch, daß der eine Arbeitskolben, zweckmäßig der mit
dem kleineren Querschnitt, direkt mit dem Bedienungshebel, in diesem Fall Fußhebel,-verbunden
ist, während der andere Arbeitskolben mit dem- größeren Querschnitt bzw. seine Führungsstange
über, eine Ouerverbindung 13 an der Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Antriebs 7,
8 teilnehmen kann.
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Wie Fig. 3 zeigt, liegen die Arbeitszylinder 4, 5 mit ihren. Arbeitskolben
11, 12 aus Raumgründen zweckmäßig nebeneinander, wobei jeder Arbeitszylinder durch
eine besondere Leitung 14 bzw. 15 einerseits mit dem Raum 16 unter der Stirnfläche
des Preßkolbens 17 und andererseits mit dem Ölreservoir 18 in Verbindung steht,
das durch den Ringraum zwischen dem Zylindermantel 3 und dem Preßzylinder 19 gebildet
ist. Die Betätigung des Preßkolbens durch die Arbeitskolben erfolgt in bekannter
Weise derart, daß der Preßkolben bei jedem Aufwärtshub der Arbeitskolben stehenbleibt.
Dabei sorgt ein Kugelventil 20 (Fig. 5) dafür, daß beim Heruntergehen der.
Arbeitskolben Drucköl in den Raum 16 gelangt und beim Aufwärtshub der Arbeitskolben
die Leitungen 14, 15 versperrt werden, während ein Kugelventil 21 beim Aufwärtshub
der Kolben den Durchflußweg vom Ölreservoir 18 in die Zylinder 4, 5 freigibt.
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Das beabsichtigte Zusammenwirken der beiden Arbeitskolben oder in
der Endphase des Pressens das beabsichtigte Wirken eines Kolbens allein zeigen schematisch
die Fig. 6a bis 6d. An Bedienungshebel 7, 8 ist ein Querträger 13, z. B. ein Bolzen
oder Flacheisen, befestigt, an dem die Führungsstange 22 des als Beschleunigungskolben
wirkenden Arbeitskolbens 11 angebracht ist, während der als Enddruckkolben wirkende
Arbeitskolben 12 über eine Kolbenstange 23 gehoben oder gesenkt wird. Die Führungsstange
22 geht gegebenenfalls durch den Querträger 13 hindurch oder an diesem vorbei, z.
B. durch eine in diesem vorhandene Öffnung. Zwischen den Querträger 13 und den Arbeitskolben
11 ist eine Feder 24 geschaltet, die sich auf der Führungsstange 22 führt und die
für eine bestimmte Belastung, z. B. 5 kg, bemessen ist. Sie beginnt -also erst dann
sich zusammenzudrücken, wenn diese Belastung erreicht ist. Zu Beginn des Hubvorganges,
solange der Gegendruck des Öls diese Last nicht erreicht, werden mit dem Bedienungshebel
7, 8 die Kolben 11, 12, ersterer über die Feder 24, in beiden Zylindern 4, 5 betätigt,
wie schematisch die Fig. 6a und 6b veranschaulichen. Erst nach Erreichen. dieses
Gegendruckes wirkt die Feder 24 nicht mehr als starres Verbindungsglied, sondern
drückt sich zusammen, während der Arbeitskolben 11 stehenbleibt, wie die Fig. 6
c und 6 d zeigen. Von ..diesem Zeitpunkt an ist also nur nöch ein Kolben, nämlich
der als Enddruckkolben wirkende Arbeitskolben 12, der über seine Kolbenstange fest
mit dem- Bedienungshebel verbunden ist, betätigt.
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Es. sind ferner besondere Mittel vorgesehen, die einen Eilrücklauf
des Preßkolbens bewirken. Dafür ist ein schräg nach oben stehender, am Sockel der
Vorrichtung seitlich angebrachter Stutzen 25 (Fig. 2 bis 4) vorgesehen. Dieser nimmt
eine Spindel 26 auf und setzt sich geradlinig in einen Eilrücklaufkanal 27
fort. Die Spindel hält in ihrer Schließstellung über eine Kugel 28 oder mittels
eines passend ausgebildeten Endes den Kanal 27 zu und ist mit einer geeigneten
Handhabe 29, z. B. Handrad, Sterngriff od. dgl., versehen, durch deren Drehung entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn der Rücklauf des Preßkolbens freigegeben wird. Wird also die Spindel
herausgedreht, so wird der Kanal 27 und die in der Mittellinie des Preßzylinders
vertikal nach oben gehende Fortsetzung 30 freigegeben, und das Öl strömt durch diese
beiden Kanäle und die ebenfalls vertikal verlaufende Bohrung 31 in den als Ölreservoir
dienenden Ringraum 18 zurück. Das bedeutet, daß der Preßkolben allein durch sein
Gewicht in sehr kurzer Zeit in, die Ausgangslage zurückgeht.
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In einer hydraulischen Kleinpresse der beschriebenen Art ist mit arbeitszeit-
und materialsparenden Mitteln eine Vorrichtung geschaffen, die sich durch einfachen
Aufbau auszeichnet und mit der der Preßkolben schnell und im Endstadium des Pressens
trotzdein fein regulierbar angehoben und nach dem Pressen schnell in die Ausgangslage
zurückgebracht werden kann.