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Vorrichtung zur Prüfung von Schutzkontaktsteckdosen Nach bestehenden
Vorschriften müssen in neu errichteten elektrischen Anlagen Schutzkontaktsteckdosen
eingebaut werden und bereits bestehende elektrische Anlagen müssen nach einer bestimmten
tbergangszeit ebenfalls Schutzkontaktsteckdosen erhalten.
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Durch diese Vorschriften sollen Unfälle vermieden werden, die infolge
schadhafter Isolation, Masseschluß oder sonstiger mechanischer und elektrischer,
nicht vorhersehbarer Veränderungen an elektrischen Geräten hervorgerufen werden.
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Die Voraussetzungen, daß eine Schutzkontaktsteckdose Unfälle im Sinne
der Vorschriften verhindern kann, bestehen erstens in der richtigen Schaltung der
Schutzkontaktsteckdose und zweitens in der Wirksamkeit der in Verbindung mit der
Schutzkontaktsteckdose getroffenen Schutzmaßnahmen. Als Schutzmaßnahmen sind vorgeschrieben:
Schutzerdung, Nullung, Fehlerspannungs(FU) -Schutzschaltung und Fehlerstrom (FI)
-S chutzschaltung.
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Es sind Geräte bekannt, mit denen jeweils einzelne oder auch mehrere
dieser Schutzmaßnahmen geprüft werden können. So ist z. B. ein Gerät zur Prüfung
von Schutzkontaktsteckdosen nach der deutschen Patentschrift 1023 819 bekannt, bei
dem mit drei Glühlampen und einer Glimmlampe der richtige Anschluß der Schutzkontaktsteckdosen
geprüft werden kann.
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Nach Gebrauchsmuster 1 742 469 ist weiterhin ein Schutzprüfer bekannt,
der der speziellen Prüfung von Schutzkontaktsteckdosen dient, die durch Schutzschalter
geschützt sind. Ferner sind Glimmlampen als Polprüfer sowie Spannungsmesser zum
Nachweis der Netzspannung allgemein bekannt. Die Wirksamkeit aller Schutzmaßnahmen
kann jedoch mit keinem dieser Geräte nachgewiesen werden, da diese Geräte nur mit
einer einzigen geringen Stromstärke prüfen. Nur unter Zuhilfenahme einer Schleifenwiderstandsmeßbrücke
ist durch zusätzliche und umständliche Messung des Schleifenwiderstandes bzw. des
Erdungswiderstandes Aufschluß über die Wirksamkeit aller Schutzmaßnahmen möglich.
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Das Prüfgerät nach der Erfindung ermöglicht eine schnelle und einwandfreie
Prüfung der richtigen Schaltung der Schutzkontaktsteckdosen sowie die Prüfung der
Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen Schutzerdung, Nullung, Fehlerspannungs- und Fehlerstrom-Schutzschaltung.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Prüfung von elektrischen
Anschluß dosen mit geerdeten oder genullten Schutzkontakten mit Hilfe eines normalen
Schutzkontaktsteckers und einer an diesen angeschlossenen Meßschaltung, in der eine
Reihenschaltung aus einer Glimmlampe, einem dazugehörigen Schutzwiderstand und einem
Berührungskontakt zur Anwendung gelangt. Sie ist gekennzeichnet
durch einen einpoligen
Umschalter zum wahlweisen Anlegen der Schutzkontakte und des Nullungs- oder Erdungskontaktes
der Steckdose an die Meßschaltung, einen zwischen dem Schalter und dem spannungsführenden
Kontaktstift des Schutzkontaktsteckers liegenden Spannungsmesser, einen dazu parallel
geschalteten Belastungskreis mit einem Ohmschen Widerstand, eine Anzeigelampe und
einen Stromschließer sowie der an den spannungsführenden Steckerstift angeschlossenen
Reihenschaltung aus Glimmlampe, Schutzwiderstand und Berührungskontakt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Schaltung des Prüfgeräts
nach der Erfindung.
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Im Stecker 1 verbindet der Steckerstift 2 bei richtig in die zu prüfende
Steckdose eingeführtem Stecker den Null- oder Sternpunktleiter der Steckdose über
die Leitung 12 mit der Klemme 11 z des Umschalters 11. Die unter sich verbundenen
Schutzkontakte 4 a und 4 b sind über die Leitung 13 an die Klemme 11 b des Umschalters
11 angeschlossen. An dem Schalter 11 und dem spannungsführenden Steckerstift 3 des
Stekkers liegt der Spannungsmesser 5 sowie ein Belastungsstromkreis mit dem Wiederstand
R, dem Stromanzeiger 7, z. B. einer Glühlampe, und dem Tastschalter 6. Ferner ist
an dem spannungsführenden Steckerstift 3 über einen Schutzwiderstand 8 eine Glimmlampe
9 angeschlossen, deren eine Elektrode durcll Berühren des Kontakts 10 kapazitiv
geerdet werden kann.
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Mit dem Gerät nach der Erfindung lassen sich folgende Messungen nacheinander
durchführen: 1. Messung der Spannung Ul zwischen der spannungsführenden Buchse der
Schutzkontaktsteckdose und
dem Schutzkontakt ohne Belastung. Zeigt
der Spannungsmesser bei der Stellung des Umschalters 11 auf Klemme 11 b keine Spannung
an, ist der Stecker falsch in die Steckdose eingesteckt worden, da zwischen Nulleiter
bzw. Sternpunktleiter und den Schutzkontakten keine Spannung vorhanden ist. In diesem
Fall muß der Stecker um 1800 gedreht erneut in die Steckdose eingeführt werden.
Wird auch jetzt keine Spannung angezeigt, können folgende Fehler vorliegen: a) die
Zuleitung vom Netz zur spannungsführenden Buchse der Steckdose ist nicht angeschlossen
oder unterbrochen oder mit ihrer Isolation untergeklemmt, b) dieselben Fehler können
am Schutzkontakt auftreten, c) die Zuleitung vom Netz zur Steckdose führt keine
Spannung.
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2. Zur Eingrenzung dieser Fehlermöglichkeiten wird die Elektrode der
Glimmlampe durch Berührung mit der Hand kapazitiv geerdet. Die Glimmlampe 9 leuchtet
auf, wenn der Steckerstift 3 mit dem spannungsführenden Netz verbunden ist. Aber
auch wenn die Prüfung nach Ziffer 1 eine Spannungsanzeige ergeben hat, kann der
Fehler vorliegen, daß die Anschlüsse der spannungsführenden Steckhülse und des Schutzleiters
vertauscht sind.
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Bei Vorhandensein dieses Fehlers würde die Glimmlampe nicht aufleuchten.
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3. Messung der Spannung U2 zwischen den Steckerstiften 2 und 3 durch
Umlegen des Umschalters 11 auf die Klemme 11 z. Es muß bei fehlerfreier Schaltung
der Schutzkontaktsteckdose U2 = U sein. Mögliche Spannungsschwankungen im Netz sind
durch eine Wiederholung der Messung nach Ziffer 1 auszuschließen. Sind Ul und U2
tatsächlich verschieden, so ist ein unzulässig hoher Widerstand im Schutz- oder
Nulleiter bzw. Sternpunktleiter oder bei der Schutzmaßnahme Nullung in der Nullungsbrücke
zwischen Schutzkontakt und Nulleiter vorhanden. Derartige Widerstände kön-
nen beispielsweise
durch Lockerung der Anschlußschrauben hervorgerufen werden.
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4. Die Messung der Spannung U8 bei Belastung. Der Schalter 6 wird
geschlossen, während der Schalter 11 auf der Klemme 11 b steht. Die Lampe 7 zeigt
an, daß im Belastungskreis Strom fließt. Der Spannungsmesser zeigt die Spannung
Us an. Sie kann um d U kleiner als U2 sein, wegen des Spannungsabfalls, der durch
den Belastungsstrom hervorgerufen wird. dU darf gewisse nach Art und Nennstromstärke
der Sicherung gegebene Grenzwerte nicht überschreiten (maximal etwa 6,5V).
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Bei den Prüfungen nach Ziffer 1 und 3 wird gemäß den bestehenden
Bestimmungen die Prüfung mit kleinster Stromstärke, dem Meßwerkstrom des Spannungsmessers,
durchgeführt. Die Prüfung darf nur dann mit Belastung nach Ziffer 4 fortgesetzt
werden, wenn die Prüfungen nach Ziffer 1 bis 3 ergeben haben,. daß kein Fehler vorliegt.