DE3421829C2 - - Google Patents
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- DE3421829C2 DE3421829C2 DE19843421829 DE3421829A DE3421829C2 DE 3421829 C2 DE3421829 C2 DE 3421829C2 DE 19843421829 DE19843421829 DE 19843421829 DE 3421829 A DE3421829 A DE 3421829A DE 3421829 C2 DE3421829 C2 DE 3421829C2
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R31/00—Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
- G01R31/28—Testing of electronic circuits, e.g. by signal tracer
- G01R31/282—Testing of electronic circuits specially adapted for particular applications not provided for elsewhere
- G01R31/2827—Testing of electronic protection circuits
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art.
Im Rahmen der nach VDE vorgeschriebenen Überprüfung von
Schutzmaßnahmen in elektrischen Anlagen erlangt beson
ders die Prüfung von Fehlerstromschutzschaltungen zuneh
mend an Bedeutung, da diese Schutzmaßnahme in steigendem
Umfang zur Anwendung kommt. Zwar können Fehlerstrom
schutzschalter (FI-Schalter), durch eine an ihnen selbst
vorgesehene Prüfeinrichtung, bezüglich ihrer Funktion
erprobt werden, doch erhält man hierdurch letztlich nur
eine Aussage über ihre mechanische Funktionsfähigkeit.
Ob sie auch ihre Schutzfunktion voll erfüllen und das
Auftreten gefährlicher Berührungsspannungen in der nach
geschalteten Versorgungsanlage verhindert ist, kann nur
durch geeignete Meßgeräte ermittelt werden. Bei der
Überprüfung von FI-Schutzschaltungen sind im wesentli
chen zwei Kriterien von Bedeutung:
- a) bei Schutzerdung dürfen keine höheren Berührungs spannungen als 65 Volt (in Zukunft 50 Volt) vom Schutz leiter gegen Erde entstehen (VDE 0100);
- b) beim Nennfehlerstrom darf der Ausschaltverzug des FI-Schalters 0,2 Sekunden nicht überschreiten (VDE 0664).
Ist die Schutzerdung nicht ordnungsgemäß, z. B. weil der
Erdungswiderstand zu hoch ist, so können bereits bei
Fehlerströmen, die weit unter dem Nennfehlerstrom eines
FI-Schalters liegen, unzulässig hohe Berührungsspannun
gen auftreten. Bevor also das Abschaltverhalten des FI-
Schalters geprüft wird, sollte die Berührungsspannung
gemessen werden, um die Wirksamkeit der Schutzerdung zu
überprüfen.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Messen der
Berührungsspannung ist das Spannungsabsenkungsverfahren,
zu dessen Anwendung man keine zusätzliche Erdsonde benö
tigt. Eine im Meßgerät vorgesehene Last, die im einfach
sten Fall aus einem Prüfwiderstand besteht, wird zwi
schen Phase und Schutzleiter des Netzes geschaltet.
Hierdurch wird ein künstlicher Fehlerstrom erzeugt, der
ein Absenken der Leerlaufspannung auf eine Lastspannung
verursacht. Die Differenz zwischen Leerlauf- und Last
spannung entspricht der Berührungsspannung, wenn man
davon ausgeht, daß der Erdungswiderstand der mit Abstand
größte Widerstand der untersuchten Netzschleife ist. Der
Schleifenwiderstand, der somit auch in etwa dem Erdungs
widerstand entspricht, kann aus der Differenzspannung
und dem künstlich erzeugten Fehlerstrom ermittelt wer
den.
Aus der DE 28 29 407 B1 ist ein Prüfverfahren bekannt, bei
dem der FI-Schalter mit seinem Fehlerstrom geprüft wird,
aber zu Beginn des Prüfstromflusses über die Zeitdauer
von etwa einer Wechselstromhalbwelle eine Ermittlung der
Berührungsspannung erfolgt. Bei diesem Prüfverfahren
wird durch den vorgegebenen Meßablauf zwangsweise erst
die Berührungsspannung gemessen, bevor der Prüfstrom den
FI-Schalter abschalten kann.
Diese Meßfolge hat allerdings allein den Zweck die Be
rührungsspannung überhaupt messen zu können, was nur so
lange möglich ist, solange der FI-Schalter eingeschaltet
ist. Sollte die Messung der Berührungsspannung also er
geben, daß die Schutzerdung nicht vorschriftsmäßig ist,
so wird dennoch der FI-Schalter ausgelöst, es sei denn
der Schutzleiter wäre unterbrochen oder der FI-Schalter
wäre defekt. Dabei können Berührungsspannungen entste
hen, die weit über dem zulässigen Wert von 65 V liegen.
Die von ihnen ausgehende Gefährdung hält sich zwar in
Grenzen, da die Dauer des Prüfstromflusses auf 0,2 Se
kunden begrenzt ist, sollte aber dennoch so niedrig wie
möglich gehalten werden. Außerdem ist vor einer weiteren
Prüfung in jedem Fall erst der festgestellte Fehler zu
beseitigen und dazu muß der FI-Schalter eingeschaltet
sein.
Weiterhin hat sich bei dem bekannten Meßverfahren als
sehr störend erwiesen, daß grundsätzlich bei jeder Be
rührungsspannungsmessung auch der FI-Schalter ausgelöst
wird. Muß die Berührungsspannung an einer größeren Zahl
von Steckdosen gemessen werden, die hinter einem gemein
samen FI-Schalter liegen, so muß, bevor die nächste
Steckdose geprüft werden kann, der FI-Schalter jedesmal
erneut eingeschaltet werden. Bei einem entfernt angeord
neten FI-Schalter bedeutet das einen erheblichen Zeit
aufwand. Diesen Nachteil überwindet ein in der DE
31 51 261 A1 beschriebenes Prüfgerät, das die Überprü
fung elektrischer Anlagen mit einem automatisch ablau
fenden Meßprogramm ermöglicht. Dabei wird unter anderem
die beim Nennfehlerstrom auftretende Berührungsspannung
ermittelt, ohne jedoch den FI-Schalter auszulösen, weil
die Messung mit einem Bruchteil des Nennfehlerstromes
erfolgt. Nach Ermittlung der Berührungsspannung ist es
möglich, den Meßablauf zu unterbrechen und die Prüfung
des Abschaltverhaltens des FI-Schalters erst durch Druck
auf eine Taste fortzusetzen, wobei ein Starten des zwei
ten, zur Prüfung des Abschaltverhaltens dienender Pro
grammablaufs nur dann möglich ist, wenn im ersten Pro
grammablauf kein Fehler festgestellt wurde. Das bekannte
Prüfgerät ermöglicht jedoch nur Ja/Nein- bzw. Gut/-
Schlecht-Aussagen. Eine Messung der Berührungsspannung
bzw. des Auslösestromes der FI-Schalter oder anderer
Kenngrößen des Wechselstromnetzes ist somit nicht mög
lich.
Von wesentlicher Bedeutung für die Zuverlässigkeit und
Genauigkeit des Meß- oder Prüfergebnisses sind selbst
verständlich die Randbedingungen, unter denen die Mes
sung erfolgt. So gehen z. B. bei allen bekannten, zur
Überprüfung von Schutzmaßnahmen in elektrischen Anlagen
dienenden Meßgeräten Änderungen der Netzspannung voll in
das Meßergebnis ein, was zu erheblichen Fehlaussagen
führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Meßverfahren der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art und ein zu
seiner Anwendung geeignetes Meßgerät zu schaffen, wo
durch es gelingt den Ablauf der Messung zu beschleunigen
und das Meßergebnis zuverlässiger und genauer zu machen
sowie die Bedienung des Meßgerätes zu erleichtern, so
daß der Bedienende seine Aufmerksamkeit primär auf die
zu untersuchende elektrische Anlage richten kann.
Diese
Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren und das zu seiner Anwendung dienende in An
spruch 10 gekennzeichnete Meßgerät gelöst. Weitere
zweckmäßige Ausgestaltungen und Fortbildungen des Erfin
dungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen genannt.
Die durch das neue Meßverfahren angestrebte Vereinfa
chung des Meßablaufs wird unter anderem dadurch er
reicht, daß die bei dem Spannungsabsenkungsverfahren im
Anschluß an die Einzelmessungen durchzuführenden Rechen
operationen durch eine Rechenschaltung selbsttätig
durchgeführt werden. Eine digitale Darstellung der Meß
und Rechenergebnisse auf einem Display führt zu einer
erheblichen Ableseerleichterung gegenüber der sonst üb
lichen Darstellung auf mehreren analogen Skalen (z. B.
elektrische energie-technik, 28 (1983), Nr. 2, S. 34 und
M. Leischner "Nullung und Fehlerstromschutzschaltung"
der elektromeister + deutsches elektrohandwerk, Heft 2
und 5/1980). Ein besonderer Bedienungskomfort wird da
durch erreicht, daß bestimmte Randbedingungen, die für
die Messung wesentlich sind, wie z. B. der Netzspannungs
bereich, automatisch überpüft werden und im Fehlerfall
zu einer Signalisierung führen, die erkennen läßt welche
Randbedingung den vorgegebenen Toleranzbereich nicht
einhält. Gleichzeitig mit der Fehlersignalisierung wird
der Meßablauf blockiert, um Fehlmessungen oder Gefähr
dungen zu verhindern. Die wichtigsten bei der Messung zu
berücksichtigenden Randbedingungen sind die Batterie
spannung für die Stromversorgung des Meßgerätes, die
Innentemperatur des Meßgerätes und die Netzspannung, so
daß diese alle oder wahlweise in die Überwachung einbe
zogen werden. Dabei wird zwischen einem noch zulässigen
Toleranzbereich und einem Überschreiten dieses Toleranz
bereichs unterschieden. Innerhalb des Toleranzbereichs
liegende Abweichungen, insbesondere Abweichungen der
Netzspannung, werden bei der Ermittlung des Meßwertes
automatisch ausgeglichen, während Überschreitungen zu
einer Fehleranzeige und Blockierung des Meßablaufs füh
ren, so daß Fehlmessungen praktisch ausgeschlossen sind.
In zweckmäßiger Weiterbldung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, daß grundsätzlich bevor der zur
Untersuchung der eingebauten FI-Schalter benötigte Prüf
strom (= Nennfehlerstrom) über den Schutzleiter geführt
wird, eine Messung der Berührungsspannung erfolgt. Soll
te die Berührungsspannung einen unzulässigen Wert errei
chen, so wird durch eine elektrische Verriegelung die
Prüfung des FI-Schalters gesperrt. Das Abschaltverhalten
des FI-Schalters kann somit erst geprüft werden, wenn
der Schutzleiter seine Schutzfunktion voll erfüllt, so
daß es zu keiner Gefährdung kommen kann. Für eine zeit
sparende Abwicklung der Prüfungen ist weiterhin von Be
deutung, daß das erfindungsgemäße Verfahren eine sich an
die Berührungsspannungsmessung unmittelbar anschließende
Prüfung des Abschaltverhaltens des FI-Schalters vor
sieht, dem Prüfer aber andererseits ermöglicht, diesen
zweiten Teil seiner Prüfung zu unterlassen. Sollte also
eine Vielzahl von Steckdosen durch einen gemeinsamen
FI-Schalter geschützt sein, so kann man zunächst bei
allen Steckdosen die Berührungsspannung messen und erst
zuletzt das Abschaltverhalten des FI-Schalters überprü
fen.
Um sicherzustellen, daß in der ersten Phase des Meßab
laufs, also bei der Ermittlung der Berührungsspannung,
der FI-Schalter nicht abschalten kann, wird hierbei der
Prüfstrom so niedrig oder so kurzzeitig gewählt, daß er
weit unterhalb des Nennwertes liegt, der zu einem Ab
schalten des FI-Schalters führt. Vorzugsweise wählt man
hierzu einen Prüfstrom, der nur ein Drittel des Nennab
schaltstromes des zu prüfenden FI-Schalters ist, da ein
intakter FI-Schalter nur bei einem Strom abschalten
darf, der größer als die Hälfte seines Nennabschalt
stromes ist. Da die Berührungsspannung jeweils auf den
Nennabschaltstrom zu beziehen ist, muß die so ermittelte
Berührungsspannung um den Faktor 3,3 erhöht werden.
Der Umstand, daß die Berührungsspannung, mit einem Prüf
strom ermittelt wird, der wesentlich niedriger als der
Nennfehlerstrom des FI-Schalters ist, hat nicht nur den
Vorteil, daß der FI-Schalter nicht abschaltet, sondern
bringt auch einen Gewinn an Sicherheit. Die bei hohen
Erdungswiderständen möglicher Weise unzulässig hohe Be
rührungsspannung kann dadurch nur 1/3 des Wertes errei
chen, der bei Nennfehlerstrom entstände. Außerdem liegt
der Prüfstrom bei FI-Schaltern für Personenschutz mit
einem Nennfehlerstrom von 10 mA bei 3,3 mA und damit
unter dem nach VDE als gefährlich geltenden Wert von 5 mA.
Wegen der unvermeidlichen und auch nach VDE zugelassenen
Toleranzen ist es zweckmäßig den FI-Schalter nicht mit
seinem Nennabschaltstrom sondern mit einem um den Faktor
1,1 erhöhten Wert zu prüfen. Dadurch wird verhindert,
daß noch zulässige FI-Schalter als ungeeignet ausge
schieden werden. Aus Sicherheitsgründen wird die Strom
flußdauer auf 0,2 Sekunden begrenzt. Das Verfahren wird
weiterhin dadurch vorteilhaft weitergebildet, daß nach
der Ermittlung eines Meßwertes dieser gespeichert wird
und über den Speicher zur Anzeige gelangt. Nach ca. 15
Sekunden wird der Speicher gelöscht und das Gerät abge
schaltet. Bei batteriebetriebenen Geräten wird hierdurch
die Batterie geschont. Die Dauer der Anzeige kann jedoch
durch einen von Hand auslösbaren Impuls verlängert wer
den.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens
sieht vor, daß die bei der Spannungsabsenkung gemessenen
Differenzspannungen auch zur Ermittlung des Schleifenwi
derstandes und des Innenwiderstands dienen, wodurch wei
tere Aussagen über den Zustand des Netzes gemacht werden
können. Ist der Innenwiderstand nicht vernachlässigbar
klein gegenüber dem Erdungswiderstand, so kann der Er
dungswiderstand aus dem Schleifenwiderstand abzüglich
dem halben Innenwiderstand ermittelt werden. Die Messung
des Erdungswiderstandes ergibt allerdings dann den ge
nannten Wert, wenn nach dem Strom/Spannungsverfahren mit
einer Erdsonde gemessen wird.
Das Meßgerät zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 besitzt einen Meßgrößenumschalter über den eine
Auswahl der Meßgröße und/oder der Meßart erfolgen kann.
Eine vorzugsweise durch einen Mikroprozessor gesteuerte
Meßautomatik bestimmt den Ablauf der Messung. Zur digi
talen Anzeige der Meß- und Rechenwerte dient ein Display
in dessen Nähe außerdem Leuchtdioden angeordnet sind,
die bestimmte Fehlerzustände oder auch das Einhalten
bestimmter Randbedingungen signalisieren. Mit einem
Handschalter kann der automatische Meßablauf initiiert
werden. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform besitzt
der Meßgrößenumschalter Schaltstellungen zum Messen der
Netzspannung, des Netzinnenwiderstandes, des Schleifen
widerstandes, des Erdungswiderstandes und mehrere
Schaltstellungen für unterschiedliche FI-Schalter-Nenn
abschaltströme.
Zum Signalisieren unterschiedlicher Fehlerzustände die
nen vorzugsweise vier Leuchtdioden, von denen eine erste
unzulässige Potentiale am Schutzleiter anzeigt, eine
zweite zulässige bzw. unzulässige Netzspannungen signa
lisiert, eine dritte bei unzulässigen Berührungsspannun
gen aufleuchtet und eine vierte anzeigt, wenn der FI-
Schalter bei Nennabschaltstrom nicht ausgelöst hat. Wei
terhin ist vorgesehen, daß ein akustischer Signalgeber
signalisiert, wenn ein bestimmter Wert,der frei wählbar
sein kann, insbesondere ein Wert, des Innenwiderstandes
oder des Schleifenwiderstandes im zulässigen Bereich
liegt. Der genaue Wert dieser Widerstände ist bezüglich
der Sicherheit ohne Bedeutung, darf aber bestimmte Gren
zwerte nicht überschreiten. Durch die akustische Signal
gabe wird das Messen erleichtert, da nicht jeder Wert
einzeln abgelesen werden muß.
Um das Messen an Steckdosen zu erleichtern, ist das Meß
gerät über Meßleitungen mit einem Meßstecker verbunden,
der entsprechend einem Schukostecker dreipolig gestaltet
ist. Von den drei aus Schutzkontakt und zwei Stecker
stiften bestehenden Polen dienen aber jeweils höchstens
zwei, ggf. wechselnde Pole, als Meßkontakte zur Aufnahme
von für die jeweilige Messung benötigten Potentialdiffe
renzen.
Eine Meßautomatik bestimmt, ggf. durch Umschalten, in
Abhängigkeit von der Stellung des Meßgrößenumschalters
und der sich beim Einstecken des Meßsteckers in eine
Steckdose ergebenden Polung, welche der drei Pole des
Meßsteckers als Meßkontakte dienen. Beim Einstecken des
Meßsteckers muß somit nicht auf die Lage der Phase ge
achtet werden. Außerdem kann je nach der zu ermittelnden
Meßgröße wechselnd die Potentialdifferenz zwischen den
Polen Schutzleiter PE und Phase L, als auch zwischen
Null-Leiter N und Phase L gemessen werden.
Ein vorzugsweise am Meßstecker angebrachter Handschalter
wirkt so mit dem Meßgrößenschalter zusammen, daß nach
dessen Einstellung auf die jeweilige Meßgröße die weite
re Bedienung des Meßgerätes nur über den Handschalter
erfolgt. Hierdurch wird das Messen sehr erleichtert,
weil das Meßgerät selbst nur noch zum Ablesen des Meß
wertes aber nicht mehr zur Bedienung Aufmerksamkeit ver
langt, so daß diese Aufmerksamkeit ganz der Meßstelle
zugewandt werden kann.
Die durch die Meßautomatik bewirkte Umschaltung sorgt
dafür, daß jeweils der Polstift zum Meßkontakt wird, der
beim Einstecken des Meßsteckers in eine Steckdose an
Phase zu liegen kommt, während der am Null-Leiter lie
gende Polstift oder der Schutzkontakt ggf. wechselnd als
Meßkontakt dienen.
Ein auf den Meßstecker aufsetzbarer Kontaktadapter be
steht aus einem Stecktopf, an dem zwei Meßspitzen befe
stigt sind, wobei eine erste auf dem Stecktopf festmon
tierte PE-Meßspitze mit dem Schutzkontakt des Meßsteckers
kontaktiert und eine zweite, über ein Meßkabel mit
dem Stecktopf verbundene L-Meßspitze mit einem der bei
den Polstifte des Meßsteckers kontaktiert. Mit diesem
Kontaktadapter ist es möglich zweipolig zwischen den
verschiedenen Leitern einer elektrischen Anlage zu mes
sen, die man mit den Kontakten des Meßsteckers nicht
erreichen würde.
Der Meßstecker ist so aufgebaut, daß neben den äußeren
Schutzkontakten auch eine Schutzkontaktbuchse nach DIN
49 441 zur Aufnahme eines Schutzkontaktstiftes ausgebil
det ist, und die Kontaktierung der PE-Meßspitze des Kon
taktadapters über einen Kontaktstift erfolgt, der in die
Schutzkontaktbuchse eingreift. Der Meßstecker kann somit
auch in solche Schutzkontaktsteckdosen eingeführt wer
den, die mit einem Schutzkontaktstift versehen sind.
Außerdem gelingt es auf diese Weise dem Kontaktadapter
einen einfachen Aufbau zu geben.
Die durch automatische Umschaltung erzielbare Phasenan
passung ist nicht in allen Fällen von Vorteil. So gibt
es Länder, in denen Steckdosen mit einem Schutzkontakt
stift vorgeschrieben sind, der ein Umpolen des Steckers
verhindert. Die Lage der Phase zum Schutzkontaktstift
ist vorgeschrieben. Eine automatische Phasenanpassung
ist hier unerwünscht, da sie eine Kontrolle der Phasen
lage verhindern würde und auch keine Messung zwischen
Null-Leiter N und Schutzleiter PE möglich wäre. Es ist
deshalb ein Spannungsmeßbereich vorgesehen, bei dem die
automatische Phasenanpassung abgeschaltet ist und eine
feste auf dem Meßstecker gekennzeichnete Polzuordnung
gilt. Bei aufgesetztem Kontaktadapter kann man in dieser
Stellung des Meßbereichsschalters zwischen allen drei
Leitern des Netzes Potentialdifferenzen messen. Durch
die Messung der an den Leitern liegenden Potentialdiffe
renzen läßt sich auch die Lage der Phase ermitteln oder
kontrollieren.
Sehr wichtig ist es, eine gefährliche am Schutzleiter
liegende Fehlerspannung und auch die Lage des Phasenlei
ters schon vor Beginn der eigentlichen Messung feststel
len zu können. Hierzu bedient man sich einer Signal
schaltung, die über einen Berührungskontakt hochohmig
mit dem Schutzkontakt des Meßsteckers verbunden ist. Bei
einer unzulässigen Fehlerspannung fließt bei Berühren
des Berührungskontaktes ein Kürperstrom gegen Erde, der
die Signalschaltung zur Signalisierung veranlaßt. Der
Körperstrom muß selbstverständlich so niedrig wie mög
lich gehalten werden und darf auch im Fehlerfall keinen
bedenklichen Wert erreichen. Diese Voraussetzungen wer
den durch einen Schutzkondensator, der die Signalschal
tung mit dem Berührungskontakt kapazitiv koppelt, ge
währleistet, wobei ein Verstärker dafür sorgt, daß Strö
me im Mikroamperebereich ausreichen, um die Signalschal
tung zu aktivieren. Der Schutzkondensator ist so aufge
baut, daß er die vom Meßgerät eingehaltene Schutzklasse
2 (Prüfspg. 4 kV) ebenfalls erfüllt. Die Versorgung der
Signalschaltung aus einer Batterie macht diese netzunab
hängig, so daß eine am Schutzleiter liegende gefährliche
Spannung auch dann signalisiert werden kann, wenn an
Phase keine Spannung liegt. Eine vom Netz gespeiste Sig
nalschaltung wäre hierzu nicht in der Lage. Im übrigen
macht die Batterie das Meßgerät auch in soweit vom Netz
unabhängig, als auch bei abgeschalteter Netzspannung
z. B. bei ausgeschaltetem FI-Schalter, die ermittelte und
gespeicherte Berührungsspannung weiterhin angezeigt
wird.
Bei einer zweckmäßigen Ausbildung des Meßgerätes wirkt
der Handschalter auf die, vorzugsweise durch einen Mi
kroprozessor gesteuerte Meßautomatik und ist als Taster
ausgebildet, durch dessen Betätigung der Meßablauf in
itiiert wird, wobei eine Zeitschaltung dafür sorgt, daß
das Meßgerät selbsttätig, vorzugsweise nach 15 Sekunden,
abschaltet. Der Handschalter ist als Schiebetaster so
ausgebildet, daß er neben seiner Ruhestellung und einer
zweiten Stellung für das Einschalten des Meßgerätes eine
dritte Schaltstellung besitzt, die je nach Stellung des
Meßgrößenumschalters weitere Auswertungen oder Prüfungen
ermöglicht. Die automatische Abschaltung des Meßgerätes
nach ca. 15 s wird nicht wirksam, wenn der Handschalter
erneut in seine dritte Schaltstellung gebracht wird.
Hierdurch verlängert sich die Einschaltzeit um jeweils
ca. 15 s. Auf diese Weise kann die Messung in großem
Umfang allein durch die Bedienung des am Meßstecker an
gebrachten Handschalters erfolgen. Das Zusammenspiel
zwischen Handschalter und Meßautomatik ist derart, daß
in der dritten Schaltstellung des Handschalters das Meß
gerät einen Rechenwert anzeigt, der von dem in der zwei
ten Schaltstellung ermittelten Meßwert durch eine Re
chenschaltung des Meßgerätes mathematisch abgeleitet
ist. Sofern der Meßgrößenschalter eine Schaltstellung
zur Messung des Schleifenwiderstandes oder des Innenwi
derstandes einnimmt, ist der angezeigte Rechenwert der
Kurzschlußstrom. Nimmt dagegen der Meßgrößenschalter
eine zur Messung der Berührungsspannung vorgesehene
Schaltstellung ein, so fließt in der dritten Schaltstel
lung des Handschalters über die beiden Meßkontakte ein
Prüfstrom, der etwa dem Nennfehlerstrom eines zu prüfen
den FI-Schalters entspricht.
Die zur Stromversorgung des Meßgerätes dienende Batterie
ist zweckmäßiger Weise durch das Meßgerät selbst über
prüfbar. Um hierfür eine eigene Schalterstellung am Meß
größenumschalter zu sparen, ist das Meßgerät so aufge
baut, daß die Prüfung dann erfolgt, wenn der Meßgrößen
umschalter auf einen Meßbereich zur Spannungsmessung
geschaltet ist und der Handschalter in seine dritte
Schaltstellung gebracht wird. Die Prüfung der Batterie
erfolgt unter Last.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Meßgerätes
wird im folgenden näher beschrieben und in den Zeichnun
gen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau des erfindungsgemäßen Meßgerätes,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Meßgerätes,
Fig. 3 die Anwendung des Meßgerätes bei der FI-Schal
terprüfung,
Fig. 4 die Anwendung des Meßgerätes bei der Messung
des Erdungswiderstandes.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht das Meßgerät aus einem Gehäu
se 25, in dem die wichtigsten Funktionseinheiten unter
gebracht sind, einem Meßstecker 2 und einem auf diesen
aufsteckbaren Kontaktadapter 7. Am Gehäuse 25 sind ein
Meßgrößenumschalter 1, eine Buchse 19 zum Anschließen
einer Erdsonde, Leuchtdioden 20 bis 23 zum Signalisieren
bestimmter Fehlerzustände und ein Display 30 zur Anzeige
bestimmter Meß- oder Rechenwerte vorgesehen.
Der Meßstecker 2 ist über Meßleitungen 32 mit den im
Gehäuse 25 untergebrachten Funktionseinheiten verbunden.
Er ist an seinem kontaktierten Ende entsprechend einem
genormten Schukostecker ausgebildet und besitzt drei
Pole 3 bis 5. Zwei der Pole sind als Polstifte 3, 4 und
ein Pol als Schutzkontakt 5 ausgeführt. Der entsprechend
der deutschen Norm außenliegende Schutzkontakt 5 ist mit
einer Schutzkontaktbuchse 12 verbunden, wie sie in ande
ren Ländern bei Schutzkontaktsteckern vorgeschrieben
ist. Ein den Meßstecker 2 verlängernder Handgriff 26
trägt einen Schiebetaster 6, der drei Schaltstellungen
16 bis 18 besitzt. Die mittlere Stellung des Tasters 6
ist seine Ruhestellung 16, in die er nach Betätigung
zurückkehrt. Wird der Taster 6 in seine zweite, vorne
liegende Stellung 17 gebracht, so wird das Meßgerät ein
geschaltet und seine Meßautomatik tritt in Aktion. Die
automatisch ermittelte und digital auf dem Display 30
angezeigte Meßgröße richtet sich nach der Schaltstellung
des Meßgrößenumschalters und der somit vorgewählten Meß
größe oder Meßart. Sollten die bei der Messung einzuhal
tenden Randbedingungen nicht erfüllt sein, so signali
sieren die Leuchtdioden 20 bis 23 den jeweiligen Fehler
oder Mangel.
Da das Meßgerät, um es unabhängig vom Netz zu machen,
batteriebetrieben ist, wird die Einschaltzeit des Gerä
tes durch eine Abschaltautomatik auf eine Dauer von 15
Sekunden begrenzt. Bringt man jedoch den Taster 6 in
seine dritte Stellung 18, bevor sich das Gerät selbsttä
tig abgeschaltet hat, so verlängert sich die Einschalt
dauer um weitere 15 Sekunden. Das Meßgerät bleibt so
lange eingeschaltet, solang der Taster in seiner dritten
Stellung 18 gehalten wird. Weiterhin ist das Meßgerät so
ausgelegt, daß es in der dritten Stellung 18 des Tasters
6 zusätzliche Meß- oder Rechenfunktionen ausführt, die
im allgemeinen in Verbindung mit der vorher in der zwei
ten Stellung 17 des Tasters 6 durchgeführten Messung
stehen.
Da sich der Meßstecker 2 zur Messung an nicht genormten
Steckdosen oder frei liegenden Leitungen nicht eignet,
ist ein Kontaktadapter 7 vorgesehen, der sich auf den
Meßstecker aufsetzen läßt. Der Kontaktadapter 7 besitzt
zur Aufnahme des Meßsteckers 2 einen Stecktopf 8, an dem
eine erste Meßspitze 9 befestigt ist sowie eine über ein
Meßkabel 11 mit dem Stecktopf 8 verbundene zweite Meß
spitze 10. Die Kontakte im Stecktopf 8 sind so gelegt,
daß über einen Kontaktstift 13, der beim Zusammenstecken
auf die Schutzkontaktbuchse 12, trifft eine Verbindung
des Schutzkontaktes PE mit der ersten Meßspitze 10 er
folgt. Ein weiteres Kontaktstück verbindet einen der
beiden Steckerstifte 3, 4 über das Meßkabel 11 mit der
zweiten Meßspitze 10.
Auf einer Seite des zum Meßstecker 2 gehörigen Hand
griffs 26 ist ein Berührungskontakt 14 angebracht, der
über die Hand und den Körper des berührenden Erdpoten
tial an das Meßgerät legt. Der Berührungskontakt 14 ist
der eine Pol eines Schutzkondensators, der zusammen mit
einem Verstärker im Handgriff 26 eingebaut ist und ge
ringste Ströme, die vom Schutzleiter PE über den Berüh
rungskontakt 14 gegen Erde fließen, erfaßt und zur Sig
nalisierung an eine der Leuchtdioden 20 bis 23 meldet.
Die Schaltung ist so ausgelegt, daß sich bereits vor dem
Einschalten der Meßautomatik und somit vor der eigentli
chen Messung, gefährliche Berührungsspannungen am
Schutzleiter PE oder die Lage der Phase ermitteln las
sen.
In Fig. 2 ist ein Blockschaltbild des Meßgerätes darge
stellt, mit dessen Hilfe sich grob das Zusammenwirken
der einzelnen Baugruppen erläutern läßt. Der Meßstecker
2 wird beim Einstecken in eine Schutzkontaktdose mit dem
Phasenleiter L, dem Null-Leiter N und dem Schutzleiter
PE verbunden. Ein Fingerkontakt FK dient als Berührungs
kontakt zur Schaffung eines netzexternen Erdpotentials.
Die Auswahl der Meßgröße, die zunächst am Meßgrößenum
schalter 1 vorgegeben wird, erfolgt durch die Meßautoma
tik 33. Ein Mikroprozessor 38 übernimmt dabei alle Steu
er- und Rechenfunktionen. Für die richtige Polarität
bzw. Lage der Phase am Eingang der Meßautomatik 33 sorgt
eine Phasenanpaßautomatik 37.
Da die Berührungsspannung, der Schleifenwiderstand und
der Netzinnenwiderstand nach dem Prinzip der Spannungs
absenkung gemessen werden, muß diese durch eine entspre
chende Belastung des Netzes herbeiführbar sein. Hierzu
dient eine Konstantstromquelle 40, die das Netz mit ei
nem konstanten Strom belastet. Zur Überprüfung von FI-
Schutzschaltern ist der Konstantstrom mit Hilfe des Meß
größenunschalters auf verschiedene Werte einstellbar.
Die bei der Spannungsabsenkung entstehende Differenz
spannung wird über einen Integrator 39 ermittelt.
Die jeweilige Meß- oder Rechengröße wird über eine An
zeigeeinheit ausgegeben und auf einem Display 30 digital
dargestellt. Fehlerzustände werden durch Leuchtdioden
signalisiert. Das Ablesen der Meßgröße auf dem Display
30 läßt sich bisweilen dadurch vermeiden, daß ein aku
stischer Signalgeber 34 deutlich hörbar signalisiert,
wenn die Meßgröße im vorgeschriebenen Bereich liegt.
Die Fig. 3 und 4 verdeutlichen nochmal die Möglich
keiten, die sich beim Anschließen des Meßgerätes am Netz
ergeben. Nach Fig. 3 wird ein FI-Schalter auf seine
Funktionsfähigkeit überprüft, während nach Fig. 4 ein
Erdungswiderstand gemessen wird. In beiden Fällen ist
sowohl eine Messung mit dem unmittelbar in eine Steckdo
se einsteckbaren Meßstecker, wie auch mit dem auf den
Meßstecker aufgesetzten Kontaktadapter möglich. Der Kon
taktadapter gestattet in vorteilhafter Weise eine Zwei
polmessung. Bei beiden Messungen kann mit oder ohne Erd
sonde gearbeitet werden. Wird mit Erdsonde gearbeitet,
wie in Fig. 4 dargestellt, so kommt nicht die Span
nungsabsenkung sondern das Prinzip der Strom/Spannungs-
Messung zur Anwendung.
Claims (27)
1. Meßverfahren zur Überprüfung von Schutzmaßnahmen
in elektrischen Anlagen, bei dem die Berührungsspannung
und ggf. weitere Meßgrößen nach dem Spannungsabsenkungs
verfahren ermittelt werden, und der Ablauf des Meßver
fahrens so gestaltet ist, daß eine Kontrolle des Ab
schaltverhaltens eines FI-Schalters grundsätzlich erst
nach Ermittlung der Berührungsspannung erfolgen kann,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßablauf derart automa
tisiert ist, daß erfaßte Meßwerte durch eine Rechen
schaltung selbstständig ausgewertet und Meß- oder Re
chenergebnisse auf einem Display in vorgegebener Folge
digital angezeigt werden und nach dem Einschalten einer
den Ablauf bestimmenden Meßautomatik diese zunächst we
sentliche, bei der Messung einzuhaltende Randbedingungen
überprüft und den Meßablauf blockiert oder unterbricht,
sobald eine der vorgegebenen Randbedingungen, insbeson
dere der zulässige Netzspannungsbereich, nicht eingehal
ten wird und signalisiert, um welche Randbedingung es
sich handelt, und daß für die verschiedenen Randbedin
gungen jeweils Toleranzbereiche vorgegeben sind, die die
Meßautomatik bei der Überprüfung als zulässig betrach
tet, jedoch Abweichungen innerhalb des zulässigen Tole
ranzbereiches, insbesondere Abweichungen der Netzspan
nung, bei der Ermittlung des Meßwertes rechnerisch aus
gleicht.
2. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Randbedingungen für die durchzuführen
den Messungen die Spannungen des zu prüfenden Netzes
und/oder die Batteriespannung für die Stromversorgung
des Meßgerätes und/oder die Innentemperatur des Meßgerä
tes geprüft werden.
3. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den Ablauf des
Meßverfahrens bestimmende Meßautomatik nach Ermittlung
der Berührungsspannung den Meßablauf unterbricht, bevor
der in der Schutzschaltung fließende Prüfstrom einen
Wert erreicht, bei dem der FI-Schalter abschaltet und
eine Fortsetzung des Meßblaufs zur Prüfung des Abschalt
verhaltens des FI-Schalters der Betätigung eines Hand
schalters bedarf, wobei der Handschalter elektrisch so
verriegelt ist, daß er die Fortsetzung der Messung nur
erlaubt, wenn die ermittelte Berührungsspannung den zu
lässigen Bereich nicht überschreitet.
4. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Ermittlung
der Berührungsspannung nach dem Spannungsabsenkungsver
fahren mit Hilfe des Meßgerätes über den FI-Schalter
geleitete Prüfstrom so niedrig ist oder so kurzzeitig
anliegt, daß der FI-Schalter hierdurch nicht abgeschal
tet wird und erst ein von Hand auslösbarer, entsprechend
größerer oder länger anliegender Prüfstrom das Abschal
ten des FI-Schalters bewirkt.
5. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstrom zur
Ermittlung der Berührungsspannung gleich oder kleiner
als die Hälfte, vorzugsweise nur ein Drittel des Nennab
schaltstromes des zu prüfenden FI-Schalters ist und die
so ermittelte Berührungsspannung auf den Nennabschalt
strom durch die Meßautomatik hochgerechnet wird.
6. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der von Hand aus
lösbare Prüfstrom zum Abschalten des FI-Schalters dem
1,1-fachen Nennabschaltstrom des FI-Schalters ent
spricht, höchstens 0,2 Sekunden lang fließt und dann
automatisch abgeschaltet wird.
7. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einschal
ten der Meßautomatik sich diese nach einer vorgegebenen
Zeit, vorzugsweise nach 15 Sekunden selbst abschaltet
und während dieser Zeit ein nach der Messung gespeicher
ter Wert zur Anzeige kommt.
8. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltzeit
der Meßautomatik und damit die Dauer der Anzeige des
ermittelten Wertes durch die Betätigung eines Handschal
ters verlängerbar ist.
9. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Span
nungsabsenkung gemessenen Differenzspannungen auch zur
Ermittlung des Schleifenwiderstandes und des Innenwider
standes dienen, und beim Schleifenwiderstand die Span
nungsabsenkung zwischen Phasenleiter L und Schutzleiter
PE beim Innenwiderstand dagegen zwischen Phasenleiter L
und Null-Leiter N erfolgt.
10. Meß- oder Prüfgerät zur Durchführung des Meß
verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
einer Meßautomatik, die den Ablauf der Messung bei der
Überprüfung von Schutzmaßnahmen in elektrischen Anlagen
bestimmt und mit Leuchtdioden auf einer Gehäuseoberseite
des Meßgerätes zur Anzeige bestimmter Fehlerzustände,
dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät mit einem Dis
play (30) zur digitalen Anzeige der beim Meßablauf er
mittelten Meß- oder Rechenwerte ausgestattet ist und
bestimmte Leuchtdioden (20-23) das Einschalten bestimm
ter bei der Durchführung der jeweiligen Messung einzu
haltender Randbedingungen signalisieren und ein Hand
schalter (6) vorgesehen ist, der sich an einem über Meß
leitungen (32) mit dem Meßgerät verbundenen Meßstecker
(2) befindet und so mit einem am Meßgerät vorgesehenen
Meßgrößenumschalter (1) zusammenwirkt, daß nach dessen
Einstellung auf die jeweilige Meßgröße und/oder Meßart,
die weitere Bedienung des Meßgerätes nur über den Hand
schalter (6) erfolgt.
11. Meß- oder Prüfgerät nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßgrößenumschalter (1) Schalt
stellungen zum Messen der Netzspannung und/oder des
Netzinnenwiderstandes und/oder des Schleifenwiderstandes
und/oder des Erdungswiderstandes und/oder mehrerer
Schaltstellungen für unterschiedliche FI-Schalter-Nenn
abschaltströme besitzt.
12. Meß- oder Prüfgerät nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise vier Leuchtdi
oden (20-23) zum Signalisieren jeweils unterschiedlicher
Fehlerzustände dienen und eine erste Leuchtdiode (20)
unzulässiges Potential am Schutzleiter anzeigt, eine
zweite Leuchtdiode (21) zulässige bzw. unzulässige Netz
spannungen anzeigt eine dritte Leuchtdiode (22) bei un
zulässiger Berührungsspannung aufleuchtet und eine vier
te Leuchtdiode (23) signalisiert, wenn der FI-Schalter
bei Nennausschaltstrom nicht ausgelöst hat.
13. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein akustischer Sig
nalgeber vorgesehen ist, der signalisiert, wenn bestimm
te Meßwerte, insbesondere der Innenwiderstand und der
Schleifenwiderstand unterhalb des maximal zulässigen
Wertes liegen.
14. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstecker (2)
entsprechend einem Schutzkontaktstecker (3) aus Schutz
kontakt und zwei Steckerstiften bestehende Pole besitzt,
von denen aber jeweils höchstens zwei, ggf. wechselnde
Pole, als Meßkontakte zur Aufnahme von für die jeweilige
Messung benötigten Potentialdifferenzen dienen und eine
Meßautomatik in Abhängigkeit von der Stellung des Meß
großenumschalters (1) und der sich beim Einstecken des
Meßsteckers (2) in eine Steckdose ergebenden Polung,
ggf. durch Umschalten, bestimmt, welche der drei Pole
(3, 4, 5) des Meßsteckers (2) als Meßkontakte wirken.
15. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßautomatik
durch geeignete Umschaltung jeweils den Polstift (3 oder
4) zun Meßkontakt macht, der beim Einstecken des
Meßsteckers (2) in eine Steckdose an Phase zu liegen
kommt, während der am Null-Leiter liegende Polstift (4
oder 3) oder der Schutzkontakt (5), ggf. wechselnd, als
Meßkontakt dienen.
16. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf den Meßstecker
(2) aufsetzbarer Kontaktadapter (7) aus einem Steck
topf (8) besteht, an dem zwei Meßspitzen (9, 10) befe
stigt sind, wobei eine erste, auf dem Stecktopf (8)
festmontierte PE-Meßspitze (9) mit dem Schutzkontakt (5)
des Meßstekkers (2) kontaktiert und eine zweite über ein
Meßkabel (1) mit dem Stecktopf (8) verbundene L-Meßspit
ze mit einem der beiden Polstifte (3, 4) des Meßsteckers
(2) kontaktiert.
17. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstecker (2)
neben den äußeren Schutzkontakten (5) auch eine Schutz
kontaktbuchse (12) nach DIN 49 441 zur Aufnahme eines
Schutzkontaktstiftes besitzt und die Kontaktierung der
PE-Meßspitze (9) des Kontaktadapters (7) über einen Kon
taktstift (13) erfolgt, der in die Schutzkontaktbuchse
(12) eingreift.
18. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß am Meßgrößenumschal
ter (1) zwei Meßbereiche zur Spannungsmessung vorgesehen
sind und in einem ersten Meßbereich die beiden Polstifte
(3, 4) als Meßkontakte dienen, so daß die Spannung zwi
schen Phasenleiter L und Null-Leiter N gemessen wird
während in einem zweiten Meßbereich ein Polstift und der
Schutzkontakt als Meßkontakte dienen und hierbei unter
Mitwirkung der automatischen Phasenanpassung zwischen
dem Phasenleiter L und dem Schutzleiter PE gemessen
wird.
19. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische
Phasenanspassung der Polstifte (3, 4) in der Stellung des
Meßgrößenumschalters, die zur Messung der Spannung zwi
schen Phase L und Null-Leiter N vorgesehen ist, gesperrt
ist und der Meßstecker mit Polbezeichnungen versehen
ist, die eine definierte Zuordnung zur Lage der Phase an
der Steckdose ermöglichen.
20. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß am Meßstecker (2)
ein Berührungskontakt (14) vorgesehen ist, der hochoh
mig, vorzugsweise kapazitiv, über eine Signalschaltung
mit dem Schutzkontakt (5) des Meßsteckers (2) verbunden
ist, derart, daß bei einer gefährlichen am Schutzleiter
liegenden Potential bei Berührung des Berührungskontak
tes (14) ein Körperstrom gegen Erde fließt, der die Sig
nalschaltung zur Signalisierung des Schutzleiterpoten
tials veranlaßt.
21. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalschaltung
mit einem Schutzkondensator kapazitiv mit dem Berüh
rungskontakt verbunden ist und einen Verstärker beinhal
tet, und ihre Stromversorgung aus einer Batterie er
folgt, die auch zur Versorgung des Meßgerätes dient.
22. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschalter (6)
auf die, vorzugsweise durch einen Mikroprozessor ge
steuerte Meßautomatik wirkt und als Taster ausgebildet
ist, durch dessen Betätigung der Meßablauf initiiert
wird und eine Zeitschaltung das Meßgerät nach
vorzugsweise 15 Sekunden selbsttätig abschaltet.
23. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschalter (6)
als Schiebetaster ausgebildet ist, der außer seiner Ru
hestellung (16) und seiner zweiten Stellung (17) für das
Einschalten des Meßgerätes eine dritte Schaltstellung
(18) besitzt, die je nach Stellung des Meßgrößenumschal
ters (1) weitere Auswertungen oder Prüfungen ermöglicht
und bei erneuter Betätigung eine Anzeigeverlängerung um
15 Sekunden bewirkt.
24. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten
Schaltstellung (18) des Handschalters (6) das Meßgerät
einen Rechenwert anzeigt, der von dem in der zweiten
Schaltstellung ermittelten Meßwert durch eine Rechen
schaltung des Meßgerätes mathematisch abgeleitet ist und
daß dieser Rechenwert der Kurzschlußstrom ist, wenn der
Meßgrößenumschalter eine zur Messung des Schleifenwider
standes oder des Innenwiderstandes vorgesehene Schalt
stellung einnimmt.
25. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten
Schaltstellung (18) des Handschalters (6) über die Meß
kontakte ein Prüfstrom fließt, der etwa dem Nennfehler
strom einer zu prüfenden FI-Schalters entspricht, wenn
der Meßgrößenumschalter (1) eine zur Messung der Berüh
rungsspannung vorgesehene Schaltstellung einnimmt.
26. Meß- oder Prüfgerät nach einem der Ansprüche 10
bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät eine
Buchse (19) zum Anschließen einer Erdsonde besitzt und
die Buchse (19) einen Umschaltkontakt enthält, der einen
Meßkontakt vom Meßstecker (2) an die Erdsonde legt, so
daß der für die Spannungsmessung frei gewordene Pol des
Meßsteckers nur zum Leiten des Prüfstroms dient und die
Erdsonde bei Stellungen des Meßgrößenumschalters, die
nicht zur Messung des Erdungswiderstandes oder der Be
rührungsspannung oder zur Leitung des Auslösestroms für
FI-Schalter dienen, elektrisch gesperrt ist.
27. Meßgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Prüfung der Batterie
unter Last erfolgt, wenn der Meßgrößenumschalter auf den
einen Meßbereich zur Spannungsmessung geschaltet ist und
der Handschalter in seine dritte Schaltstellung gebracht
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843421829 DE3421829A1 (de) | 1984-06-13 | 1984-06-13 | Messverfahren zur ueberpruefung von schutzmassnahmen in elektrischen anlagen und messgeraet zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE3421829C2 true DE3421829C2 (de) | 1991-07-11 |
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ID=6238197
Family Applications (1)
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DE3835677C2 (de) * | 1988-10-20 | 1997-07-17 | Metrawatt Gmbh Gossen | Meßverfahren und Schaltungsanordnung zur Ermittlung des Auslösestroms von FI-Schaltern |
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1984
- 1984-06-13 DE DE19843421829 patent/DE3421829A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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