DE1069394B

DE1069394B - Stativ-Neigekopf mit schwenkbarem Stielgriff

Info

Publication number: DE1069394B
Application number: DENDAT1069394D
Authority: DE
Inventors: Großhesselohe bei München Nikolaus Karpf
Original assignee: Linhof Nikolaus Karpf K.G. Präzdsions-Kamera-Werke, München
Priority date: 1957-11-29
Publication date: 1959-11-19

Description

Die Erfindung betrifft einen Stativ-Neigekopf zur Halterung von photographischen Kameras, geodätischen Instrumenten u. dgl., insbesondere einen Kino-Neigekopf, mit einem Stielgriff zur Erleichterung des Schwenkens des die Kamera tragenden Kopfoberteiles um eine vertikale und eine horizontale Achse.

Bei den bekannten Neigeköpfen dieser Art ist der Stielgriff meistens starr mit dem Kopfoberteil verbunden. Eine Folge davon ist, daß die den Griff umfassende Hand des Photographen zum Einstellen der gewünschten Kameralage oft eine sehr unbequeme Haltung einnehmen muß. Außerdem ist der Griff in seiner festen Stellung dem Photographen beim weiteren Arbeiten zuweilen im Wege. Zudem ist es wünschenswert, die Verstellung des Kopfoberteiles wahlweise an der rechten oder linken Seite desselben vornehmen zu können. Zur Erreichung des letzteren Zweckes sind einige bekannte Neigeköpfe mit je einer Gewindebohrung auf der rechten und auf der linken Seite des Kopf Oberteiles versehen worden, in die der Stielgriff dann wahlweise eingeschraubt werden kann. Dieses Verfahren ist verhältnismäßig zeitraubend und beseitigt außerdem nicht die erstgenannten Nachteile.

Ein weiterer Nachteil bei all diesen Ausführungsformen ist, daß beim Transport des Kopfes, zumal wenn er auf ein Stativ aufgesetzt ist, der Stielgriff stets störend absteht und folglich ausgeschraubt werden muß.

Die vorliegende Erfindung hingegen behebt alle obigen Nachteile. Sie besteht darin, daß der Stielgriff um mindestens eine Drehachse gegenüber dem Stativkopf frei verschwenkbar und durch Drehung um seine Längsachse festklemmbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stielgriff mit dem Kopfoberteil über ein Kugelgelenk verbunden.

In den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Im einzelnen zeigen

Fig. 1 und 2 schematisch den Neigekopf auf einem Stativ, wobei der Stielgriff jeweils die bei der angedeuteten Haltung des Photographen günstigste Stellung einnimmt,

Fig. 3 die Drehung des Stielgriffes von der rechten auf die linke Seite,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Stativkopfes, teilweise geschnitten, längs der Linie IV—IV von Fig. 3,

Fig. 5 einen Schnitt durch das Kugelgelenk für den Stielgriff, längs der Linie V—V von Fig. 4,

Fig. 6 dieKlemmelemente für die Neigung des Oberteiles als Schnitt längs der Linie VI—VI von Fig. 4,

Fig. 7 eine wahlweise Ausführungsform für die Befestigung des Stielgriffes am Kopfoberteil über ein Kugelgelenk.

An einer Seite des Kopfoberteiles I₁ vorzugsweise an der rechten, ist eine Kugel starr befestigt. Auf der Stativ-Neigekopf
mit schwenkbarem Stielgriff

Anmelder:

Linhof Nikolaus Karpf K. G.

Präzisions - Kamera -Werke,

München 25, Rupert-Mayer-Str. 45

Nikolaus Karpf, Großhesselohe bei München,
ist als Erfinder genannt worden

so Kugel 2 sitzt frei auf dieser verschiebbar eine Kugelschale 3, die an einer Stelle des Randes, senkrecht zur Randebene geschlitzt ist. Senkrecht zu diesem Schlitz 4 verläuft in der Wand der Kugelschale 3 eine Gewindebohrung 5, in die der Stielgriff 6 eingeschraubt ist. Zur Erleichterung der Montage der Kugelschale 3 ist diese innen in ihrem an den Rand grenzenden Teil zylindrisch ausgedreht. In den so entstehenden Zwischenraum zwischen der Kugel 2 und dem zylindrischen Teil der Innenfläche der Kugelschale 3 sind zwei lose Ringhälften7 und 8 eingesetzt, deren Außenflächen zylindrisch und deren Innenflächen der Kugeloberfläche entsprechend gekrümmt sind. Diese Ringhälften I₁ 8 sind durch einen Sprengring 9 gegen Herausfallen gesichert. Eine derartige Lagerung des Stielgriffes 6 ermöglicht es, diesen bei feststehendem Kopf oberteil 1 in jede gewünschte Stellung relativ zu letzterem zu bringen, und zwar zunächst auf der rechten Seite. Durch Drehen des Griffes 6 wird das geschlitzte Teil der Kugelschale 3 zusammengezogen und diese dadurch auf der Kugel festgeklemmt. Damit ist der Griff 6 fest mit dem Oberteil 1 verbunden und ermöglicht jede Verstellung des Kopfoberteiles 1 bei bequemer Haltung der Hand und des Armes. Fig. 3 zeigt, wie der Griff durch Drehen des Kopfes um seine vertikale Achse um 180° und nachfolgendes Schwenken des Griffes 6 in einer vertikalen Ebene um ebenfalls etwa 180° zum Linksgriff wird und auch in dieser Stellung die gleiche allseitige Beweglichkeit aufweist. Dabei verschiebt sich allerdings der Auflageteller für die Kamera, wie die Fig. 3 zeigt, nach vorn. Sollte dies aus irgendwelchen Gründen unerwünscht sein, so kann die Kugel 2, wie in Fig. 4 dargestellt, vorzugsweise auf der Neigungs-Drehwelle 10 angebracht werden, wobei das Oberteil 1 mit seinen seitlichen Laschen nicht direkt auf der

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Claims

Neigungs-Drehwelle 10, sondern auf Lagerbolzen 11, 12 gelagert ist, die auf der Neigungs-Drehwelle 10 sitzen. Nach Lösen der Handschraube 13 kann die Neigungs-Drehwelle 10 herausgezogen und von der anderen Seite eingeschoben werden. So kommt der Griff 6 auf die linke Seite des Kopfes. Bei dieser Ausführungsart ist die Drehwelle 10 für die Neigung an der Seite, an der die Kugel starr daran befestigt ist, mit einem Flansch 14 versehen, der eine Aussparung aufweist, in die ein kräftiger Bolzen 15 des Oberteiles 1 eingreift. Dadurch ist die starre Verbindung der Kugel 2 mit dem Oberteil 1 gewährleistet. Die in das Unterteil 16 eingesetzten Lagerbolzen 11,12 für das Oberteil 1 sind zangenförmig ausgebildet und leicht konisch ausgespart. Mit Hilfe einer Handschraube 13 wird über ein Kugellager 17 ein Konus 18 in einen der zangenförmig geschlitzten Lagerbolzen, z.B. 11. eingedrückt und dieser so auseinandergespreizt, wodurch zunächst ein gewünschter zügiger Gang der Neigung und dann unter verhältnismäßig geringem Kraftaufwand eine absolute Festklemmung erzielt wird. Da der erwähnte zangenförmige Lagerbolzen 11 bzw. 12 sowohl links als auch rechts angebracht sein kann, ist die Auswechslung des gesamten Elementes, wie es in der Fig. 4 hervortretend dargestellt ist, von links auf rechts möglich. Eine zweite Ausführungsart für die schwenkbare Befestigung des Stielgriffes am Kopfoberteil ist in der Fig. 7 dargestellt. Das Oberteil 33 weist hierbei eine Erweiterung auf, die innen kugelig ausgespart ist. In die Aussparung ist eine Kugel 34 eingeführt, die in zwei oder mehrere Segmente geteilt ist. Der Stielgriff35 selbst ist mittels Gewinde in konischen Buchsen 36,37 geführt. Diese werden beim Anziehen des Stielgriffes 35 zusammengezogen und drücken dabei die Kugelsegmente 34 auseinander, wodurch ein Verklemmen gegenüber dem Oberteil 33 bewirkt wird. Patentansprüche:

1. Stativ-Neigekopf zur Halterung von photographischen Kameras, geodätischen Instrumenten

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u. dgl., insbesondere Kino-Neigekopf, mit einem Stielgriff zur Erleichterung des Schwenkens des die Kamera tragenden Kopfoberteiles um eine vertikale und eine horizontale Achse, dadurch gekennzeichnet, daß der Stielgriff (6) um mindestens eine Drehachse gegenüber dem Stativkopf frei verschwenkbar und durch Drehung um seine Längsachse festklemmbar ist.

2. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stielgriff (6) mit dem Kopfoberteil (1) über ein Kugelgelenk (2, 3) verbunden ist.

3. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Seite des Stativkopfoberteiles (1), vorzugsweise auf der Neigungs-Drehwelle (10), eine Kugel (2) angeordnet ist, auf der eine Klemmeinrichtung sitzt, in die der Stielgriff (6) mittels Schraubgewinde eingreift.

4. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung aus einer geschlitzten Schale (3) besteht, welche eine Bohrung (5) mit Schraubgewinde zur Aufnahme des Stielgriffes (6) enthält.

5. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (3) zur Erleichterung der Montage und Verbesserung der Klemmung zwei lose Ringhälften (7, 8) enthält, die vorzugsweise mittels eines Sprengringes (9) gegen Herausfallen gesichert sind.

6. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung aus zwei schellenförmigen Klemmteilen besteht, die auf der einen Seite durch Schrauben und auf der anderen Seite durch den eingeschraubten Stielgriff (6) auf der Kugel gehalten werden.

7. Stativ-Neigekopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungs-Drehwelle (10) auf der der Kugel (2) gegenüberliegenden Seite des Kopfes mittels einer Handschraube (13) festklemmbar ist, welche mit einem Konus (18) in eine zangenförmig geschlitzte konische Gegenmuffe (11 oder 12) eingreift.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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