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Stativkopf Die Erfindung betrifft einen Stativkopf, welcher so einstellbar
ist, daß z. B. eine Bildkammer unabhängig von dem Stativ gekippt oder gedreht werden
kann. Als Bildkammer kommt beispielsweise eine kinematographische, eine gewöhnliche
Lichtbildkammer oder ein Bildwerfer in Betracht. Auch kann die Vorrichtung zur Befestigung
von anderen Gegenständen dienen, beispielsweise von Vermessungs- oder Beobachtungsgeräten.
Der Stativkopf nach der Erfindung ermöglicht ein ruckfreies Verschwenken des Geräts,
beispielsweise für Rundbildaufnahmen, ein ebenso ruckfreies Kippen und außerdem
ein bequemes Sperren der Verschwenk- und der Kippbewegung.
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Es sind bereits Stativköpfe bekannt, welche ein Verschwenken und Kippen
des Geräts gestatten und außerdem mit Sperrvorrichtungen versehen sind.
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Nach der Erfindung kann jedoch mit dem gleichen Handgriff, mittels
dessen das Gerät gekippt und die Kippbewegung gesperrt wird, auch das seitliche
Verschwenken des Geräts durchgeführt werden.
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Im weiteren betrifft die Erfindung Ausbildungsformen eines solchen
Stativkopfs. Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an Ausführungsbeispielen,
und zwar Abb. i einen Längsschnitt in der Ebene i-i der Abb. 2, Abb. 2 einen Längsschnitt
im rechten Winkel zu Abb. i längs der Linie 2-2, Abb. 3 einen der Abb. i entsprechenden
Längsschnitt einer anderen Ausführungsform, Abb. q. eine Seitenansicht derselben.
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In den Zeichnungen ist schematisch bei i i ein Stativ und bei 12 der
Boden einer Lichtbildkammer angedeutet. Das Stativ i i ist mit einer Platte 13 versehen,
auf der der das Gerät 12 tragende Stativkopf ruht, durch welchen es ermöglicht wird,
das Gerät 12 um die senkrechte Achse zu schwenken und um die waagerechte Achse zu
kippen.
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Als senkrechte Bewegungsachse dient nach Abb. i und 2 ein mit der
Platte 13 fest verbundener Grundteil 1.4. Die Befestigung erfolgt beispielsweise
mittels der üblichen Stativschraube 15, welche in eine geeignete Öffnung am Boden
des Teiles 1:4 hineingeschraubt wird. Dieser Teil 14 dient als Hauptstütze für die
Stehachse 16. Diese Achse 16 hat unten eine Verbreiterung 17, welche als ortsfestes,
senkrechtes Lager für weitere Teile des Stativkopfs dient. Um die Stehachse 16
und Lager 17 ist ein nach oben zylindrisch gewölbtes Zwischenstück i9 auf der Grundplatte
angeordnet. Dieses Zwischenstück i9 besteht aus dem Zylinderteil 2o und einer dem
Grundteil 14 ähnlichen und unmittelbar über demselben liegenden Grundfläche. Es
ist empfehlenswert, zwischen diese beiden Flächen
ein Reibung hervorrufendes
Glied, beispielsweise einen dünnen Unterlegring aus Fiber, anzubringen. Dieser Ring
kann an einer der beiden gegenüberliegenden Flächen befestigt sein. Außerdem ist
eine nachgiebige Vorrichtung zum Zusammenhalten der gegenüberliegenden Flächen vorgesehen,
und zwar derart, daß trotz der waagerechten Drehbarkeit des Zwischenstücks i9 infolge
von Reibung in jeder eingestellten Lage die Stellung der Teile zueinander aufrechterhalten
bleibt. I Zu diesem Zweck hat das Zwischenstück 19 eine senkrechte Mittelbohrung
22. Die Stehachse 16 hat in dieser Bohrung erheblichen Spielraum. Unten hat diese
Bohrung eine Verengung 23, welche als Stütze für ein Unterlegstück 24 dient. Dieses
Unterlegstück 24 trägt seinerseits eine Druckfeder 25, deren oberes Ende gegen ein
zweites Unterlegstück a6 drückt. Dieses Unterlegstück 26 ist durch eine Schraube
27 an der Stehachse 16 befestigt. Ein drittes Unterlegstück 26' liegt oberhalb des
Unterlegstückes 26 unterhalb des Schraubenkopfes. Die Feder 25 drückt das zylindrische
Zwischenstück i9 nachgiebig gegen die Grundplatte 14. Ein z. B. aus Fiber bestehendes
Verschlußstück 28 kann zum überdecken der Schraube in die Öffnung 22 eingelegt werden.
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Das zylindrische Zwischenstück i9 läßt sich also um die Stehachse
16 drehen. Mithin kann auch das darüber befindliche Gerät, z. B. eine Lichtbildkammer
12, seitlich im Kreise geschwenkt werden. Zum Feststellen des Zwischenstückes i9
zur Grundplatte 14 dient ein Klemmring oder -band 29. Dieser Ring befindet sich
zwischen Flanschen 30 und 31, die an der Grundplatte 14 und an der Grundfläche
des Zwischenstücks i 9 sitzen, und berührt die zylindrischen Oberflächen gleichen
Durchmessers der Grundplatte 14 und der Grundfläche des Zwischenstücks i9 (Abb.
i und 2). Der Ring kann durch Anziehen einer Schraube 32 zusammengezogen werden,
welche in einer an einem Ende des Ringes 29 befestigten Öse 33 frei beweglich ist
und sich in eine andere an dem entgegengesetzten Ende des Ringes befestigte Löse
hineinschraubt.
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Um das Gerät 2o gegenüber dem Zwischenstück i9 kippen zu können, ist
folgende Anordnung getroffen. An seinen beiden Seitenflächen hat das Zwischenstück
i9 Verdickungen 35, welche in Richtung der Achse des Zylinderteils 2o zur Aufnahme
je einer Lagerschraube 36 durchbohrt sind. Diese Schrauben 36 bilden mit zylindrischen
Schultern 38 eine waagerechte, ortsfeste Drehachse für den Kippteil 37. Dieser Kippteil
37 hat zwei nach unten gerichtete Ansätze 39, welche den Zylinderteil 2o des Zwischenstücks
i9 umfassen und für den Durchgang der Lagerschrauben 36 durchböhrt sind.
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Der Kippteil 37 trägt die übliche Aufsatzfläche 40 und das Befestigungsmittel,
Rufschraubgewinde 43 o. dgl., für das Gerät.
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Das Kippen des die Aufsatzfläche 4o tragenden Teils 37 und seine zusammen
mit dem Zwischenstück i9 erfolgende Drehung werden mittels eines Bolzens 45 bewirkt,
welcher in eine Seite des Kippteils 37 eingeschraubt ist. Der Bolzen 45 kann mit
einem Handgriff 46 versehen sein. Der Kippteil 37 und infolgedessen auch das Gerät
12 können dadurch gekippt werden, daß man den Handgriff 46 nach oben oder unten
schwenkt. Hierbei dreht sich der Kippteil 37 um die Schrauben 36. Bei waagerechter
Bewegung des Handgriffs 46 wird der Kippteil 37 zusammen mit dem Zwischenstück i9
um die Stehachse 16 bewegt. Mit der Bildkammer 2o kann man so ein Rundbild aufnehmen.
Beide Arten der Bewegung können entweder gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt
werden, um die erwünschte zusammengesetzte Bewegung des Geräts, z. B. der Bildkammer,
zu erhalten. Der vorgesehene Kippbereich ist ziemlich groß, da die hervorstehenden
Teile des Kippteils 37 sich um einen großen Winkel abwärts bewegen können, ehe sie
mit der Grundfläche des Zwischenstücks i9 zusammentreffen. Die Drehung um die Stehachse
16 ist unbeschränkt.
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Zum Feststellen des Kippteils 37 in einer eingestellten Lage dient
die teilweise als Bremsfläche ausgebildete Fläche des Zylinders 2o. Mit dieser Fläche
wirkt ein gebogenes Klemmstück 47 zusammen, welches innerhalb einer Aussparung 48
des Kippteils 37 mittels eines Stiftes 49 angelenkt ist. Der Bolzen 45 bewirkt mittels
seiner abgerundeten Spitze 5o das feste Andrücken des Klemmstücks 47 gegen die Fläche
2o. Diese Spitze 5o des Bolzens 45 trifft auf das Klemmstück 47, wenn der Handgriff
46 nach innen geschraubt wird. Das Klemmstück 47 kann zur besseren Bremswirkung
entweder selbst aus Fiber bestehen oder mit einem Fiberstreifen 47' bekleidet sein.
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Der Bolzen 45 gestattet also, in einfacher Weise verschiedene wichtige
Aufgaben zu lösen. Eine leichte Drehung um die Längsachse des Bolzens 45 ist ausreichend,
um das Klemmstück 47 zu lösen oder anzudrücken. Bei gelöstem Klemmstück dient der
Handgriff 46 ferner sowohl zum Kippen der Bildkammer um die waagerechte Achse als
auch für ihre Schwenkung um die senkrechte Achse.
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Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 ist ein Grundteil
51 vorgesehen. Dieser trägt hier einen kurzen senkrechten
Drehzapfen
52 und außerdem einen Gelenkteil 53, welcher sich um den Zapfen 52 drehen kann.
Ein z. B. aus Fiber bestehender Reibungsunterlegring 54 ist zwischen den beiden
Teilen 51 und 53 angebracht. Zum Feststellen des Gelenkteils 53 zum Grundteil 51
ist, wie bei der ersten Ausführungsform, ein Klemmring 55 vorgesehen. Eine Blattfeder
74 erhöht den Reibungswiderstand zwischen den beiden Teilen 51 und 53 bei ihrer
gegenseitigen Verdrehung. Diese Feder 7:4 ist in einer Aussparung 75 der Grundfläche
des Gelenkteils 53 gelagert. Sie hat ein über den Zapfen 52 passendes Loch. Der
Zapfen 52 trägt eine viereckige Verlängerung 56, über welcher ein viereckiger Stahlunterlegring
58 gelegt ist. Eine Schraube 57 hält diesen Unterlegring 58 und die Feder 74 fest,
so daß die Feder 74 einen Klemmdruck zwischen dem Grundteil 51 und der unteren Platte
des Gelenkteils 53 ausübt.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Kippteil 59 auf dem Gelenkteil
53 folgendermaßen gelagert. Der Gelenkteil 53 hat ein Paar nach oben gerichtete
Ansätze 6o, zwischen welchen ein zylindrischer, das Drehlager bildender Teil 61
aus Metall oder Fiber gelagert ist. Dieses Drehlager 61 wird in seiner Lage durch
eine Anzahl Stifte 62 und außerdem durch Schrauben 63 festgehalten, die alle durch
die Ansätze 6o hindurch in das Drehlager 61 hineinragen.
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Der Kippteil 59 greift mit seinem einen Hohlzylinder bildenden
Ansatz 70 um das Drehlager 61 herum. Auf dem Kippteil ist das Gerät, z. B.
eine Bildkammer 12, auf der Aufsatzplatte 64. befestigt.
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Um den Kippteil 59 gegen eine Bewegung um das Drehlager 61 zu sichern,
ist ein Schlitz 68 vorgesehen, welcher den oberen Teil des Hohlzylinders 7o teilt,
und zwar in eine feste linke Hälfte, an welcher die Aufsatzplatte 6:I befestigt
ist, und in eine nachgiebig verstellbare Hälfte 69, welche nach links bewegt werden
kann, um so den Kippteil 59 mitteils der Innenflächen des Hohlzylinders 70 durch
Reibung an dem Drehlager 61 festzuklemmen. Der Handgriff 71 wird zu diesem Zweck
in den festen Teil des Kippteils 59 hineingeschraubt, wobei ein Bund 72 gegen eine
in der Öffnung 73 vorgesehene Schulter stößt und so die verstellbare Hälfte 69 zum
Festklemmen nach links drückt.
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Ebenso wie bei der ersten Ausführungsform wird der Handgriff 71 auch
hier für zwei verschiedene Zwecke benutzt, einerseits um den Kopf sowohl um die
senkrechte wie um die waagerechte Achse zu drehen und anderseits um den Kopf gegen
Bewegung um die waagerechte Achse. festzuklemmen.