-
Beschreibung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehblattstichsäge mit nachlaufendem,
in einer am unteren Ende des Stößels vorgesehenen Blatthalterung lösbar befestigten
Sägeblatt, bei der das Sägeblatt um eine im wesentlichen parallel zu seiner Längsachse
seitlich versetzte Drehachse über zumindest einen Kreisbogenabschnitt frei drehbar
gehaltert ist.
-
Drehblattstichsägen dieser Art, die auch als Scroller-Stichsägen bezeichnet
werden, sind allgemein bekannt, und sie eignen sich besonders zur Durchführung von
Sägearbeiten, bei denen in einem Werkstück gekrümmte Schnittverläufe hergestellt
werden müssen. Bei diesen bekannten Drehblattstichsägen ist üblicherweise der Stößel
mit seinen oberen Ende innerhalb des Sägengehäuses in einer Lageranordnung gehalten,
die unter Beibehaltung der vertikalen Hin- und Herbewegung des Stößels eine freie
Drehung um dessen Längsachse ermöglicht. Dadurch kann der Stößel und damit das mit
ihm gekoppelte Sägeblatt mit Hilfe eines oben aus dem Sägengehäuse vorstehenden
Knopfes von Hand verdreht werden, und es ist auch möglich, falls das Sägeblatt mit
seiner Längsachse etwas seitlich versetzt zur Drehachse angeordnet ist, die Drehung
des Sägeblattes allein durch entsprechende Führung des Sägengehäuses bezüglich des
Werkstückes zu erreichen, das Sägeblatt also nachlaufend zu halten.
-
Die bekannten Drehblattstichsägen sind infolge der benötigten Lagerung
für den Stößel verhältnismäßig kompliziert und konstruktiv aufwendig aufgebaut,
und es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine wesentlich einfacher aufgebaute Drehblattstichsäge
mit nachlaufendem Sägeblatt zu schaffen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Drehblattstichsäge der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß derart ausgestaltet, daß die Blatthalterung um die
Drehachse drehbar mit dem Stößel gekoppelt ist, wobei vorzugsweise eine lösbare
Kopplung vorgesehen ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Drehblattstichsäge ist also die Lagerung
für die freie Drehbarkeit des Sägeblattes, also für das Nachlaufen im Bereich des
unteren Endes des Stößels ausgebildet, und nicht, wie bei den bekannten Drehblattstichsägen
im oberen Teil des Sägegehäuses. Da außerdem keine Drehbewegung des angetrieben
hin- und herbewegten Stößels erfolgt, kann die Kopplung zwischen Blatthalterung
und Stößel auch wesentlich einfacher ausgebildet sein. Wenn darüber hinaus Blatthalterung
und Stößel lösbar miteinander gekoppelt sind, kann die Blatthalterung auch am Stößel
einer konventionellen Stichsäge , bei der das Sägeblatt üblicherweise unverdrehbar
gehaltert ist, vorgesehen werden, so daß sie auf diese Weise eine Drehblattstichsäge
mit nachlaufendem Sägeblatt umgewandelt wird, ohne daß im übrigen Aufbau der Stichsäge
und insbesondere im Inneren des Sägengehäuses Veränderungen erforderlich wären.
-
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist am unteren Ende des Stößels
ein Halteelement befestigt, das einen parallel zur Längsachse des Stößels verlaufenden,
die Drehachse bildenden Zapfen aufweist, an dem die Blatthalterung über zumindest
einen Kreisbogenabschnitt frei drehbar befestigt ist. Vorzugsweise ist das Halteelement
am Stößel angeschraubt.
-
Ein derartiger Aufbau ist äußerst einfach herzustellen und zu montieren,
so daß mit minimalem Aufwand eine Dreh-
blattstichsäge geschaffen
wird.
-
Wird das Halteelement am Stößel angeschraubt, so kann dies bei vielen
konventionellen Stichsägen dadurch erfolgen, daß die übliche Blattklemme für die
Halterung des Sägeblattes abgeschraubt und die Befestigung des Halteelementes unter
Verwendung der Gewindebohrungen im Stößel vorgenommen wird, die zuvor zur Befestigung
der Blattklemme dienten.
-
Um eine erfindungsgemäße Drehblattstichsäge auch als konventionelle
Stichsäge, also mit bezüglich des Stößels unverdrehbarem Sägeblatt einsetzen zu
können, kann am Halteelement eine lösbare Verriegelung zur Arretierung der Blatthalterung
in mindestens einer vorgegebenen Stellung vorgesehen sein. Diese Verriegelung kann
ein drehbar am Halteelement befestigtes Klemmteil aufweisen, das in einer Betriebsstellung
außer Eingriff mit der Blatthalterung und in der anderen Betriebsstellung in arretierendem
Eingriff mit einer Klemmfläche der Blatthalterung steht. Dadurch kann durch entsprechende
Verdrehung des Halteelementes entweder eine freie Drehbarkeit der Blatthalterung
um den Zapfen des Halteelementes oder aber eine Festlegung der Blatthalterung und
damit des Sägeblattes bezüglich des Stößels erreicht werden.
-
Ein besonders einfacher Aufbau der Verriegelung ergibt sich dann,
wenn das Klemmteil um eine senkrecht zum Zapfen verlaufende Achse drehbar mittels
einer Schraube am Halteelement befestigt ist. Bei einer solchen Ausbildung des Klemmteils
wird durch Lösen #der Schraube, Verdrehung in die andere Betriebsstellung und Anziehen
der Schraube eine sichere Arretierung der Blatthalterung erreicht wird.
-
Um die Blatthalterung in unterschiedlichen Winkelstellungen
bezüglich
des Stößels arretieren zu können, können mehrere zueinander geneigt verlaufende
Klemmflächen vorgesehen sein.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Umwandlung einer
Stichsäge mit nicht frei verdrehbar gehaltertem Sägeblatt in eine Drehblattstichsäge
mit nachlaufendem Sägeblatt. Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein lösbar
am unteren Ende des Stößels befestigbares Halteelement, das einen im montierten
Zustand parallel zur Längsachse des Stößels verlaufenden Zapfen aufweist, an dem
eine Blatthalterung über zumindest einen Kreisbogenabschnitt frei drehbar befestigt
ist, wobei die Achse des in der Blatthalterung befestigten Sägeblattes im wesentlichen
parallel zur Längsachse des Zapfens verläuft. Vorzugsweise ist das Haltelement am
Stößel anschraubbar.
-
Eine derartige Vorrichtung kann, wie vorstehend bereits erwähnt, am
Stößel einer konventionellen Stichsäge befestigt werden, so daß diese Stichsäge
auf einfache Weise in eine Drehblattstichsäge mit nachlaufendem Sägeblatt umgewandelt
wird, ohne daß weitere Änderungen an der Stichsäge erforderlich wären.
-
Ist das Halteelement am Stößel anschraubbar, so kann, wie ebenfalls
bereits erwähnt, das Halteelement anstelle einer üblichen, am Stößel angeschraubten
Blattklemme an diesem befestigt werden, wozu dann die im Stößel vorhandenen Gewindebohrungen
für die Befestigung der Blattklemme verwendet werden.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
-
Figur 1 zeigt teilweise als Ansicht und teilweise im Schnitt eine
Drehblattstichsäge mit nachlaufendem Sägeblatt.
-
Figur 2 zeigt in einer Teildarstellung einen Teil des Sägeschuhs sowie
den unteren Teil des Stößels einer Stichsäge, an dem eine Vorrichtung zur Bildung
einer Drehblattstichsäge befestigt ist.
-
Figur 3 zeigt in auseinandergezogener Darstellung die Vorrichtung
zur Bildung einer Drehblattstichsäge aus Figur 2.
-
Figur 4 zeigt in auseinandergezogener Darstellung entsprechend der
Darstellung aus Figur 3 eine Vorrichtung zur Bildung einer Drehblattstichsäge mit
Verriegelung zur Arretierung der Blatthalterung.
-
Die in Figur 1 dargestellte Stichsäge hat im wesentlichen den Aufbau
einer üblichen elektrisch angetriebenen, tragbaren Stichsäge, so daß lediglich die
zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Teile beschrieben werden.
-
Der nicht dargestellte Elektromotor, der über ein Anschlußkabel 2
gespeist wird, weist an einem Ende seiner Ankerwelle ein Ritzel 3 auf, das mit einem
Zahnrad 4 kämmt, das auf einer Achse 5 drehbar befestigt ist. Am Zahnrad 4 sind,
wie bei Stichsägen üblich, ein Exzenterzapfen 6 und ein Ausgleichsgewicht 7 befestigt.
Der Exzenterzapfen greift in eine horizontale Führung, die mit einem Stößel 8 verbunden
ist, der in einem oberen Lager 9 und einem unteren Lager 10 geführt wird. Durch
Drehung des Zahnrades 4 um die Achse 5 bewirkt daher der Exzenterzapfen 6 in für
Stichsägen üblicher Weise eine Hin- und Herbewegung des Stößels 8 in senkrechter
Richtung.
-
Am unteren Ende des Stößels ist ein Halteelement 20 befestigt, mit
dem eine Blatthalterung 27 verbunden ist, in der das Sägeblatt 13 gehaltert ist.
Der Aufbau von Halteelement und Blatthalterung sowie ihre Verbindung über einen
Zapfen 27 werden in Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 näher beschrieben.
-
Die dargestellte Stichsäge enthält eine Pendelhubeinrichtung bekannter
Bauart mit einem Kipphebel 12, an dessen unterem Ende eine Stützrolle 11 befestigt
ist, die zur Erzielung einer Pendelhubbewegung in üblicher Weise zur Anlage am Rücken
des Sägeblattes 13 gebracht wird. Derartige Pendelhubeinrichtungen sind bekannt,
und da diese für die Erfindung ohne Bedeutung ist, wird sie auch nicht beschrieben.
-
Unten am Sägengehäuse ist in üblicher Weise ein Sägeschuh 14 befestigt,
der einen in Figur 1 nach links offenen Ausschnitt 15 aufweist, durch den sich das
Sägeblatt 13 erstreckt.
-
Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, ist das würfelförmige Halteelement
20 mit zwei Schrauben 23 und 24, die sich durch Durchgangsbohrungen 21 und 22 des
Halteelementes erstrecken und in Gewindebohrungen 16 und 17 am unteren Ende des
Stößels 4 eingeschraubt sind, am Stößel 4 befestigt. Es sei erwähnt, daß die Gewindebohrungen
16 und 17 diejenigen Bohrungen sein können, die bei einer konventionellen Stichsäge
zur Befestigung der Blattklemme dienen.
-
An der Unterseite des Halteelementes 20 steht ein zylindrischer Zapfen
25 vor, der benachbart zu seinem freien Ende eine Ringnut 26 aufweist. Dieser Zapfen
verläuft durch eine Bohrung 28 der Blatthalterung 27, so daß die
Ringnut
26 etwas über die Unterseite der Blatthalterung 27 vorsteht. In die Ringnut 26 ist
ein Sprengring 34 eingesetzt, so daß die Blatthalterung 27 auf dem gegenüber dem
Halteelement 20 unverdrehbaren Zapfen 25 gehalten wird, um den sie entlang eines
vollständigen Kreisbogens in beiden Richtungen frei drehbar ist, wie dies durch
die Pfeile A in Figur 2 angedeutet wird.
-
Die Blatthalterung 27, die die Form eines länglichen, quaderförmigen
Teils mit einem abgerundeten Ende hat, weist am dem abgerundeten Ende gegenüberliegenden
Ende die bereits erwähnte Durchgangsbohrung 28 für den Zapfen 25 auf. Im Mittelbereich
der Blatthalterung 27 befindet sich ein in Längsrichtung verlaufender Schlitz 30,
der in einer lochförmigen Erweiterung nahe dem abgerundeten Ende endet und an seinem
gegenüberliegenden Ende mit einem Querschlitz 32 verbunden ist, so daß in der Blatthalterung
27 ein vom abgerundeten Ende in Richtung auf das gegenüberliegende Ende verlaufender
Schenkel 29 gebildet ist. Nahe seinem freien Ende, also benachbart zum Schlitz 32
ist im Schenkel 29 eine quer zum Schlitz 30 verlaufende Durchgangsbohrung 31 vorgesehen,
und durch den gegenüberliegenden Teil der Blatthalterung 27 erstreckt sich eine
Gewindebohrung, die mit der Durchgangsbohrung 31 fluchtet.
-
Zur Befestigung des Sägeblattes 13 wird dies mit seinem Schaft in
den Schlitz 30 eingeführt, so daß die im Schaft vorgesehene Bohrung 18 mit der Bohrung
31 fluchtet, jedoch der Schaft des Sägeblattes 13 nicht nach oben über die Blatthalterung
27 vorsteht. Die Schraube 33 wird durch die Durchgangsbohrung 31 und die Bohrung
18 geführt und in die nicht dargestellte Gewindebohrung in der Blatthalterung 27
eingeschraubt, bis dere Kopf der Schraube 33 sich an die Außenfläche des Schenkels
29 anlegt und so durch weiteres Einschrauben der Schenkel 29 gegen den Schaft des
Sägeblattes 13 gedrückt wird. Auf diese Weise wird
das Sägeblatt
13 klemmend in der Blatthalterung 27 festgelegt und kann sich infolge des Eingriffs
der Schraube 33 mit der Bohrung 18 auch nicht in Richtung seiner Längserstreckung
verlagern.
-
Bei der beschriebenen Anordnung ist somit das Sägeblatt 13 seitlich
versetzt bezüglich der vom Zapfen 25 gebildeten Drehachse gehaltert und kann zusammen
mit der Blatthalterung 27 frei um den Zapfen 25 gedreht werden. Erfolgt daher im
Sägebetrieb, also bei Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Stößels 4 und Eingriff des
Sägeblattes 13 mit einem Werkstück eine geringfügige seitliche "Verschwenkbewegung"
des Sägengehäuses durch den Benutzer, so wird das Sägeblatt 13 in der von Drehblattstichsägen
mit nachlaufendem Sägeblatt bekannten Weise bewegt und kann sehr einfach entlang
der gewünschten Schnittkontur geführt werden.
-
In Figur 4 ist eine Weiterbildung der Vorrichtung aus den Figuren
2 und 3 gezeigt, und in Figur 4 sind mit der Vorrichtung aus den Figuren 2 und 3
übereinstimmende Teile mit gleichen Bezugszeichen und abgewandelte Teile oder Teilelemente
mit gleichen Bezugszeichen und zusätzlich mit n | § bezeichnet. Die übereinstimmenden
oder in der Funktion gleichen Teile und Teilelemente werden nicht noch einmal beschrieben.
-
In der Vorrichtung gemäß Figur 4 sind an der Blatthalterung 27' benachbart
zur Durchgangsbohrung 28' ebene Klemmflächen 38, 39 ausgebildet, die parallel zur
Längsachse des Zapfens 25 verlaufen und unter einem Winkel von 450 geneigt sind.
-
Eine weitere, nicht bezeichnete Klemmfläche schließt an der der Klemmfläche
39 gegenüberliegenden Seite an die Klemmfläche 38 an. Die Klemmfläche 38 verläuft
unter 900 zum Schlitz 30' und daher auch zum eingespannten Sägeblatt 13, während
die Klemmfläche 39 unter 450 zum Schlitz
30' und daher auch zum
Sägeblatt 13 geneigt ist.
-
Mittels der Schraube 24 wird am Halteelement 20 ein scheibenförmiges
Klemmteil 35 befestigt, das eine exzentrische Durchgangsbohrung 36 aufweist, durch
die sich die Schraube 24 erstreckt. Benachbart zur Durchgangsbohrung 36 ein Griffvorsprung
37 ausgebildet ist.
-
Wird die Vorrichtung in der in Figur 4 angedeuteten Ausrichtung der
Teile montiert, so kommt das Klemmteil 35 in Eingriff mit der Klemmfläche 38 der
Blatthalterung 27', und dieser Eingriff kann durch Anziehen der Schraube 24 verstärkt
werden. Dadurch wird die Blatthalterung 27' unverdrehbar auf dem Zapfen 25 gehalten,
und die Stichsäge arbeitet wie eine konventionelle Stichsäge mit in Richtung der
Längserstreckung des Sägengehäuses ausgerichtetem Sägeblatt 13.
-
Die Stellung des Sägeblattes 13 kann durch Verdrehen um 0 45 in beiden
Richtungen verändert und die Blatthalterung 27' wieder arrtiert werden, indem das
Klemmteil 35 in Eingriff mit der Klemmfläche 39 der Blatthalterung 27' oder der
gegenüberliegenden Klemmfläche gebracht wird.
-
Wird das Klemmteil 35 durch entsprechende Verdrehung oder auch durch
Lösen der Schraube 24 und Entfernen des Klemmteils 35 außer Eingriff mit der Blatthalterung
27' gebracht, so ist diese frei um den Zapfen 25 drehbar, wie dies in Zusammenhang
mit den Figuren 2 und 3 beschrieben wurde.
-
- Leerseite -