-
Halteeinrichtung für an Zusammenbau- oder Bearbeitungsvorrichtungen
anzuordnende Lehrenkörper oder lehrenhaltige Glieder Die Erfindung bezieht sich
auf eine Halteein richtung für an Zusammenbau- oder Bearbeitungsvorrichtungen anzuordnende
Lehrenkörper oder lehrenhaltige Glieder.
-
Die steigenden Anforderungen an die genaue Maßhaltigkeit der Erzeugnisse,
insbesondere die meist geforderte Austauschbarkeit gleichartiger Teile machen es
notwendig, daß die einzelnen zur Herstellung solcher Teile erforderlichen Arbeitsvorgänge
unter möglichst genauer Einhaltung bestimmter Abmessungen oder bestimmter Passungsverhältnisse
durchgeführt werden. Es wird weiterhin gefordert, daß auch weniger geiibte Arbeiter
zu solchen Arbeiten, bei denen große Genauigkeit verlangt wird, herangezogen werden
können.
-
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer vermehrten Anwendung arbeitsparender
Zusammenbau- oder Bearbeitungsvorrichtungen, welche die erforderliche Genauigkeit
gewährleisten.
-
Es sind z. B. im Flugzeugbau Bearbeitungs-und Zusammenbauvorrichtungen
üblich, bei welchen die Werkstücke zwischen End- oder Wandgerüsten während der Bearbeitung
in der gleichen Lage gehalten werden, die sie im Einbauzustand im Flugzeug einnehmen.
Die Anschlüsse der Bauvorrichtungen, die als lehrenhaltige Glieder in Ubereinstimmung
mit den Anschlußstücken des Flugzeuges ausgebildet sind, müssen deshalb häufig Schrägstellungen
einnehmen, die bisher nur schwierig herzustellen waren. Man hat die lehrenhaltigen
Glieder auf Unterlagen angeordnet, beim Einrichten auf diesen zunächst nur lose
gehalten und nach Ermittlung der genauen Lage mittels Schrauben auf den Unterlagen
festgezogen.
Die genaue Lage wurde hierbei meistens durch Einfügen von Zwischenlagen gesichert.
Bei einer solchen Verfahrensweise ist ein Verziehen der idirenhaltigen Glieder kaum
zu vermeiden. Zudem müssen die lehrenhaltigen Glieder nach Fertigstellung des Werkstückes
von der Vorrichtung entfernt werden und alsdann für den Aufbau eines weiteren Werkstückes
mit der gleichen Umständlichkeit und Schwierigkeit neu vermessen und festgelegt
werden.
-
Nfit der Erfindung wird bezweckt, Lehren-und N'feßvorrichtungen mit
Hilfe eines besonders ausgebildeten Halters an den Bauvorrichtungen zu befestigen.
Der Lehrenhalter soll aber nicht nur ein Ein- und Ausschwenken der Lehren. sondern
auch eine Feineinstellbarkeit derselben gewährleisten.
-
Es ist bekannt, Lehrenkörper auf besonderen Haltevorrichtungen ein-
und aussehwenkbar anzuordnen. Ein bekanntgervordener Vorschlag dieser Art bezieht
sich auf die Anordnung von Schleiflehren für Zylinderschleifmaschinen. Die Schleiflehre
umfaßt eine Anzahl einstellbarer Tastglieder, die genau auf die Umfangsfläche eines
Lehrstückes eingestellt und alsdann in dieser Einstellage zwecks Entfernung des
Lehrstückes und Aufspannens des zu bearbeitenden Werkstückes mit ihrer Haltevorrichtung
ausgeschwenkt werden. Die Ausbildung ist dabei so getroffen, daß die einstellbaren
Tastglieder auf einer Tragstange vorgesehen sind, welche auf einem an der Schleifmaschine
angebrachten Hauptträger verstellt werden kann. Zwischen Tastgliedertragstange und
Hauptträger ist ein Joch eingeschaltet, in welchem die Tastgliedertragstange zwischen
zwei Spitzen gehalten wird, die die Lage der Schwenkachse beim Ausschwenken der
Tastglieder bestimmen. Die die lehrenhaltigen Glieder zwischen sich fassenden Spitzen
sind als Schraubglieder ausgebildet. welche eine Verstellung in Richtung der Schwenkachse
zulassen.
-
Beim Erfindungsgegenstand werden die lehrenhaltigen Glieder ebenfalls
zwischen Schraubgliedern gehalten, welche die Lage der Schwenkachse für diese Glieder
bestimmen. Die Erfindung besteht darin, daß die Schraubkörper als Kugelgelenkteile
ausgebildet sind, d. h. also mit der Lehre zusammen vorteilhaft Kugelgelenke bilden,
von denen mindestens eines in jeder Richtung quer zu seiner Längsachse verstellbar
ist, um die Richtung der Schwenkachse des Lehrenkörpers zu ändern. Mit dieser Ausgestaltung
ist erreicht, daß die Lehrenkörper oder die lehrenhaltigen Glieder beispielsweise
einer Bauvorrichtung ohne Anwendung von Zwischenlagen in einfacher Weise in jede
erforderliche Lage gebracht werden können. Es ist damit die Arbeit des Einrichtens
der Bauvorrichtungen wesentlich erleichtert und ein zuverlässiges Hilfsmittel gerade
für den Austauschbau geschaffen, welches auch von ungeübten Leuten leicht bedient
werden kann.
-
Die Erfindung wird mit Vorteil in einer Ausgestaltung der Lehrenhalteeinrichtung
verwirklicht, bei welcher mindestens einer der an der Halteeinrichtung sitzenden
Kugelgelenkteile auf einem quer zur Richtung der Schwenkachse verschiebbaren Schlitten
sitzt, der seinerseits auf einem weiteren Schlitten ruht, der gegenüber dem festliegenden
Teil der Halteeinrichtung im rechten Winkel zur Verstellrichtung des ersten Schlittens
verschiebbar ist.
-
Die Ausbildung der Halteeinrichtung kann jedoch auch so getroffen
sein, daß mindestens einer der Kugelgelenkteile in exzentrisch bewegbaren Gliedern
oder auf Kugelpfannen gelagert ist, mit deren Hilfe eine Verschwenkung in beliebiger
Richtung ermöglicht werden kann.
-
Die zur Ausführung ,des Erfindungsgedankens als besonders zweckmäßig
angegebenen Mittel, wie Kreuzschlitten, außermittig drehbare Scheiben u. dgl. sowie
auch durch Justierscheiben o. dgl. verstellbare Gbieder zur Feineinstellung von
Konstruktionsteilen sind in der Technik an sich üblich.
-
Es ist auch bekannt, Kugelgelenke zur Halterung von Meßwerkzeugen
zu benutzen, um die Meßwerkzeuge in bestimmte Winkellagen bringen zu können. So
hat man z. B. Meßuhren mittels Kugeln in Kugelpfannen gelagert, so daß die Meßuhren
in jede beliebige Schrägstellung eingestellt werden können.
-
Die Erfindung umfaßt die genannten Hilfsmittel für sich nicht, sondern
ihre Benutzungsmöglichkeiten, um die Richtung der Schwenkachse eines Lehrenkörpers
zu ändern.
-
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Haltevorrichtung für eine Lehre, teils in
Ansicht von der Seite, teils im senkrechten Mittelschnitt.
-
Abb. 2 zeigt den unteren Teil des Lehrenhalters nach Abb. I in Ansicht
von oben.
-
Abb. 3 zeigt den unteren Teil des Lehrenhalters nach Abb. I im senkrechten
Schnitt nach Linie III-III der Abb. I.
-
Die Abb. 4 und 5 zeigen, je im senkrechten Mittelschnitt, zwei weitere
Ausführungsformen des Lehrenbalters.
-
An dem Gerüst 1 der Zusammenbauvorrichtung sind zwei Konsole 2 und
3 mittels Schraubenbolzen 4 und 5 fest angebracht.
-
Jede dieser Konsole trägt einen mit einem Kugelkopf versehenen Schraubbolzen
8,9, derart,
daß die Kugelköpfe einander zugekehrt sind. Diese Kugelköpfe
sind durch Verschrauben der Bolzen 8, 9 in ihren an den Konsolen angeordneten Muttergewinden
in Richtung der Bolzenachsen verstellbar und mittels auf den Bolzen sitzender Gegenmuttern
I0, II in ihrer Lage gegenüber den Konsolen 2, 3 festlegbar. Der Lehrenkörper 12
weist Vertiefungen mit darin eingesetzten gehärteten Spurlagerschalen I3, 14 auf,
in welche die Kugelköpfe 6 und 7 so - eingreifen, daß dadurch ein scharnierartiges
Gelenk entsteht, so daß der Lehrenkörper eine Schwenkbewegung um die zwischen den
beiden Kugel köpfen verlaufende Schwenkachse ausführen kann. Der untere Bolzen g
mit dem Kugelkopf 7 sitzt in einer Platte I5, welche in einer Geradführung einer
zweiten Platte I6 mittels einer Einstellschraube I7 quer zur Bolzenachse verschiebbar
ist. Diese zweite Platte I6 ist in einer am Konsol festliegenden Geradführung, welche
senkrecht zur erstgenannten Führung verläuft, mittels der Einstellschraube r8 verschiebbar.
Mit Hilfe dieser Einrichtung kann der eine Kugelkopf7 gegenüber dem anderen (6)
in jeder Richtung quer zur Bolzenachse verstellt werden.
-
Der Lehrenkörper 12 ist somit in bezug auf seine Höhen- und Querlage
bequem und zuverlässig einstellbar und kann während der Bearbeitung des Werkstücks
leicht zur Seite geklappt werden.
-
Beim Gegenstand der Abb. 4 sind die Kugelköpfe 26 und 27 fest am
Lehrenkörper 12 angebracht, die Spurlager werden von den vertieften, einander zugekehrten
Enden der an den Konsolen 22 und 23 verschraubbar angeordneten Bolzen 28 und 29
gebildet.
-
Der untere Bolzen 29 sitzt im Muttergewinde einer Scheibe 31, das
außermittig zur Scheibenachse 36 angeordnet ist. Die Scheibe 31 sitzt ihrerseits
genau passend in einer um den gleichen Betrag außermittigen Bohrung einer zweiten
Scheibe 32, die spielfrei in einer Einsenkung 33 der unteren Konsole 23 ruht, Durch
Verdrehen der Scheiben 3I und 32 kann der Bolzen 29 nach allen Richtungen quer zu
seiner Achse 37 verstellt werden. Zur Festlegung der eingestellten Lage dienen ein
an der Scheibe 3I festsitzender rohrartiger. Ansatz 34, welcher das Konsol 23 durchdringt,
und eine auf diesem Ansatz verschraubbare Mutter 35, die sich gegen die Außenseite
des Konsols ab stützt, während die Platte 31 sich gegen einen Vorsprung 38 der Scheibe
32 anlegt.
-
Beim Beispiel nach Abb. 5 ist die Anordnunb der Kugelköpfe 6 und
7 und ihrer Spurlager I3, 14 die gleiche wie beim Beispiel nach Abb. I. Zur Querverstellung
des unteren Kugelkopfes 7 ist der ihn tragende Schraubenbolzen g in einen in Richtung
der Bolzen achse sich erstreckenden Körper 40 eingeschraubt, der nahe seinem oberen
Ende eine kugelartige Verdickung 41 trägt, mit der er in einem hohlkugeligen Auflager
42 des unteren Konsols 43 ruht. Gegen das untere Ende 44 des - Körpers 40 drücken
mehrere über dem Umfang eines rohrartigen Ansatzes 45 des Konsols 43 verteilte Druckschrauben
46. Durch Verstellen dieser-Schrauben kann der Körper 40 nach jeder beliebigen Radialrichtung
um den Mittelpunkt der Kugel 41 geschwenkt werden, wodurch der Kugelkopf 7 eine
entsprechende Querverstellung erfährt.
-
Eine die kugelige Verdickung 41 von oben erfassende Gegenmutter 47
hält den Körper 40 in seiner jeweils eingestellten Lage fest.
-
In allen dargestellten Beispielen kann am oberen Konsol (2, 22) gleichfalls
eine Einrichtung zur Querverstellung des den Teil eines Kugelgelenkes bildenden
Endes des Bolzens 8 vorgesehen sein. Dadurch wird eine allseitige feinfühlige Verstellung
der Lehre quer zu ihrer Schwingachse ermöglicht.