DE1069376B - Verfahren zum Stabilisieren von olgestrecktem synthetischen Kautschuk - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von olgestrecktem synthetischen KautschukInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren von ölgestreckten kautschukartigen Polymerisaten und
Copolymerisaten eines 1,3-Butadiens, insbesondere einem ölgestreckten kautschukartigen Copolymerisat von Butadien
und Styrol, das, wenn es vor der Vulkanisation gelagert wird, eine bessere Stabilität besitzt.
Ölgestreckte synthetische Kautschuke, insbesondere ein ölgestrecktes Butadien-Styrol-Copolymerisat, haben
in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen weite Verbreitung gefunden. Die verwendeten Öle sind im
Handel viel billiger als der synthetische Kautschuk selbst, so daß der mit Öl gestreckte synthetische
Kautschuk billiger als der nichtgestreckte synthetische Kautschuk hergestellt werden kann. Da das zur Streckung
des Kautschuks verwendete Öl als Weichmacher für den Kautschuk wirkt, werden gewöhnlich steifere Kautschuksorten
mit öl gestreckt, als diese ohne ölzusatz verwendet werden. Beispielsweise ist das handelsübliche
Butadien-Styrol-Copolymerisat gewöhnlich mit einer Mooney-Plastizität von etwa 50 bis 60, wenn es ohne
Ölzusatz verwendet werden soll, hergestellt worden, während die anfängliche Mooney-Plastizität des für die
Herstellung von mit Öl gestreckten Polymerisates verwendeten Butadien-Styrol-Copolymerisates mindestens
85 oder 90 beträgt und im allgemeinen 125 übersteigt. Aus dem mit Öl gestreckten Kautschuk mit so hoher
anfänglicher Mooney-Plastizität hergestellte Reifenlaufflächen besitzen sehr gute Abriebfestigkeit, wobei deren
Werte viel höher liegen, als unter Berücksichtigung der durch das Öl hervorgerufenen Verdünnung des Kautschuks
vorhergesagt werden konnte. Daher hat sich die Verwendung von mit Öl gestreckten Butadien-Styrol-Copolymerisaten
für Reifenlaufflächen in den letzten Jahren sehr verbreitet.
Während in den letzten Jahren das reguläre Butadien-Styrol-Copolymerisat keine größeren Probleme bei der
Stabilisierung mit sich brachte, haben die mit Öl gestreckten Polymerisate nicht immer auf übliche Butadien-Styrol-Copolymerisat-Stabilisatoren
angesprochen. Beispielsweise zeigte eine bestimmte Art von mit Öl gestreckten Butadien-Styrol-Copolymerisaten während des
Lagerns eine befriedigende Stabilität, während die gleiche Art von mit Öl gestrecktem Kautschuk aus einer anderen
Fabrik insbesondere nach Lagern in den heißen Sommermonaten viel Schwierigkeiten machte, da manchmal die
Mooney-Plastizität von ursprünglich 55 bis 65 auf Werte unter 20 abfiel. Ein Kautschuk mit so niedriger Mooney-Plastizität
ist für die meisten Gebiete der Technik ungeeignet, da er zu weich und klebrig ist.
Zweck der Erfindung ist daher, ein einfaches, billiges und wirksames Verfahren zur Stabilisierung von ölgestrecktem
synthetischem Kautschuk anzugeben, der von der Reifenindustrie bereitwillig angenommen wird.
Der Zweck der Erfindung wird in einfacher und Verfahren zum Stabilisieren
von ölgestrecktem synthetischem
Kautschuk
von ölgestrecktem synthetischem
Kautschuk
Anmelder:
The Firestone Tire & Rubber Company,
Akron, Ohio (V.St.A.)
The Firestone Tire & Rubber Company,
Akron, Ohio (V.St.A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. Κ. Lengner, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
wirksamer Weise dadurch erreicht, daß anorganische Verstärkerfüllstoffe in verhältnismäßig geringer Menge
und feinverteilter Form in ölgestreckte synthetische Kautschuke eingebracht werden. Als Verstärkerfüllstoffe
können Zinkoxyd, Magnesiumoxyd, Siliciumdioxyd und Calciumsilikat verwendet werden. Die geringe Teilchengröße
dieser Verstärkerfüllstoffe ist im allgemeinen durch die technischen Herstellungsverfahren gewährleistet, die
gewöhnlich aus einer Fällung entweder auf nassem Wege oder im Falle des Zinkoxyds einer Ausscheidung aus
einem Gasgemisch bestehen. Der pH-\Vert von Zinkoxyd-, Magnesia- und Calciumsilikatverstärkerfüllstoffen ist von
Natur aus höher als 7,0.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Eine wäßrige Dispersion von synthetischem ölgestrecktem Kautschuk aus einem Butadien-Styrol-Copolymerisat
mit einem Zusatz von 1,25 Teilen Phenyl-/ί-naphthylamin und 37,5 Teilen eines aromatischen Öls
wurde in 5 Teile geteilt, von denen einer als Kontrollmuster zurückbehalten wurde. Zu jedem der anderen
4 Teile wurden 2,75 Teile auf 100 Teile Kautschuk (2 Teile auf 100 Teile gestrecktes Polymerisat) Zinkoxyd
(A)1 Magnesiumoxyd (B), Calciumsilikat (C) und Sihciumdioxyd mit einem pn-Wert von etwa 8,4 (D)
zugesetzt, und jede der vier Proben wurde etwa IOMinuten gerührt.
Die Kontrollprobe und jede der vier anderen Proben wurden koaguliert, indem die Dispersion sehr schnell
909 649 432
mit dem Koagulierungsmittel gemischt wurde, um große Stücke oder Klumpen des Koagulats zu erhalten, wobei
die warme ölgestreckte Dispersion in einer Menge von 4,8 ccm/g der ungestreckten Dispersion einer Kochsalz-Schwefelsäure-Lösung
(4 0Z0 Natriumchlorid plus 0,4% Schwefelsäure) unter Rühren gegossen wurde. Das
Volumen des Koagulierungsmittels war etwa das gleiche wie das Volumen der ungestreckten Dispersion. Das
Rühren wurde fortgesetzt, bis die Koagulation vollständig war. Das Koagulat wurde etwa 1 Minute in dem
Serum belassen, wurde dann entfernt und in etwa 5 Minuten durch eine Laboratoriumspillenmaschine gegeben.
Die feuchten Pillen wurden über Nacht stehen-
gelassen und dann SStunden bei 60° C in einem Ofen mit kräftigem Zug getrocknet. Teile der getrockneten,
mit Öl gestreckten Polymerisate wurden zwecks Bestimmung der Mooney-Plastizität beiseite gestellt. Jedes
Polymerisat wurde dann 6 Stunden in einem Ofen bei 93,5°C gealtert, und von einem Teil jeder Probe wurde
dann die Mooney-Plastizität bestimmt. Das Altern in dem Ofen von 93,5° C wurde fortgesetzt, bis ein wesentlicher
Teil der Oberfläche jedes Polymerisates glasig wurde, und dann wurde die Probe aus dem Ofen genommen
und die endgültige Mooney-Plastizität bestimmt. Die so erhaltenen Prüfwerte sind in Tabelle I zusammengestellt.
TabeUe I
Stabilisierung von ölgestrecktem Butadien-Styrol-Copolymerisat mit verschiedenen Verstärkerfüllstoffen
Probe | Anfängliche Mooney- Plastizität (ML4)* |
ML 4* nach 6 Stunden bei 93,5° C |
Endgültige ML4* |
Kontrolle | 63,0 | 40,0 | 19,0 bei 11,8 Stunden |
A (Zinkoxyd) | 67,0 | 64,5 | 23,5 bei 24,6 Stunden |
B (Magnesiumoxyd) | 68,1 | 49,0 | 21,5 bei 24,6 Stunden |
C (Calciumsilikat) | 65,2 | 46,0 | 29,5 bei 11,8 Stunden |
D (Siliciumdioxyd) | 67,2 | 62,0 | 33,0 bei 19,8 Stunden |
* "L.. bedeutet, daß die Plastizität unter Verwendung des großen Rotors bestimmt wurde.
"4- bedeutet, daß die Ablesung nach 4 Minuten erfolgte.
Es ist aus Tabelle I leicht ersichtlich, daß die vier basischen Verstärkerfüllstoffe den mit Öl gestreckten
Kautschuk beträchtlich schützen, indem sie eine langsamere Abnahme des Mooney-Plastizitätswertes beim
Erhitzen bewirken, wobei Zinkoxyd und Siliciumdioxyd in ihren Schutzwirkungen besonders hervortreten. Eine
Erhitzungsdauer von 6 Stunden bei 93,5°C ist einer Alterung von mehreren Monaten unter gewöhnlichen
Lagerungsbedingungen gleichzusetzen.
In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden weitere Untersuchungen mit drei handelsüblichen Mustern
von Zinkoxyd, die in verschiedenen Anteilen verwendet wurden, ausgeführt. Die die verschiedenen Proben und
erhaltenen Untersuchungsergebnisse betreffenden Einzelheiten sind in Tabelle II dargestellt, wobei die Prozentgehalte
an Zinkoxyd in Teilen auf 100 Teile gestreckten Kautschukpolymerisates angegeben sind.
Probe. | t'r- sprimg- liche M L 4* |
ML* nach 6 Stunden bei 93,5" C |
ML*- Verlust/ Stunde |
|
61,0 | 52,0 | 1,5 | ||
2,0% Zinkoxyd (1) | 61,5 | 57,5 | 0,7 | |
1,0% Zinkoxvd (1) | 62,5 | 57,5 | 0,8 | |
0,5% Zmkoxvd (1) | 61,5 | 58,0 | 0,6 | |
2,0% Zinkoxvd (2) | 60,5 | 57,5 | 0,5 | |
2,0% Zinkoxyd (3) | 61,0 | 58,0 | 0,5 |
• »L„ bedeutet, daß die Plastizität unter Verwendung des großen Rotors bestimmt wurde.
••4·. bedeutet, daß die Ablesung nach 4 Minuten erfolgte.
Von einem ölgestreckten kautschukartigen Polymerisat des Beispiels 1 wurde ein Teil als Kontrollmuster
behalten, ein zweiter Teil wurde durch Zusatz von 1 Teil Zinkoxyd auf 100 Teile Kautschuk, ein dritter Teil
durch Zusatz von 2 Teilen Zinkoxyd auf 100 Teile Kautschuk stabilisiert. Die Stabilisierungswirkung des
Zinkoxyds bei diesem ölgestreckten Kautschuk ist aus TabelleIIIA ersichtlich.
Mit Öl gestreckter Kautschuk | Anfängliche ML4* |
ML4* nach 6 Stunden bei 93,5' C |
Kontrolle | 66,5 | 13,0 |
I1OThK Zinkoxvd (ProbeG) | 65,0 | 62,0 |
2,0 Th K Zinkoxyd (Probe H) | 67,5 | 60,5 |
* "L·.' bedeutet, daß die Plastizität unter Verwendung des großen Rotors bestimmt wurde.
"4·. bedeutet, daß die Ablesung nach 4 Minuten erfolgte.
Teile der drei nicht gealterten, mit Öl gestreckten Proben von Tabelle IIIA wurden in einen Ansatz für eine
Reifenlauffläche eingemischt und die gewöhnlichen physikalischen Eigenschaften der vulkanisierten Kautschukmischungen
erhalten. Die Ansätze und die Untersuchungsergebnisse sind in Tabelle HIB dargestellt.
Tabelle IIIA zeigt die ausgezeichnete Stabilisierungswirkung von Zinkoxyd auf synthetischen ölgestreckten
Kautschuk während der Lagerung. TabelleIIIB zeigt, daß der mit Zinkoxyd stabilisierte, ölgestreckte synthetische
Kautschuk vulkanisierte Kautschukmischungen ergibt, die in ihren Eigenschaften dem nichtstabilisierten
Kautschuk völlig gleichwertig sind (bei dieser Unter-
Claims (2)
1. Verfahren zum Stabilisieren von ölgestreckten synthetischen Butadienpolymerisaten oder -copolymerisaten,
denen Verstärkerfüllstoffe eingemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß anorganische
Verstärkerfüllstoffe in verhältnismäßig kleinen Mengen und in feinverteilter Form unmittelbar nach der
Herstellung des ölgestreckten Polymerisats zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstärkerfüllstoff Zinkoxyd, Magnesiumoxyd,
Calciumsilikat oder Siliciumdioxyd verwendet wird, das mit dem frisch hergestellten
synthetischen Kautschuk gemischt wird.
© 909 649/432 11.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2980157A GB820601A (en) | 1957-09-23 | 1957-09-23 | Improvements in stabilized oil-extended synthetic rubber |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1069376B true DE1069376B (de) | 1959-11-19 |
Family
ID=10297381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1069376D Pending DE1069376B (de) | 1957-09-23 | Verfahren zum Stabilisieren von olgestrecktem synthetischen Kautschuk |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1069376B (de) |
GB (1) | GB820601A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000037267A1 (en) * | 1998-12-22 | 2000-06-29 | Pirelli Pneumatici S.P.A. | Tire for vehicles having a high wear resistance and vulcanizable rubber composition for making the same |
US7196129B2 (en) | 1998-12-22 | 2007-03-27 | Pirelli Pneumatici S.P.A. | Vulcanizing system, rubber composition including the vulcanizing system, tread for a vehicle tire including the rubber composition, and tire including the tread |
-
0
- DE DENDAT1069376D patent/DE1069376B/de active Pending
-
1957
- 1957-09-23 GB GB2980157A patent/GB820601A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2000037267A1 (en) * | 1998-12-22 | 2000-06-29 | Pirelli Pneumatici S.P.A. | Tire for vehicles having a high wear resistance and vulcanizable rubber composition for making the same |
US7196129B2 (en) | 1998-12-22 | 2007-03-27 | Pirelli Pneumatici S.P.A. | Vulcanizing system, rubber composition including the vulcanizing system, tread for a vehicle tire including the rubber composition, and tire including the tread |
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Publication number | Publication date |
---|---|
GB820601A (en) | 1959-09-23 |
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