DE1068846B

DE1068846B - Schmiermittel

Info

Publication number: DE1068846B
Application number: DENDAT1068846D
Authority: DE
Inventors: London George Herbert Thornley
Original assignee: CC Wakefield and Co Ltd
Current assignee: CC Wakefield and Co Ltd
Priority date: 1957-07-08
Publication date: 1959-11-12
Also published as: GB837712A

Description

DEUTSCHES

INTERNAT. EL." C 10 Bl-

PATENTAMT

W23656iVc/23c

ANMELDETAG: 8.JULI1958

BEKANNTMACHUNG DERANHELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT:

12. NOVEMBER 1959

Die Erfindung betrifft Schmiermittel, insbesondere Höchstdruck-Schmiermittel.

Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, daß Chlor enthaltende organische Verbindungen Schmierölen Höchstdruckeigenschaften verleihen, wobei das Ausmaß der Wirksamkeit einer bestimmten Verbindung von ihrer chemischen Struktur abhängt. Eine sehr große Anzahl verschiedener organischer Chlorverbindungen sind als Zusatzstoffe für Schmiermittel vorgeschlagen worden, und zwar entweder für sich allein oder in Verbindung mit anderen organischen Verbindungen, welche Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Phosphor und/oder andere Elemente enthalten. Zu den hier vorgeschlagenen Verbindungen gehört auch das Benzolhexachlorid, das auch unter der Bezeichnung Hexachlorcyclohexan bekannt ist.

Bei der Auswahl einer organischen Chlorverbindung zur Verwendung als Höchstdruckzusatzstoff ist es allgemein notwendig, einen Kompromiß zu schließen, da diejenigen Verbindungen, welche die gewünschten Höchst- ao druckeigenschaften ambestenherbeiführen, imallgemeinen mit gewissen Nachteilen behaftet sind, welche je nach dem besonderen ins Auge gefaßten Verwendungszweck in Betracht gezogen werden müssen. So haben beispielsweise aromatische Verbindungen, bei denen das Chlor als Substituent in den aromatischen Kernen vertreten ist, im allgemeinen eine sehr gute Beständigkeit gegenüber der Wärme und der Hydrolyse, aber sie sind keine sehr wirksamen Höchstdruckzusatzstoffe. Auf der anderen Seite besitzen aliphatische Chlorverbindungen bessere Höchstdruckeigenschaften, sind aber bei hohen Temperaturen weniger beständig und werden leichter hydrolysiert. Verbindungen, welche das Radikal — CCl₃ enthalten, sind ganz besonders wirksame Höchstdruckzusatzstoffe, aber diese Verbindungen begünstigen oft die Oxydation, und einige derselben, wie z. B. das Hexachloräthan, sind fähig, auf photochemischem oder auf thermischem Wege aktiviert zu werden, was zu einer Chlorierung der öle führt, in welchem diese Verbindungen gelöst sind, mit dem sich daraus ergebenden Freimachen von Salzsäure und der Ablagerung von Schlamm.

Benzolhexachlorid, das normalerweise durch den direkten Zusatz von Chlor zu Benzol im Sonnenlicht hergestellt wird, ist ein Stoff von guter thermischer und Wärmebeständigkeit, besitzt aber nur sehr mäßig Höchstdruckeigenschaften.

Im Jahre 1912 wurde nachgewiesen, daß von Benzolhexachlorid vier geometrische Isomere existierten (Berichte, Bd. 45,1912, S. 236); das reine α- und das reine /9-Isomere wurden im Jahre 1942, das y-Isomere im Jahre 1943 isoliert. Die ungefähren prozentualen Anteile der vier im Benzolhexachlorid gefundenen Isomere sind zusammen mit ihren entsprechenden Schmelzpunkten in der nachstehenden Tabelle angegeben:

Schmiermittel

Anmelder:

C. C. Wakefield & Company Limited, London

Vertreter: Dr. M. Eule, Patentanwalt, München 13, Kurfürstenplatz 2

Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 8. Juli 1957 und 4. Juli 1953

George Herbert ist als Erfinder	Thornley, London, genannt worden	Schmelz punkt ⁰C	Anteil im Rohprodukt ,in⁰/»
	2	157,5bisl58 309	67 8
Isomer		112,5 138 bis 139	13 6
Alpha			6
Beta
Gamma
Delta
Höher chlorierte Kohlen wasserstoffe

Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß, während alle diese Isomere einigermaßen wirksam sind, Schmiermitteln Höchstdruckeigenschaften zu verleihen, das y-Isomer in dieser Hinsicht ganz besonders hervorsticht und den anderen Isomeren darin weit überlegen ist.

Es ist daher möglich, einem Schmiermittel einen besonderen Grad der Belastungsfähigkeit zu erteilen durch die Verwendung einer sehr viel geringeren Menge eines Zusatzstoffes als bei Verwendung des rohen Ispmerengemisches. Die Vorteile hiervon liegen auf der Haiid, denn je geringer die Menge des verwendeten Zusatzstoffes ist, desto weniger zu beanstandende Nebenwirkungen, wie z. B. die Zunahme der Neigung des Öls zur Oxydation, werden eintreten.

Demzufolge sieht die vorliegende Erfindung einSchmiermittel auf der Grundlage von Schmieröl oder Schmierfett vor mit einem Gehalt an von anderen Isomeren praktisch freiem y-Benzolhexachlorid.

Hierbei können handelsübliche y-Benzolhexachloridprodukte, z.B. solche mit einem Reinheitsgrad von 99,9 %, verwendet werden.

909 648/374

3 4

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das von den zusatzstoff für Hypoidgetriebe verwendet werden, voranderen Isomeren im wesentlichen freie y-Isomer des zugsweise in einer Menge von 1 bis 5¹Y₀, auf das Gewicht Benzolhexachlorids entweder allein oder in Kombination des Öls bezogen, in welchem Falle es im allgemeinen mit anderen Zusatzstoffen in einer großen Menge von notwendig sein wird, dem Öl weiterhin eine organische Schmierölen und Schmierfetten auf der Basis von 5 Schwefelverbindung hinzuzusetzen, vorzugsweise in einer Mineralölen oder synthetischen Schmierstoffen, wie z. B. Menge von 1 bis 5 %, auf das Gewicht des Öls bezogen, so Dicarbonsäure-diesternoderPoryoxyalkylen-glykoläthern, z. B. Dibenzyl-disulfid, MonochJordibenzyl-disulnd oder verwendet werden. Dichlordibenzyl-disulfid oder eine der in der britischen

Bei einer Ausführungsform der \^rorliegenden Erfindung Patentschrift 561898 beschriebenen Verbindungen,
kann das y-Benzolhexachlorid als Zusatzstoff zur Er- io Auch; andere Zusätze, insbesondere Phosphorvcrbinhöhung der Belastungsfähigkeit von Turbinenölen ver- //. du#ger}£ werden vorzugsweise in der Zusammensetzung wendet werden. Gegenwärtig bestehen viele für die y. vSrfretSti sein, so z. B. Zink-dialkyl-thiolthionophosphate, Schmierung von Turbinen verwendete Öle aus besonders '-^bj^'diesc Verbindungen dazu dienen, dem betreffenden ausgewählten Mineralölgemischen, die durch die Einver- Schmiermittel die Fälligkeit zu verleihen, Hypoidgetriebe leibung von die Oxydation hemmenden Zusatzstoffen 15 unter den Betriebsverhältnissen niedriger Drehzahl und gegen eine solche Oxydation beständig gemacht werden hohen Drehmoments zu schmieren,
und obendrein Zusatzstoffe enthalten, welche die Eisen- Das y-Benzolhexachlorid kann auch für Schneidöle und teile gegen Rosten oder die Korrosion, beispielsweise andere der Metallbearbeitung dienende Öle verwendet durch Seewasser, schützen sollen. Natürlich ist es von werden, desgleichen für die Schmierfette.
Wichtigkeit, daß zusätzüche Additive, welche solchen ao Bei einer noch weiteren Ausführungsform der vorölen einverleibt werden, um deren Höchstdruckeigen- liegenden Erfindung kann das y-Benzolhexachlorid verschaften zu erhöhen, in keiner Weise die normalen wendet werden, um die Belastungsfähigkeit synthetischer Funktionen der beiden vorstehend erwähnten Klassen Schmiermittel zu erhöhen, insbesondere der Dicarbonvon Additiven beeinträchtigen dürfen. Viele Turbinen- säure-diester, so z. B. von Dipropylenglykol-dipelargonat Öle, insbesondere die von der britischen Admiralität ver- 25 oder von Di-(2-äthylhexyl)-sebazat, Diester, die sich als wendeten Schiffsturbinenöle, unterliegen hinsichtlich der für die Schmierung von Gasturbinen in Flugzeugen geeig-Oxydationsbeständigkeit, der Salzwasserkorrosion von net erwiesen haben. Geeignete Ester dieses Typs sind in Eisenteilen, des Demulgierungswerts und der korro- der Zeitschrift »Industrial and Engineering Chemistry<t, dierenden Einwirkung auf kupferhaltige Metalle sehr April 1947, S. 484 bis 497, angeführt,
strengen Anforderungen. Es ist also notwendig, daß die 30 Andere zu verwendende geeignete Ester sind die einverleibten Höchstdruckzusätze die Erfüllung der Diester von Di- oder Tri-propylen-glykol mit der Capryldiesbezüglichen Vorschriften nicht erschweren. Das oder der Pelargonsäure. Wahlweise können Gemische y-Benzolhexachlorid ist für diesen Zweck ein besonders gewisser Diester mit praktisch in Wasser unlöslichen geeigneter Zusatzstoff, da es weder die normalen Funk- Polyoxyalkylen-glykoläthern oder auch solche Ester tionen der Antioxydantien und der Hemmstoffe gegen 35 allein, z.B. neutrale Diester der Azelain-oder Sebacinsäure Salzwasserkorrosion beeinträchtigt noch die Neigung des mit verzweigten, einwertigen Alkoholen im Gemisch mit Öls, mit Wasser eine Emulsion zu bilden, erhöht. Falls es wasserunlöslichen Polyoxyalkylenglykoläthern mit einer gewünscht wird, kann das y-Benzolhexachlorid zusammen Viskosität von mindestens 10 Centistokes bei 100° C, vermit anderen Zusatzstoffen, die zur Verwendung in wendet werden.

Turbinenölen geeignet sind, verwendet werden; insbe- 40 Falls es gewünscht wird, kann man dem Schmiermittel

sondere die Verbindungen sind hier gemeint, die in der noch andere Zusätze, die dafür bekannt sind, daß sie die

deutschen Patentschrift 942586 beschrieben sind. Belastungsfälligkeit synthetischer Schmiermittel erhöhen,

Beispielsweise kann ein Turbinenöl einen Korrosions- einverleiben, so z. B. neutrale organische Ester der

hemmstoff und einen die Oxydation verhindernden Phosphor- oder der phosphorigen Säure, wofür einige

Zusatz sowie 0,1 bis 2% des y-Isomers von Benzolhexa- 45 Beispiele in der deutschen Patentschrift 958686 angeführt

Chlorid, auf dasGewichtdesSchmierölsbezogen, enthalten. sind, ebenso Alterungsschutzmittel bzw. Antioxydantien,

Insbesondere kann das Turbinenschmieröl, auf sein wie z. B. Phenothiazin oder alkylsubstituierte Pheno-

Gewicht bezogen, 0,1 bis 2% des y-Isomcrs von Benzol- thiazine, und Metalldeaktivierungsmittel, z. B. hetero-

hexachlorid und — falls gewünscht wird — weiterhin cyclische Verbindungen, die 2 oder 3 Stickstoffatome und

0,1 bis 2% einer öllöslichen Verbindung von der Formel 50 eine Kohlenstoffdoppelbindung in einem heterocyclischen

Fünferring aufweisen, wie etwa Imidazol, Benzotriazole.

S Das y-Benzolhexachlorid kann in Mengen von dem

Ri ν I Minimum, welches erforderlich ist, um dem Gemisch eine

N . c S R-CCOR₃ bestimmte erhöhte Belastungsfähigkeit zu erteilen, bis zu

/ 55 ungefähr 10%, vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1%

2 bis zu etwa S,0%, auf das Gewicht der fertigen Masse

bezogen, verwendet werden.

enthalten, in welcher R₁ und R₂ Alkyl-, Aryl- oder Es folgen nachstehend einige spezifische Beispiele für

Cycloalkylradikale oder zusammen Teile einer Ring- Schmiermittel, die gemäß der vorliegenden Erfindung

struktur sind, R = CH₈ oder R₄ — CH oder R₄ — C — R₆ 60 hergestellt wurden,

ist, wobei R₄ und R₅ Kohlenwasserstoffradikalc sind, R₃ Beispiel 1
ein Alkyl-, Aryl- oder Cycloalkylradikal ist und R₁, R₂

oder R_s Halogen-Substituenten enthalten können. Ein mit Hemmstoffen legiertes Dampfturbinenöl von

Bei einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden hoher Belastungsfähigkeit setzte sich aus den folgenden

Erfindung kann y-Benzolhexachlorid als Höchstdruck- 65 Bestandteilen zusammen:

85 % Mineralöl A ] ί 1,0 % y-Benzolhexachlorid

I -1- J 0,4 %2,4-Dimethyl-6-tert.-butylphenol
15% Mineralöl B ) ( 0,015% Korrosionshemmstoff vom Typ der alkylierten Bernsteinsäure

Das öl A war ein Mineralöl, welches durch ein Lösungsmittel raffiniert worden war und eine Viskosität von etwa ISO Sekunden Redwood I bei 60° C hatte, während das Öl B ein durch ein Lösungsmittel raffiniertes Mineralöl mit einer Viskosität von etwa 65 Sekunden Redwood I bei 60° C war.

Beispiel 2

Ein mit Hemmstoffen legiertes Dampfturbinenöl von erhöhter Belastungsfähigkeit setzte sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

85°/„ Mineralöl A

15% Mineralöl B

0,2 % y-Benzolhexachlorid

0,4 % n-Butyl-(dimethyl-dithiocarbamyl)-acetat

0,015% Korrosionshemmstoff vom Typ einer alky-

lierten Bernsteinsäure
0,001 % Calciumpetroleumsulfonat

0,4%, auf das Gewicht der fertigen Masse bezogen. Das

Beispiel 3 ₁₅ G_erni_sch _wurde dann den normalen Testen unterworfen,

Ein synthetisches Gasturbinen-Schmiermittel bestand deren Ergebnisse in der Tabelle I zusammengefaßt sind, aus den folgenden Stoffen:

98,5 % Di-(2-äthyl-hexyl)-sebazat
0,5% Phenothiazin
1,0% y-Benzolhexachlorid

Beispiel 4
Ein Schmierfett guter Belastungsfähigkeit bestand aus:

88,5% Mineralöl F ^a5

10,5% Lithiumstearat
1,0% y-Benzolhexachlorid

Das öl F war ein in üblicher Weise raffiniertes Mineralöl mit einer Viskosität von etwa 140 Sekunden Redwood I bei 60^eC und einem Viskositätsindex von etwa 30.

Um die Wirksamkeit des in den erfindungsgemäßen Schmiermitteln als Höchstdruckzusatz verwendeten y-Benzolhexachlorids nachzuweisen, wurden Versuche mit der wohlbekannten Vierkugelmaschine vorgenommen, ähnlich denjenigen, wie sie von Boerlage in der Zeitschrift »Engineering« vom 13. Juli 1933, Bd. 136, S. 46, beschrieben sind. Dieses Gerät besteht aus vier Stahlkugeln, die in der Form einer Pyramide angeordnet sind. Dabei wurde die oberste Kugel in einem Futter gehalten, das an einer mit einer Drehzahl von etwa η = 1500 laufenden Spindeln befestigt war, und gegen die drei unteren Kugeln gedrückt, die in einen feststehenden Kugelhalter eingespannt waren. Die Kugeln tauchten in das zu testende öl ein. Die Teste dauerten bei einer Reihe verschiedener Belastungen normalerweise jeweils 1 Minute.

Gewisse Versuche wurden auch auf der wohlbekannten Prüfmaschine der Society of Automotive Engineers (S.A.E.), wie sie von Meely in dem ■>Journal of the Society of Automotive Engineers«, Bd. 39, S. 293 (1936), beschrieben ist, vorgenommen, und zwar nach einem modifizierten Verfahren, bekannt als der S.A.E.-S.O.D.-Test, beschrieben von McTu rk in dem Techn. Bericht 53-88, S. 8 (1953), des Wright Aeronautical Development Centre (W.A.D.C.) und veröffentlicht von dem U.S. Department of Commerce, Amt für Technische Dienste. Bei diesem Prüfverfahren wurde die S.A.E.-Maschine mit einer Drehzahl von η = 1000 bei einem Reibungsverhältnis von 3,4:1 betrieben, und die Belastung wurde von Hand aufgelegt, alle 10 Sekunden um jeweils rund 2,26 kg — Skalaablesung — erhöht, bis ein Bruch eintrat.

Bei einer ersten Versuchsreihe unter Verwendung der Vicrkugelmaschine wurde ein direkter Vergleich der relativen Wirksamkeit der verschiedenen Isomere von Benzolhexachlorid für die Verbesserung der Belastungsfähigkeit eines Mineralschmieröls angestellt. Die Isomere wurden in einem Gemisch aus 85% Mineralöl A und 15% Mineralöl B aufgelöst, und zwar in Konzentrationen von

Tabelle I

	Benzolhexachlorid-	Prozentsatz	Prozentsatz
Test	Isomer	von Benzol
Nr.	Alpha	hexachlorid in der Masse	in der Masse
1	Beta	0,40	0,29
2	Gamma	0.4	0,29
3	Delta	0,4	0,29
4	Gemischt, d. h.	0.4	0,29
5	technisches Benzol
	hexachlorid
	0,4	0,29

Das technische Benzolhexachlorid (gemischte Isomere) enthielt etwa 13% des y-Isomers. Es war nicht möglich, mehr als etwa 0,4% des /3-Isomers in dem ölgemisch aufzulösen.

Tabelle I
(Fortsetzung)

	Belastung	Schweiß punkt	i Vierkugelmaschinen-Teste	< 100	2,0mm	2,5mm
Test Nr.	bei begin nendem Fressen	(kg)		< 95	130	180
	in kg	210	Ungefähre Belastung in kg bei einem Verschleißschrammendutchmcsser	< 110	125	190
1	95/100	210	1,0 mm I 1,5 mm	< 95	140	200
2	95/95	210	> 95	< 90	125	180
3	105	210	> 90	120	180
4	90/95	220	> 100
5	85/90	> 90
	> 85

Aus Tabelle I ist leicht zu ersehen, daß das y-Isomer den anderen Isomeren entschieden überlegen ist; nach Eintritt des Fressens waren die Verschleißsctirammen erheblich kleiner, obwohl der Schweißpunkt für alle Isomere bei der gegebenen Konzentration der gleiche war.

In der Tabelle II sind Testergebnisse zusammengefaßt, erhalten mit verschiedenen Schmierölzusammensetzungen, die als belastungsfähigc Turbinenöle verwendet werden und den Anforderungen der Vorschrift OM. 100 der britischen Admiralität genügen.

Das Grundölgemisch war das gleiche, wie es bei der ersten Versuchsreihe verwendet wurde; in allen Fällen enthielten die betreffenden Schmiermittel als Korrosionshemmstoff 0,015% einer alkylierten Bernsteinsäure, auf das Gewicht der fertigen Masse bezogen.

Tabelle II

Test	Vorhandene Zusätze	S.A.E.- S.O.D.-
Nr.		Test kg
6	0,1 % y-Benzolhexachlorid	43
	0,4 °/₀ n-Butyl-dimethyl-dithio-
	carbamyl-acetat
7	0,1 °/₀ techn. Benzolhexachlorid	—
	0,4 % n-Butyl-dimethyl-dithio-
	carbamyl-acetat
8	0,5 % techn. Benzolhexachlorid	56,5
	0,4 °/₀ n-Butyl-dimethyl-dithio-
	carbamyl-acetat
	0,05 % Benzothiazol-disulfid
9	0,5 % y-Benzolhexachlorid	76,8
	0,4 °/₀ n-Butyl-dimethyl-dithio-
	carbamyl-acetat
	0,05 % Benzothiazol-disulfid
10	1,0 % y-Benzolhexachlorid	—
	0,4 % 2,4-Dimethyl-6-tert.-
	butyl-phenol
11	Kein Zusatz (Grundöl)	—

Tabelle II
(Fortsetzung)

	Belastung bei begin nendem Fressen	Vierkugelmaschinen-Testc	Ungefähre Belastung in kg bei einem Verschleißschramtnen- durchmesser von	1,5 mm	2,0mm	2,5mm
Test Nr.	in kg	Schwcifl- punkt	1,0 mm	> 100	145	195
	95/100	(kg)	> 95	> 85	115	145
6	80/85	200	> 80	etwa 100	155	195
7	95/100	170	> 100	130	155	205
8	85/90	230	125	105	150	185
9	100/105	220	> 100	< 65	<65	100
10	60/65	210	> 60
11	130

Ein direkter Vergleich der Teste 6 und 7 sowie der Teste 8 und 9 zeigt die Überlegenheit des y-Benzolhexachlorids gegenüber dem Isomerengemisch, wenn das erstere im Gemisch mit n-Butyl-dirnethyl-dithiocarbamylacetat verwendet wird, welches dem Mineralölgemisch sowohl Belastungsfähigkeit als auch Alterungsbeständigkeit verleiht, Test Nr. 10 zeigt, wie das y-Benzolhexachlorid als alleiniger Zusatz für erhöhte Belastungsfähigkeit bei einem Dampfturbinenöl verwendet werden kann.

Bei einem weiteren Versuch wurde ein legiertes Öl verwendet, das für die Schmierung von Hypoid-Hinterachsen geeignet war und der S.A.E.-Klassifikation 90 entsprach, wobei als Grundöl ein Gemisch aus

50 Gewichtsprozent Mineralöl C

20 „ ,. D

25 „ „ E

5 .. B

verwendet wurde. Das Öl C war ein in üblicher Weise raffinierter Brightstock mit einer Viskosität von etwa 750 Sekunden Redwood I bei 60⁰C, Öl D war ein durch ein Lösungsmittel raffinierter Brightstock mit einer Viskosität von etwa 600 Sekunden Redwood I bei 60° C, und das Öl E war ein Öl mit einer Viskosität von etwa 65 Sekunden Redwood I bei 60⁰C sowie einem Viskositätsindex von etwa 60.

Die auf der Vierkugelmaschine erhaltenen Testergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III zusammengefaßt.

Tabelle III

Test

Nr.

12

13

Zusätze

2 % y-Benzolhexachlorid
2% Dibenzyl-disulfid
4% Zink-dithiophosphat

S.A.E.-90-Hypoidgetriebeöl mit einem Gehalt von 9% eines im Handel erhältlichen Hypoidgetriebeölzusatzes

Tabelle III
(Fortsetzung)

	Belastung bei	Vierkugelmaschinen-Teste	Ungefähre Belastung in kg	200	2,0mm	2,5 mm
Test	beginnendem Fressen		bei einem Verschleißschrammen- durghmesser von	200	300	>340
Nr.	in kg	punkt	l,0mmll,5mm	300	340
	100/110	(kg)	160
12	100/115	350	150
13	400

Das bei Test Nr. 12 verwendete * Zink-dithiophosphat« war eine ungefähr 85%ige Lösung in Mineralöl von Zinksalzen gemischter Dihexyl- und Di-isopropyl-dithiophosphorsäuren im Verhältnis von 70: 30.

Man sieht, daß die Zusammensetzung bei Test Nr. 12 im allgemeinen ähnlich war der Zusammensetzung von Test Nr. 13, welch letzterer den im Handel erhältlichen Hypoidgetriebeölzusatz enthielt.

In der Tabelle IV sind einige Testergebnisse zusammengefaßt, welche die Wirksamkeit von y-Benzolhexachlorid für die Erhöhung der Belastungsfähigkeit eines typischen synthetischen Schmiermittels, welches für die Schmierung von Gasturbinen in Flugzeugen geeignet ist, darlegen. Das »Diester-Gemisch« bestand aus einer Mischung gleicher Teile bzw. Gewichtsteile von Di-isooctyl-azelat und Dipropylen-glykol-dipelargonat; in j edem Falle war 1 Gewichtsprozent Phenothiazin als Antioxydans vertreten.

Die Überlegenheit des y-Benzolhexachlorid
Nr. 15) enthaltenden Schmiermittels gegenüber

jenigen, welches das Isomeren-Gemisch enthielt

Nr. 16), war wiederum ganz offensichtlich. Der Test Nr. 14 ist als Vergleich angeführt als kennzeichnend für ein Schmiermittel, das keinen Zusatz für erhöhte Belastungsfähigkeit enthält. Der in dem Schmiermittel nach

Test Nr. 16 enthaltene Polyglykoläther war ein im Handel erhältlicher Polyoxypropylen-glykol-äther mit einer Viskosität bei 99° C im Gebiet von 11,0 bis 55,3 Centistoke.

(Test dem-(Test

Tabelle IV

Test
Nr.

14
15
16

ölzusatnmensetzung

95% Diester-Gemisch

5% Polyglykoläther
95°/₀ Diester-Gemisch

5 % y-Benzolhexachlorid
95% Diester-Gemisch

5 % techn. Benzolhexachlorid

Tabelle IV

(Fortsetzung)

	Belastung bei	Vierkugelmaschinen -Teste	Ungefähre Belastung in kg	1,5mm	2,0mm	2,5mm
Test	beginnendem Fressen	CpVt «vpj β	bei einem Verschleißschrammen- durchmesser von	65	95	120
Nr.	in kg	OCIIW ClW- punkt	1,0 mm	130	160	190
	60/65	(kg)	>60	105	110	150
14	70/80	150	120
15	75/80	210	100
16	180

Claims

Patentansprüche:

1. Schmiermittel auf der Grundlage von Schmieröl oder Schmierfett, gekennzeichnet durch einen Gehalt

an von anderen Isomeren praktisch freiem y-Benzolhexachlorid.

2. Schmiermittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das y-Benzolhexachlorid in Mengen bis zu 10°/₀, vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 5⁰/„, bezogen auf das Gewicht des Schmiermittels, enthalten ist.

3. Schmiermittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisöl ein Mineralschmieröl, ein Gemisch solcher Öle oder ein synthetisches Schmieröl ist.

4. Schmiermittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittelzusätze an sich bekannte Antioxydationsmittel, Korrosionshemmstoffe und/oder die Belastungsfähigkeit erhöhende Stoffe, insbesondere organische Schwefelverbindungen, enthalten sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 611 152.