DE1066562B - Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Filtermaterials aus Torf oder Torfmoos - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Filtermaterials aus Torf oder TorfmoosInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D39/00—Filtering material for liquid or gaseous fluids
- B01D39/14—Other self-supporting filtering material ; Other filtering material
- B01D39/20—Other self-supporting filtering material ; Other filtering material of inorganic material, e.g. asbestos paper, metallic filtering material of non-woven wires
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Description
DEUTSCHES
M 26018 IVa/12 i
ANMELDETAG: 5. FEB RUAR 1955
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. O KTO B E R 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. O KTO B E R 1959
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Filtermaterials und bezweckt die
Gewinnung einer verbesserten Filterkohle, die für verschiedene industielle und technische Anwendungen
vorteilhaft ist, deren Eigenschaften günstiger sind als die der üblichen Kohle, und die in einfacher und wohlfeiler
Weise hergestellt werden kann.
Der chemisch in den meisten Fällen als inert anzusehende Kohlenstoff ist ein wertvoller Stoff für viele
Anwendungsfälle, unter denen solche sind, für die es wünschenswert ist, daß der Kohlenstoff ein niedriges
Schüttgewicht aufweist. Die Erfindung bezweckt, ein Kohlenstofferzeugnis zu entwickeln, das für die
Filtration geeignet ist. Eine Anzahl von Kohlenstoffpräparaten, die für diesen und ähnliche Zwecke gegenwärtig
verfügbar sind, liegen in Form eines Pulvers vor, das ein ziemlich hohes Schüttgewicht hat, weil
das Pulver dicht ist und aus unregelmäßig geformten kleinen Teilen besteht, die sich eng ineinander lagern.
Für eine Reihe von Anwendungsfällen, so auch die Filtration, ist diese dichte Lagerung unerwünscht.
Eine hervorstechende Eigenschaft der bzw. des gemäß der Erfindung hergestellten Kohle bzw. Kohlenstoffs
ist die außerordentlich offene Struktur.
Es sind bereits Kohlenstoffpräparate bekannt, die eine faserige oder nadeiförmige Struktur aufweisen
und über ein hervorragendes Adsorptionsvermögen verfügen. Das Filtrationsvermögen dieser Stoffe ist
jedoch begrenzt, da sie die für ein gutes Filtrationsvermögen erforderliche netzartige Struktur nicht auf-
weisen.
Gemäß der Erfindung wird eine verbesserte Kohle mit einem Filtrationsvermögen, wie es bisher noch
nicht bekannt ist, dadurch erreicht, daß das Ausgangsgut (Torf oder Torfmoos) zunächst auf solchen
Wassergehalt, vorzugsweise etwa 40%, getrocknet wird, daß bei dem anschließenden Zerkleinerungsvorgang
im wesentlichen nur eine Zerreißung, nicht aber eine Pulverisierung des Gutes erfolgt, daß die Zerkleinerung
des Gutes so lange fortgesetzt wird, bis das zerkleinerte Gut durch ein Sieb mit 24 Maschen
je Zentimeter hindurchgeht, und daß das derart zerkleinerte Gut anschließend bei Temperaturen zwischen
450 und 950° C so verkokt wird, daß das Fertigprodukt eine netzartige Struktur aufweist.
Es wurde gefunden, daß Torf oder Torfmoos geeignete und wegen ihrer großen und billigen Vorkommen
vorteilhafte Ausgangsstoffe sind. Nachstehend wird die Herstellung eines für die Filtration
von Flüssigkeiten verwendbaren Produktes beschrieben.
Der verwendete Torf sollte ein Torfmoos sein und soweit wie möglich frei von anorganischen Stoffen.
Der Wassergehalt wird so weit reduziert, daß das Verfahren zur Herstellung
eines kohlenstoffhaltigen Filtermaterials
aus Torf oder Torfmoos
Anmelder:
The Metafiltration Company Limited
und Joseph Allen Pickard,
Hounslow, Middlesex (Großbritannien)
Hounslow, Middlesex (Großbritannien)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Leithäuser, Patentanwalt,
Essen, Bertoldstr. 9
Essen, Bertoldstr. 9
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 8. Februar 1954
Großbritannien vom 8. Februar 1954
Joseph Allen Pickard,
Hounslow, Middlesex (Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden
Material in einer Mühle bekannter Bauart so zerkleinert werden kann, z. B. in einer Hammermühle, so
daß es durch ein Sieb mit 24 Maschen je Zentimeter hindurchgeht.
Die Zerkleinerung des Torfes muß bei einem genügenden Feuchtigkeitsgrad ausgeführt werden, um
ein Zerbrechen der Fasern zu verhindern, so daß ein zerrissenes oder gebrochenes Produkt entsteht, aber
kein Pulver. Der hierfür benötigte Feuchtigkeitsgehalt differiert etwas, je nach dem gewählten Torf, aber
gewöhnlich beträgt er 4O°/o.
Das zerkleinerte Material wird nun in einer Retorte bekannter Bauart bei Temperaturen zwischen 450 und
900° C verkokt. Niedrige Temperaturen von 450 bis 500° C ergeben weiche, höhere Temperaturen härtere
Produkte, die aber noch die gleiche Struktur haben.
Es hat sich gezeigt, daß Temperaturen bis zu 950° C zufriedenstellende Resultate ergeben, während
die bevorzugte Temperatur 800° C beträgt. Dieser sollte das Material für mindestens 5 Minuten ausgesetzt
sein, um ein Produkt von größtmöglicher Festigkeit zu erhalten, ohne etwas von der verzweigten oder
909 63V370
haarigen Struktur zu verlieren, die gemäß der Erfindung das Produkt wesentlich charakterisiert.
Nachdem das Produkt abgekühlt und aus der Retorte entfernt ist, ist es fertig zum Gebrauch, ohne
weitere Behandlung wie Sortieren, Sieben oder Windsichten. Es wurde durch mikroskopische Untersuchung
gefunden, daß das Kohleprodukt eine Stuktur besitzt, die sich wesentlich von der der üblichen
Handelskohle unterscheidet, wie sie zum Entfärben und für ahnliche Zwecke verkauft wird. Das Kohleprodukt
gemäß der Erfindung besteht aus Teilchen von verzweigter oder farnartiger Form, die verhindert,
daß sie sich eng zusammenlegen, und die beim Gebrauch die Bildung einer Anzahl verschieden großer
Zwischenräume bewirkt, die diese verbesserte Kohle besonders geeignet zum Filtrieren machen. Der Herstellung
der verbesserten Kohle ist nicht auf besondere Apparate beschränkt; bei Anwendung eines
Tunnelofens, durch den das zu behandelnde Material in verschlossenen Behältern geht, werden zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt.
Es ist auch möglich, dieses Material in einem kontinuierlichen Verfahren zu entgasen, indem man einen
Drehrohrofen benutzt, worin die flüchtigen Bestandteile, die aus dem Torf ausgetrieben werden, ausgenutzt
werden können, um genügend Wärme zu entwickeln um den Entgasungsvorgang aufrechtzuerhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Filtermaterials durch eine an sich
bekannte Verkokung von Torf oder Torfmoos unter solchen Bedingunge^gla& das Filtermaterial
eine faserige Struktur aufweist, äjadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsg^ (Iforf oder Torfmoos)
zunächst auf solchen Wassergehalt, vorzugsweise etwa 4O°/o, getrelkTtet wird, daß bei
dem anschließenden Zerkleinerungsvorgang im wesentlichen nur eine Zerreißung, nicht aber eine
Pulverisierung des Gutes erfolgt, daß die Zerkleinerung des Gutes so lange fortgesetzt wird, bis
das zerkleinerte Gut durch ein Sieb mit 24 Maschen je Zentimeter hindurchgeht, und daß das derart
zerkleinerte Gut anschließend bei Temperaturen zwischen 450 und 950° C so verkokt wird, daß das
Fertigprodukt eine netzartige Struktur aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkokung bei einer Temperatur
von etwa 800° C erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
O. Kausch, Aktive Kohle, 1928, S. 14, 57, 199, 200, 201.
O. Kausch, Aktive Kohle, 1928, S. 14, 57, 199, 200, 201.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1066562B true DE1066562B (de) | 1959-10-08 |
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