DE1066344B - - Google Patents

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DE1066344B
DE1066344B DENDAT1066344D DE1066344DA DE1066344B DE 1066344 B DE1066344 B DE 1066344B DE NDAT1066344 D DENDAT1066344 D DE NDAT1066344D DE 1066344D A DE1066344D A DE 1066344DA DE 1066344 B DE1066344 B DE 1066344B
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N5/00Manufacture of non-flat articles
    • B27N5/02Hollow articles

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von gepreßten, insbesondere einseitig offenen Hohlformkörpern aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen, mit geringem Bindemittelgehalt mittels einer als Fertigpresse dienenden Heißpresse, der die Preßmasse vorgeformt übergeben wird.
Das Verfahren bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von hochwandigen, einseitig offenen Hohlformkörpern, wie z. B. Kisten, Fässern, Schubladen, Gefäßen, Sarghälften usw., aus Preßmassen, die aus faserigen oder spanförmigen Füllstoffen, z. B. dünnflächigen Holzspänen, Flachsschäben, Zuckerrohroder Baumwollabfällen, Asbestfasern, Glas- oder Steinwollefasern od. dgl., mit nur geringem Bindemittelanteil gepreßt werden. Dieser Bindemittelanteil beträgt beispielsweise etwa 5 bis 15% Festharz, bezogen auf den Füllstoff, wozu beispielsweise ein Phenol- oder Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion verwendet werden kann. Dabei haben die faserigen oder spanförmigen Füllstoffe vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 8 und 12%. Das Verfahren ähnelt insofern dem sogenannten »Trockenverfahren« in der Spanplattenfabrikation, nach dem ebenfalls eine praktisch trockene, aus verfilzten Spänen aufgeschüttete, nicht fließfähige Masse zu Platten gepreßt wird.
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus feuchten Massen, wie z. B. Papierfaserbrei oder mit wäßrigen Kunstharzlösungen getränkten Holzspänen, sind schon länger bekannt. Es ist auch bekannt, aus praktisch trockenen Massen Formkörper zu pressen, z. B. Schüsseln, wobei jedoch der Kunstharzgehalt über 20%, meist gegen 30% Festharz beträgt. Eine derartige Preßmasse ähnelt weitgehend den bekannten Kunstharzpreß massen, bei denen Holzmehl als Füllstoff dient, während im angezogenen Fall vorzugsweise Holzspäne verwendet werden. Durch den verhältnismäßig hohen Kunstharzgehalt wird diese Preßmasse unter Druck und Hitze in gewissen Grenzen fließfähig, da die vorkondensierten »Duroplaste«, z. B. Resole oder Novolake, noch thermoplastische Eigenschaften aufweisen und infolge der hohen Konzentration zwischen den Spänen als Gleitmittel wirken können.
Es ist ferner bekannt, flache Formkörper, z. B. Klosettsitze, Stuhlsitze, Stuhllehnen od. dgl., aus praktisch trockenen Spanpreßmassen mit geringem Kunstharzgehalt zu erzeugen. Bei einem vorteilhaften Verfahren zur Herstellung derartiger flacher Formkörper werden die mit Kunstharz beleimten Späne in Blechformen gefüllt und mit diesen Blechformen in die Formpresse eingesetzt. Nach dem Preßvorgang wird Verfahren und Vorriditung
zur Herstellung von gepreßten
Hohlformkörpern aus spanoder faserförmigen, schüttfähigen,
nicht oder schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen,
mit geringem Bindemittelgehalt
Anmelder:
Collipress G.m.b.H.,
Krefeld, Thomasstr. 2
der fertige Preßling mit der Blechform aus der Presse entnommen. Dieses Verfahren entspricht also weitgehend der Spanplattenfabrikation, bei der ebenfalls der Formling, nämlich das geschüttete Spänevlies, auf einem Preßblech in die Plattenpresse eingeschoben wird. Zusammen mit dem Preßblech wird auch die fertige Platte wieder aus der Presse entnommen. Das Einfüllen der Preßmasse sowie das Entformen des Preßlings geschieht also außerhalb der Presse, so daß die Pressenkapazität besser ausgenutzt werden kann. Dieses für die Spanplattenfabrikation übliche Verfahren kann jedoch nicht ohne weiteres angewendet werden, wenn hochwandige, einseitig offene Hohlformteile, insbesondere mit senkrechten Seitenwänden, aus nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen hergestellt werden sollen.
Für die Herstellung derartiger hochwandiger, einseitig offener Hohlformteile, z. B. Kisten, sind bereits Verfahren vorgeschlagen worden, nach denen das beleimte Spangut unmittelbar in eine mehrfach wirkende Presse eingefüllt wird. Hierbei weist die öffnung des Hohlformteiles nach unten. In der geöffneten Presse befindet sich also in der Mitte der gegebenenfalls beheizte Kern, der der Innenform des zu pressenden Hohlformteiles entspricht. Um diesen Kern herum ist der Füllraum angeordnet, in den die zu verpressende
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Spanpreßmasse eingefüllt wird. Dieser Füllraum hat ein gegenüber der endgültigen" Wandstärke des Hohlformteiles mehrfach vergrößertes Volumen.
Auch auf den Kern wird eine entsprechend dicke Schicht Spanpreßmasse aufgeschüttet, die beim Pressen den Boden des Hohlformteiles ergibt. Beim Preßvorgang schieben sich die seitlichen Preßflächen zwischen beispielsweise an den Ecken derselben angeordneten Gleitfiächen auf den mittig angeordneten Kern zu, und von oben senkt sich sodann ein Preßstempel herab, so daß die Behälterform von allen Seiten um den Kern herumgepreßt wird. Die Bewegung der Seitenpreßflächen kann dabei durch je einen gesonderten Preßkolben erfolgen, wobei sämtliche auf die Seitenpreßflächen wirkenden Preßkolben medianisch oder hydraulisch synchron gesteuert werden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Seitenpreßflächen nur über Kniehebel von dem oberen Preßkolben her zu bewegen. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist jedoch die Tatsache, daß das Einfüllen der nicht oder nur schwer fließfähigen span- oder faserförmigen Preßmasse in die geöffnete heiße Presse umständlich und zeitraubend ist und daß es auch sehr schwer ist, die Preßmasse wirklich gleichmäßig einzufüllen. Ein weiteres Problem bei der Herstellung von hochwandigen, einseitig offenen Hohlformteilen besteht darin, daß gegenüber Platten oder flachen Formteilen immer nur ein Preßling bei einem Preßvorgang hergestellt werden kann. Während bei der Herstellung von Platten in einer Preßzeit von 10 Minuten bis zu zwanzig oder mehr Platten auf einmal in einer Mehretagenpresse hergestellt werden können, würden zur Erzeugung der gleichen Anzahl einseitig offener Hohlformkörper bei gleicher Preßzeit so viele Pressen benötigt, wie die Etagenpresse Heizplatten hat.
Die Nachteile, die sich aus einem derartigen Vorgehen ergeben würden, sind offensichtlich.
Es muß deshalb angestrebt werden, für einseitig offene Hohlformkörper aus billigen Holzspanmassen und ähnlichen Preßmassen eine äußerst kurze Preßzeit zu erreichen. Einen maßgeblichen Zeitfaktor übt dabei das Füllen der Preßform mit der Preßmasse aus. Ein weiteres Problem bei der Herstellung derartiger Formteile aus Preßmassen mit geringem Bindemittelgehalt der beschriebenen Art besteht darin, den Formteilen eine genügende Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit zu geben. Aus diesem Grunde ist eine Veredelung der mit Feuchtigkeit in Berührung kommenden Oberflächen der Hohlformkörper erwünscht. Hierzu sind zwar in der Plattenfabrikation bereits Verfahren bekannt, jedoch lassen sich diese nicht ohne weiteres auf die Herstellung von einseitig offenen Hohlformkörpern übertragen. Die gewünschte Oberflächenveredelung macht den Einsatz eines wertvollen Bindemittels, z. B. Kunstharz, nötig, das aber nur in möglichst dünner Schicht angebracht werden soll.
Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung von gepreßten, insbesondere einseitig offenen Hohl formkörper η aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen mit geringem Bindemittelgehalt zu schaffen, welches die aufgezeigten Mängel vermeidet und eine möglichst günstige Ausnutzung der Pressenkapazität gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außerhalb der Fertigpresse eine entsprechend ausgebildete Hilfsform mit Preßmasse in der Weise gefüllt wird, daß die erforderliche Verteilung der Preßmasse gewährleistet ist, darauf die gefüllte Hilfs-
form an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben und von dort nach Entleeren der Preßmasse in die Preßform wieder entfernt wird, worauf, wie üblich, der Preßvorgang durchgeführt wird.
Wesentlich bei dieser Art der Übergabe der Preßmasse in die Preßform der Fertigpresse ist der dabei erreichbare freie Fall, so daß die Preßmasse beim Entleeren aus der Hilfsform in die Preßform der Fertigpresse einer Materialverdichtung an der Aufstoßstelle am Boden der Preßform unterworfen wird, die eine Verfestigung des Hohlformkörperrandes herbeiführt.
Es kann in manchen Fällen angebracht sein, daß die in die Hilfsform gefüllte Preßmasse vor der Übergabe an die Fertigpresse einer Vorwärmung und/oder einer Nachtrocknung unterzogen wird.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht darin, daß die Hilfsform aus einem Bodenraum und einem doppelwandigen Formmantel besteht, die mit verschließbaren und schnell offenbaren Übergabeöffnungen versehen und in Form und Umriß derart ausgebildet ist, daß sie auf die Preßform der Fertigpresse aufsetzbar ist und etwa deren Füllungsvolumen hat. Dazu hat der doppelwandige Formmantel einen Füllspalt, der enger als der in der Preßform der Fertigpresse vorhandene Füllspalt ist. Ferner ist der Füllspalt in seiner Entleerungsrichtung sich konisch erweiternd ausgebildet. Außerdem weist der Füllspalt eine größere Höhe als der der Preßform auf. Weiterhin ist der Zwischenboden des Bodenraumes in einem der Füllmasse des Hohlformkörperbodens entsprechenden Abstand zwischen dem Formmantel eingesetzt.
Wesentlich für die einwandfreie Übergabe der Preßmasse aus der Hilfsform in die Preßform der Fertigpresse ist, daß die Füllöffnungen der Hilfsform verschließbar und schnell offenbar sind. Das kann in der Weise erfolgen, daß der Verschluß der Übergabeöffnungen als Schiebedeckel, Fallklappen od. dgl. ausgebildet ist. Fernerhin ist es angebracht, daß für die Entleerung der den Boden des Preßlings ergebenden Preßmasse Leitbleche vorgesehen sind.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß der Zwischenboden des Bodenraumes innerhalb des Formmantels höhenverschiebbar ist.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Kapazität der Fertigpresse bedeutend besser auszunutzen, als es bisher der Fall war. Das erklärt sich aus der Tatsache, daß die für die einzelnen Teile des herzustellenden Preßlings benötigte Preßmasse genau in ihrer Menge vordosiert ist und demzufolge für die Übergabe dieser vordosierten Menge an Preßmasse in die Preßform der Fertigpresse nur eine ganz geringe Stillstandszeit der Presse erforderlich ist. Außerdem ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Vorteil, daß eine sehr leichte Hilfsform zum Einfüllen der Preßmasse verwendet werden kann, da kein einziges Teil dieser Hilfsform in das Preßwerkzeug der Fertigpresse eingelegt wird und dadurch keinerlei Beanspruchungen, die beim eigentlichen Preßvorgang auf sie einwirken können, ausgesetzt ist. Die Hilfsform wird zur Verformung der nicht fließfähigen Preßmasse benutzt, wobei die benötigte Menge an Preßmasse dosiert wird. Die außerhalb der Fertigpresse gefüllte Hilfsform wird an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben, in die die in der Hilfsform vorgeformte Preßmasse entleert wird. Dazu besteht die Hilfsform zweckmäßigerweise aus einem Bodenraum und einem doppelwandigen Formmantel, dessen Fassungsver-
mögen dem Füllungsvolumen der Preßform der Fertigpresse entspricht. Der Füllspalt des doppelwandigen Formmantels ist vorteilhafterweise etwas enger als der senkrechte Füllspalt zwischen dem Formkern und den geöffneten Preßbacken der Fertigpresse. In die Hilfsform ist dazu ein Zwischenboden in einem der Füllmasse des Formkörperbodens entsprechenden Abstand eingesetzt, d. h. in der Tiefe, die der Füllhöhe der Preßmasse über dem Formkern der Fertigpresse entspricht. Die Hilfsform wird nach der Füllung mit Preßmasse durch einen Schiebedeckel verschlossen und beim Übergeben an die geöffnete Preßform der Fertigpresse um 180° gewendet. Alsdann wird die Hilfsform auf die geöffnete Preßform aufgesetzt und der zum Verschluß der Hilfsform dienende Schiebedeckel rasch herausgezogen. Das vorgeformte Preßgut fällt dann in die geöffnete Preßform, wobei sich die Füllmasse für den späteren Hohlformkörperboden aus dem mit dem Zwischenboden versehenen Teil der Hilfsform auf den Kern der Preßform ablagert, während die Füllmasse für die Seitenwände aus dem Füllspalt des doppelwandigen Formmantels der Hilfsform in den Füllspalt zwischen Kern und Preßbacken der Fertigpresse fällt. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß die Preßmasse bei diesem Vorgang des Entleerens aus der Hilfsform in die Preßform einer Materialverdichtung unterworfen wird, und zwar an der Aufstoßstelle am Boden der Preßform, so daß eine Verfestigung des Formkörperrandes herbeigeführt wird. Die Ausbildung der Hilfsform erfolgt zweckmäßigerweise so, daß der Füllspalt des doppelwandigen Formmantels in Richtung zum Schiebedeckel zu etwas konisch erweitert ausgeführt ist. Außerdem muß der Rauminhalt dieses Füllspalts dem Rauminhalt des Füllspalts in der Preßform entsprechen, d. h., die Hilfsform muß entsprechend der verengten Ausführung des Füllspalts und der zusätzlichen Konizität höher ausgebildet werden. Um das Herabgleiten der Füllmasse aus der Hilfsform in den Füllspalt der Preßform zu erleichtern, ist es außerdem zweckmäßig, die Hilfsform mit Leitblechen zu versehen. An Stelle des zum Verschluß der Hilfsform dienenden Schiebedeckels können auch Klappdeckel verwendet werden, die z. B. mittels leichtgängiger Scharniere an der Hilfsform befestigt sind und im verschlossenen Zustand durch Riegel festgehalten werden. Mit Hilfe solcher Verschlußklappen kann das Umfüllen der vorgeformten Preßmasse aus der Hilfsform in die Preßform auch in der Weise durchgeführt werden, daß erst der die Behälterwände ergebende Teil der Preßmasse aus dem Füllspalt des doppelwandigen Formmantels umgefüllt wird und erst dann die Klappen, Schieber oder sonstigen Verschlußmittel für den Füllraum, der die Preßmasse für den Behälterboden enthält, geöffnet wird.
Der Preßvorgang läßt sich noch weiter beschleunigen, wenn die in die Hilfsform eingefüllte Preßmasse vor der Übergabe an die Fertigpresse einer Vorwärmung oder Nachtrocknung unterzogen wird. Die Vorwärmung kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß die mit Preßmasse gefüllte Hilfsform einen Trockenkanai, einen Kanal mit Infrarotstrahlern oder ein hochfrequentes Kondensatorwechselfeld durchwandert.
Diese Beispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren an die verschiedensten Bedürfnisse angepaßt werden kann, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Die Erfindung wird an Hand der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung noch weiter
erläutert und dabei weitere Vorteile aufgezeigt. In der Zeichnung ist in
Fig. 1 ein schematischer Teilschnitt der Preßform der Fertigpresse mit einer darauf aufgesetzten Hilfsform und in
Fig. 2 eine Hilfsform in einer anderen Ausführungsform dargestellt.
Nach Fig. 1 besteht die Preßform aus dem Kern 1 und den seitlichen Preßbacken 2, die in bekannter Weise mittels Druckkolben in Richtung zum Kern bewegbar sind. Die Hilfsform ist in der Umfüllstellung auf der Preßform aufliegend dargestellt. Die Hilfsform besteht aus dem doppelwandigen Formmantel, der aus den Außenwänden 3, den Bodenteilen 4 und den Innenwänden 5 zusammengesetzt ist. Innerhalb des von den Innenwänden 5 gebildeten Raumes ist der Zwischenboden 6 eingesetzt, der den Füllraum 7 für die den Hohlformkörperboden ergebende Preßmasse abteilt. Andererseits bildet der durch die Außenwände 3, Boden 4 und Innenwände 5 gebildete Raum 8 den Füllspalt für die Preßmasse, die im fertigen Preßling die Seitenwände des Hohlformkörpers ergibt. Der Füllspalt 8 erweitert sich nach der offenen Seite zu, so daß die Außenwände 3 und die Innenwände 5 der Hilfsform infolge dieser Konizität etwas höher ausgebildet sein müssen als die Höhe des Füllraumes für die Seitenwände des Hohlformkörpers in der Preßform, damit in der Hilfsform der der Preßform entsprechende Rauminhalt vorhanden ist. Außerdem sind die Außenwände 3 der Hilfsform so angeordnet, daß diese eine Kleinigkeit in die geöffneten Preßbacken 2 der Fertigpresse hineinreichen können. Auch diese Verengung des Füllspalts 8 ist bei der Bemessung der Höhe der Wandteile zu berücksichtigen.
Wenn die Hilfsform außerhalb der Fertigpresse mit Preßmasse gefüllt wird, steht sie um 180° gewendet auf dem Boden 4 des Füllspalts 8. Die Preßmasse wird dann in den Füllspalt 8 und in den Füllraum 7 eingefüllt, worauf die Hilfsform beispielsweise mit einem (nicht dargestellten) Schiebedeckel verschlossen wird. Sobald die Fertigpresse zur Vornahme eines neuen Preßvorganges geöffnet ist, wird die Hilfsform um 180° gewendet, so daß die Preßmasse auf dem Schiebedeckel aufliegt. Die Hilfsform wird in dieser Stellung auf die geöffnete Preßform aufgelegt, wobei sie beispielsweise auf Nasen 9 aufsitzt, die an den Außenwänden 3 der Hilfsform angebracht sind. Auf diese Weise läßt sich die Hilfsform um einen geringen Betrag in die geöffnete Preßform einführen. Sodann wird der (nicht dargestellte) Schiebedeckel rasch herausgezogen, so daß die Preßmasse aus der Hilfsform in die Preßform fallen kann.
Die in Fig. 2 dargestellte Hilfsform in einer anderen Ausführung ist im wesentlichen in gleicher Weise ausgebildet wie die in Fig. 1 dargestellte Hilfsform. Lediglich der den Füllraum 7 abgrenzende Boden 6 ist in diesem Falle nicht fest in den von den Innenwänden 5 gebildeten Raum eingesetzt, sondern in der Höhe verschiebbar angeordnet. Mit einer derartig ausgebildeten Hilfsform kann beispielsweise zunächst der Füllspalt 8 wie beim ersten Ausführungsbeispiel beschrieben gefüllt und durch Schieber oder Klappen verschlossen werden. Anschließend wird die Hilfsform um 180° gewendet, d. h. in die Ubergabestellung gebracht. Erst in dieser Stellung wird der Füllraum 7 für den Hohlformkörperboden mit Preßmasse gefüllt. Dazu ist der den Füllraum bildende Kasten in seiner Höhenlage so weit veränderlich, daß seine Oberkante in die von den Bodenteilen 4 gebildete Ebene gebracht werden kann.

Claims (11)

Auf diese Weise ist ein leichtes Einfüllen der Preßmasse in den Füllraum 7 möglich. Der Verschluß 11 des den Füllraum 7 bildenden Kastens 10 besteht dabei zweckmäßigerweise aus mehreren Fallklappen 12, die während des Einfüllens der Preßmasse geschlossen sind. Zur Übergabe der in die Hilfsform eingefüllten Preßmasse in die Preßform der Fertigpresse werden dann zuerst die Riegel für die Verschlußklappen des Füllspalts 8 geöffnet und anschließend die Verriegelung für die Fallklappe 12 unter dem Füllraum 7 gelöst, so daß die Preßmasse für den Behälterboden in die Mulde über dem Kern 1 und der bereits eingefüllten Masse für die Formkörperwände fällt und sich dabei wieder verfilzt. Da es durchaus vorkommen kann, daß durch vorzeitige Verfilzung der Preßmasse in den Füllräumen 7 und 8 beim Herabfallen derselben eine gegenseitige Behinderung eintritt, ist es zweckmäßig, herabklappende oder herabfallende, gegebenenfalls unterteilte Leitbleche 13 anzuordnen, die beispielsweise beim Füllen und Verschließen der Hilfsform in einer Doppelwand untergebracht sein können, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Selbstverständlich läßt sich die Hilfsform auch in weiteren Ausführungsformen ausbilden, die dem jeweils auftretenden Einzelfall besser angepaßt sein können. Wesentlich bleibt aber in jedem Fall der Erfindungsgedanke, daß die Preßmasse in einer Hilfsform vorgeformt und der eigentliche Preßvorgang durch die Anwendung dieser Hilfsform in sehr geringen Zeitintervallen durchgeführt werden kann. Einen wesentlichen Vorteil stellt das erfindungsgemäße Verfahren bei der Herstellung großer und komplizierter Preßformen dar, deren Füllung bei den bisher bekannten Preßverfahren eine unangemessen lange Stillstandszeit der Heißpresse verursachte und dabei zu teilweiser Aushärtung des Bindemittels vor Erreichung des Preß druckes führte. Patentansprüche: 40
1. Verfahren zur Herstellung von gepreßten, insbesondere einseitig offenen Hohlformkörpern aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen, mit geringem Bindemittelgehalt mittels einer als Fertigpresse dienenden Heißpresse, der die Preßmasse vorgeformt übergeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der Fertigpresse eine entsprechend ausgebildete Hilfsform mit Preßmasse in der Weise gefüllt wird, daß die erforderliche Verteilung der Preßmasse gewährleistet ist, darauf die gefüllte Hilfsform an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben und von dort nach Entleeren der Preß-
masse in die Preßform wieder entfernt wird, worauf, wie üblich, der Preßvorgang durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßmasse beim Entleeren aus der Hilfsform in die Preßform der Fertigpresse einer Materialverdichtung an der Aufstoßstelle am Boden der Preßform unterworfen wird, die eine Verfestigung des Hohlformkörperrandes herbeiführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Hilfsform gefüllte Preßmasse vor der Übergabe an die Fertigpresse einer Vorwärmung und/oder einer Nachtrocknung unterzogen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsform aus einem Bodenraum (7) und einem doppelwandigen Formmantel (3, 4, 5) besteht, die mit verschließbaren und schnell offenbaren Übergabeöffnungen versehen und in Form und Umriß derart ausgebildet ist, daß sie auf die Preßform (1, 2) der Fertigpresse aufsetzbar ist und etwa deren Füllungsvolumen hat.
5. Hilfsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelwandige Formmantel (3, 4, 5) einen Füllspalt (8) hat, der enger als der in der Preßform (1, 2) der Fertigpresse vorhandene Füllspalt ist.
6. Hilfsform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllspalt (8) in seiner Entleerungsrichtung sich konisch erweiternd ausgebildet ist.
7. Hilfsform nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllspalt (8) eine größere Höhe als der der Preßform (1, 2) aufweist.
8. Hilfsform nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) des Bodenraumes (7) in einem der Füllmasse des Formkörperbodens entsprechenden Abstand zwischen dem Formmantel (3, 4, 5) eingesetzt ist.
9. Hilfsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß der Übergabeöffnungen als Schiebedeckel, Fallklappen (12) od. dgl. ausgebildet ist.
10. Hilfsform nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Entleerung der den Boden des Preßlings ergebenden Preßmasse Leitbleche (13) vorgesehen sind.
11. Hilfsform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) des Bodenraumes (7) innerhalb des Formmantels (3, 4, 5) höhen verschiebbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224479B (de) * 1963-05-27 1966-09-08 Guilliet Ets Vorrichtung zum Einfuellen von schuettfaehigen, schwerfliessfaehigen Pressmassen, wie mit Kunstharz versetzten Holzspaenen od. dgl. in Pressformen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224479B (de) * 1963-05-27 1966-09-08 Guilliet Ets Vorrichtung zum Einfuellen von schuettfaehigen, schwerfliessfaehigen Pressmassen, wie mit Kunstharz versetzten Holzspaenen od. dgl. in Pressformen

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