DE1066344B - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von gepreßten, insbesondere
einseitig offenen Hohlformkörpern aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer
fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen, mit geringem Bindemittelgehalt mittels einer als Fertigpresse
dienenden Heißpresse, der die Preßmasse vorgeformt übergeben wird.
Das Verfahren bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von hochwandigen, einseitig offenen Hohlformkörpern,
wie z. B. Kisten, Fässern, Schubladen, Gefäßen, Sarghälften usw., aus Preßmassen, die aus
faserigen oder spanförmigen Füllstoffen, z. B. dünnflächigen Holzspänen, Flachsschäben, Zuckerrohroder
Baumwollabfällen, Asbestfasern, Glas- oder Steinwollefasern od. dgl., mit nur geringem Bindemittelanteil
gepreßt werden. Dieser Bindemittelanteil beträgt beispielsweise etwa 5 bis 15% Festharz, bezogen
auf den Füllstoff, wozu beispielsweise ein Phenol- oder Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat
in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion verwendet werden kann. Dabei haben die faserigen oder
spanförmigen Füllstoffe vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 8 und 12%. Das Verfahren
ähnelt insofern dem sogenannten »Trockenverfahren« in der Spanplattenfabrikation, nach dem ebenfalls eine
praktisch trockene, aus verfilzten Spänen aufgeschüttete, nicht fließfähige Masse zu Platten gepreßt wird.
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus feuchten Massen, wie z. B. Papierfaserbrei oder mit
wäßrigen Kunstharzlösungen getränkten Holzspänen, sind schon länger bekannt. Es ist auch bekannt, aus
praktisch trockenen Massen Formkörper zu pressen, z. B. Schüsseln, wobei jedoch der Kunstharzgehalt
über 20%, meist gegen 30% Festharz beträgt. Eine derartige Preßmasse ähnelt weitgehend den bekannten
Kunstharzpreß massen, bei denen Holzmehl als Füllstoff dient, während im angezogenen Fall vorzugsweise
Holzspäne verwendet werden. Durch den verhältnismäßig hohen Kunstharzgehalt wird diese Preßmasse
unter Druck und Hitze in gewissen Grenzen fließfähig, da die vorkondensierten »Duroplaste«,
z. B. Resole oder Novolake, noch thermoplastische Eigenschaften aufweisen und infolge der hohen Konzentration
zwischen den Spänen als Gleitmittel wirken können.
Es ist ferner bekannt, flache Formkörper, z. B. Klosettsitze, Stuhlsitze, Stuhllehnen od. dgl., aus praktisch
trockenen Spanpreßmassen mit geringem Kunstharzgehalt zu erzeugen. Bei einem vorteilhaften Verfahren
zur Herstellung derartiger flacher Formkörper werden die mit Kunstharz beleimten Späne in Blechformen
gefüllt und mit diesen Blechformen in die Formpresse eingesetzt. Nach dem Preßvorgang wird
Verfahren und Vorriditung
zur Herstellung von gepreßten
Hohlformkörpern aus spanoder faserförmigen, schüttfähigen,
nicht oder schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen,
mit geringem Bindemittelgehalt
zur Herstellung von gepreßten
Hohlformkörpern aus spanoder faserförmigen, schüttfähigen,
nicht oder schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen,
mit geringem Bindemittelgehalt
Anmelder:
Collipress G.m.b.H.,
Krefeld, Thomasstr. 2
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der fertige Preßling mit der Blechform aus der Presse entnommen. Dieses Verfahren entspricht also weitgehend
der Spanplattenfabrikation, bei der ebenfalls der Formling, nämlich das geschüttete Spänevlies, auf
einem Preßblech in die Plattenpresse eingeschoben wird. Zusammen mit dem Preßblech wird auch die
fertige Platte wieder aus der Presse entnommen. Das Einfüllen der Preßmasse sowie das Entformen des
Preßlings geschieht also außerhalb der Presse, so daß die Pressenkapazität besser ausgenutzt werden kann.
Dieses für die Spanplattenfabrikation übliche Verfahren kann jedoch nicht ohne weiteres angewendet werden,
wenn hochwandige, einseitig offene Hohlformteile, insbesondere mit senkrechten Seitenwänden, aus
nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen hergestellt werden sollen.
Für die Herstellung derartiger hochwandiger, einseitig offener Hohlformteile, z. B. Kisten, sind bereits
Verfahren vorgeschlagen worden, nach denen das beleimte Spangut unmittelbar in eine mehrfach wirkende
Presse eingefüllt wird. Hierbei weist die öffnung des Hohlformteiles nach unten. In der geöffneten Presse
befindet sich also in der Mitte der gegebenenfalls beheizte Kern, der der Innenform des zu pressenden
Hohlformteiles entspricht. Um diesen Kern herum ist der Füllraum angeordnet, in den die zu verpressende
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Spanpreßmasse eingefüllt wird. Dieser Füllraum hat ein gegenüber der endgültigen" Wandstärke des Hohlformteiles
mehrfach vergrößertes Volumen.
Auch auf den Kern wird eine entsprechend dicke Schicht Spanpreßmasse aufgeschüttet, die beim Pressen
den Boden des Hohlformteiles ergibt. Beim Preßvorgang schieben sich die seitlichen Preßflächen
zwischen beispielsweise an den Ecken derselben angeordneten Gleitfiächen auf den mittig angeordneten
Kern zu, und von oben senkt sich sodann ein Preßstempel herab, so daß die Behälterform von allen Seiten
um den Kern herumgepreßt wird. Die Bewegung der Seitenpreßflächen kann dabei durch je einen gesonderten
Preßkolben erfolgen, wobei sämtliche auf die Seitenpreßflächen wirkenden Preßkolben medianisch
oder hydraulisch synchron gesteuert werden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Seitenpreßflächen
nur über Kniehebel von dem oberen Preßkolben her zu bewegen. Nachteilig an dieser Vorrichtung
ist jedoch die Tatsache, daß das Einfüllen der nicht oder nur schwer fließfähigen span- oder faserförmigen
Preßmasse in die geöffnete heiße Presse umständlich und zeitraubend ist und daß es auch sehr schwer ist,
die Preßmasse wirklich gleichmäßig einzufüllen. Ein weiteres Problem bei der Herstellung von hochwandigen,
einseitig offenen Hohlformteilen besteht darin, daß gegenüber Platten oder flachen Formteilen immer
nur ein Preßling bei einem Preßvorgang hergestellt werden kann. Während bei der Herstellung von Platten
in einer Preßzeit von 10 Minuten bis zu zwanzig oder mehr Platten auf einmal in einer Mehretagenpresse
hergestellt werden können, würden zur Erzeugung der gleichen Anzahl einseitig offener Hohlformkörper
bei gleicher Preßzeit so viele Pressen benötigt, wie die Etagenpresse Heizplatten hat.
Die Nachteile, die sich aus einem derartigen Vorgehen ergeben würden, sind offensichtlich.
Es muß deshalb angestrebt werden, für einseitig offene Hohlformkörper aus billigen Holzspanmassen
und ähnlichen Preßmassen eine äußerst kurze Preßzeit zu erreichen. Einen maßgeblichen Zeitfaktor übt
dabei das Füllen der Preßform mit der Preßmasse aus. Ein weiteres Problem bei der Herstellung derartiger
Formteile aus Preßmassen mit geringem Bindemittelgehalt der beschriebenen Art besteht darin,
den Formteilen eine genügende Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit zu geben. Aus
diesem Grunde ist eine Veredelung der mit Feuchtigkeit in Berührung kommenden Oberflächen der Hohlformkörper
erwünscht. Hierzu sind zwar in der Plattenfabrikation bereits Verfahren bekannt, jedoch
lassen sich diese nicht ohne weiteres auf die Herstellung von einseitig offenen Hohlformkörpern übertragen.
Die gewünschte Oberflächenveredelung macht den Einsatz eines wertvollen Bindemittels, z. B. Kunstharz,
nötig, das aber nur in möglichst dünner Schicht angebracht werden soll.
Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung von gepreßten, insbesondere einseitig offenen
Hohl formkörper η aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen
mit geringem Bindemittelgehalt zu schaffen, welches die aufgezeigten Mängel vermeidet und eine
möglichst günstige Ausnutzung der Pressenkapazität gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außerhalb der Fertigpresse eine entsprechend
ausgebildete Hilfsform mit Preßmasse in der Weise gefüllt wird, daß die erforderliche Verteilung der
Preßmasse gewährleistet ist, darauf die gefüllte Hilfs-
form an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben und von dort nach Entleeren der Preßmasse
in die Preßform wieder entfernt wird, worauf, wie üblich, der Preßvorgang durchgeführt wird.
Wesentlich bei dieser Art der Übergabe der Preßmasse in die Preßform der Fertigpresse ist der dabei
erreichbare freie Fall, so daß die Preßmasse beim Entleeren aus der Hilfsform in die Preßform der
Fertigpresse einer Materialverdichtung an der Aufstoßstelle am Boden der Preßform unterworfen wird,
die eine Verfestigung des Hohlformkörperrandes herbeiführt.
Es kann in manchen Fällen angebracht sein, daß die in die Hilfsform gefüllte Preßmasse vor der Übergabe
an die Fertigpresse einer Vorwärmung und/oder einer Nachtrocknung unterzogen wird.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht darin, daß die Hilfsform aus
einem Bodenraum und einem doppelwandigen Formmantel besteht, die mit verschließbaren und schnell
offenbaren Übergabeöffnungen versehen und in Form und Umriß derart ausgebildet ist, daß sie auf die
Preßform der Fertigpresse aufsetzbar ist und etwa deren Füllungsvolumen hat. Dazu hat der doppelwandige
Formmantel einen Füllspalt, der enger als der in der Preßform der Fertigpresse vorhandene
Füllspalt ist. Ferner ist der Füllspalt in seiner Entleerungsrichtung sich konisch erweiternd ausgebildet.
Außerdem weist der Füllspalt eine größere Höhe als der der Preßform auf. Weiterhin ist der Zwischenboden
des Bodenraumes in einem der Füllmasse des Hohlformkörperbodens entsprechenden Abstand zwischen
dem Formmantel eingesetzt.
Wesentlich für die einwandfreie Übergabe der Preßmasse aus der Hilfsform in die Preßform der
Fertigpresse ist, daß die Füllöffnungen der Hilfsform verschließbar und schnell offenbar sind. Das kann in
der Weise erfolgen, daß der Verschluß der Übergabeöffnungen als Schiebedeckel, Fallklappen od. dgl. ausgebildet
ist. Fernerhin ist es angebracht, daß für die Entleerung der den Boden des Preßlings ergebenden
Preßmasse Leitbleche vorgesehen sind.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß der Zwischenboden des Bodenraumes innerhalb des Formmantels
höhenverschiebbar ist.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Kapazität der Fertigpresse
bedeutend besser auszunutzen, als es bisher der Fall war. Das erklärt sich aus der Tatsache, daß die für
die einzelnen Teile des herzustellenden Preßlings benötigte Preßmasse genau in ihrer Menge vordosiert
ist und demzufolge für die Übergabe dieser vordosierten Menge an Preßmasse in die Preßform der Fertigpresse
nur eine ganz geringe Stillstandszeit der Presse erforderlich ist. Außerdem ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Vorteil, daß eine sehr leichte Hilfsform zum Einfüllen der Preßmasse verwendet
werden kann, da kein einziges Teil dieser Hilfsform in das Preßwerkzeug der Fertigpresse eingelegt
wird und dadurch keinerlei Beanspruchungen, die beim eigentlichen Preßvorgang auf sie einwirken
können, ausgesetzt ist. Die Hilfsform wird zur Verformung der nicht fließfähigen Preßmasse benutzt,
wobei die benötigte Menge an Preßmasse dosiert wird. Die außerhalb der Fertigpresse gefüllte Hilfsform
wird an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben, in die die in der Hilfsform vorgeformte
Preßmasse entleert wird. Dazu besteht die Hilfsform zweckmäßigerweise aus einem Bodenraum und einem
doppelwandigen Formmantel, dessen Fassungsver-
mögen dem Füllungsvolumen der Preßform der Fertigpresse entspricht. Der Füllspalt des doppelwandigen
Formmantels ist vorteilhafterweise etwas enger als der senkrechte Füllspalt zwischen dem
Formkern und den geöffneten Preßbacken der Fertigpresse. In die Hilfsform ist dazu ein Zwischenboden
in einem der Füllmasse des Formkörperbodens entsprechenden Abstand eingesetzt, d. h. in der Tiefe, die
der Füllhöhe der Preßmasse über dem Formkern der Fertigpresse entspricht. Die Hilfsform wird nach der
Füllung mit Preßmasse durch einen Schiebedeckel verschlossen und beim Übergeben an die geöffnete
Preßform der Fertigpresse um 180° gewendet. Alsdann wird die Hilfsform auf die geöffnete Preßform
aufgesetzt und der zum Verschluß der Hilfsform dienende Schiebedeckel rasch herausgezogen. Das vorgeformte
Preßgut fällt dann in die geöffnete Preßform, wobei sich die Füllmasse für den späteren
Hohlformkörperboden aus dem mit dem Zwischenboden versehenen Teil der Hilfsform auf den Kern
der Preßform ablagert, während die Füllmasse für die Seitenwände aus dem Füllspalt des doppelwandigen
Formmantels der Hilfsform in den Füllspalt zwischen Kern und Preßbacken der Fertigpresse fällt.
Dabei ergibt sich der Vorteil, daß die Preßmasse bei diesem Vorgang des Entleerens aus der Hilfsform in
die Preßform einer Materialverdichtung unterworfen wird, und zwar an der Aufstoßstelle am Boden der
Preßform, so daß eine Verfestigung des Formkörperrandes herbeigeführt wird. Die Ausbildung der Hilfsform
erfolgt zweckmäßigerweise so, daß der Füllspalt des doppelwandigen Formmantels in Richtung zum
Schiebedeckel zu etwas konisch erweitert ausgeführt ist. Außerdem muß der Rauminhalt dieses Füllspalts
dem Rauminhalt des Füllspalts in der Preßform entsprechen, d. h., die Hilfsform muß entsprechend der
verengten Ausführung des Füllspalts und der zusätzlichen Konizität höher ausgebildet werden. Um das
Herabgleiten der Füllmasse aus der Hilfsform in den Füllspalt der Preßform zu erleichtern, ist es außerdem
zweckmäßig, die Hilfsform mit Leitblechen zu versehen. An Stelle des zum Verschluß der Hilfsform
dienenden Schiebedeckels können auch Klappdeckel verwendet werden, die z. B. mittels leichtgängiger
Scharniere an der Hilfsform befestigt sind und im verschlossenen Zustand durch Riegel festgehalten
werden. Mit Hilfe solcher Verschlußklappen kann das Umfüllen der vorgeformten Preßmasse aus der Hilfsform
in die Preßform auch in der Weise durchgeführt werden, daß erst der die Behälterwände ergebende
Teil der Preßmasse aus dem Füllspalt des doppelwandigen Formmantels umgefüllt wird und erst dann
die Klappen, Schieber oder sonstigen Verschlußmittel für den Füllraum, der die Preßmasse für den Behälterboden
enthält, geöffnet wird.
Der Preßvorgang läßt sich noch weiter beschleunigen, wenn die in die Hilfsform eingefüllte Preßmasse
vor der Übergabe an die Fertigpresse einer Vorwärmung oder Nachtrocknung unterzogen wird. Die Vorwärmung
kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß die mit Preßmasse gefüllte Hilfsform einen
Trockenkanai, einen Kanal mit Infrarotstrahlern oder ein hochfrequentes Kondensatorwechselfeld durchwandert.
Diese Beispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren an die verschiedensten Bedürfnisse angepaßt
werden kann, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Die Erfindung wird an Hand der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung noch weiter
erläutert und dabei weitere Vorteile aufgezeigt. In der Zeichnung ist in
Fig. 1 ein schematischer Teilschnitt der Preßform der Fertigpresse mit einer darauf aufgesetzten Hilfsform
und in
Fig. 2 eine Hilfsform in einer anderen Ausführungsform dargestellt.
Nach Fig. 1 besteht die Preßform aus dem Kern 1 und den seitlichen Preßbacken 2, die in bekannter
Weise mittels Druckkolben in Richtung zum Kern bewegbar sind. Die Hilfsform ist in der Umfüllstellung
auf der Preßform aufliegend dargestellt. Die Hilfsform besteht aus dem doppelwandigen Formmantel,
der aus den Außenwänden 3, den Bodenteilen 4 und den Innenwänden 5 zusammengesetzt ist. Innerhalb
des von den Innenwänden 5 gebildeten Raumes ist der Zwischenboden 6 eingesetzt, der den Füllraum 7
für die den Hohlformkörperboden ergebende Preßmasse abteilt. Andererseits bildet der durch die Außenwände
3, Boden 4 und Innenwände 5 gebildete Raum 8 den Füllspalt für die Preßmasse, die im fertigen Preßling
die Seitenwände des Hohlformkörpers ergibt. Der Füllspalt 8 erweitert sich nach der offenen Seite zu,
so daß die Außenwände 3 und die Innenwände 5 der Hilfsform infolge dieser Konizität etwas höher ausgebildet
sein müssen als die Höhe des Füllraumes für die Seitenwände des Hohlformkörpers in der Preßform,
damit in der Hilfsform der der Preßform entsprechende Rauminhalt vorhanden ist. Außerdem sind
die Außenwände 3 der Hilfsform so angeordnet, daß diese eine Kleinigkeit in die geöffneten Preßbacken 2
der Fertigpresse hineinreichen können. Auch diese Verengung des Füllspalts 8 ist bei der Bemessung der
Höhe der Wandteile zu berücksichtigen.
Wenn die Hilfsform außerhalb der Fertigpresse mit Preßmasse gefüllt wird, steht sie um 180° gewendet
auf dem Boden 4 des Füllspalts 8. Die Preßmasse wird dann in den Füllspalt 8 und in den Füllraum
7 eingefüllt, worauf die Hilfsform beispielsweise mit einem (nicht dargestellten) Schiebedeckel
verschlossen wird. Sobald die Fertigpresse zur Vornahme eines neuen Preßvorganges geöffnet ist, wird
die Hilfsform um 180° gewendet, so daß die Preßmasse auf dem Schiebedeckel aufliegt. Die Hilfsform
wird in dieser Stellung auf die geöffnete Preßform aufgelegt, wobei sie beispielsweise auf Nasen 9 aufsitzt,
die an den Außenwänden 3 der Hilfsform angebracht sind. Auf diese Weise läßt sich die Hilfsform
um einen geringen Betrag in die geöffnete Preßform einführen. Sodann wird der (nicht dargestellte)
Schiebedeckel rasch herausgezogen, so daß die Preßmasse aus der Hilfsform in die Preßform fallen kann.
Die in Fig. 2 dargestellte Hilfsform in einer anderen Ausführung ist im wesentlichen in gleicher Weise
ausgebildet wie die in Fig. 1 dargestellte Hilfsform. Lediglich der den Füllraum 7 abgrenzende Boden 6
ist in diesem Falle nicht fest in den von den Innenwänden 5 gebildeten Raum eingesetzt, sondern in der
Höhe verschiebbar angeordnet. Mit einer derartig ausgebildeten Hilfsform kann beispielsweise zunächst
der Füllspalt 8 wie beim ersten Ausführungsbeispiel beschrieben gefüllt und durch Schieber oder Klappen
verschlossen werden. Anschließend wird die Hilfsform um 180° gewendet, d. h. in die Ubergabestellung
gebracht. Erst in dieser Stellung wird der Füllraum 7 für den Hohlformkörperboden mit Preßmasse gefüllt.
Dazu ist der den Füllraum bildende Kasten 1Θ in seiner Höhenlage so weit veränderlich, daß seine
Oberkante in die von den Bodenteilen 4 gebildete Ebene gebracht werden kann.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von gepreßten, insbesondere einseitig offenen Hohlformkörpern
aus span- oder faserförmigen, schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen,
z. B. Holzspänen, mit geringem Bindemittelgehalt mittels einer als Fertigpresse dienenden Heißpresse,
der die Preßmasse vorgeformt übergeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der
Fertigpresse eine entsprechend ausgebildete Hilfsform mit Preßmasse in der Weise gefüllt wird,
daß die erforderliche Verteilung der Preßmasse gewährleistet ist, darauf die gefüllte Hilfsform
an die geöffnete Preßform der Fertigpresse übergeben und von dort nach Entleeren der Preß-
masse in die Preßform wieder entfernt wird, worauf, wie üblich, der Preßvorgang durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßmasse beim Entleeren
aus der Hilfsform in die Preßform der Fertigpresse einer Materialverdichtung an der Aufstoßstelle
am Boden der Preßform unterworfen wird, die eine Verfestigung des Hohlformkörperrandes
herbeiführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Hilfsform
gefüllte Preßmasse vor der Übergabe an die Fertigpresse einer Vorwärmung und/oder einer Nachtrocknung
unterzogen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsform aus einem Bodenraum (7) und einem doppelwandigen Formmantel
(3, 4, 5) besteht, die mit verschließbaren und schnell offenbaren Übergabeöffnungen versehen
und in Form und Umriß derart ausgebildet ist, daß sie auf die Preßform (1, 2) der Fertigpresse
aufsetzbar ist und etwa deren Füllungsvolumen hat.
5. Hilfsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelwandige Formmantel
(3, 4, 5) einen Füllspalt (8) hat, der enger als der in der Preßform (1, 2) der Fertigpresse vorhandene
Füllspalt ist.
6. Hilfsform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllspalt (8) in seiner Entleerungsrichtung
sich konisch erweiternd ausgebildet ist.
7. Hilfsform nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllspalt (8) eine größere
Höhe als der der Preßform (1, 2) aufweist.
8. Hilfsform nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) des
Bodenraumes (7) in einem der Füllmasse des Formkörperbodens entsprechenden Abstand zwischen
dem Formmantel (3, 4, 5) eingesetzt ist.
9. Hilfsform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß der Übergabeöffnungen als Schiebedeckel, Fallklappen (12)
od. dgl. ausgebildet ist.
10. Hilfsform nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Entleerung
der den Boden des Preßlings ergebenden Preßmasse Leitbleche (13) vorgesehen sind.
11. Hilfsform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) des
Bodenraumes (7) innerhalb des Formmantels (3, 4, 5) höhen verschiebbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1066344B true DE1066344B (de) | 1959-10-01 |
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DENDAT1066344D Pending DE1066344B (de) |
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DE (1) | DE1066344B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224479B (de) * | 1963-05-27 | 1966-09-08 | Guilliet Ets | Vorrichtung zum Einfuellen von schuettfaehigen, schwerfliessfaehigen Pressmassen, wie mit Kunstharz versetzten Holzspaenen od. dgl. in Pressformen |
-
0
- DE DENDAT1066344D patent/DE1066344B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224479B (de) * | 1963-05-27 | 1966-09-08 | Guilliet Ets | Vorrichtung zum Einfuellen von schuettfaehigen, schwerfliessfaehigen Pressmassen, wie mit Kunstharz versetzten Holzspaenen od. dgl. in Pressformen |
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