DE1065397B - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Fluorwasserstoff und Fluorkohlenstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Fluorwasserstoff und FluorkohlenstoffenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
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-
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Description
Bei der Fluorierung organischer Substanzen entsteht häufig Fluorwasserstoff als Nebenprodukt. Mitunter
wird auch von vornherein in Flußsäure gearbeitet bzw. Fluorwasserstoff als Fluorierungsmittel
verwendet. Die Isolierung der fluorierten Produkte erfolgt zumeist durch Abdestillieren derselben aus
dem Reaktionsgefäß, wobei stets Fluorwasserstoff mit übergeht. Soweit die fluorierten Produkte in flüssigem
Fluorwasserstoff unlöslich sind, erfolgt die Trennung der Fluorkohlenstoffe von destilliertem Fluorwasserstoff
durch Kondensation der Dämpfe, wobei sich zwei flüssige Schichten bilden, die auf Grund ihres
spezifischen Gewichtes getrennt werden können. Die Trennung bietet insofern Schwierigkeiten, als die
hierfür verwendeten Gefäße nicht aus Glas sein dürfen, da dieses von Fluorwasserstoff stark angegriffen
wird. Auch optisch klare Kunststoffe wie
Polymethylmethacrylat oder Acetylcellulose werden von Fluorwasserstoff stark angegriffen. Als Gefäßmaterial
kommen also nur Metalle oder besondere Kunststoffe, z.B. Polytetrafluoräthylen oder PoIytrifluorchloräthylen,
in Frage. Ein weiteres Problem ist, daß die Phasentrennung unter Kühlung vorgenommen
' werden muß, besonders, wenn die Fluorkohlenstoffe sehr niedrig sieden. In der Praxis ist
man bestrebt, Fluorierungsreaktionen kontinuierlich durchzuführen, wobei auch eine kontinuierliche Isolierung
der Produkte erwünscht ist. Falls die Isolierung durch Destillation der Fluorierungsprodukte erfolgen
soll, ist demnach auch eine kontinuierliche Trennung des Destillates der Flußsäure und. Fluorkohlenstoffe
anzustreben, soweit man nicht' auf die Rückgewinnung der Flußsäure verzichtet und diese
mittels chemischer Methoden (NaF, NaOH usw.) abtrennt'.. '
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren und'eine
Vorrichtung, mit denen es möglich ist, ein kontinuierlich anfallendes Destillat, das ein Gemisch von Fluorwasserstoff
und Fluorkohlenstoffen darstellt, in einfacher Weise kontinuierlich und quantitativ in seine
Bestandteile zu trennen. Das Verfahren besteht darin,. daß zunächst die aus dem Reaktionsgefäß austreten-'
den Dämpfe in einem Ausfriergefäß kondensiert werden. Das flüssige Kondensat wird dann unter Kühlung
in ein senkrecht stehendes Trenngefäß geführt, aus dem der flüssige Fluorwasserstoff durch einen Überlauf
abgeführt wird, während die schweren Fluorkohlenstoffe am Boden des Trenngefäßes in ein U-Rohr
geführt werden, dessen offener Schenkel niedriger ist als der Fluorwasserstoffüberlauf und als Überlauf für
die Fluorkohlenstoffe dient. Die getrennten Produkte können entweder laufend abgeführt werden, oder man
sammelt sie in gekühlten Vorratsgefäßen. In der hier vorgeschlagenen Apparatur wird der Fluorwasserstoff
Verfahren und Vorrichtung
zur kontinuierlichen Trennung
gasförmiger Gemische
von Fluorwasserstoff
und Fluorkohlenstoffen
Anmelder:
Saline Ludwigshalle A. G.,
Bad Wimpfen
Bad Wimpfen
Dr. Manfred Sander und Walter Bio chi, Frankfurt/M.,.
sind als Erfinder genannt worden I.·
laufend in das Reaktionsgefäß zurückgeführt, während
die Fluorkohlenstoffe in ein Vofratsgefäß ge^
leitet werden, das mit einer pneumatischen Stand;
messung und einem Abfüllsiphoh versehen ist. Die
skizzierte Apparatur besteht im"wesentlichen aus drei Teilen, dem Ausfriergefäß A, dem Trenhg^fäß B und
dem Vorratsgefäß C, die m einem gemeinsamen Tsoliermantel vereinigt sind. A wird mit Kohlensäure-Aceton
oder einem anderen geeigneten Kühlmittel auf etwa — 8O0C gekühlt, während Fund C mit Kühlsole
von etwa — 200C gekühlt werden. Das gasförmige
Gemisch von Flußsäure und Fluorkohlenstoffen tritt1 bei 1 durch eine Rohrschlange in das Ausfriergefaß['A
und wird dort verflüssigt. Nicht verflüssigte Restgase; wie N2, O2, H2, CF4, CO2,F2Ö,' F2, HCl, trete:nbei3
aus. Das flüssige Kondensat rinnt durch das Rohr 4 ab und tritt bei 5 in das Trenngefäß B, wo es sich in
zwei Schichten scheidet. Der Gasraum von B ist mit dem in :A durch das Entlüftungsrohr 11 verbunden.
Der flüssige Fluorwasserstoff, der die obere Schicht darstellt, rinnt bei Erreichen des Überlaufes 6 durch
diesen in das nicht eingezeichnete Reaktionsgefäß zurück. Die schweren Fluorkohlenstoffe setzen sich
am trichterförmig zulaufenden Boden von B ab und steigen durch das kommunizierende Steigrohr 7, aus
dem sie bei Erreichen des offenen Endes in das Vorratsgefäß C fließen. Zum Druckausgleich von C dient
das Entlüftungsrohr 9, das mit dem Entlüftungsrohr 12 des Ausfriergefäßes verbunden werden kann oder
in die Gasableitung 3 mündet. Zur pneumatischen Messung des Flüssigkeitsstandes in C dient das Rohr
909 628/405
lOj durch das ein schwächerXujljtstrgm perlt,· dessen
Druck an einem Manometer das Niveau in C angibt. Ist das Gefäß C voll, so drückt oder saugt man den
Inhalt über das Siphonrohr 8 und den Hahn 13 ab. -Alle Teile der Apparatur bestehen aus Metall, im einfäch'sten
Fall·' aus gewöhnlichem Eisen. Außer dem Hahn 13·. sind keine beweglichen Teile wie Ventile
Oder Schieber eingebaut; auch sind keine Dichtungen erforderlich. Dies, ist ein großer Vorteil, da solche
Teile, die in Berührung mit Flußsäure sind, im Dauerbetrieb sich festfressen und dadurch Betriebsstörungen
verursachen. Der Hahn 13 steht nicht mit H F in Befühnjng■
μμά ist darüber hinaus nicht unbedingt erforderlich.
Sind die Fluorkohlenstoffe bei Raumtemperatur nicht flüchtig, so braucht das Gefäß C nicht gekühlt
zu werden bzw. kann man auf C ganz verzichten.
Auch das -Ausfriergefäß kann anders gestaltet sein als hier vorgeschlagen, beispielsweise durch einen
Röhren- oder Schlangenkühler ersetzt werden. Wesentlieh
im Sinne der Erfindung ist das Trenngefäß B mit seinen verschieden hohen Überläufen 6 und 7 und dem
tieferliegenden Zufluß 5. Die Höhe des Trenngefäßes und der Überläufe richtet sich nach dem Verhältnis
von Fluorwasserstoff zu Fluorkohlenstoff. Der Durchmesser des Trenngefäßes B soll so klein wie möglich
gehalten werden, um Raum zu sparen. Die Temperatur der einzelnen Kühlgefäße kann variiert werden,
je nach dem Siedepunkt der zu isolierenden Fluorkohlenstoffe. Sie muß aber im Gefäß A und B mindestens
wesentlich tiefer als der Siedepunkt von Fluorwasserstoff sein, damit dessen restlose Rückgewinnung
gewährleistet wird.
Die Anordnung der drei Gefäße A, B und C kann
getrennt oder vereint vorgenommen werden. Dies wird sich nach der beabsichtigten Kühltemperatur
und dem Kühlmittel richten.
Der Vorteil des beanspruchten kontinuierlichen Trennungsverfahrens liegt darin, daß sich mit einem
kleinen Trenngefäß große Mengen von Fluorwasserstoff-Fluorkohlenstoff-Gemischen
sauber und quantitativ trennen lassen, diese Trennung selbsttätig und betriebssicher verläuft und —- abgesehen von der Abführung
der Kondensationswärme aus der Verflüssigung des Gasgemisches — nur geringe Energien zur
Kühlung des Trenngefäßes verbraucht werden.
Das einer Fluorierungsapparatur einströmende Gasgemisch, das neben nichtkondensierbaren Gasen
0,93 g/l Flußsäure und 0,47 g/l Fluorkohlenstoffe (Siedebereich —10 bis +1O0C, Dichte 1,60 bis
1,65) enthielt, wurde bei einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 900 l/h durch die in der Abbildung
dargestellte Trennanlage, deren Ausfriergefäß auf j:.™ 79 G gekühlt war, geleitet. Aus dem Trenngefäß
wurden pro Stunde 0,34 kg verflüssigte Fluorkohlenstoffe und 0,75 kg flüssige Flußsäure erhalten. Letztere
wurde in ein gekühltes Vorratsgefäß abgeleitet. Am Boden desselben hatte sich nach einer Versuchsdauer von 6 Tagen keine sichtbare Menge von Fluorkohlenstoffen
gesammelt. Die aus der Trennanlage in das Vorratsgefäß abgeschiedenen Fluorkohlenstoffe
enthielten keine Flußsäure, wie durch Absorption
ίο mittels Natriumfluorid im Dampfraum gravimetrisch
gefunden wurde. Die aus der Trennanlage entweichenden Abgase enthielten 0,1 g/l Fluorkohlenstoffe und
0,02 g/l Flußsäure. Dies entspricht dem Partialdruck dieser Stoffe bei —-790C. Kühlt man die Ausfrierfalle
auf tiefere Temperaturen, so kann man die Abgasverluste entsprechend senken.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Fluorwasserstoff und
Fluorkohlenstoffen auf Grund ihrer verschiedenen Dichten in flüssigem Zustand, dadurch gekennzeichnet,
daß man in kontinuierlicher Weise das Gasgemisch zunächst einer Kühlvorrichtung zuführt,
wobei nicht verflüssigte Restgase entweichen, Fluorwasserstoff und die Fluorkohlenstoffe
verflüssigt werden, in ein gekühltes Trenngefäß abfließen, sich entsprechend den spezifischen
Gewichten absetzen, am Boden des Trenngefäßes die Fluorkohlenstoffe mittels eines Überlaufes abgeleitet
werden und gegebenenfalls in ein Vorratsgefäß fließen, der Fluorwasserstoff durch ein
Überlaufrohr im Kopf des Trenngefäßes abläuft und dem Fluorierungsprozeß zugeführt werden
kann.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem an sich
bekannten Ausfriergefäß (A) mit einer Ableitung
(3) für nichtkondensierte Gase im Kopf des Gefäßes und einer Ableitung (4) für die kondensierten
Fluorkohlenstoffe und den kondensierten Fluorwasserstoff im Boden des Gefäßes, führend
in ein U-förmiges Trenngefäß (B), dessen einer Schenkel bezüglich seines Querschnitts weit gehalten
ist und in seinem unteren Teil trichterförmig in den anderen engen Schenkel ausläuft,
wobei die Öffnung (7) dieses Schenkels, der gegebenenfalls in ein Vorratsgefäß (C) ragt, tiefer
liegt als die Auslauföffnung (6) des Trenngefäßes, aber höher als die Zulauföffnung (5) des Ausfriergiefäßes,
und Mittel vorgesehen sind, die die pneumatische Messung des Flüssigkeitsstand'es im Vorratsgefäß
und den selbsttätigen Ablauf der Flüssigkeit aus dem Vorratsgefäß gestatten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1065397B true DE1065397B (de) | 1959-09-17 |
Family
ID=591745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT1065397D Pending DE1065397B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Fluorwasserstoff und Fluorkohlenstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1065397B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4181508A (en) * | 1976-11-30 | 1980-01-01 | Gesellschaft Fur Kernforschung M.B.H. | Method and apparatus for separating desublimatable components from gas mixtures |
-
0
- DE DENDAT1065397D patent/DE1065397B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4181508A (en) * | 1976-11-30 | 1980-01-01 | Gesellschaft Fur Kernforschung M.B.H. | Method and apparatus for separating desublimatable components from gas mixtures |
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