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Förderanlage mit Blockstellen Die Erfindung betrifft eine Förderanlage,
bei der auf einer angetriebenen endlosen Kette Lastenträger mittels Rollen verschiebbar
gelagert sind. Infolge der Rollen können die Lastenträger, die normalerweise von
der kontinuierlich angetriebenen Kette weiterbefördert werden, nach Wunsch angehalten
werden, ohne daß es hierzu eines Stillsetzens der Kette bedarf.
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Wird demgemäß ein Lastenträger angehalten, so besteht die Gefahr
eines Zusammenstoß es mit einem nicht angehaltenen, von der Kette weiterbewegten
folgenden Lastenträger.
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Um solche Zusammenstoßgefabr zu vermeiden, soll ein Blockstellenbetrieb
Anwendung finden, wodurch Lasten träger vorübergehend angehalten werden.
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Ein Blockstellenbetrieb zu diesem Zweck ist bei Kleinförderanlagen
an sich bekannt, jedoch für eine Förderanlage der vorgenannten nicht geeignet.
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Die Förderanlage ist erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß an der
Kette von einer örtlichen Steuerstelle ein- und ausrückbare Mittel zum Ankoppeln
der Lastenträger vorgesehen sind, daß ferner an einer Hauptanhaltestelle ein sich
in den Weg der Lastenträger erstreckendes Steuerorgan vorgesehen ist, durch das
ein an der Hauptanhaltestelle befindlicher Lastenträger an der vorangehenden Blockstelle
eine Vorrichtung antreibt, welche das Ausrücken der Ankopplungsmittel steuert, daß
ferner an der genannten Blockstelle ein sich nachgiebig in den Weg der Lastenträger
erstreckendes und das Weiterlaufen des von der Kette abgekoppelten Lastenträgers
hemmendes Sperrglied vorgesehen ist und daß der an der Blockstelle angehaltene Lastenträger
wieder an die Förderkette angekoppelt wird, wenn der an der Hauptanhaltestelle befindliche
Lastenträger weiterfährt.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung erläutert,
die eine Seitenansicht eines Teilstückes einer erfindungsgemäßen Förderanlage mit
mechanisch betätigtem Schaltmechanismus zeigt.
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Die Förderanlage besteht aus einer endlosen, angetriebenen Kette
10, die eine Anzahl von Lastenträgern 11 bewegt. Die Lastenträger 11 besitzen Räder
12, mit denen sie auf der Kette 10 als Lauffläche laufen; während sie normalerweise
durch die Kette 10 mitgeführt werden, können sie infolge der Räder 12 nach Wunsch
in bezug auf die Kette 10 angehalten oder bewegt werden, ohne daß der Antrieb der
Kette 10 unterbrochen oder geändert werden muß. Anstatt Räder 12 auf den Lastenträgern
11 vorzusehen, kann auch die Kette 10 selbst Rollen aufweisen, die über die Oberfläche
derselben hinausragen und zur Lagerung der Lastenträger 11 dienen, wobei die letzteren
mit festen Schuhen oder anderen Tragflächen zur Auflage auf den von der Kette mitgeführten
Rollen versehen sind.
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Die Erfindung bezweckt, eine vorbestimmte Zahl von Lastenträgern
zeitweise an einem bestimmten Ort festzuhalten und dann wieder freizugeben. Zu diesem
Zweck wird eine Sperrvorrichtung an diesem Ort angeordnet. Im nachfolgenden wird
der Ort, an welchem die genannte Sperrvorrichtung eingebaut ist, als Hauptanhaltestelle
bezeichnet. An mehreren Punkten vor der Hauptanhaltestelle, in Fahrtrichtung zu
derselben, werden Blockstellen eingerichtet, an denen weitere Sperrvorrichtungen
eingebaut sind, so daß, wenn ein Lastenträger an der Hauptanhaltestelle angehalten
wird, der nächstfolgende an der ersten vorhergehenden Blockstelle angehalten wird,
während der nächstfolgende (d. h. dritte) Lastenträger an einer zweiten vorhergehenden
Blockstelle usw. angehalten wird. Bei Freigabe des Lastenträgers an der Hauptanhaltestelle
werden die Sperrvorrichtungen an den Blockstellen gelöst, um die Weiterbewegung
der Lastenträger hintereinander um eine Stelle zu ermöglichen, d. h. damit der Lastenträger
an der ersten vorhergehenden Blockstelle zur Hauptanhaltestelle bewegt werden kann,
während der Lastenträger an der zweiten vorhergehenden Blockstelle zur ersten usw.
weiterbewegt werden kann. Es kann eine beliebige Zahl von Blockstellen vorgesehen
sein, und die Anlage kann derart sein, daß aufeinanderfolgende Blockstellen von
der Hauptanhaltestelle an rückwärts in um ein weniges zunehmenden Abständen voneinander
angeordnet sind.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel stellt
einen mechanisch betätigten Schaltmechanismus dar. Es ist eine federnde Sperrvorrichtun
34 an der Hauptanhaltestelle A so angeordnet, daß sie einen einlaufenden Lastenträger
anhält. An der Hauptanhaltestelle 24 befindet sich weiter ein schwenkbarer Arm 35,
der an seinem unteren Ende eine Rolle 36 trägt, die normalerweise so angeordnet
ist, daß sie in die Fahrbahn der Lastenträger 11 hineinragt, so daß der Arm 35 durch
letztere verstellt wird. Dem Arm 35 ist ein Ausgleichsgewicht 37 zugeordnet, daß
normalerweise den Hebel 35 in seine Arbeitslage drückt. In fester Winkellage zum
Arm 35 ist ein Hebel 38 angeordnet, der mittels einer Verbindungsstange 39 mit einem
schwenkbaren Kniehebel 40 an der ersten Blockstelle B gekuppelt ist. Der Hebel 40
besitzt ein Ausgleichsgewicht 41, das ihn im Uhrzeigersinn zu drehen strebt. Mit
dem Hebel 40 ist eine nach unten ragende Stange 42 gekuppelt. An der Blockstelle
B befindet sich ferner eine federnde Sperrvorrichtung 44, die normalerweise mit
ihrem unteren Ende in die Bahn der die Förderanlage entlanglaufenden Lastenträger
11 hineinragt. An der Blockstelle B befindet sich auch ein eine Rolle 46 tragender
schwenkbarer Arm 45, der dem Arm 35 entspricht und in derselben Weise arbeitet,
d. h. die Sperrvorrichtung an der nächstvorhergehenden Blockstelle verstellt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel soll die Förderkette 10
gefederte Mitnehmerbolzen tragen, von denen einer bei 47 gezeichnet ist und die
in eine Vertiefung 48 in jedem Lastenträger 11 greifen, wodurch dieser vorwärts
bewegt wird. An Stelle der Anordnung von Mitnehmerbolzen 47 auf der Kette zwecks
Eingriffs in Vertiefungen an den Lastenträgern können Mitnehmer Anwendung finden,
die sich lediglich an die Rückseite der Lastenträger 11 legen und dadurch diese
vorwärts treiben. In solchen Fällen ist es erforderlich, Mitnehmer od. dgl. auf
der Kette anzuordnen, um unerwünschte Vorwärtsbewegung der Lastenträger 11 relativ
zur Kette 10 zu verhindern. Bei solchen Anordnungen müssen die Mitnehmerbolzen aus
den Lastenträgern 11 ausgerückt und unterhalb der Kette 10 zurückgezogen werden
können, wenn die Lastenträger 11 von den Sperrvorrichtungen angehalten werden. Hierzu
werden schwenkbare Rampen, wie bei 49 angegeben, unterhalb der Förderkette 10, und
zwar je eine im Bereich jeder Sperrvorrichtung, angeordnet. Die Rampe 49 an der
Hauptanhaltestelle A wird normalerweise in ihrer Ruhelage gehalten, kann jedoch
mittels eines bei 51 schwenkbar gelagerten und gefederten Armes 50, der an einem
Ende eine frei drehbare Rolle 52 zum Abstützen gegen die Unterseite der Rampe 49
trägt, in ihre Arbeitslage geschwenkt werden. Der Arm 50 ist mit seinem anderen
Ende mit einer nicht gezeichneten Antriebsvorrichtung gekuppelt, die mittels eines
Solenoids, Druckkolbens od. ä. verstellt wird. Die Rampe 49 an der vorhergehenden
Blockstelle wird normalerweise in Arbeitslage gehalten und mittels eines schwenkbar
gelagerten Armes 53 gesteuert, der eine sich gegen die Unterseite der Rampe abstützende
frei drehbare Rolle 54 trägt. Der Arm 53 ist mittels einer Feder 55 an die vertikale
Stange 42 gekuppelt.
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Der Mechanismus arbeitet wie folgt: Der erste in die Hauptanhaltestelle
A der Förderanlage einlaufende Lastenträger passiert alle vorhergehenden Blockstellen
B ungehindert, wird jedoch durch die Anhaltevorrichtung 34 angehalten, da die Rampe
49 an der Hauptanhaltestelle A sich in ihrer untersten,
d. h. in ihrer Ruhelage befindet.
Während des Durchlaufes des Lastenträgers 11 zur Hauptanhaltestelle A sind alle
Rampen 49 an den vorhergehenden Blockstellen B in ihren obersten, d. h. in ihren
Arbeitsstellungen. Dadurch daß die Rampe 49 an der Hauptanhaltestelle A nach unten
geschwenkt ist, kann der Mitnehmerbolzen 47 aus dem Lastenträger heraustreten, so
daß die Sperrvorrichtung 34 in Tätigkeit tritt und den Lastenträger 11 anhält. Wäre
die Rampe 49 an der Hauptanhaltestelle nicht in ihrer Ruhelage, so würde der Mitnehmerbolzen
47 weiter an dem Lastenträger 11 angreifen und denselben vorwärts treiben, wodurch
er an der Sperrvorrichtung 34 vorbeibewegt würde. Wenn der Lastenträger 11 zur Sperrvorrich
tung 34 gelangt, berührt er die Rolle 36 des Armes 35 und erteilt diesem eine Schwenkbewegung,
die ausreicht, um eine Bewegung der Stange 39 in Richtung der Blockstelle B zu bewirken,
ebenso eine Drehung des Hebels 40 entgegen dem Uhrzeigersinn, aus der eine Abwärtsbewegung
der vertikalen Stange 42 an der vorhergehenden Blockstelle B folgt. Die Abwärts
bewegung der Stange 42 ermöglicht die Schwenkung der Rampe 49 an dieser Blockstelle
in ihre Ruhelage, wodurch der Antrieb des nächstfolgenden Lastenträgers unterbrochen
wird. Wenn ein Lastenträger die Hauptanhaltestelle A passiert oder aus dieser freigegeben
wird, gelangt die Rolle 36 außer Berührung mit dem Oberteil des Lastenträgers, mit
dem Ergebnis, daß der Arm 35 zufolge der Schwerkraft und des Ausgleichsgewichts
37 in seine Ausgangslage zurückkehrt und dadurch die Abkoppelvorrichtung an der
vorhergehenden Blockstelle B in ihre Anfangslage zurückkehrt, d. h. die Rampe 49
in ihre oberste oder Arbeitslage zurückgeführt wird. Angenommen, es werden Lastenträger
11 an der Hauptanhaltestelle A und auch an einer oder mehreren der Blockstellen
B festgehalten, so wird, wenn die Freigabe eines Lastenträgers 11 zur Vorwärtsbewegung
über die Förderbahn erforderlich ist, es lediglich notwendig sein, die Rampe 49
an der Hauptanhaltestelle A in ihre oberste Arbeitsstellung zu verschwenken, um
dadurch wieder eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Kette 10 und dem Lastenträger
11 an der Hauptanhaltestelle A herzustellen. Durch die Federung der Rampe 49 kann
diese sich schwach nach unten bewegen und den Mitnehmerbolzen47 auf der Kette 10
an der Unterseite vorübergleiten lassen, bis er die Stelle erreicht, wo er in die
Vertiefung 48 des Lastenträgers 11 eingreifen kann. Ist die Antriebsverbindung her
gestellt, so wird der Lastenträger 11 über die Sperrvorrichtung 34 geschoben. Wenn
er die Sperrvorrichtung 34 an der Hauptanhaltsstelle 24 freigibt, wird die Sperrvorrichtung
44 an dem nächstvorhergehenden Block umgesteuert, um den Ablauf des dort festgehaltenen
Lastenträgers zu ermöglichen. Mit der Freigabe des Lastenträgers 11 an der Blockstelle
B werden auch die Lastenträger an der nächstvorhergehenden Blockstelle freigegeben
usw. Wenn die Rampe 49 an der Hauptanhaltestelle A nach unten verschwenkt wird,
um den nächsten Lastenträger 11 anzuhalten, setzt der oben beschriebene Kreislauf
von neuem ein, und nachfolgende Lastenträger werden an den vorhergehenden Blockstellen
angehalten.
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Es kann schließlich noch die Anordnung einer Rücklaufsperre an jeder
Anhaltestelle erwünscht sein, die sich gegen die Rückseite der Lastenträger 11 legt
und unerwünschtes Zurücklaufen derselben unterbindet. Solche Rücklaufsperren können
zweckmäßig aus einem schwenkbaren Arm bestehen, der wohl das Vorwäftslaufen der
Lastenträger 11 ermöglicht, jedoch,
wenn er vom Lastenträger überfahren
ist, selbsttätig in eine Lage einschwenkt, in welcher er ein Zurücklaufen desselben
verhindert.
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PATENTANSPROCHE: 1. Förderanlage, bei der auf einer angetriebenen
endlosen Kette Lastenträger mittels Rollen verschiebbar gelagert sind, und bei der
zum Vermeiden von Zusammenstößen zwischen bewegten und angehaltenen Lastenträgern
Blockstrecken vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kette (10) von
einer örtlichen Steuerstelle ein-und ausrückbare Mittel (47) zum Ankoppeln der Lastenträger
(11) vorgesehen sind, daß ferner an einer Hauptanhaltestelle (a4) ein sich in den
Weg der Lastenträger (11) erstreckendes Steuerorgan (36) vorgesehen ist, durch das
ein an der Hauptanhaltestelle (=4) befindlicher Lastenträger (11) an der vorangehenden
Blockstelle (B) eine Vorrichtung antreibt, welche das Ausrücken der Kopplungsmittel
(47) steuert, daß ferner an der genannten Blockstelle ein sich nachgiebig in den
Weg der Lastenträger (11) erstreckendes und das Weiterlaufen des von der Kette (10)
abgekoppelten Lastenträgers (11) hemmendes Sperrglied (44) vorgesehen ist, und daß
der an der Blockstelle (B) angehaltene Lastenträger (11) wieder an die För-
derkette
(10) angekoppelt wird, wenn der an der Hauptanhaltestelle (24) befindliche Lastenträger
(11) weiterfährt.