DE1064716B - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Auspolymerisieren eines Gemisches aus ungesaettigten Polyesterharzen und daran anpolymerisierbaren monomeren Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Auspolymerisieren eines Gemisches aus ungesaettigten Polyesterharzen und daran anpolymerisierbaren monomeren VerbindungenInfo
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Bekanntlich bestehen gießbare Harzmassen, z. B. für den Spritzguß, das Gießen unter geringem Druck
oder die Bildung von Schichtkörpern, aus einer Mischung aus einem oder mehreren ungesättigten
Polyestern und einer leicht polymerisierbaren vernetzenden Verbindung, beispielsweise Styrol, einem
Chlorstyrol, Vinylacetat, einem Acryl- oder Methacrylester usw. Die Mischung kann in Gegenwart
eines Polymerisationskatalysators gehärtet werden..
Die bisher für die Vernetzung von Polyesterharzen verwendeten Monomeren sind wenig wirtschaftlich zu
verarbeiten, zumal sie einen verhältnismäßig bedeutenden Anteil der Harzmasse ausmachen.
Es wurde jetzt gefunden, daß auch als nicht polymerisierbar und schwierig anpolymerisierbar bekannte
Monomeren für die Vernetzung von Polyesterharzen verwendet werden können.
Gemäß der Erfindung polymerisiert man eine Mischung aus einem durch Veresterung einer ungesättigten
Dicarbonsäure mit einem mehrwertigen Alkohol erhaltenen Polyesterharz und aus dem
schwierig polymerisierbaren Trichloräthylen, Perchloräthylen,
eis- bzw. trans-l,2-Dichloräthylen, 1- und
2-Monochlorpropylen und Hexachlorbutadien in Gegenwart
eines Polymerisationskatalysators unter Formgebung aus.
Die bei dem erfindungsgemäßen \rerfahren verwendeten
ungesättigten Polyester sind diejenigen, welche aus ungesättigten polymerisierbare aktive Gruppen
enthaltenden Dicarbonsäuren oder -anhydriden erhalten sind. Solche Säuren sind z. B. Maleinsäure,
Fumarsäure oder Itaconsäure bzw. vorteilhafterweise die entsprechenden Anhydride, welche man mit einem
mehrwertigen Alkohol, z. B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol oder Propylenglykol, verestert hat. Man verwendet
vorteilhafterweise Polymischester, welche durch Veresterung einer Mischung aus einer ungesättigten
Dicarbonsäure mit einer gesättigten Mono- oder Dicarbonsäure, beispielsweise Sebacinsäure, oder
aromatischen mehrbasischen Carbonsäuren, z. B. Phthalsäure oder Tetrachlorphthalsäure, hergestellt
sind. Sowohl die für die Veresterung verwendeten Alkohole wie die Säuren können teilweise oder ganz
halogeniert sein.
Die monomeren vernetzenden Verbindungen können in handelsüblicher Reinheit benutzt werden. Jedoch
soll man beachten, daß diese Handelsprodukte üblicherweise als Lösungsmittel benutzt werden und daß
sie für diesen Zweck Stabilisatoren enthalten, welche die Bildung von HCl verhindern. Einige dieser Stabilisatoren
können auch die Polymerisation verhindern. Es ist daher mitunter empfehlenswert oder notwendig,
von diesen Stabilisatoren gereinigte Monomeren anzuwenden. Da deren Reinigung durch Destillation
Verfahren zur Herstellung
von Formkörpern
durch. Auspolymerisieren eines Gemisches aus ungesättigten Polyesterharzen
und daran anpolymerisierbaren
monomeren Verbindungen
Anmelder:
Solvay Sd Cie., Brüssel
Solvay Sd Cie., Brüssel
Vertreter: Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 10. Juli 1956
Belgien vom 10. Juli 1956
Pierre Octors, Uccle, Brüssel,
und Albert Degols, Brüssel (Belgien),
sind als Erfinder genannt worden
schwer zu erreichen ist, soll diese zweckmäßig durch Adsorption, beispielsweise über Aktivkohle oder
Kieselsäuregel bewirkt worden sein.
Den obengenannten, schwierig polymerisierbaren vernetzenden Monomeren kann man gewünschtenfalls
Monomeren zusetzen, deren Verwendung für die Vernetzung von Polyesterharzen bekannt ist, z. B. Styrol,
Vinylacetat oder Diallylphthalat. Ester einwertiger Alkohole und ungesättigter Dicarbonsäuren, z. B.
Alkylester von Maleinsäure, können auch zugesetzt werden. Diese Zusätze sind besonders empfehlenswert,
wenn es notwendig ist, die Viskosität des flüssigen Harzes vor der Vernetzung zu verändern.
Durch Zusatz von Füllmitteln zu den auspolymerisierbaren Harzmassen kann man zu trockenen Pulvern,
Körnern oder formbaren Pasten gelangen, die bei Temperaturen von 100 bis 200° C unter Drücken
von 50 bis 250 kg/cm2 ausgehärtet werden. Ein ergänzender Zusatz an Calciumstearat oder einem anderen
hydrophoben Mittel führt zu fiießbaren Pulvern und vor dem Gießen nicht zusammenbackenden
Massen.
Die für die Vernetzung der Harze verwendbaren Polymerisationskatalysatoren umfassen organische
Perverbindungen, bevorzugt Benzoyl-, Dichlorbenzoyl- und Methyläthylketonperoxyd, tert. Butylhydroperoxydbzw.
-perbenzoat. Man kann jedoch andere Kata-
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lysatoren oder Beschleuniger für die Polymerisation anwenden, ζ. B. lösliche Kobaltsalze, wie das Linoleat
und Naphthenat, oder auch Halogenide, wie Aluminiumchlorid, Zinntetrachlorid oder Bortrifmorid.
Der Katalysator wird im wesentlichen in der gleichen Konzentration wie bei der die Vernetzung
vonTPolyestern mittels leicht polymerisierbaren Monomeren
angewendet. Für die bevorzugten Katalysatoren sind Konzentrationen zwischen 0,5 und 2,5%
vom Gewicht der auspolymerisierbaren Masse ausreichend, wenn nicht die Massen erhebliche Mengen
an Polymerisationsinhibitoren enthalten.
Die katalysierten Harzmassen werden unter der Wirkung der Wärme, des Lichts oder deren vereinigten
Wirkung polymerisiert. Man arbeitet vorzugsweise bei einer Temperatur unterhalb der Siedetemperatur
des Vernetzungsmittels, um Verluste durch Verdampfen zu vermeiden. Wenn man unter Druck gießt,
können erhöhte Temperaturen angewendet werden, da dann die Lösungsmittelverluste viel niedriger sind.
Wie eingangs erwähnt, ist es bekannt, ungesättigte Polyesterharze mit chlorierten Kohlenwasserstoffen
zu vernetzen. Die hierfür benutzten halogenierten Monomeren, nämlich das Chloropren, Vinylchlorid,
Dichlorstyrol, sind leicht homopolymerisierbare Verbindungen
und entsprechen der Formel CH2 = CR1R2
(R1 = z. B. Aryl- oder Vinylrest oder Halogenatom, R2 = Wasserstoffatom oder Alkylrest).
Dagegen sind die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen keineswegs homopolymerisierbar und
entsprechen auch nicht der Formel CH2 = CR1R2.
Bisher sind Trichloräthylen, Perchloräthylen, eis- oder trans-l,2-Dichloräthylen, 1- oder 2-Monochlorpropylen
und Hexachlorbutadien nicht homopolymerisiert worden. Diese »Monomeren« sind also von den bisher
benutzten völlig verschieden. Aber gerade diese halogenierten Monomeren, welche nicht polymerisationsfähig
sind, wenn sie allein verwendet werden, und kaum zusammen mit anderen Monomeren mischpolymerisierbar
sind, eignen sich sehr gut für die Vernetzung ungesättigter Polyesterharze. Dieses Verhalten
ist sehr überraschend und konnte vom Fachmann aus dem Stand der Technik nicht abgeleitet werden.
In den folgenden Beispielen sind die angegebenen Mengen Gewichtsteile.
Herstellung des als Ausgangsstoff dienenden
ungesättigten Polyesters
ungesättigten Polyesters
Man setzt 98 Teile Maleinsäureanhydrid und 52 Teile Äthylenglykol in Gegenwart von 0,04 Teilen
Hydrochinon um. Man arbeitet zuerst bei Atmosphärendruck unter einem Stickstoff strom bei von ungefähr
20 bis 200° C steigender Temperatur, dann unter einem Druck von 20 mm Quecksilber, bis das
Reaktionsprodukt eine Säurezahl von 33 und eine Verseifungszahl von 770 aufweist.
Zu 525 Teilen dieses Polyesters setzt man erfiniungsgemäß 475 Teile handelsübliches Trichloräthylen
md 10 Teile Benzoylperoxyd. Diese Harzmasse, die 5ine Viskosität bei 20° C über 1440 P aufweist, wird
inter normalem Druck bei 80° C auspolymerisiert. [STach IV2 Stunden ist das erhaltene Produkt durch
:ine Shore-D-Härte von 60 gekennzeichnet. Die Härte jeht über 65 nach erneutem Erwärmen während
5 Stunden auf die gleiche Temperatur.
Zu 550 Teilen eines aus 98 Teilen Maleinsäurelnhydrid mit 79 Teilen Propylenglykol in Gegenwart
von 0,02 Teilen Hydrochinon hergestellten Polyesters von der Säurezahl 60 und Verseifungszahl 697 setzt
man 450 Teile handelsübliches entstabilisiertes Perchloräthylen und 20 Teile Benzoylperoxyd zu. Nach
dem Erwärmen auf 80° C während 2 Stunden erhält man ein Produkt von einer Shore-D-Härte von 55.
Zu 550 Teilen eines Polyesters gemäß Beispiel 2
ίο setzt man 450 Teile handelsübliches Perchloräthylen
und 20 Teile Dichlorbenzoylperoxyd zu. Man erhält nach IV2 Stunden Polymerisationsdauer bei 80° C ein
Produkt, dessen Shore-D-Härte 65 ist.
Ersetzt man das Dichlorbenzoylperoxyd durch eine äquivalente Menge Methyläthylketonperoxyd und
3,3 Teile einer Lösung von Kobaltnaphthenat mit 36 g Co pro kg, so erhält man ein Harz von einer
Shore-D-Härte von 50 nach einer Polymerisationsdauer von ungefähr 72 Stunden bei Raumtemperatur.
Zu 740 Teilen eines wie im Beispiel 1 durch Umsetzung von 49 Teilen Maleinsäureanhydrid und
74 Teilen Phthalsäure mit 79 Teilen Propylenglykol in Gegenwart von 0,05 Teilen Hydrochinon hergestellten
Polyesters von der Säurezahl 50 und Verseifungszahl 600 setzt man 260 Teile Hexachlorbutadien
und 20 Teile Benzoylperoxyd zu. Nach Erwärmen während 2 Stunden auf 80° C erhält man
einen Formkörper von einer Shore-D-Härte von 30 mit ausgezeichneter Schlagfestigkeit.
Zu 670 Teilen des Polymischesters gemäß Beispiel 4 gibt man 156 Teile Perchloräthylen, 174 Teile Styrol
und 10 Teile Benzoylperoxyd. Man erhält so eine flüssige Harzmasse, deren Viskosität bei 20° C 77 P
ist. Nach dem Erwärmen während 1 Stunde auf 80° C erhält man ein Harz von einer Shore-D-Härte von 80.
Der gehärtete Formkörper ist klar und frei von Rissen.
Man stellt ein leicht fließbares Formpulver her, indem man in einer Knetvorrichtung bei 20 bis 30° C
während 30 Minuten vermischt:
270 Teile Polyester nach Beispiel 2,
133 Teile Hexachlorbutadien,
583 Teile Kaolin,
133 Teile Hexachlorbutadien,
583 Teile Kaolin,
6 Teile Calciumstearat,
8 Teile Benzoylperoxyd.
8 Teile Benzoylperoxyd.
Beim Verpreßen dieses Pulvers bei 150° C unter einem Druck von 150 kg/cm2 während 5 Minuten
erhält man Produkte mit spezifischem Gewicht 1,48 und einer Rockwell-M-Härte von 21.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch Auspolymerisieren eines Gemisches aus ungesättigten
Polyesterharzen und daran anpolymerisierbaren monomeren Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
daß als monomere Verbindungen Trichloräthylen, Perchloräthylen, eis- bzw. trans-1,2-Dichloräthylen,
1- und 2-Monochlorpropylen oder Hexachlorbutadien verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von Stabilisatoren befreite monomere
Verbindungen verwendet werden.
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3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch 5. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dagekennzeichnet,
daß die Monomeren im Gemisch durch gekennzeichnet, daß die Polymerisation mit leicht polymerisierbaren monomeren Verbin- unter einem Druck von 50 bis 250 kg/cm2 und bei
düngen verwendet werden. einer Temperatur zwischen 100 und 200° C durch-
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, da- 5 geführt wird,
durch gekennzeichnet, daß das Auspolymerisieren
durch gekennzeichnet, daß das Auspolymerisieren
unter normalem Druck bei einer niedrigeren Tem- In Betracht gezogene Druckschriften:
peratur als der Siedetemperatur der monomeren USA.-Patentschrift Nr. 2 255 313;
Verbindungen durchgeführt wird. »Kunststoff-Rundschau«, 1 (1954) S. 336 bis 344.
©909 610/430 8.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE1180055X | 1956-07-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1064716B true DE1064716B (de) | 1959-09-03 |
Family
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Family Applications (1)
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BE (1) | BE549425A (de) |
DE (1) | DE1064716B (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1126605B (de) * | 1959-09-10 | 1962-03-29 | Akad Wissenschaften Ddr | Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern aus ungesaettigten Polyesterharzen, die sich leicht entformen lassen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2020129373A1 (ja) * | 2018-12-17 | 2020-06-25 | 昭和電工株式会社 | 不飽和ポリエステル樹脂組成物、及び該組成物の硬化物 |
Citations (1)
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US2255313A (en) * | 1937-08-06 | 1941-09-09 | Ellis Foster Co | Ethylenic-alpha-beta synthetic resins and process of making same |
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0
- BE BE549425D patent/BE549425A/fr unknown
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1957
- 1957-06-15 DE DES53909A patent/DE1064716B/de active Pending
- 1957-06-28 FR FR1180055D patent/FR1180055A/fr not_active Expired
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FR1180055A (fr) | 1959-06-01 |
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