DE1064092B

DE1064092B - Druckluftbremseinrichtung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1064092B
Application number: DEK34428A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Hildebrand
Original assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Current assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Priority date: 1958-03-25
Filing date: 1958-03-25
Publication date: 1959-08-27

Description

Druckluftbremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge Bei neuzeitlichen Druckluftbremsen werden vielfach so große Behälter zur Speicherung der Bremsluft verwendet, daß es bei einer Vollbremsung nicht zum Druckausgleich zwischen Behälterinhalt und Bremszylinder kommt, sondern ein in Abhängigkeit vom Druck im Bremszylinder wirkender Höchstdruckbegrenzer die Verbindung zwischen Behälter und Bremszylinder bei Erreichen des vorgeschriebenen Bremszylinderdruckes sperrt. Diese großen, die Bremsluft speichernden Behälter ermöglichen es, die für hohe Fahrgeschwindigkeiten erforderliche Bremskraft in allen vorkommenden Betriebsfällen zu sichern.
Beim Lösen von mit solchen Behältervoluminas ausgerüsteten Druckluftbremsen tritt das Problem auf, die Füllung der Behälter in Einklang zu bringen mit der Lösezeit der Bremse. Es ist bekannt, die Füllung des Bremsluftbehälters mit der Entleerung des Bremszylinders durch eine besondere Einrichtung zeitlich zu koppeln. Diese Kopplung bedingt jedoch ein starkes Wegschlucken von Druckluft aus der Hauptluftleitung in die bei der vorhergehenden Bremsung in ihrem Druck abgesunkenen Speicherbehälter, und dieser große Luftverbrauch führt zu starken Verlängerungen der Lösezeit der Bremse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fülleinrichtung für einen großen, die Druckluft speichernden Vorratsluftbehälter so zu gestalten, daß die Lösezeit der Bremse durch den Füllvorgang nicht nachteilig verlängert wird, daß aber trotzdem auch im Fall starken Luftverbrauches die Gefahr einer Erschöpfung des Behälterinhaltes nicht auftreten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Füllung des Bremsluftbehälters aus der Hauptluftleitung in an sich bekannter Weise über einen ständig offenen Weg mit Drosselquerschnitt und außerdem noch in an sich bekannter Weise über einen zweiten, ungedrosselten Weg erfolgt, welcher durch eine Überwachungseinrichtung nur bei Unterschreiten eines Grenzdruckes im Bremsluftbehälter geöffnet wird.
In der Zeichnung ist eine Druckluftbremseinrichtung nach der Erfindung in schematischer Weise dargestellt.
Bei dieser Bremseinrichtung ist an die Hauptluftleitung 1 mittels einer Leitung 3 ein Dreidrucksteuerventil 5 bekannter Bauart in der üblichen Weise angeschlossen. Dieses Dreidrucksteuerventil mißt in Abhängigkeit von der Stellung eines nicht gezeigten Führerbremsventils einem Bremszylinder 7 den jeweiligen Bremsdruck zu. Hierfür ist dieser Bremszylinder über Speiseleitungen 9 und 11 mit einem die Bremsluft speichernden Behälter 13 verbunden. Die Leitung 11 wird durch einen Höchstdruckbegrenzer 15 überwacht. Dieser Höchstdruckbegrenzer weist ein Ventil 17 auf, das je nach seiner Stellung die Leitung 11 sperrt oder freigibt. Das Öffnen und Schließen des Ventils 17 erfolgt durch einen Kolben 19 gegen die Kraft einer Feder 21. Der Kolben 19 erhält seine Beaufschlagung aus einer Leitung 23, die an die Leitung 9 und damit an den Bremszylinder 7 angeschlossen ist. Von der Hauptluftleitung 1 zweigt eine Fülleitung 25 zur Füllung des Bremsluftbehälters 13 ab. Diese Leitung führt zunächst zum Gehäuse einer Überwachungseinrichtung 27, die aus einem Ventil 29 und einem dasselbe betätigenden Kolben 31 gebildet ist. Der Kolben 31 wird durch eine Feder 33 im Öffnungssinn des Ventils 29 beeinflußt. Wie aus der Zeichnung zu entnehmen ist, setzt sich die Leitung 25 beim Verlassen der Ventileinrichtung 27 in zwei Ästen 35 und 37 fort, von denen nur der Ast 37 durch das Ventil 29 überwacht wird. Die ständig offene Leitungsverbindung 25, 35 weist einen Drosselquerschnitt 39 auf. Die beiden Leitungsäste 35 und 37 vereinigen sich wieder zu einer gemeinsamen Leitung 41, die am Behälter 13 endet. Ein Rückschlagventil 43 in der Leitung 25 erlaubt eine Strömung nur in Richtung zum Behälter 13. Der Leitungsast 37 ist an einen Raum 45 der Überwachungseinrichtung 27 angeschlossen, dessen eine Begrenzungswand der Kolben 31 bildet, der somit dem jeweiligen Druck im Raum 45 ausgesetzt ist.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Bei einer Bremsung wird durch den Lokomotivführer der Druck in der Hauptluftleitung 1 verringert, und diese Druckabnahme veranlaßt das Steuerventil 5, einen Auslaß des Bremszylinders 7 ins Freie abzuschließen und dafür den Bremszylinder über die Leitungen 9 und 11 mit dem Bremsluftbehälter 13 zu verbinden. Hat der Druck im Bremszylinder schließlich seine der Vollbremsung entsprechende Höhe erreicht, so überwindet die Kraft des Kolbens 19 im Höchstdruckbegrenzer 15 die Spannung der Feder 21, und der Kolben bewegt das Ventil 17 in seine gezeigte Abschlußstellung, in welcher die weitere Speisung des Bremszylinders 7 aus dem Behälter 13 unterbrochen ist.
Wird hierauf die Bremse durch Erhöhen des Druckes in der Hauptluftleitung 1 und entsprechendes Umsteuern des Steuerventils 5 wieder gelöst, so erfolgt der Ersatz der aus dem Behälter 13 verbrauchten Bremsluft - sofern der Druck in diesem Behälter nicht so weit abgefallen ist, daß die Feder 33 das Ventil 29 öffnet - allein über die Leitungen 25, 35 und 41 und das Rückschlagventil 43, wobei die Drosselöffnung 39 den Füllungsverlauf so zurückhält, daß die Einhaltung einer annehmbaren Lösezeit der Bremse nicht gefährdet ist. Diese Drosselung der Behälterfüllung stellt jedoch keine Gefahr für die Betriebsbereitschaft der Bremseinrichtung dar, weil im Falle eines Absinkens des Druckes im Bremsluftbehälter 13 unter einen die Betriebsbereitschaft beeinträchtigenden Wert die Spannung der Feder 33 die vom Behälterdruck im Raum 45 auf den Kolben 31 ausgeübte Kraft überwindet und das Ventil 29 öffnet. Der Behälter 13 wird nun über dieses geöffnete Ventil aus der Hauptluftleitung 1 praktisch ungedrosselt rasch wieder so weit aufgefüllt, daß die Gefahr beseitigt ist und das Ventil 29 erneut schließt. Die weitere Füllung geschieht dann wieder über den Drosselquerschnitt 39 in der zugunsten des Lösens der Bremse zeitlich zurückgehaltenen Weise.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Druckluftbremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, deren die Bremsluft speichernder Behälter mit dem Bremszylinder mittels eines den Höchstdruck im Bremszylinder begrenzenden Überwachungsventils verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung des Bremsluftbehälters (13) aus der Hauptluftleitung in an sich bekannter Weise über einen ständig offenen Weg mit Drosselquerschnitt (39), aber außerdem noch in an sich bekannter Weise über einen zweiten, ungedrosselten Weg erfolgt, welcher durch eine Überwachungseinrichtung (27) nur bei Unterschreiten eines Grenzdruckes im Bremsluftbehälter geöffnet wird.
2. Druckluftbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung (27) für den zweiten Füllweg des Bremsluftbehälters ein Ventil (29) mit einem Betätigungskolben (31) aufweist, der unter Federwirkung (Feder 33) entgegen der Beaufschlagung durch den Druck im Bremsluftbehälter (13) das Ventil öffnet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 971741, 959 734.