DE1063937B

DE1063937B - Gurtzufuehrung fuer Schnellfeuerwaffen

Info

Publication number: DE1063937B
Application number: DEW22087A
Authority: DE
Inventors: Peter Siebert; Hans Kramer
Original assignee: Wegmann and Co GmbH
Current assignee: Wegmann and Co GmbH
Priority date: 1957-10-23
Filing date: 1957-10-23
Publication date: 1959-08-20

Description

Gurtzuführung für Schnellfeuerwaffen Die hohen Schußfolgen von etwa 1000 Schuß pro Minute bedingen bei den modernen Schnellfeuerwaffen eine besonders sorgfältige Ausbildung der Gurtzuführung, da jedes auch nur leichte Verklemmen des mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 cm/sec laufenden Gurtes Störungen verursacht. Besonders schwierig wird diese Aufgabe, wenn es sich um Waffen mit einem großen Höhenschwenkbereich von annähernd 90° handelt und für die Gurtzuführung nur wenig Raum zur Verfügung steht, wie dies beispielsweise in Panzertürmen oder Panzerkuppeln der Fall ist. Als Gurte für solche Schnellfeuerwaffen werden in der Regel Zerfallgliedergurte verwendet, bei denen eine Verwindung nur innerhalb beschränkter Grenzen möglich ist.
Dem Verklemmen kann bis zu einem gewissen Grade dadurch vorgebeugt werden, daß der Gurt von der Gurtkastenaustrittsöffnung über eine verhältnismäßig lange Strecke bis zur Zuführungsöffnung der Waffe geführt wird und daß die Einlauföffnung der Zuführung an der Waffe der Gurtkastenaustrittsöffnung gegenüberliegt. Auch dadurch wird aber ein Verklemmen der Patronen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen, insbesondere tritt ein solches Verklemmen dann ein, wenn infolge der Höheneinstellung der Waffe die Längsrichtung der Einlaßöffnung einen verhältnismäßig großen Winkel zur Längsrichtung der Gurtkastenaustrittsöffnung bildet. Auch wenn die Gurtkastenaustrittsöffnung eine solche Lage erhält, daß bei der Einstellung der Waffe auf die Mitte des Höhenschwenkbereiches die beiden Öffnungen parallel zueinander liegen, tritt bei den Extremstellungen zwischen den beiden Öffnungen noch ein Winkel auf, der dem halben Höhenschwenkbereich, bei einem Schwenkbereich von 90° also 45° entspricht. Um diesen Betrag muß der Gurt dann auf dem Weg von der Gurtkastenaustrittsöffnung zur Einlauföffnung verwunden werden, wodurch die Verklemmungen verursacht werden.
Gemäß der Erfindung lassen sich diese Verklemmungen dadurch vermeiden, daß die Einlauföffnung als Trichter ausgebildet ist, dessen Öffnung an der Gurtmitte am kleinsten ist und sich nach beiden Seiten erweitert. Unter der Gurtmitte ist dabei die Stelle verstanden, die der Mitte, d. h. der Drehachse des Gurtes entspricht. Dadurch, daß die Öffnung des Einlauftrichters an der Gurtmitte am kleinsten ist und sich nach beiden Seiten erweitert, werden die einlaufenden Patronen durch die einander gegenüberstehenden Ecken des Trichters geführt, wobei die Mitte der Verbindungslinie dieser beiden Ecken wieder mit der Schwenkachse der Waffe zusammenfällt. Selbst wenn also die Patronen nach Durchlaufen der freien Strecke zwischen Gurtkastenaustrittsöffnung und Einlauföffnung beim Erreichen der Einlauföffnung infolge der Verwindung des Gurtes noch nicht ganz die richtige Lage einnehmen, ist ein Klemmen zuverlässig vermieden, weil eine Patrone, die in leichter Schräglage in die Trichteröffnung einläuft, durch den Trichter in die richtige Lage geführt wird, wobei sie sich um die die engste Stelle des Trichters bildenden Kanten und somit um eine Achse dreht, die mit der Schwenkachse der Waffe zusammenfällt. Es ist auf diese Weise möglich, den Abstand zwischen der Gurtkastenaustrittsöffnung und der Einlauföffnung sehr klein zu wählen, d. h. dabei die maximal mögliche Verwindbarkeit des Gurtes auszunutzen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Gurtzuführung gemäß der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um die Zuführung eines 2-cm-Schnellfeuergeschützes mit einer Schußfolge von 1000 Schuß pro Minute und einem Höhenschwenkbereich von 10° Senkung bis zu 75° Steigung der Waffe.
Abb. 1 zeigt die Waffe in Aufsicht, Abb. 2 in Vorderansicht und Abb.3 den Einlauftrichter vergrößert in Vorderansicht.
Die gegurtete Munition wird in einem Gurtkasten 1 vorrätig gehalten. Aus dem Gurtkasten läuft der Gurt zu der Gurtkastenaustrittsöffnung 2. Entsprechend dem Höhenschwenkbereich von -10 bis +75° ist diese Austrittsöffnung der Winkelhalbierenden des Schwenkbereiches entsprechend 32,5° gegen die Waagerechte geneigt. Die Stelle der Austrittsöffnung, die der Mitte des durchlaufenden Gliedergurtes entspricht, liegt dabei in der Schwenkachse M des Geschützes. An der Gurtzuführung des Geschützes ist eine Führung 3 befestigt, in der die Patronen zu sich selbst parallel in einer S-Kurve dem Geschütz zugeführt werden. Die Einlauföffnung dieser Führung liegt also parallel zum Geschützrohr, und die Stelle, die der ?Mitte des durchlaufenden Gurtes entspricht, liegt auch hier wieder in der Höhenschwenkachse des Geschützes. Abb. 3 zeigt eine Vorderansicht der trichterförmigen Einlauföffnung 4 der Führung 3. Wie aus Abb. 3 ersichtlich, ist dieser Trichter an der Stelle, die der Gurtmitte und Schwenkachse M entspricht, verengt, so daß die einlaufenden Patronen durch die Kanten 5 zuerst erfaßt und geführt werden. Liegt die einlaufende Patrone beim Eintreten in den Trichter noch nicht genau parallel zur Längsmittellinie 6 der rechteckigen Öffnung am Trichtergrund, so wird sie durch die schrägen Trichterflächen 7 zwangläufig in die richtige Lage geführt und bleibt dann während des Durchlaufens der S-förmig gekrümmten Führung 3 zu sich selbst parallel.
Bei der größten Erhöhung von 75° und der größten Senkung von 10° wird der Gurt auf der kurzen Strecke von der Austrittsöffnung 2 zur Einlauföffnung 4 und dem maximalen Winkel von 42,5° verwunden. Bei allen anderen Stellungen der Waffe ist die Verwindung geringer und bei einer Erhöhung von 32,5° gleich Null.

Claims

PATENTANSPRUCH: Gurtzuführung für Schnellfeuerwaffen, insbesondere Waffen mit großem Höhenschwenkbereich, bei der der Gurt von einer Gurtkastenaustrittsöffnung in eine ihr gegenüberstehende Einlauföffnung der Zuführung an der Waffe läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauföffnung (4) als Trichter ausgebildet ist, dessen Öffnung an der Gurtmitte am kleinsten ist und sich nach beiden Seiten erweitert. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 871141, 865 889; USA.-Patentschriften Nr. 2 649 840, 2 550 837, 2 541530, 2 525 765, 2 391888, 2 379 185.