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Verfähren und Vorrichtung zur Förderung von grünen Pellets Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren frischgeformter
Pellets, vorzugsweise von Erzpellets von der Pelletisieranlage zum Sinterband oder
einer anderen Hartbrenneinrichtung.
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Feinkörnige Erze, z. B. Eisenerze, werden bekanntlich in der Weise
hochofenfähig gemacht, daß sie auf Rollgranuliergeräten in befeuchtetem Zustand
zu Kugeln verformt werden. Im allgemeinen haben diese Kugeln einen Durchmesser von
etwa 10, bis 30 mm.
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Die so hergestellten frischen Kugeln, die sogenannten Grünpellets,
sind mechanisch sehr empfindlich und werden leicht zerquetscht oder zerbrochen.
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Ihre überführung von der Pelletisieranlage zur S intermaschine,
auf der sie hartgebrannt werden sollen, stellt, besonders für Großanlagen, auf denen
zwangläufig die Transportwege besonders lang werden, häufig ein erhebliches Problem
dar wegen des hohen Anteils an Ausschuß, der auf diesem Weg gebildet wird.
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Die Erfindung beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
solcher Grünpellets, welche es nicht nur gestatten, diese Pellets ohne Substanz-
oder Qualitätsverlust von einem Platz zum anderen zu transportieren, sondern darüber
hinaus gewährleisten, daß während des Transports die Grünstandfestigkeit der Pellets
verbessert wird, Bruchstücke abgesiebt werden und Verluste durch Bruch erheblich
eingeschränkt sind.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Grünpellets
während des Transports zu einem gleichmäßig breiten Horizontalstrom ausgebreitet
werden, so daß es möglich ist, sie auf verhältnismäßig engem Raum, etwa durch eine
Schurre demTransportgerät aufzugeben und sie trotzdem dem Sinterband gleichmäßig
über dessen ganze Breite verteilt zuzuführen.
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Die Erfindung ist an Hand der Abbildungen schematisch und beispielsweise
näher erläutert, von denen Abb. 1 eine Aufsicht auf das erfindungsgemäße
Transportgerät und Abb. 2 eine Seitenansicht derselben darstellt; Abb.
3 ist ein Teilausschnitt aus der Aufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsforra
des Transportgerätes, welche das Absieben von Bruch vor der Auf-
gabe auf
das Sinterband ermöglicht, und Abb. 4 ist eine schematische Darstellung der Arbeitsweise
des Transportgerätes; Abb. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
die für besonders lange Transportstrecken zweckmäßig ist, und Abb. 6 stellt
einen senkrechten Schnitt durch die Mitte der Abb. 5 dar. In den Abbildungen
bedeutet 2 einen Tragrahmen beliebiger Länge, der aus ein oder mehreren Stücken
bestehen kann. Dieser Tragrahmen ist mit parallelen senkrechten Seitenwänden
3 versehen. In diesen Seitenwänden sind Querrollen 4 gelagert, von denen
jede an einem Ende in einem Zapfenlager 5 drehbar gelagert ist und auf der
gegenüberliegenden Seitenwand 3 derart gelagert ist, daß der Zapfen aus dieser
herausragt. An den herausragenden Zapfen jeder Rolle ist ein Kettenrad
7 angebracht. Da es im allgemeinen vorteilhaft ist, die Rollen 4 ziemlich
eng nebeneinander anzuordnen, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, genügend Platz für die Kettenräder in der Weise zu gewinnen, daß diese
an den einzelnen Rollenhälsen abwechselnd versetzt gegeneinander angeordnet sind,
wie in Abb. 1
schematisch und beispielsweise dargestellt ist. Diese Kettenräder
werden vom Motor 8 über ein oder zwei Kettenräder 9 in der Weise angetrieben,
daß sie alle die gleiche Drehrichtung und mindestens ungefähr die gleiche Geschwindigkeit
haben. Wird zum Antrieb nur eine einzige Kette verwendet, dann muß diese selbstverständlich
breit genug sein, um die gegeneinander versetzten Reihen der Kettenräder gleichzeitig
beide zu umfassen. Der Motor 8 hat zweckmäßig entweder stufenlos verstellbare
Geschwindigkeit oder ein stufenloses Getriebe, so daß die Rollen mit jeweils optimaler
Geschwindigkeit bewegt werden können.
Das Transportgerät kann in
Transportrichtung horizontal oder etwas aufwärts oder abwärts geneigt sein. In seiner
Querrichtung, d. h. in Richtung der Achsen der Rollen, ist es aber auf jeden
Fall horizontal.
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In den Abb. 1 und 2 ist am linken Ende eine Aufgabeschurre
10 dargestellt, welche die Pellets von der Pelletisieranlage auf das Transportgerät
aufbringt. Diese Schurre 10 kann im Verhältnis zur Breite des Transportgerätes
schmal sein, vorzugsweise kleiner als dessen halbe Breite, während das Transportgerät
selbst vorzugsweise mit der gleichen Breite ausgeführt wird wie das Sinterband,
auf das die Pellets befördert werden sollen.
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Das Transportgerät wird in der Weise betrieben, daß ihm Grünpellets
durch die Aufgabeschurre 10 in mehr oder weniger gleichmäßigem Strom aufgegeben
werden. Die Rollen rotieren alle in einer solchen Richtung, daß ihre Oberseiten
sich in Richtung auf das Entladeende des Gerätes zu bewegen. Wenn die Pellets auf
das Transportgerät kommen, werden sie durch den Kontakt mit den Rollen und durch
Berührung mit anderen bereits früher auf dem Gerät angebrachten Pellets in Rotation
versetzt. Dadurch werden sie seitlich über die ganze Breite des Transportgerätes
ausgebreitet. jedes einzelne Pellet hätte für sich allein die Tendenz, im Tal zwischen
zwei nebeneinanderliegenden Rollen zu verbleiben, da an dieser Stelle nur sehr wenig
Zugkraft vorhanden ist, um es weiter zu befördern. Da aber eine große Menge von
Pellets vorhanden ist, die miteinander um diese bevorzugten Plätze konkurrieren,
wirken sie aufeinander in der Weise ein, daß sie durch den Druck und die Reibung
der neu ankommenden Pellets gezwungen werden, sich stetig über die obere Hälfte
der Rollen in Austragsrichtung hin weiterzubewegen, so daß sie schließlich das Entladeende
des Transportgerätes erreichen. Das ist in Abb. 4 schematisch dargestellt, in der
die Pellets mit P bezeichnet sind. Die gerade in den Tälern zwischen den Rollen
befindlichen Pellets beginnen, durch die Reibung mit den rotierenden Rollen zu rotieren,
wobei sie selbstverständlich auch gegeneinander abrollen. Dieses Abrollen ist sehr
sanft, so daß praktisch kein Bruch erfolgt, doch preßt es die Pellets in sich zusammen
und macht sie auf diese Weise fester und dichter, so daß auch bei der Aufgabe auf
das Sinterband und beim Aufheizen wenig Bruchverluste entstehen.
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Bekanntlich werden solche Pellets immer mit möglichst gleichmäßiger
Größe hergestellt und verarbeitet. Es ist übliche Praxis, Pellets von etwa
10 bis 30 mm Durchmesser und einer Durchmessertoleranz von
1
bis 2 mm zu verwenden.
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Erfindungsgemäß werden die Rollen 4 daher nahe genug aneinander angeordnet,
daß die Pellets nicht zwischen ihnen durchfallen können, und vorzugsweise ist ihr
Abstand voneinander so gering, daß die untersten Pellets mindestens mit ihrer oberen
Hälfte und vorzugsweise noch weiter über die jeweils oberste Mantellinie der Rollen
4 herausragen. Wenn die Täler zwischen den Rollen zu tief und zu weit werden, wird
ihrem Weitertransport zu viel Widerstand geboten, und die zuerst ankommenden Pellets
würden aus diesen nicht mehr ausgetragen werden.
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Praktisch ist es einerseits wünschenswert, den kollendurchmesser möglichst
groß zu halten, um die Anzahl der Rollen klein halten zu können. Andererseits soll
der Rollendurchmesser nicht so klein sein, daß die Pellets zu leicht von einem Tal
zum anderen weiterbefördert werden können. Als allgemeine Regel kann man angeben,
daß der Rollendurchmesser nicht mehr als das 10fache des Pelletsdurchmessers und
nicht weniger als die Hälfte des Pelletsdurchmessers betragen soll. Im besonderen
ist für die Förderung von Pellets mit einem Durchmesser von 20 bis 25 mm
ein Rollendurchmesser von 40 bis 100 mm optimal.
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Nach diesen Angaben ist es dem Fachmann ohne weiteres möglich, für
jeden Pelletsdurchmesser den optimalen Rollendurchmesser zu bestimmen, wobei selbstverständlich
sowohl die Umdrehungsgeschwindigkeit als auch der wirtschaftliche Gesichtspunkt,
die Anzahl der Rollen klein zu halten, zu berücksichtigen ist.
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Die erforderliche Umdrehungsgeschwindigkeit der Rollen wird ihrerseits
bestimmt durch die Geschwindigkeit, mit der die Pellets dem Transportgerät aufgegeben
und derWeiterverarbeitung zugeführtwerden sollen.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung, die in Abb.
3 schematisch und beispielsweise dargestellt ist, kann der Rollenabstand,
zweckmäßig in der Nähe des Austragsendes des Transportgerätes, etwas vergrößert
werden, um Bruchstücke und Pellets von Untergröße auszusortieren.
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Wenn der Transportweg besonders lang ist, ist es gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig, Investitionskosten dadurch zu sparen, daß
das Transportgerät nicht über den ganzen Transportweg von gleicher Breite gebaut
wird, sondern daß es vom Aufgabeende an eine gewisse Strecke lang verhältnismäßig
schmal, d. h. vorzugsweise nicht wesentlich breiter als die Aufgabeschurre,
gehalten und erst in einem gewissen Abstand vor dem Abwurfende verbreitert wird,
zweckmäßig auf die Breite des Sinterbandes, auf das die Grünpellets gefördert werden
sollen. Eine Strecke von etwa dem 1- bis 3fachen der Endbreite genügt, um
die Pellets gleichmäßig über die ganze Breite zu verteilen. Wenn der Transportweg
15 m beträgt und auf ein Sinterband von 2,50 m Breite abgeworfen werden
soll ' kann man bei 12 m der Transportstrecke mit einer geringeren Breite,
beispielsweise 1 bis 1,5 m, auskommen und muß nur die letzten
2,5 bis 5 m auf die volle Breite von 2,5 m verbreitern. Zweckmäßig
wird am Ende der Verbreiterungszone noch eine kurze Strecke gleichmäßiger Endbreite
angeschlossen, um eine vollkommen gleichmäßige Verteilung sicherzustellen, wie in
Abb. 5 und 6 schematisch und beispielsweise dargestellt ist. Diese
Schlußstrecke gleichmäßiger Endbreite braucht im allgemeinen nicht länger zu sein
als das 1- bis 2fache der Endbreite. Dabei kann es vorteilhaft sein, eine
gleichmäßige Verteilung der Pellets durch ein Abstreifblech 13 zu fördern,
das die Höhe der Pelletsschicht zu regulieren erlaubt.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß die Pellets während des Transports nicht nur geschont und außerdem verdichtet
und verfestigt werden, sondern daß auch auf dem Transportweg abgeriebenes und gegebenenfalls
neu aufgegebenes lockeres Material von ihnen aufgenommen wird. Das Transportgerät
kann daher gleichzeitig in gewissem Sinn als Pelletisiergerät dienen, entweder um
den Durchmesser der aufgegebenen Pellets zu vergrößern, indem gleichzeitig lokkeres
Material mit aufgegeben wird, oder auch praktisch zur Herstellung neuer Pellets,
indem außer dem lockeren Material praktisch nur Keime aufgegeben werden. DieseWirkung
des erfindungsgemäßenTransportgerätes macht es auch hervorragend geeignet zum Transport
von z. B. in einer Trommel vorgranuliertem
Gut von der Granuliervorrichtung
zur Pelletisiereinrichtung wie z. B. zum Pelletisierteller.