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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von ungesättigten Kohlenwasserstoffen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere von Acetylen, aus einem anderen
gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoff, z. B. aus Methan, durch dessen
teilweise Oxydation.
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Es sind schon eine ganze Reihe von Verfahren zur Herstellung von
Acetylen durch teilweise Oxydation von Kohlenwasserstoffen vorgeschlagen worden
; aber in diesen bekannten Verfahren kann die Reaktionsdauer nicht kurz genug gehalten
werden, um den Zerfall eines wesentlichen Teils des erzeugten Acetylens zu verhindern,
und daher ist das Ergebnis dieser Herstellungsverfahren gering.
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In einem bekannten Herstellungsprozeß wird eine nicht stöchiometrische
Mischung eines vorerhitzten, gasförmigen Kohlenwasserstoffs (Naturgas) und Sauerstoff
durch eine mit vielen Offnungen versehene Platte gepreBt und dort entzündet, wobei
die Platte als Flammenhalter dient. Die heißen Verbrennungsprodukte, die Acetylen
enthalten, werden schnell mit Wasser abgeschreckt, und das Acetylen wird dann von
den anderen Verbrennungsprodukten getrennt.
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Dieser Herstellungsprozeß arbeitet mit Strömungsgeschwindigkeiten
des Gases von ungefähr 90, 4 m/sec während der Mischung. Die dabei auftretenden
Schwierigkeiten sind Vorzündung, Verstopfung der Offnungen der Brennerplatte und
ungleichmäßiger Ablauf der Vorgänge im allgemeinen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere Acetylen, aus gesättigten oder anderen ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, bei dem ein sich schnell bewegender Strom eines gesättigten
oder ungesättigten Kohlenwasserstoffs in inniger Mischung mittels eines sich schnell
bewegenden Stromes gasförmiger Oxydationsmittel teilweise oxydiert wird, ist nun
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Ausbeuten an Acetylen ein auf 400
bis 900° C vorerhitzter Strom eines gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffs
mit einem auf 400 bis 900° C vorerhitzten Strom eines gasförmigen Oxydationsmittels
vermischt wird, wobei die beiden Ströme eine Geschwindigkeit größer als 0, 5 Mach
haben, das Volumenverhältnis von Kohlenwasserstoff zu Sauerstoff zwischen 1, 6 :
1, 0 und 2, 0 : 1, 0 und der in der Reaktionszone herrschende Druck zwischen etwa
1, 1 und 1, 3 at liegt, worauf das teilweise oxydierte Material innerhalb 4 Millisekunden
nach der Einspritzung abgeschreckt wird.
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Die Mach-Zahl 0, 5 beträgt bei einem Verhältnis von CH4 : Oo von
2 : 1 bei 800° C etwa 305 m/sec. Vorzugsweise beträgt die Mach-Zahl im vorliegenden
Verfahren etwa 1, 0 (610 m/sec für das obige beispielsweise aufgeführte Gasgemisch).
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Der Ausdruck » Mach-Zahl « bezeichnet das Verhältnis der linearen
Gasgeschwindigkeit des Gemisches zur Schallgeschwindigkeit im gleichen Gemisch bei
einer bestimmten Temperatur und Gaszusammensetzung.
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Die Gase werden getrennt vorerhitzt, und zwar auf Temperaturen zwischen
400 und 900° C.
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Eine Einrichtung, mit der der erfindungsgemäße Herstellungsprozeß
durchgeführt werden kann, ist als Beispiel in den Zeichnungen dargestellt. Darin
zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Mischeinrichtung, Fig. 2 eine schematische
Zeichnung, in der die Vorerhitzer, die Mischeinrichtung, die Reaktionszone und die
Abschreckanordnung der Einrichtung angedeutet sind.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung wird ein Strom eines
Oxydationsmittels, z. B. Sauerstoff, durch eine Rohrleitung 10 einer Heizvorrichtung
12 zugeführt, in der er auf ungefähr 600° C vorerhitzt wird.
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Der vorerhitzte Gasstrom gelangt dann durch die Rohrleitung 16 in
die Mischeinrichtung 18. Gleichzeitig wird ein Gasstrom, der ein gesättigtes Kohlenwasserstoffgas
enthält, durch eine Rohrleitung 20 einem Erhitzer 22 zugeführt, in dem er auf ungefähr
850° C erhitzt wird, um dann durch die Leitung 24 in die Mischeinrichtung 18 zu
gelangen.
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Die Mischeinrichtung 18 besitzt ein hohles, zylinderförmiges äußeres
Gehäuse 26, mit dem der Einlaß
16 für das Oxydationsmittel und der
Einlaß 24 für den Kohlenwasserstoff fest verbunden sind. Innerhalb des äußeren Gehäuses26
sitzt ein inneres zylindrisches Injektorteil 32 zum Einblasen des Oxydationsmittels.
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Der vorerhitzte Strom des Oxydationsmittels, der in den Einlaß 16
eintritt, strömt durch das Rohr 36 (Fig. 1) des Injektorteils 32 und gelangt durch
eine Reihe radial verlaufender Führungskanäle 42 für das Oxydationsmittel im konischen
Abschnitt des Injektorteils 32 nach außen. Gleichzeitig strömt der am Einlaß 24
eingetretene Kohlenwasserstoffstrom durch einen ringförmigen Raum 44, der zwischen
dem Injektorteil 32 und dem äußeren Gehäuse 26 liegt, und gelangt dann durch einen
konisch ausgebildeten Mischring 46 nach innen, der quer zu den Auslässen 42 für
das Oxydationsmittel verläuft und vorzugsweise mit ihnen einen Winkel von 90° bildet.
Dort, wo die beiden Gasströme zusammentreffen, beginnt die Mischung der beiden Gasströme
mit hoher Geschwindigkeit und wird fortgesetzt, während der konische Gasstrom im
Hals 50 der Mischeinrichtung auseinanderströmt. Diese Art der Mischung erzeugt eine
starke Wirbelbildung und ist daher sehr wirksam. Das Gemisch durchläuft die ganze
Lange des Halses 50 und gelangt durch den Auslaß der Mischeinrichtung in die Reaktionskammer
52, in der die teilweise Oxydation durch den Flammenhalter 53 eingeleitet wird.
Es ist natürlich auch möglich, den Kohlenwasserstoffstrom durch das Innere des Injektorteils
32 zu leiten und den Strom des Oxydationsmittels durch den ringförmigen Raum 46
zuzuführen. Zur Erzielung einer wirkungsvolleren Mischung ist es jedoch günstiger,
den Kohlenwasserstoff, der das größere Volumen besitzt, durch den ringförmigen Raum
zuzuführen.
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Die Verbrennungsreaktion wird mittels eines Flammenhalters eingeleitet.
In der hier beschriebenen Einrichtung besteht der Flammenhalter aus einer Zone,
die durch eine Schulter an dem plötzlich sich erweiternden Einlaß in den Reaktionsraum
gebildet wird.
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Die schnelle Ausbreitung der Flamme über den ganzen Strom des Gasgemisches
wird durch die dort entstehenden Wirbel begünstigt. Der Reaktionsraum ist mit einem
keramischen Wandbelag 51 ausgekleidet.
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Die heiße keramische Wandung 51 unterstützt das Festhalten der Flamme.
Auf diese Weise wird eine großflächige Verbrennung der Mischung im Reaktionsraum
52 erreicht. Unterhalb des Reaktionsraumes 52 werden zweckentsprechende Abschreckmittel
54, z. B. ein Sprühregen kalten Wassers, eingeblasenes kaltes Gas od. dgl., zur
Anwendung gebracht. Eine Sammelvorrichtung (nicht gezeichnet) dient zur Speicherung
der Reaktionsprodukte, die dann weiterbehandelt werden, um das Acetylen von den
anderen Verbrennungsprodukten zu trennen.
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Die Mischeinrichtung 18 ist mit einem Kühlsystem versehen, durch
das eine Kühlflüssigkeit, z. B. Wasser, zirkulieren kann. Die Kühlflüssigkeit tritt
dabei durch den Einlaß 58 ein und fließt durch einen Auslaß im Injektorteil 32 wieder
ab, wie aus Fig. 1 zu erkennen ist.
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Die Teile 26 und 32 der Mischeinrichtung 18, des Reaktionsraumes
64 und der Abschreckvorrichtung 65 sind durch Verschraubungen miteinander verbunden,
um die Teile zwecks Reinigung auseinandernehmen zu können und um die Möglichkeit
zu haben, die keramische Auskleidung 51 gegebenenfalls ersetzen zu können.
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Die in die Mischeinrichtung eingeleiteten gasförmigen Oxydationsmittel
und Kohlenwasserstoffe müssen in einem Mengenverhältnis zueinander stehen,
das zur
Bildung einer nicht stöchiometrischen Mischung führt, die vorzugsweise in einem
Volumenverhältnis von Kohlenwasserstoff/Sauerstoff zwischen ungefähr 1, 1 : 1 und
2, 0 : 1, für Methan vorzugsweise 1, 6 : 1 bis 2, 0 : 1, steht. Um in den Einzelgasen
und dem Gasgemisch Schallgeschwindigkeit oder Geschwindigkeiten, die nahe der Schallgeschwindigkeit
liegen, zu erzeugen, ist es nötig, den Gasdruck an verschiedenen Stellen der Mischeinrichtung
sorgfältig zu regulieren. So soll z. B. das Verhältnis des Eingangsdrucks an dem
ringförmigen MIischraum 46 ungefähr 2 : 1 betragen, damit das Gemisch mit ungefähr
Schallgeschwindigkeit in den Mischhals 50 eintritt. Dementsprechend wird zur Aufrechterhaltung
eines stetigen Druckes von ungefähr 1, 1 : 1, 3 at am Einlaß zur Mischkammer ein
Staudruck von ungefähr 2, 2 bis 2, 6 at am Eingang zum Mischdurchlaß 46 benötigt,
um ein Einströmen des Gemisches in den Hals 50 mit ungefährer Schallgeschwindigkeit
sicherzustellen.
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Entsprechend ist es zur Erzeugung von Strömungsgeschwindigkeiten,
die in der Größenordnung der Schallgeschwindigkeit liegen, nötig, das Druckverhältnis
zwischen Eingangs-und Ausgangsdruck an den Durchlässen 42 des Injektors ebenfalls
etwa 2 : 1 zu machen. Daher muß z. B. bei einem statischen Druck von 1, 7 at an
den Austrittsöffnungen dieser Durchliasse ein Staudruck von 3, 4 at im Zuführungsrohr
36 für das Oxydationsmittel eingestellt werden.
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Es wurde festgestellt, daß eine vollständige und innige Mischung
der beiden aus Oxydationsmittel und Kohlenwasserstoff gebildeten Ströme in der Mischeinrichtung
vorgenommen werden kann, bevor diese in den Reaktionsraum eintreten. Diese Mischung
wird bei außerordentlich hohen Strömungsgeschwindigkeiten vorgenommen, wodurch die
Laufzeit der Gase durch die Mischeinrichtung sehr vermindert wird, während derer
ein Wärmeverlust der vorerhitzten Gase auftritt.
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Ein weiterer Vorteil der Mischung bei hohen Geschwindigkeiten liegt
in der Tatsache, daß die Beschleunigung der Gasströme in der Mischeinrichtung von
einer adiabatischen Erniedrigung der Gastemperatur begleitet ist. Diese rührt von
der Umwandlung thermischer Energie in kinetische Energie im Gasstrom her. Da dies
eine umkehrbare Erscheinung ist, wird die kinetische Energie wieder in Wärmeenergie
umgewandelt, sobald die Gasgeschwindigkeit erniedrigt wird. Für das Gemisch aus
Methan und Sauerstoff, das für diese teilweise Oxydation verwendet wird, beträgt
diese Temperaturerniedrigung ungefähr 10°/c der ursprünglichen Ausgangstemperatur.
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Außerdem erlaubt die Verwendung einer Mischung mit hoher Geschwindigkeit
die Verarbeitung größerer Raummengen der an der Reaktion beteiligten Gase pro Zeiteinheit,
als in einer entsprechenden Einrichtung, die mit niedrigen Geschwindigkeiten arbeitet,
erreichbar wäre. Weiterhin gestattet der Mischvorgang mit hoher Geschwindigkeit
ein Brennen der gemischten Gase über ihren ganzen Querschnitt in einem unter niedrigen
Druck stehenden offenen Kanal, ohne daß Schwierigkeiten in Gestalt eines Zuriickschlagens
der Flamme auftreten. Das massive Brennen über den ganzen Querschnitt bringt in
der Praxis die Vorteile einer einfacheren Einrichtung, leichterer Säuberung und
Reparatur und eines hohen Wirkungsgrades der Einrichtung.
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In den bisher bekannten Anordnungen ist es üblich, die Reaktion bei
hohen Temperaturen verlaufen zu lassen, da dies zur Erzeugung eines hohen Acetylengehalts
im Reaktionsergebnis bei der teilweisen Oxydation
von Kohlenwasserstoffen
günstig ist. Aus diesem Grunde hat man bei den bisherigen Anordnungen die gasförmigen
Reagenzien vorerhitzt. Der Grad der hierbei ohne Vorzündung möglichen Vorerhitzung
wurde wesentlich durch die bisherige Art der Mischung der Reagenzien begrenzt. Bei
Anwendung des Arbeitsprozesses gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem die Mischung
bei hohen Geschwindigkeiten erfolgt und die dort zur Anwendung kommenden mäßigen
Temperaturen die Wahrscheinlichkeit einer Verbrennung in der Mischzone verringern,
können die Reagenzien auf viel höhere Temperaturen vorerhitzt werden, deren oberer
Wert nur durch die infolge von Oxydation und Wärmespaltung auftretenden und bereits
obenerwähnten Schwierigkeiten begrenzt ist.
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Nach Austreten der in nicht stöchiometrischem Verhältnis innig gemischten
Gase aus dem Hals der Mischeinrichtung mit größerer als der Verbrennungsgeschwindigkeit
wird das Gemisch entzündet und die teilweise Oxydation eingeleitet. Da das Gasgemisch
jenseits der Mischeinrichtung mit einer höheren als der linearen Verbrennungsgeschwindigkeit
strömt, ist es ohne einen Flammenhalter nicht möglich, die Lage der Flamme festzulegen.
Weil andererseits der Abstand (Laufzeit) zwischen der Stelle der Entflammung und
dem Ort, an dem das Abschrecken durchgeführt wird, infolge der Zersetzung des gebildeten
Acetylens kritisch ist, muß ein Flammenhalter vorgesehen werden, der die Lage der
Flamme an einer bestimmten Stelle fixiert. Als Flammenhalter kann z. B. eine Zone
mit verminderter Strömungsgeschwindigkeit, eine heiße Wandung, eine Glühzündung,
eine Zündflamme od. dgl. vorgesehen werden.
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Nach der Zündung verbrennt das Gasgemisch entsprechend der bei der
teilweisen Oxydation auftretenden Reaktionen, und es entstehen Acetylen, Wasserstoff,
Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd, Wasserdampf, nicht zur Wirkung gekommene Ausgangsstoffe
und sonstige Nebenprodukte. Der Druck während der Reaktion muß so niedrig wie möglich
gehalten werden, um den besten Ertrag an Acetylen zu liefern, und kann etwas über
dem atmosphärischen Druck, d. h. in der Größenordnung von ungefähr 1, 1 bis 1, 3at,
liegen.
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Die Produkte der teilweisen Oxydationsreaktion werden schnell abgeschreckt,
indem sie eine Zone passieren, in der ein Sprühregen von Wasser, ein kalter Gasstrom
oder ein ähnliches Kühlmittel ihre Temperatur auf einen Wert erniedrigt, der unterhalb
der Zersetzungstemperatur des Acetylens liegt. Die gasförmigen Reaktionsprodukte
werden dann gesammelt und mit Lösungsmitteln behandelt, um das darin enthaltene
Acetylen von den anderen Bestandteilen des Gemisches zu trennen.
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Als Beispiel für einen Herstellungsprozeß gemäß der Erfindung sei
folgender, in der Praxis durchgeführter Versuch beschrieben, bei dem pro Stunde
7151 l Naturgas, vorerhitzt auf 645° C bei einem Druck von 4, 7 at bei ungefährer
Schallgeschwindigkeit, mit stündlich 5027 1 auf 490° C vorerhitztem Sauerstoff bei
einem Druck von 11, 2 at in einer Injektormischkammer entsprechend Fig. 1 der Zeichnungen
gemischt wurden. Eine innige Mischung dieser Gase wurde mit einer größeren als der
Verbrennungsgeschwindigkeit aus dem Hals der Mischeinrichtung in die Verbrennungskammer
geleitet und dort an der als Flammenhalter dienenden Schulter am Ubergang des Halsendes
der Mischeinrichtung in den mit keramischem Material ausgekleideten Reaktionsraum
entzündet.
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Der Druck im Reaktionsraum betrug 1, 1 at, die Verbrennungstemperatur
war 1437° C, und das Abschrecken erfolgte 15 cm unterhalb der Austrittsöffnung der
Mischeinrichtung. Die resultierenden gasförmigen Produkte enthielten 7, 1 Volumprozent
ungesättigter Bestandteile sowie 6, 9 Volumprozent Acetylen. Bei diesem Versuch
wurde nicht die gesamte resultierende Gasmenge abgeschreckt, sondern es wurde nur
eine Probe entnommen, die aus der Reaktionskammer mittels einer axial verlaufenden
wassergekühlten Entnahmevorrichtung herausgeführt wurde, die auch die Probe abschreckte.
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Die Zusammensetzung des verwendeten Naturgases ergab sich auf Grund
einer Massenspektrometeranalyse zu : Bestandteile Volumprozent C H4 85, 0 C2H6..............................................................
7,5 C3H8.............................................................. 2,0 C3 Ho........
0, 8 C4 Hro ....... 0, 5 N2.................................. 4, 2 100, 0 Eine Analyse
(nach O r s a t) der trockenen Reaktionsprodukte ergab : Bestandteile Volumprozent
C2 H2 4, 5 Ungesättigte Kohlenwasserstoffe (zusammen)....................... 7,
1 02.................................. 0, 9 H2 46, 6 CO.................................
27, 8 co................................ 10, 2 N2........................... 2,
9 100, 0 Als weiteres Beispiel für einen HerstellungsprozeB gemäß der Erfindung
wurde folgender Versuch durchgeführt : Ein stündlicher Gesamtfluß von 3400 l von
Athan und Sauerstoff, der auf ungefähr 500° C vorerhitzt war, wurde gemischt und
in der in der Zeichnung dargestellten Einrichtung zur Reaktion gebracht.
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Das Volumenverhältnis von Athan zu Sauerstoff war 1, 25. Die gasförmigen
Produkte der Verbrennung wurden nicht abgeschreckt, sondern nur eine abgeschreckte
Probe entnommen. Die getrockneten Gase der entnommenen Probe brachten folgendes
Analyseergebnis : Bestandteile Volumprozent C2H2 .............................................................
5,7 CO ............................................................... 23,3 CO.................................
23, 3 H2.................................. 30, 7 02..................................
2, 0 C 02................................ 7, 1 Ungesättigte Kohlenwasserstoffe (zusammen).......................
13, 1 Abfallprodukte....................... 23, 8 Ein weiterer Versuch wurde bei
einem stündlichen Gesamtgasfluß von 3523 1 Propan und Sauerstoff, die auf ungefähr
500° C voerhitzt waren, durchgeführt.
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Die Gase wurden gemischt und in einer Einrichtung, ähnlich der in
der Zeichnung dargestellten, zur Reaktion gebracht. Das Volumenverhältnis von Propan
zu Sauerstoff war 0, 77. Wie vorher wurden die gasförmigen Endprodukte nicht abgeschreckt,
sondern nur eine abgeschreckte Probe entnommen. Das trockene
Gas
der entnommenen Probe brachte folgendes Analysenergebnis : Bestandteile Volumprozent
C2 H2..............................,. 5, 4 CO................................. 28,
4 H2.................................. 29, 0 02..................................
0, 5 C 02................................ 10, 9 Ungesättigte Kohlenwasserstoffe
(zusammen)....................... 14, 4 Abfallprodukte....................... 16,
8 Bei einem Versuch mit Naturgas und Sauerstoff, die auf 400° C vorerhitzt waren
und deren stündlicher GesamtgasfluB 3398 1 betrug und wobei das Volumenverhältnis
Gas zu Sauerstoff 1, 35 war, wurde wie vorher eine abgeschreckte Probe entnommen,
deren Analyse folgendes Ergebnis brachte : Bestandteile Volumprozent C2 H2................................
3, 4 C O 30, 4 H2.................................. 40, 4 02..................................
0, 2 C 02................................ 8, 1 Ungesättigte Kohlenwasserstoffe (zusammen).......................
4, 5 Abfallprodukte....................... 16, 4 Die verschiedenen oben aufgeführten
Beispiele zeigen die Vielseitigkeit des Herstellungsprozesses für die Verwendung
unterschiedlicher, gesättigter Kohlenwasserstoffe. Es muß jedoch betont werden,
daß diese Versuche in sehr kleinen Reaktoren ausgefiihrt wurden, bei denen infolge
des schlechten Verhältnisses zwischen Wandflache und Querschnitt sehr große Wärmeverluste
nach außen hin auftraten, so daß nur ein geringer thermischer Wirkungsgrad erzielt
wurde.
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Dies drückt sich in einem verhältnismäßig geringen Prozentgehalt von
Acetylen im Reaktionsprodukt aus.
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Es wird nun eine Anwendung des Herstellungsprozesses bei einem Großversuch
beschrieben. Dabei wurden stündlich 453 m3 auf 900° C vorerhitztes Methan, das unter
einem Druck von 2, 77 at stand, bei ungefährer Schallgeschwindigkeit mit stündlich
246 m3 auf 600° C vorerhitztem und unter einem Druck von 5, 35 at stehendem Sauerstoff
in einer Injektormischeinrichtung, ähnlich der in Fig. 1 gezeigten, gemischt.
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Eine innige Mischung der Gase wurde mit ungefährer Schallgeschwindigkeit
in die Mischkammer eingeblasen und dort durch den Flammenhalter entzündet.
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Die gasförmigen Verbrennungsprodukte wurden schnell mittels versprühten
Wassers abgeschreckt, so daß die Reaktionszeit zwischen der Zündung des Gemisches
und dem Abschrecken weniger als 3 Millisekunden betrug.
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Eine Analyse des gasförmigen Endproduktes brachte folgendes Ergebnis
: Bestandteile Volumprozent C2 Hz................................ 9, 4 C U2................................
2, 8 Olefine.............................. 0, 4 02..................................
0, 2 H2..... 55, 6 CO................................. 23, 6 CH4 ................................................
7, 0 N2 1, 0 Bei einem weiteren Großversuch gemäß dem Herstellungsverfahren der
Erfindung wurden stündlich 422 m3 auf 860° C vorerhitztes Methan und 28, 3 m3
auf
860° C vorerhitzer Wasserstoff zusammen mit stündlich 240 M3 auf 600° C vorerhitztem
Sauerstoff durch die beschriebene Mischeinrichtung bei ungefährer Schallgeschwindigkeit
geschickt. Das Gemisch wurde in die Mischkammer eingeblasen, eine vollständige und
innige Mischung hergestellt und diese dann durch den Flammenhalter entzündet. Die
entstandenen gasförmigen Produkte wurden durch Sprühwasser abgeschreckt, wie oben
beschrieben. Im trockenen Zustand hatte das Gas folgende Zusammensetzung : Bestandteile
Volumprozent C2 H2. 9, 2 C 02............................... 2, 8 Olefine..............................
0, 4 02.................................. 0, 4 H2..................................
56, 2 CO .. ............................................... 23, 4 CH4 6, 6 N2...................
1, 0 Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Herstellungsprozesses zur Erzeugung
von Acetylen durch teilweise Oxydation von Methan gelingt die Erreichung eines Acetylengehalts
der trockenen, resultierenden Gase bis zu 9, 5 Volumprozent bei einer Umsetzung
des im Methan enthaltenen Kohlenstoffs bis zu 36 Volumprozent, wenn Sauerstoff als
Oxydationsmittel verwendet wird.
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In der britischen Patentschrift 709 035 ist ein Verfahren zur Herstellung
ungesättigter Kohlenwasserstoffe beschrieben, bei dem ein Brenngas und ein oxydierendes
Gas unter Druck in einer Brennkammer kontinuierlich verbrannt werden, so daß ein
Strom heißer Verbrennungsgase durch diese Brennkammer fließt, in diesen Strom ein
Kohlenwasserstoff eingeführt wird, der sich mit den Verbrennungsgasen vermischt
und reagiert, worauf der Strom der erhaltenen Reaktionsprodukte abgekühlt wird.
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Dieses bekannte Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß der
Strom der Verbrennungsgase bei der Reaktion mit dem Kohlenwasserstoff und bei der
anschließenden Abschreckung mindestens Schallgeschwindigkeit besitzt. Die Ausbeuten
an Acetylen betragen dabei bis zu 8°/o.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren, das auf ganz bestimmte Bedingungen
bezüglich des Verhältnisses von Kohlenwasserstoff zu Sauerstoff, der Zeit zum Abschrecken,
der Temperatur und der Geschwindigkeit der Gasströme beschränkt ist, die dem bekannten
Verfahren nicht zu entnehmen sind, werden 9, 2 bis 9, 4°/o Acetylen erhalten, was
eine 15-bis 20°/oige Ausbeutesteigerung bedeutet.