DE1062608B

DE1062608B - Verfahren zur Herstellung eines Schlackenzementes

Info

Publication number: DE1062608B
Application number: DER9644A
Authority: DE
Inventors: Hermann Ernst Richa Weibelzahl
Original assignee: ROBASIT BINDEMITTEL GmbH
Current assignee: ROBASIT BINDEMITTEL GmbH
Priority date: 1952-08-07
Filing date: 1952-08-07
Publication date: 1959-07-30

Description

Verfahren zur Herstellung eines Schlackenzementes Die Erfindung ist auf die Herstellung eines Schlackenzementes aus luftgekühlter, kristallinisch erstarrter Hochofenschlacke gerichtet.
Die bei der Eisenverhüttung anfallende Schlacke wird, soweit sie nicht einer besonderen Verwertung zugeführt wird, auf die Halde geschüttet, wo sie langsam zu kristalliner Stückschlacke erkaltet. Diese Stückschlacke entbehrt bekanntlich jeder hydraulischen Eigenschaft.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht es, die hydraulischen Eigenschaften der kristallinen Stückschlacke zu wecken, um diese für die Herstellung eines Schlackenzementes geeignet zu machen, der auch höheren Beanspruchungen an Druckfestigkeit und Biegezugfestigkeit vollauf gewachsen ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Verfahren nach der Erfindung vor, die luftgekühlte, kristallinisch erstarrte Hochofenschlacke auf etwa 900° C zu erhitzen und durch anschließende Abschreckung in Wässer zu granulieren. Die so behandelte und feinvermahlene Schlacke ergibt, gegebenenfalls unter Hinzufügung von abbindeerregenden Komponenten, einen Schlackenzement, dessen Biegezugfestigkeit und Druckfestigkeit in Versuchen überraschend hoch festgestellt wurden.

So wurde in Versuchen ein Zement aus unbehandelter Schlacke, die mit Rohgips zusammen auf eine Feinheit von etwa 1% Rückstand auf dem Sieb mit 4900 Maschen vermahlen und nach DIN 1164 mit

Biegezugfestigkeit Druckfestigkeit

Tage der Wasserlagerung Tage der Wasserlagerung

3 I 7 I 28 3 I 7 I 28

Unbehandelte Schlacke ............ 8 15 38 44 86 180

Nach der Erfindung behandelte

Schlacke ....................... 26 40 I 49 137 188 277

Diese Werte lassen die Verbesserung des Zementes durch das Herstellungsverfahren nach der Erfindung klar erkennen.

Bei dem Verfahren nach der Erfindung reicht eine Erwärmung der kristallinischen Stückschlacke bis ungefähr 900° C aus, so daß die Schmelzflußtemperatur nicht erreicht zu werden braucht. Durch diese Beschränkung der Erhitzung ergibt sich unter anderem der Vorteil, daß abbindungserregende oder sonstige Komponenten dem Abschreckmittel beigegeben werden können, ohne daß die Gefahr einer zu stürmischen Verdampfung besteht und ohne daß eine Beeinträchtigung der Wirkung dieser Komponenten erfolgt.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, als Ab-13,5°/o Wasser eingeschlagen worden war, mit einem Zusatz verglichen, der aus nach der Erfindung erhitzter und granulierter Schlacke bestand, welche in gleicher Weise, wie oben angegeben, mit Rohgips vermischt, ebenso vermahlen und mit Wasser eingeschlagen war.
Nach 3, 7 und 28 Tagen Wasserlagerung wurde an beiden Zementen die Biegezug- und Druckfestigkeit festgestellt. Es ergaben sich dabei folgende Werte: schreckmittel Kalkbrühe zu verwenden, die mit Aluminiumsulfat versetzt sein kann. Die Konzentration der Kalkbrühe richtet sich dabei nach der gewünschten Anreicherung der Schlacke an Ca0 und bewegt sich zwischen 3 und 3511/o. Ihr Anteil an Aluminiumsulfat beträgt bis zu 5%, vorzugsweise 2,51/o. Bekanntlich dienen Zusätze von Aluminiumsalzen vielfach als abbindeerregende Komponenten. Eine ähnliche Wirkung wird auch im vorliegenden Fall durch die Zufügung von Aluminiumsulfat erreicht.
Die durch das Verfahren nach der Erfindung erhitzte und granulierte Schlacke weist neben den erwähnten Vorzügen noch den Vorteil auf, daß sie infolge der wesentlichen Erhöhung des hydraulischen Wertes wesentlich leichter mahlbar ist, so daß eine erhöhte Mahlleistung bei vermindertem Mühlenverschleiß erzielt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Schlackenzementes aus luftgekühlter, kristallinisch erstarrter Hochofenschlacke, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlacke auf etwa 900° C erhitzt und durch anschließende Abschreckung in Wasser granuliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschreckung mittels Kalkbrühe.. völizQgen wird, deren Konzentration von der gewünschten Anreicherung der Schlacke an Ca0 abhängt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalkbrühe ein Zusatz bis zu 5 0/ö, -vorzugsweise von 2,5 °/a, Aluminiumsulfat beigefügt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 162 330; »Zement-Chemie« von Dr. Kühl, 1951, Bd. II, S.592, Abs. 1; »Chemie der Zemente« von Dr. Dorsch, 1932, _S._198, Abs:2._