DE1062587B - Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Vergleichmaessigen von Faserbaendern, Vorgarnen u. dgl. beim Verstrecken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Vergleichmaessigen von Faserbaendern, Vorgarnen u. dgl. beim VerstreckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine das Verfahren durchführende Vorrichtung zum selbsttätigen
Vergleichmäßigen von Faserbändern u. dgl. beim Verstrecken durch Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses
zwischen dem Einzugs- und Abzugszylinderpaar und gegebenenfalls zwischen diesen angeordneten
Zylinderpaaren in Abhängigkeit von der Verzugskraft.
Es sind bereits Vorrichtungen zum selbsttätigen Vergleichmäßigen von Faserbändern u. dgl. bekanntgeworden,
bei denen die einlaufenden Faserbänder beispielsweise mechanisch durch zwei Tastrollen abgetastet
werden und entweder eines der nachfolgenden Zylinderpaare' durch mechanische, hydraulische oder
elektrische A 7Orrichtungen in seiner Laufgeschwindigkeit beeinflußt oder die Größe des Materialdurchschlupfes
zwischen einem Streckzylinder und dem dazugehörigen Druckzylinder geändert wird. Bei diesen
Regelstrecken besteht jedoch die Gefahr, daß die Fasern durch die erforderlichen hohen Druckkräfte
sehr leicht beschädigt werden. Ferner neigt das Fasermaterial bei hohen Tastdrücken leicht zur Wickelbildung,
die eine Fehlsteuerung und Störungen im Arbeitsablauf zur Folge haben. Außerdem werden
durch die starke Zusammenfassung der Bänder die Fasern an einer einwandfreien Abklemmung zwischen
dem Eingangswalzeupaar weitgehend gehindert, so daß hier leicht Durchschlupferscheinungen und demnach
Fehlverzüge auftreten können.
Neben diesen Nachteilen haftet den mit mechanischen und hydraulischen Mitteln arbeitenden Regelstrecken
eine nicht unbeträchtliche Trägheit an, wodurch der Forderung nach kurzzeitigem Regelablauf
bei kürzeren Bandquerschnittsschwankungen bzw. bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten in nicht genügendem
Umfang Rechnung getragen wird. Außerdem läßt die Steuerung des Materialdurchschlupfes durch mehr oder
weniger starkes Belasten einer der Druckzylinder kein exaktes Regeln des Verzuges zu, da diese Forderung
nur durch eine Änderung der Zylinderdrehzahl zu erreichen ist.
Es ist auch bereits bekanntgeworden, die einzelnen Bandquerschnitte durch ein trichterförmiges Tastorgan,
durch welches die in das Streckfeld einlaufenden Bänder unter stärkerem Druck hindurchgezogen
werden, zu kontrollieren. Durch mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Vorrichtungen wird
hierbei das einlaufende Band zwischen konischen mit konstanter Geschwindigkeit umlaufenden Zylinderpaaren
verschoben, und zwar so, daß bei größeren Bandquerschnitten entsprechend den unterschiedlichen
Zylinderdurchmessern ein größerer Verzug erfolgt und bei kleineren Bandquerschnitten ein kleinerer Verzug.
Es ergeben sich bei derartigen Regelvorrichtungen
Verfahren und Vorrichtung
zum selbsttätigen Vergleichmäßigen
von Faserbändern, Vorgarnen u. dgl.
beim Verstrecken
zum selbsttätigen Vergleichmäßigen
von Faserbändern, Vorgarnen u. dgl.
beim Verstrecken
Anmelder:
Dr.-Ing. Waither Wegener,
Aachen, Habsburgerallee 18,
und Dipl.-Ing. Heinz Bechlenberg1
Aachen, Templergraben 51
Aachen, Habsburgerallee 18,
und Dipl.-Ing. Heinz Bechlenberg1
Aachen, Templergraben 51
Dr.-Ing. Waither Wegener
und Dipl.-Ing. Heinz Bechlenberg, Aachen,
sind als Erfinder genannt worden
und Dipl.-Ing. Heinz Bechlenberg, Aachen,
sind als Erfinder genannt worden
ähnliche Nachteile, wie bereits im vorangegangenen angeführt, da die Beanspruchung des durch das
trichterförmige Tastorgan hindurchgezogenen Faserbandes der nachteiligen Beanspruchung bei der Abtastung
durch zwei Rollen gleicht und weiterhin das zusammengefaßte Band zwischen dem Einzugszylinderpaar
weniger gut abgeklemmt werden kann. Ein wesentlicher Nachteil dürfte sich jedoch dadurch ergeben,
daß das Band nur schwerlich zwischen zwei konischen, unter einem größeren Berührungsdruck
stehenden Zylindern verschoben werden kann, wodurch der Auflaufvorgang auf den größeren oder kleineren
Zylinderdurchmesser zeitlich stark begrenzt wird. Dies hat zur Folge, daß man lediglich die über größere
Längen verteilten Querschnittsabweichungen in gewissem Umfange ausgleichen kann, jedoch nicht die
zahlreich vorhandenen kürzeren Abweichungen vom Sollquerschnitt der Bänder.
Es sind weiterhin Regelstrecken bekannt, bei denen die Schwankungen der ein- oder mehrfach in das
Streckfeld einlaufenden Faserbänder entweder fotoelektrisch, kapazitiv oder mit Hilfe einer Ionisationskammer
oder durch Messung des elektrischen Leitwertes überwacht werden und dadurch die nachfolgenden
Streckzylinder vorzugsweise über elektronische bzw. elektrische Vorrichtungen entsprechend diesen
Materialschwankungen in ihrer Laufgeschwindigkeit beeinflußt werden. Die angeführten Nachteile der mechanischen
Abtastung der Bänder durch zwei Tast-
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rollen oder durch einen Tasttrichter sowie die Nachteile der hierbei benutzten weniger reaktionsfähigen
Regel- und Steuerorgane werden bei diesen Regeleinrichtungen im wesentlichen vermieden. Es ergeben sich
bei denselben jedoch Nachteile folgender Art:
Bei der Verwendung von Fotozellen als Kontrollorgan beruht der Nachteil in erster Linie auf einer
unvollständigen Durchleuchtung der relativ großen Fasermassen im Bandquerschnitt. Ferner wirken sich
die verschiedenen Farbtönungen, insbesondere bei meliertem Fasermaterial, störend auf den genauen Steuervorgang
aus. Gleichermaßen spielen hierbei die Faserlage und die unterschiedliche Lichtstreuung der verschiedenen
Faserarten eine nicht unbedeutende Rolle.
Bei der Abtastung der Bandmasse durch Betastrahler können die Meßwerte unter anderem durch Aufladungen
bzw. Ionisationsvorgänge, welche wiederum in einem gewissen Zusammenhang mit dem Feuchtigkeitsgehalt
der Raumluft stehen und durch die mehr oder weniger starke elektrostatische Aufladung des zu verstreckenden
Fasermaterials, die je nach Faserrohstoff und dessen Behandlung durch Spannpräparationen erheblichen
Änderungen unterliegt, in stärkerem Maße beeinflußt werden. Außerdem dürfte die erzeugte
Radioaktivität auf die Dauer gleichfalls von negativem Einfluß auf die unmittelbare Umgebung sein.
Bei der Verwendung kapazitiver Gebereinrichtungen als Abtastorgane des Faserbandes wird das zu
messende Dielektrikum des Faserbandes durch die Klimaänderungen bzw. durch die Feuchtigkeitsschwankungen der hygroskopischen Textilfasern
starken Änderungen unterworfen. Ferner können durch aufgebrachte Spinnpräparationen, Farbstoffe u. dgl.
und nicht zuletzt durch die Mischung verschiedener Faserstoffe mit unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten
erhebliche Meßfehler entstehen.
Ähnliche Nachteile ergeben sich bei der Benutzung des für Faserrohstoffe an sich geringen elektrischen
Leitwertes zum Zwecke der Steuerung von Streckmaschinen. Hierbei wirken sich gleichfalls Klimaeinflüsse
sowie Spinnpräparationen und der unterschiedliche elektrische Leitwert für die verschiedenartigen
Faserrohstoffe negativ auf die Genauigkeit des Steuerbzw. Regelvorganges aus. Im weiteren dürfte die erforderliche
höhere Spannung der Meßelektroden sowie auch das Aufbringen einer elektrisch leitenden Flüssigkeit
auf die Faserbänder gewisse Nachteile mit sich bringen.
Ein besonderer Nachteil der letztgenannten auf elektronischer Grundlage aufgebauten Gebervorrichtungen
ergibt sich durch den komplizierten Aufbau und durch den verhältnismäßig hohen Aufwand an
Mitteln zur genauen Abgleichung und Verstärkung der zu bestimmenden Meßwerte. Hierdurch dürfte der
wirtschaftliche Einsatz von möglichst vielen einzelnen Regelstellen, die zur Erreichung eines hohen Regeleffektes
an vorzugsweise wenig Fasermasse erforderlich sind, stark in Frage gestellt werden.
Im weiteren ist es auch bekannt, die beim Verziehen von Vorgarn im Vorverzugsfeld eines Mehrzonen-Streckwerkes
auftretende Zugkraftänderung zum Überwachen oder Nachregeln des Vorverzuges zu benutzen.
Mit Hilfe einer derartigen Zweipunktregelung, die lediglich auf einen maximalen und einen minimalen
Zugkraftwert anspricht, läßt sich zwar eine bessere Auflösung der Vorgarndrehungen unter weitgehender
Vermeidung von DurchschIupferscheinungen erreichen; sie besitzt jedoch nicht die nötigen Voraussetzungen
für eine fortlaufende und stetige Ausregelung aller auftretenden Faserbandungleichmäßigkeiten. Um bei-
spielsweise Durchschlupferscheinungen am Eingangszylinder bei stärker gedrehten Vorgarnstellen zu vermeiden,
wird nach diesem Verfahren bei Erreichen einer oberen Zugkraftgrenze die Drehzahl des Mittelzylinders
und damit der Vorverzug um einen bestimmten zeitlich vorgegebenen Betrag erhöht, um zu einem
späteren Zeitpunkt, wenn schwächer gedrehte Stellen in das Vorverzugsfeld einlaufen, wieder auf den normalen
Sollverzug zurückgeführt zu werden. Die Änderung der Drehzahl des Mittelzylinders führt zwar zu
einer entsprechenden Veränderung des Vorverzuges; sie ändert jedoch nicht den Gesamtverzug, da sich im
nachfolgenden Verzugs feld die Verzugsänderung wieder aufhebt. Nach diesem Verfahren lassen sich
lediglich zusätzliche Verungleichmäßigungen durch mögliche Unterbindung von Durchschlupferscheinungen
u. dgl. vermeiden. Die Forderung nach einer zusätzlichen Vergleichmäßigung der ursprünglich vorhandenen
Bandungleichmäßigkeiten läßt sich demgegenüber nur durch eine fortlaufende Änderung des
Gesamtverzuges, der stetig, und zwar im genauen Verhältnis aller auftretenden Bandunregelmäßigkeiten erfolgen
muß, erzielen. Außerdem läßt sich die Zugkraftänderung bei niedrigen Verzügen, wie sie für Vorveras
züge zwecks Vermeidung von Schnitten u. dgl. gefordert werden, kaum für eine exakte Ausregelung von
Bandungleichmäßigkeiten ·—■ worauf noch an anderer Stelle eingegangen wird — ausnutzen.
Die bei diesen Verfahren zur Einleitung der zeitweiligen Änderung des Vorverzuges angewandte Tastmethode
unter Benutzung eines das Band im Vorverzugsfeld auslenkenden Fühlorgans wirkt sich störend
auf den Verzugsvorgang aus, da hierdurch das Band während des Streckvorganges mehr oder weniger
stark komprimiert wird, wodurch sich der Betrag der Faserreibungskraft stark erhöht. Die auftretende
Kompressionskraft, die sich mit dem Grad der Bandspannung ändert, stellt demnach einen zusätzlichen
Ungleichmäßigkeitsfaktor dar, der die Genauigkeit des Steuervorganges negativ beeinflußt. Auch das zur zeitweiligen
Verzugs änderung benutzte Antriebsmoment eines Zylinderpaares wird mehr oder weniger durch
Störfaktoren, wie Lagerreibung des Antriebsvorgeleges und der Zylinder, durch Walkarbeit der Druckwalzen
u. dgl., überlagert, wodurch die Genauigkeit der Steuereinleitung in stärkerem Maße beeinträchtigt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwerten neuer Kenntnisse, die bei Untersuchungen
der Verzugskräfte im Streckfeld mittels eines neuartigen Meß- bzw. Prüfgerätes gewonnen wurden, eine
selbsttätige Regeleinrichtung zu schaffen, die die im vorangegangenen aufgeführten Schwierigkeiten bei der
Durchführung eines störungsfreien Verzuges bzw. bei einer genauen Erfassung der Bandungleichmäßigkeiten
und die Nachteile der zum Teil komplizierten Meßmittel zur Einleitung des Steuervorganges weitgehend
vermeidet.
Die im allgemeinen zwischen Zylinderpaaren zu verstreckenden Faserbänder u.dgl. üben infolge der gegenseitigen
Reibung der Fasern während des Verzuges entsprechend der zu verstreckenden Fasermasse eine
mehr oder weniger starke Zugkraft auf die betreffenden Streckzylinder aus. Bei genauer Untersuchung der
Vorgänge in einem Streckwerk zeigte sich, daß die Änderungen der Verzugskraft oberhalb eines bestimmten
Verzuges fast ausschließlich durch die Dickenbzw. Masseschwankungen der Bänder verursacht werden.
Ferner zeigte sich, daß die Höhe der Verzugskraft vom Geschwindigkeitsunterschied zwischen zwei
Zylinderpaaren und demnach vom Verzug abhängig ist. Ausgehend von der Verzugshöhe Null, steigt die
Verzugskraft mit zunehmendem Geschwindigkeitsunterschied, also mit zunehmendem Verzug der Streckzylinder
bis zu dem Verzugskraftwert, bei dem die Fasern beginnen, aneinander zu gleiten. Eine weitere
Erhöhung des Verzuges hat infolge der Fasergleitung ein stärkeres Abfallen der Verzugskraft zur Folge, um
bei weiterer Verzugssteigerung in einen weitgehend horizontalen Verlauf überzugehen. Den näheren Bereich
um das Maximum der Verzugskraft muß man als kritisch bezeichnen, da sich hier die Verzugskraft
sehr stark mit der Beschaffenheit der vorgelegten Faserbänder ändert und unter Umständen hier
dauernde Haft-Gleitvorgänge auftreten können, die die Ausnutzung der Verzugskraft für Steuerzwecke
ungeeignet machen.
Die Erfindung besteht bei dem eingangs genannten Verfahren nun zunächst darin, daß die im Streckfeld
auftretende Verzugskraft weitgehend oberhalb des kritischen Verzugsbereiches liegt und von dieser der
Gesamtverzug im Verhältnis zu den Verzugskraft-bzw. Masseschwankungen fortlaufend geändert wird. Zu
diesem Zweck wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung verfahrensgemäß die von dem zu verstreckenden
Band auf die Zylinderpaare ausgeübte Verzugskraft dazu ausgenutzt, ein Zylinderpaar aus
der Normallage auszulenken und diese Auslenkung dazu zu verwenden, mittels einer selbsttätigen Geschwindigkeitsregelvorrichtung
die Drehzahl mindestens eines Zylinderpaares und dadurch das Geschwindigkeitsverhältnis
bzw. den Gesamtverzug zwischen dem Einzugs- und Abzugszylinderpaar und gegebenenfalls den dazwischen angeordneten Zylinderpaaren
entsprechend der Größe der Auslenkung zu ändern.
Die Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß das
Zylinderpaar in der Ebene des Faserbandverlaufes auslenkbar und hierzu in einem um einen Drehpunkt
schwenkbaren mehrarmig ausgebildeten Tragrahmen gelagert ist, wobei eine an einem Arm des Tragrahmens
angreifende und gegen die Verzugskraft wirkende sowie einstellbare Zug- oder Blattfeder zur Einstellung
der Zylindermittellage vorgesehen ist.
Weiterhin ist erfindungsgemäß eine mit Quecksilber oder mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllte,
vorzugsweise mit einer elastischen Membran versehene Druckdose vorgesehen, auf welche über ein Verbindungsglied
die an sich geringen Auslenkbewegungen des Tragrahmens des Zylinderpaares übertragen werden
und in einem der Druckdose angeschlossenen Kapillarrohr stark vergrößert in Höhenschwankungen
einer Flüssigkeitssäule umgewandelt werden, die über in kurzen Abständen in dem Kapillarrohr eingeschmolzene
Platinkontakte eine feinstufige Widerstandsänderung eines Stromkreises bewirkt, wodurch
über eine an sich bekannte elektronische Steuer- bzw. Regelvorrichtung die Drehzahl eines Regelmotors für
den Antrieb mindestens eines Zylinderpaares und dadurch das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen den
Zylinderpaaren und damit der Gesamtverzug geändert wird. Es wird also durch die Änderungen der Verzugskraft
ein Zylinderpaar aus seiner Normalstellung atisgelenkt und zur Betätigung der Steuer- bzw. Regelvorrichtung
ausgenutzt. Diese Auslenkbewegung eines Zylinderpaares hat den Vorteil, daß sich hierdurch ein
besonderes Abtastorgan erübrigt, da diese Streckorgane gleichzeitig zwei Funktionen ausüben, nämlich
die des Verstreckens und die des Abtastens der Faser-
bänder. Im besonderen wird hierdurch der normale Durchlauf der Bänder bzw. der normale Streckvorgang
im Verzugsfeld in keiner Weise störend beeinflußt.
Die Auslenkungen eines Zylinders bzw. Zylinderpaares werden dabei unmittelbar auf einen mit einer
elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllten, vorzugsweise mit einer elastischen Membran versehenen Druckgeber übertragen, der die bei der Erfassung und genauen
Übertragung der Bandungleichmäßigkeiten in allen Fällen erforderliche Bewegungsvergrößerung
bzw. Verstärkung der Meßwerte praktisch reibungslos in einem Kapillarrohr unmittelbar in entsprechende
elektrische Widerstands- bzw. Spannungsänderungen umwandelt und somit auf einfachste Weise ohne jede
elektronische Verstärker- bzw. Meßeinrichtung und ohne die bei anderen Abtastverfahren erforderliche
Verzögerungseinrichtung auf eine an sich bekannte elektronische Steuer- bzw. Regelvorrichtung einwirkt.
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung wird allen praktischen Anforderungen gerecht,
und zwar unter allen vorkommenden Bereichen der Bandungleichmäßigkeiten sowie den anzustrebenden
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten.
Wie an anderer Stelle gezeigt wird, finden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren neben der unterschiedlichen
Faserverteilung noch weitere den Verzugsvorgang beeinflussende Faktoren Berücksichtigung.
Da diese Faktoren auf den am Verzugsvorgang beteiligten, den Regelvorgang einleitenden Geberteil unmittelbar
einwirken, so erhält hierdurch der Streckprozeß eine noch stärkere vergleichmäßigende Wirkung.
Es ist aber auch möglich, zum Durchführen des vorstehend genannten Verfahrens, bei dem die Änderung
des Gesamtverzuges weitgehend oberhalb des kritischen Verzugsbereiches liegt, eine an sich bekannte,
mit mechanischen Abtastmitteln arbeitende Regelstrecke vorzusehen.
Weitere Merkmale des vorstehend gekennzeichneten Verfahrens und weitere Merkmale über die zur
Durchführung dieses Verfahrens dienenden Vorrichtungen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
und den Abbildungen der Zeichnung.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in zwei
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt
Abb. 1 eine Seitenansicht einer selbsttätigen Regelanlage gemäß der Erfindung,
Abb. 1 a den Antrieb des aus seiner Normallage auslenkbaren Zylinderpaares,
Abb. 2 eine Darstellung des mittleren Verzugskraftwertes und dessen Variationsbereiches,
Abb. 3 Vergleichsdiagramme der Masseschwankungen eines Bandes vor und nach dem Passieren
eines Streckwerkes und die dazugehörigen Verzugskraftschwankungen,
Abb. 4 Vergleichsdiagramme von Masseschwankungen eines ungeregelt und eines gemäß der Erfindung
geregelt verstreckten Faserbandes,
Abb. 5 Diagramme über die Abhängigkeit der Verzugskraft von der Höhe des Verzuges,
Abb. 6 eine weitere Ausführungsform einer Regelanlage nach der Erfindung, wobei die elektronische
Steuervorrichtung weggelassen ist,
Abb. 7 und 8 Einzelheiten zu Abb. 6.
In einfachster Weise läßt sich eine selbsttätige Regeleinrichtung für den Verzug von Faserbändern
u. dgl. in Streckwerken nach der in der Abb. 1 gezeigten Weise aufbauen. In der Abb. 1 ist mit 1 der
mit konstanter Umlaufgeschwindigkeit angetriebene
Verzugszylinder und mit 2 der dazugehörige Druckzylinder bezeichnet. Diese beiden Zylinder stellen das
Auslauf- oder Abzugszylinderpaar 1, 2 dar. Mit 3, 4 ist das langsamer laufende, in seiner Umlaufgeschwindigkeit
von der Verzugskraft aus sich selbst regelnde Zulauf- oder Einzugszylinderpaar bezeichnet. Die
mittlere Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Zylinderpaaren 1, 2 und 3, 4 stellt die Größe des Verzuges
dar. Mit F ist das zu verstreckende Faserband bezeichnet.
Während das Zylinderpaar 3, 4 im allgemeinen fest auf einem verstellbaren Schlitten angeordnet ist, ist
dagegen das Zylinderpaar 1, 2 in einem Tragrahmen 6 beidseitig gelagert, der um den Drehpunkt 5 auf der
feststehenden Stütze 7 leicht schwenkbar ist. Die infolge des Bandverzuges entstehende Verzugskraft
wirkt sich über das Zylinderpaar 1, 2 und über den um den Drehpunkt 5 schwenkbaren und mehrarmig
ausgebildeten Tragrahmen 6 sowie über das Verbindungsglied 8 auf eine Druckdose 9 aus. In die vorzugsweise
mit Quercksilber gefüllte Druckdose 9 ragt ein Kapillarrohr 10, in welchem auf kurze Abstände
Platinkontakte eingeschmolzen sind. Durch die mehr oder weniger starke Ungleichmäßigkeit der zu verstreckenden
Bänder und die hierdurch verursachten Verzugskraftschwankungen werden infolge des auf die
Druckdose 9 ausgeübten Druckes entsprechende Kontakte der auf und nieder bewegten Quecksilbersäule
im Kapillarrohr 10 geschlossen bzw. geöffnet. Jeder Kontaktschluß bzw. jede Kontaktöffnung hat eine Zuoder
Abschaltung eines im Gitterkreis einer Elektronenröhre 12 (Thyratron) liegenden, schwachstromseitig
beaufschlagten Widerstandes zur Folge. Die Anzahl der im Steuerteil 11 untergebrachten Widerstände
entspricht im allgemeinen der Anzahl der im Kapillarrohr 10 eingeschmolzenen Platinkontakte.
Durch das von der Verzugskraft aus eingeleitete Zuoder Abschalten der im Gitterkreis der Röhre 12,
welche gleichzeitig zur Gleichrichtung des Ankerstromes dient, liegenden Widerstände wird die dem
Anker eines Gleichstrom-Nebenschlußmotors 13 zugeführte Spannung geändert. Der vom Regelmotor 13
angetriebene Einzugszylinder 3 erhält hierdurch seine der unterschiedlichen Verzugskraft bzw. Bandstärke
entsprechend zu variierende Drehzahl. Durch die Verwendung einstellbarer Widerstände (Potentiometer)
im Steuerteil 11 läßt sich jede gewünschte Regelcharakteristik bzw. jeder beliebige Verzugs- und
Regelbereich einstellen. Über den Gleichrichter 14 erhält das Feld des Motors 13 seine konstante Gleichspannung
aus dem Wechselstromnetz.
Die selbsttätige Vergleichmäßigung der zu verstreckenden Bänder vollzieht sich nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung wie folgt: Die mehr oder weniger über der durchschnittlichen Fasermasse
liegenden Bandstellen haben eine entsprechende Steigerung der Verzugskraft zur Folge. Durch die damit
verbundene Zuschaltung der im Gitterkreis der Röhre liegenden Widerstände wird die Umlaufgeschwindigkeit
des Einzugszylinderpaares 3, 4 entsprechend verringert, wodurch eine Vergrößerung des Verzuges
eintritt. In der umgekehrten Weise vollzieht sich die Vergleichmäßigung der Bandstellen mit einer mehr
oder weniger unter dem Durchschnitt Hegenden Fasermasse.
Der mittlere Betrag der Verzugskraft kann infolge der unterschiedlichen Nummern und Faserstoffe der
zu verstreckenden Bänder ein verschiedener sein. Hierdurch würde die mittlere Höhe der im Kapillar-rohr
10 befindlichen Quecksilbersäule sich mehr oder
weniger ändern. Die Einhaltung eines konstanten mittleren Verzuges und die weitgehend zentral erfolgende
Aussteuerung des Kontaktbereiches verlangen eine mittlere Niveaustellung der Quecksilbersäule im
Kapillarrohr 10. Diesem Zweck dient die auf einem Hebelarm des Tragrahmens 6, entgegengesetzt der
Verzugskraft wirkende, einstellbare Zugfeder 15. Ferner schwanken die einzelnen Werte der Verzugskraft je nach der Gleichmäßigkeit der zu ver-
streckenden Bänder mehr oder weniger um ihren gemeinsamen Mittelwert. Die Größe der Variationsbreite
bestimmt demnach die Höhendifferenz der Quecksilbersäule im Kapillarrohr 10 und somit die Anzahl
der Steuerkufen. Mit Hilfe der Blattfeder 16, welche mit einem ihrer Enden am Arm des Tragrahmens 6
befestigt ist, läßt sich durch Verstellen des unteren Festpunktes 17 die Höhendifferenz der Quecksilbersäule
weitgehend ändern. Eine Verlagerung des Festpunktes 17 zum Drehpunkt 5 hin ergibt bei gleichen
Beträgen der Verzugskraftschwankungen eine Verringerung der Höhendifferenz der Quecksilbersäule.
Die entgegengesetzte Verlagerung des Festpunktes 17 hat das Umgekehrte zur Folge. Außerdem kann durch
eine verschieden starke Neigung zur Horizontalen des an der Druckdose 9 schwenkbar angeordneten
Kapillarrohres 10 jede zur Verfügung stehende Bewegungs- bzw. Druckdifferenz zur genauen Erfassung
selbst kleinster Bandquerschnittsschwankungen und damit zur vollen Aussteuerung des Kontaktbereiches
ausgenutzt werden.
Die durch den Abtastvorgang erfolgende geringe Auslenkung des Zylinderpaares 1, 2 macht einen besonderen
Antrieb des Zylinders 1 erforderlich. In der Abb. la ist dieser Antrieb schematisch dargestellt.
Mit 18 ist ein am Maschinengehäuse befestigter Flanschmotor bezeichnet. Die Welle dieses Motors ist
mit der Welle einer Schnecke 19, deren Lager auf dem schwenkbaren Tragrahmen 6 befestigt sind, über eine
Gelenkkupplung 20 verbunden. Durch letztere, deren Angriffspunkt in gleicher Höhe des Schwenkpunktes 5
liegt, wird die an sich geringfügige Auslenkung des Tragrahmens 6 bzw. die Auslenkung der Schneckenwelle
kompensiert. Über die Schnecke 19 und über das auf der Welle des Zylinders 1 befestigte Schneckenrad
21 erhält der Zylinder seine Drehbewegung. Die be sondere Anordnung dieses Zylinderantriebes gestattet
es, daß hierbei das Drehmoment keinen Einfluß auf die den Verzugsvorgang regulierenden Verzugskräfte
ausübt.
Die Wahl des regelbaren Verzugszylinders ist nicht an die in der Abb. 1 gezeigte Ausführungsform gebunden.
In ähnlicher Weise kann das Einzugszylinderpaar als Geber der Verzugsregulierung dienen und die
Änderung der Geschwindigkeitsdifferenz von dem Abzugszylinderpaar aus erfolgen. Ferner ist es grundsätzlich
auch möglich, daß das von der Verzugskraft aus der Normallage auslenkbare Zylinderpaar gleichzeitig
zur Regelung des Verzuges benutzt wird. Bei Mehrzonenstreckwerken läßt sich die Einrichtung zur
selbsttätigen Vergleichmäßigung von Faserbändern u. dgl. sowohl am Eingang als auch am Ausgang einer
Regelstrecke gleich gut verwenden.
Die Darstellung nach Abb. 2 dient zur allgemeinen Veranschaulichung der vorangegangenen Ausführungen.
Pm bedeutet hierin den mittleren Betrag der Verzugskraft und V die Variationsbreite der Bandungleichmäßigkeit
bzw. der Verzugskraftschwankungen.
Auf Grund der bereits im vorangegangenen erwähnten Untersuchungen über die fortlaufende Be-
Stimmung der Verzugskräfte im Streckfeld wurde bekanntlich festgestellt, daß die Schwankungen der Verzugskraft
außerhalb des kritischen Verzugsbereiches mit der Masseverteilung der zu verstreckenden Bänder
weitgehend übereinstimmen. Da sich außerdem die Vorgänge im Streckfeld während des Verzuges unmittelbar
auf die Verzugskraft auswirken, so finden außerdem — wie bereits angeführt — weit mehr den
Verzugsvorgang beeinflussende Faktoren Berücksichtigung, als dies bei der Abtastung der Faserbänder
durch die eingangs aufgeführten Meß- und Gebervorrichtungen der Fall ist. Neben der hauptsächlichen
Einflußgröße »Masseverteilung« finden hierbei vor allem die unterschiedliche Bewegung der kürzeren
Fasern im Streckfeld, der Mischungszustand u. dgl. m. in genügendem Maße Berücksichtigung, wodurch der
Vergleichmäßigungsprozeß im positiven Sinne beeinflußt wird.
In der Abb. 3 sind drei verschiedene Registrierungen von Ungleichmäßigkeiten ein und desselben
Bandstückes, die während des Verstreckens ohne zusätzliche Regelung aufgenommen wurden, veranschaulicht.
Diagramm 3 a zeigt die Registrierung von Banddicken- bzw. Masseschwankungen vor dem Passieren
des Streckwerkes. In der Regel findet bei den bekanntgewordenen Regelverfahren hier bereits die Einleitung
der nachfolgenden Verzugsregulierung statt. Die geringen Diagrammausschläge lassen auf eine weniger
gute Abtast- bzw. Steuerempfindlichkeit schließen. In der Abb. 3 b ist eine Registrierung von Abzugskraft-Schwankungen,
wie sie unmittelbar beim Verzugsprozeß im Streckwerk auftreten, dargestellt. Die
starken Schwankungen liefern hierbei eine relativ hohe Steuerempfindlichkeit bei der selbsttätigen Verzugsregulierung.
Abb. 3 c zeigt die Aufzeichnung von Banddicken- bzw. Masseschwankungen unmittelbar
nach dem Verstrecken ohne Regelung. Die Diagramme der Abb. 4 zeigen unter Abb. 4 a die nach dem Verzug
aufgenommenen Masseschwankungen eines ungeregelt verstreckten Faserbandes. Unter Abb. 4b sind dagegen
die nach dem Verzug aufgenommenen Masseschwankungen eines gemäß der Erfindung von der
Verzugskraft aus selbsttätig geregelten Faserbandes dargestellt.
Wie bereits angeführt, konnte durch eingehende Untersuchungen über das Verzugsverhalten von Faserbändern
festgestellt werden, daß die Verzugskräfte in den sehr niederen Verzugsbereichen zunächst stark
ansteigen und alsdann nahezu hyperbolisch mit einer weiteren Vergrößerung des Verzuges abfallen. In der
Abb. 5 ist der charakteristische Verlauf der mit P bezeichneten Verzugskraft über verschieden hohen Verzügen
dargestellt. Während in Abb. 5 a der Verzugskraftverlauf eines Materials ohne Haft-Gleitwechsel
gezeigt ist, wird dagegen in Abb. 5 b der bei vielen Faserrohstoffen in dem niederen, also kritischen Verzugsbereich
mehr oder weniger in Erscheinung tretende Haftgleiteffekt veranschaulicht. Sowohl in
der Abb. 5 a als auch im besonderen in Abb. 5 b ist der mit A bezeichnete kritische Verzugsbereich für die
Einleitung des Regelvorganges ungeeignet, da hier die Verzugskraft starken Änderungen - und -überlagerten
Störungen unterliegt. Im Verzugsbereich s,- auf "den die Verwirklichung bzw. die Anwendung des: Erfindungsgedankens
zugeschnitten ist, zeigt der Verlauf der Verzugskraft dagegen nur noch eine - verhältnismäßig
geringe Änderung bei Variierung des Verzuges.
Wird gegebenenfalls im Übergangsbereich, von A nach B die den Regelvorgang steuernde Verzugskraft je
zwischen zwei Zylinderpaaren abgegriffen, zwischen denen gleichzeitig die Bandvergleichmäßigung durch
entsprechende Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses bzw. des Verzuges stattfindet, so kann hierdurch
—- wenn auch nur in kleinerem Umfang — die Genauigkeit des Steuer- bzw. Regelverlaufes unter
Umständen beeinflußt werden. Durch die in der Abb. 6 gezeigte Ausbildungsform der selbsttätigen Verzugsbzw. Regeleinrichtung ist es möglich, daß die den
Regelvorgang einleitenden Verzugskraftschwankungen in keiner Weise mehr durch den entsprechend zu
variierenden Verzug beeinflußt werden.
In dieser Abbildung sind mit 1, 2 das mit konstanter Geschwindigkeit umlaufende Abzugszylinderpaar
bezeichnet, 3, 4 stellt ein langsamer umlaufendes, in seiner Drehzahl regelbares Einzugszylinderpaar
dar. Mit 24, 25 ist das Einzugszylinderpaar und mit 22, 23 ein ebenfalls dem Verzug und zur Abtastung
der Verzugskraft dienendes Zylinderpaar bezeichnet. Während die Lager der Zylinderpaare 1, 2 und 3, 4
sowie 24, 25 im allgemeinen feststehend angeordnet sind, ist dagegen das Zylinderpaar 22, 23 in einem
Tragrahmen 6 gelagert,, der um den Drehpunkt 5 schwenkbar ist. Der Antrieb des Zylinders 22 erfolgt
in gleicher Weise, wie in' der Abb. 1 a dargestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß er von einem in seiner
Drehzahl regelbaren Motor, welcher als Flanschmotor mit einstufigem Getriebevorgelege ausgebildet ist,
angetrieben wird. Während der Antrieb des Zylinders 22 von der Hauptwelle des Motors aus erfolgt, erhalten
die beiden Zylinder S und 24 von der langsamer umlaufenden Welleides Getriebevorgeleges über
das Übertragungsglied 26 ihre Drehbewegung. Es erhalten somit diese Zylinder tmd die ihnen jeweils zugeordneten
Druckzylinder<4 und 25 über die elektronische Regelvorrichtung und den Regelmotor eine
der Bandungleichmäßigkeit entsprechend zu verändernde Umlaufgeschwindigkeit, wobei das Geschwindigkeitsverhältnis
'und somit der Verzug zwischen den Zylinderpaaren 22, 23 und 24, 25 unabhängig
von dem Regelvo'rgang stets konstant bleibt. Infolge gleicher Umlaufgeschwindigkeit und gleichem
Durchmesser der Zylinder 3- und 22 ist der Verzug hier gleich Null, so daß das. locker und ohne Spannung
zwischen diesen Zylindern hindurchläufende Band keinen Einfluß auf die zwischen dem langsamer umlaufenden
Einzugszylinderpaar 24, 25 und dem auslenkbaren Zylinderpaar 22, ■ 23 auftretenden, den Verzugsvorgang
steuernden Verzugskräfte ausübt. Die eigentliche Vergleichmäßigung der zu verstreckenden
Faserbänder u. dgl. vollzieht sich zwischen dem mit konstanter Geschwindigkeit umlaufenden Zylinderpaar
1, 2 und dem gleichfalls in seiner Umlaufgeschwindigkeit regelbaren Zylinderpaar 3, 4.
Die Aufteilung des. Strexkvorganges in einen Vorrerzug mit Abtastung der Verzugskräfte und in einen
Hauptverzug mit selbsttätiger Vergleichmäßigung der ZU verstreckenden Bänder macht eine zeitliche Verzögerung
des Regelvorgänges gegenüber der Abtastung erforderlich. Hierzu kann jede geeignete Verzögerungsvorrichtung
Anwendung finden. In deii Abb.-6 bis 8 ist die Ausfiüarungsform. .einer an sich, bekannten
Verzögerungseinrichtung dargestellt. 27 stellt einen am Tragrahmen 6 befestigten, gleichfalls um den
Drehpunkt 5 leicht schwenkbaren .Hebel dar, dessen unteres Ende gabelförmig" ausgebildet ist. Mit 28 ist
das an sich bekannte Verzögerungsrad..bezeichnet, auf dem ,eine Anzahl von Stiften axial verschiebbar angeordnet ist. Entsprechend, den .Verzugskraftschwankungen
werden; diese: .Stifte.» -fortlaufend- geordnet, so
909 57S/C5
Claims (3)
1. Verfahren zum selbsttätigen Vergleichmäßigen von Faserbändern beim Verstrecken
durch Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses zwischen dem Einzugs- und Abzugszylinderpaar
und gegebenenfalls zwischen diesen angeordneten Zylinderpaaren in Abhängigkeit von der Verzugskraft, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzugskraft weitgehend oberhalb des kritischen Verzugsbereiches liegt und von dieser der Gesamtverzug im
Verhältnis zu den Verzugskraft- bzw. Masseschwankungen fortlaufend geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem zu verstreckenden Band
auf die Zylinderpaare ausgeübte Verzugskraft dazu ausgenutzt wird, ein Zylinderpaar (1, 2) aus
der Normallage auszulenken und diese Auslenkung dazu verwendet wird, mittels einer selbsttätigen
Geschwindigkeitsregelvorrichtung die Drehzahl mindestens eines Zylinderpaares (3, 4) und dadurch
das Geschwindigkeitsverhältnis bzw. den Gesamtverzug zwischen dem Einzugs- und Abzugszylinderpaar
und gegebenenfalls den dazwischen angeordneten Zylinderpaaren entsprechend der Größe der Auslenkung zu ändern.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylinderpaar (1, 2) in der Ebene des Faserbandverlaufes auslenkbar und
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW18364A DE1062587B (de) | 1956-02-03 | 1956-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Vergleichmaessigen von Faserbaendern, Vorgarnen u. dgl. beim Verstrecken |
CH359387D CH359387A (de) | 1956-02-03 | 1957-01-22 | Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Vergleichmässigen von Faserbändern |
FR1172109D FR1172109A (fr) | 1956-02-03 | 1957-01-28 | Procédé et dispositif pour l'égalisation automatique de rubans de carde, de mèches et analogues |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEW18364A DE1062587B (de) | 1956-02-03 | 1956-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Vergleichmaessigen von Faserbaendern, Vorgarnen u. dgl. beim Verstrecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1062587B true DE1062587B (de) | 1959-07-30 |
Family
ID=7596227
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW18364A Pending DE1062587B (de) | 1956-02-03 | 1956-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Vergleichmaessigen von Faserbaendern, Vorgarnen u. dgl. beim Verstrecken |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH359387A (de) |
DE (1) | DE1062587B (de) |
FR (1) | FR1172109A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN101126186B (zh) * | 2007-04-11 | 2011-06-08 | 东华大学 | 在线检测短纤维束牵伸力的牵伸装置 |
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FR1012370A (fr) * | 1949-07-26 | 1952-07-09 | Perfectionnements apportés aux moyens pour régulariser le débit d'une masse fibreuse textile, notamment de laine, alimentant une machine utilisatrice | |
DE882819C (de) * | 1950-06-24 | 1953-07-13 | Phrix Werke Ag | Verfahren zum selbsttaetigen Regeln des Verzuges von Streckwerken und Streckwerk zurDurchfuehrung des Verfahrens |
DE945822C (de) * | 1944-10-28 | 1956-07-19 | Herbert Stein | Verfahren und Vorrichtung zum Erzielen eines kleinstmoeglichen, aber die Vorgarndrehung sicher aufloesenden Vorverzuges in Mehrwalzen-Klemmstreckwerken von Spinnmaschinen |
DE947956C (de) * | 1944-11-01 | 1956-08-23 | Herbert Stein | Vorrichtung zum Erzielen eines sicheren Vorverzuges fuer Mehrwalzen-Klemmstreckwerke |
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1956
- 1956-02-03 DE DEW18364A patent/DE1062587B/de active Pending
-
1957
- 1957-01-22 CH CH359387D patent/CH359387A/de unknown
- 1957-01-28 FR FR1172109D patent/FR1172109A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH359387A (de) | 1961-12-31 |
FR1172109A (fr) | 1959-02-05 |
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