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Anlage zum Härten von kalkgebundenen Kunststeinen in Dampf Es ist
ein Verfahren zur Härtung von Kunststeinen bekannt, bei dem die Steine in Teilmengen
hintereinander lagernd auf einzelnen ablösbaren Stücken eines Förderbandes in eine
Anzahl verschließbarer Röhren eingeführt werden, worauf die Röhre nach dem Lösen
des zugehörigen Bandstückes vom Förderband geschlossen wird. Dann wird Dampf in
die Röhren zur Härtung eingeleitet. Nach beendeter Härtung werden die Bandstücke
wieder in das Förderband eingeschaltet und beim Fortbewegen des letzteren aus den
Röhren entfernt. Weiterhin kann die Anlage so ausgebildet sein, daß das Förderband
über zwei Rollen geführt wird und sich stets in annähernd der gleichen Lage befindet,
während andererseits die Röhren zu einer Gruppe vereinigt in waagerechter und auch
in senkrechter Ebene bewegbar sind. Hierzu kann die Röhrengruppe auf einer Bühne
angeordnet sein, die verschiebbar und heb- und senkbar gelagert ist. Durch die Bewegung
der Bühne wird dann jeweils das sich in das Band eingliedernde Stück in die Lage
und Bewegungsrichtung des Förderbandes gebracht, ohne daß das ganze Band seitlich
oder in der Höhe verstellt zu werden braucht. Die bekannte Einrichtung kann aber
auch so ausgebildet sein, daß das Förderband in senkrechter Richtung verstellbar
gelagert ist, während andererseits die die Röhrengruppe tragende Bühne seitlich
verschiebbar ausgebildet ist. Durch die Verstellung des ganzen Förderbandes in der
Höhe wird es ermöglicht, in das Band nacheinander die in den in einer senkrechten
Ebene untereinander gelagerten Röhren befindlichen Bandstücke einzufügen. Durch
seitliche Verschiebung der die Röhrengruppe tragenden Bühne wird alsdann das Förderband
in die Richtung der in der benachbarten Röhrenreihe befindlichen Bandstücke gebracht.
Bei der bekannten Vorrichtung können die einzelnen Röhren durch Dampfrohre miteinander
verbunden sein, so daß jeweils Dampf von einer Röhre zur anderen geleitet wird.
Das bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß entweder die ganze auf einer Bühne
vereinigte Röhrengruppe oder die ganze das Förderband tragende Einrichtung heb-
und senkbar ausgebildet sein muß. Bei der ersten Bauform sind große Kräfte beim
Bewegen der ganzen Bühne aufzubringen, da sämtliche Röhren gleichzeitig gehoben
oder gesenkt werden müssen. Bei der zweiten Bauform besteht der Nachteil, daß die
gesamte Transporteinrichung gehoben oder gesenkt werden muß. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß die Dampfführung nicht wirtschaftlich ist, da sämtliche Röhren
untereinander in Verbindung stehen.
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Die Erfindung erstrebt, die Nachteile der bekannten Anordnung zu vermeiden.
Die Erfindung betrifft eine Anlage mit mehreren nacheinander im Takt eingeschalteten
Härterohren geringen Durchmessers zum Härten von kalkgebundenen Kunststeinen mit
Dampf. Die Erfindung besteht darin, daß die Härterohre auf zwei Fahrbahnen in einem
Kreislauf vierfahrbar angeordnet sind. Die Kessel ruhen dabei auf Fahrgestellen.
Damit die übereinander angeordneten Fahrbahnen eine Führung der Kessel im Kreislauf
gestatten, werden die Kessel vorzugsweise an den Enden der Fahrbahnen von der einen
auf die andere gehoben bzw. abgesenkt. Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung
können dafür die Härterohre durch an den Enden zweier übereinander angeordneter
Fahrbahnen vorgesehene hydraulisch betätigte Hebebühnen heb-und senkbar sein. Dabei
werden die Kessel an dem einen Ende der Fahrbahn im Takt von oben nach unten gesenkt,
während an dem anderen Ende der Fahrbahn die Kessel von unten nach oben gehoben
werden. Die Kessel können aber auch mit Aufzügen oder mit anderen Mitteln von der
einen Fahrbahn auf die andere gehoben bzw. gesenkt werden. Eine einfache Ausführungsform
besteht darin, daß auf der oberen Fahrbahn die Gleise auf beiden Seiten etwa um
die Breite eines Fahrgestells kürzer als die Gleise der unteren Fahrbahn sind und
zusätzlich in Längsrichtung dieser Gleise herausziehbare Fahrgleise angeordnet sind,
die im eingezogenen Zustand an die Enden der Gleise der oberen Fahrbahn stoßen und
im ausgezogenen Zustand die Durchlaßbreite für ein durch eine neben oder zwischen
den Fahrwerken angreifende Hebebühne auf- bzw. abwärts bewegtes Härterohr freigeben.
Die
erfindungsgemäße Bauform hat den Vorteil, daß jeweils nur ein Kessel zu heben bzw.
zu senken ist, so daß die Kessel mit verhältnismäßig geringen Kräften bewegt werden
können.
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Bei der beweglichen Ausbildung der Kessel ist es zweckmäßig, den Betrieb
der erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage so durchzuführen, daß die Kessel nur nach
dem Beschicken bzw. nur in Intervallen an die Dampfleitung angeschlossen sind. Dadurch
werden umständliche Rohrleitungen für die Dampfzuführung vermieden. Auch kann der
Kessel in dem auf sein Beschicken folgenden Takt mit Dampf bis zu einem derartigen
Druck gefüllt sein, daß die Füllung bis zum Ablassen des Dampfes im Takt vor dem
Entleeren zur Härtung der Steine ausreicht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführung der erfindungsgemäßen Anlage
schematisch dargestellt, und zwar in Abb. 1 in Seitenansicht und in Abb. 2 in Aufsicht.
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Die von der Drehtischpresse 1 erzeugten Steinrohlinge werden von einem
nicht gezeichneten mechanischen Greifer von dem Drehtisch abgenommen und auf kleine,
auf Schienen 2 laufende Wagen 3, von denen nur einige gezeichnet sind, abgesetzt.
Die Schienen 2 schließen bündig ab mit den Schienen 4, die in den Härterohren 5
angeordnet sind. Die Wagen 3 werden durch eine ebenfalls nicht gezeichnete automatische
Vorschubeinrichtung von den Schienen 2 auf die Schienen 4 der Härtekessel verschoben.
Dabei werden gleichzeitig die im Härterohr befindlichen Wagen, die die gehärteten
Steine aufnehmen, am anderen Ende der Kessel auf das Gleis 6 herausgeschoben, das
mit dem Gleis 2 eine in sich geschlossene Bahn bildet. Außerhalb des Härtekessels
5 werden die Steine durch eine ebenfalls nicht gezeichnete Abschubvorrichtung von
den Wagen 3 abgeschoben und zum Stapelplatz befördert. Dabei kann eine Zählvorrichtung
eingebaut sein. Das Beschicken und das Entleeren des Härterohres 5 erfolgen also
gleichzeitig, indem die mit Steinrohlingen belegten und von der Drehtischpresse
kommenden Wagen die im Härterohr befindlichen Wagen herausschieben.
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Das Härterohr hat einen Durchmesser, der dem größten der herzustellenden
Steine entspricht. Die Länge des Härterohres ist beispielsweise so bemessen, daß
es die Leistung einer Presse in einer Stunde aufnehmen kann. Um einen kontinuierlichen
Gang der Fabrikation zu gewährleisten, sind acht bis zwölf Härterohre notwendig.
Diese Härterohre können dabei eine Länge von etwa 22 m besitzen. Wenn mehrere Rohre
verwendet werden, dann sind diese bei gleicher Leistung der Presse entsprechend
kürzer zu bemessen. In dem Beispiel sind acht Härterohre gezeichnet, die im Takt
bewegt werden. Die Härterohre ruhen auf Fahrwerken 7, die auf Gleise 8 und 9 führen.
Die Gleise 8 und 9 sind übereinander angeordnet. Dabei sind die Gleise 8 durchgeführt,
während die Gleise 9 etwa um die Breite eines Fahrwerkes kürzer als die Gleise 8
sind. Die Kessel werden je nach ihrer Länge auf mehreren Gleisen verfahren. In dem
Beispiel sind jeweils drei Gleise als genügend angenommen worden.
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Zum Heben und Senken der Härterohre dienen die hydraulischen Hebebühnen
10. Diese greifen zwischen den Fahrwerken an den Kesseln an, so daß das untere Gleis
8 durchgeführt sein kann.
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An die Enden der oberen Gleise 9 stoßen seitlich herausschiebbare
Gleisstücke 1.2 und 13 an, die, wenn sie seitlich herausgeschoben sind, das Profil
des Kessels freigeben, damit der Kessel vorbeigeführt werden kann. Das Gleisstück
13 ist in halb ausgezogenem Zustand dargestellt. Das Gleisstück 12 ist im eingeschobenen
Zustand dargestellt.
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Zur Durchführung des Taktes werden die an den Enden befindlichen Kessel
14 und 15, nachdem die entsprechenden Gleisstücke herausgezogen sind, gehoben bzw.
gesenkt. Dann werden die herausgeschobenen Gleisstücke 12 und 13 wieder eingefahren,
worauf anschließend die oberen Kessel nach rechts und die unteren Kessel nach links
verschoben werden.
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Der jeweils im Takt vor der Entleerung befindliche Kessel 16 wird
dabei mit dem im Takt gerade neu gefüllten Kessel 17 durch eine Leitung 18 verbunden,
so daß der Dampf des ausgehärteten Kessels zweckmäßig zunächst zur Füllung des beschickten
Kessels benutzt wird. Nach dem Druckausgleich wird der Kessel 17 an die nicht gezeichnete
Dampfzuführung angeschlossen und weiterhin mit Dampf beschickt. Der Betrieb der
erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage kann dabei derart durchgeführt werden, daß
der Kessel, etwa wenn er sich in der Stellung des Kessels 18 befindet, während einer
Stunde bis zu einem bestimmten Druck gefüllt wird, wobei dieser Dampfvorrat zur
Aushärtung reicht, wobei der Kessel weiterhin im Takt schließlich in die Stellung
des Kessels 16 gelangt. Bei einem derartigen Betrieb der erfindungsgemäß ausgebildeten
Anlage genügt ein einziger Dampfanschluß. Jedoch können die Kessel in Intervallen
je nach der Durchführung des Taktes mit Dampf beschickt werden.
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Hohlblocksteine und alle auf Blech liegenden Steine können statt auf
Rollwagen auch auf Bleche abgesetzt werden, wobei diese Bleche ohne Verwendung von
Rollwagen in die Härteöfen eingeschoben werden. Die Bleche können dabei seitlich
auf Schienen gelagert sein. Der Rücklauf der Bleche kann dabei auf unterschiedliche
Weise durchgeführt werden, beispielsweise durch Seilband, Magnetband, Förderband
od. dgl.
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Die erfindungsgemäße Anlage hat den Vorteil, daß das Pressen, Härten
und Verladen der Steine kontinuierlich erfolgt. Die Anlage kann weitgehend selbsttätig
betrieben werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Rohlinge nicht auf
Schiebebühnen oder Hubstapler verfahren werden, so daß der Ausschuß infolge von
Bruch vermindert wird. Die Anzahl der Schienen und Wagen wird erheblich verringert.
Wesentlich ist weiterhin, daß bei der erfindungsgemäßen Anlage unabhängig von dem
Durchsatz die Anzahl der Wagen bestimmt ist. Sie richtet sich nämlich' nach der
Anzahl der in den Kesseln unterzubringenden Wagen und noch einiger weiterer Wagen,
die zur Unterhaltung des fortlaufenden Transportes in der Kreisbahn notwendig sind.