DE1060076B - Katalytisches Reformierungsverfahren - Google Patents
Katalytisches ReformierungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine katalytische Reformierung von Erdölkohlenwasserstoffen, insbesondere
für die Herstellung von Motorenbenzinen.
Bei dem bekannten katalytischen Reformierungsverfahren werden Benzinfraktionen bei erhöhter Temperatur
mit Wasserstoff in Gegenwart von Dehydrierungskatalysatoren behandelt, wodurch Benzinfraktionen mit
erhöhter Oktanzahl anfallen. Zu den handelsüblichen Katalysatoren gehören Molybdänoxydkatalysatoren auf
Aluminiumoxyd und vorwiegend aus Platin bestehende Katalysatoren auf einem Aluminiumoxydträger mit oder
ohne gebundenem Halogen. Ein mit Katalysatoren aus Platin auf Aluminiumoxyd durchgeführtes katalytisches
Reformierungsverfahren wird als Platformierungsverfahren und das dabei anfallende Produkt als Platformat
bezeichnet.
Ein früherer Vorschlag des Erfinders beschreibt ein Verfahren zur Erhöhung der Oktanzahl von katalytischen
Reformaten oder Anteilen davon, das dadurch gekennzeichnet ist, daß katalytische Reformate oder Teile davon
bei Temperaturen im Bereich von 450 bis 580° C, Drücken von nicht mehr als 4,5 kg/cm2 und Raumströmungsgeschwindigkeiten
des flüssigen Ausgangsmaterials von 0,1 bis 1,0 V/V/Std. ohne in die Umsetzung zurückgeführten
oder von außen zugesetzten Wasserstoff mit im wesentlichen Chromoxyd auf Aluminiumoxyd enthaltenden
Dehydrierungs- und Dehydroxylisierungskatalysatoren in Kontakt gebracht werden und gegebenenfalls
anschließend mit nicht behandelten Anteilen der katalytischen Reformate vereinigt werden.
Hauptziel der Erfindung ist die Herstellung von Benzinfraktionen mit noch höheren Oktanzahlen aus
Produkten eines katalytischen Reformierungsverfahrens.
Gemäß der Erfindung werden katalytische Reformate oder Teile davon bei Temperaturen zwischen 450 und
580° C und Drücken von nicht mehr als 4,55 kg/cm2 ohne in die Reaktionszone zurückgeführtem oder von außen
zugesetztem Wasserstoff über Katalysatoren geleitet, die vorwiegend Chromoxyd auf einem Träger aus Aluminiumoxyd
sowie eine geringe Menge Lanthan oder Lanthanone sowie vorzugsweise eine geringe Menge eines Alkalimetalls
enthalten.
Die Bezeichnung ^Lanthanon« wird normalerweise für jeweils ein Metall aus der Reihe der seltenen Erden verwendet.
Unter »Lanthanonen« wird in der Beschreibung der Erfindung eine Mischung von seltenen Erden verstanden,
die im wesentlichen Lanthan, Cer und Neodym sowie geringe Mengen anderer seltener Erden enthält.
Verschiedene derartige Mischungen von seltenen Erden sind im Handel erhältlich.
Der Ausdruck »bei Drücken von nicht mehr als 4,55 kg/cm2« umfaßt Normaldruck und darunterliegende
Drücke. Vorzugsweise wird praktisch bei Normaldruck gearbeitet.
Katalytis dies Ref ormierungs verfahr en
Anmelder:
The British Petroleum Company Limited, London
ίο Vertreter: Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald, Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Beansprudite Priorität: Großbritannien vom 7. Dezember 1956
John Arthur Edgar Moy und Bernhard Whiting Burbidge, Sunbury-on-Thames, Middlesex (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
Temperatur und Raumströmungsgeschwindigkeit können je nach der gewünschten Erhöhung der Oktanzahl
und der Oktanzahl des Ausgangsmaterials schwanken. Durch eine Erhöhung der Temperatur wird die Oktanzahl
des Produktes erhöht, gleichzeitig aber die Ausbeute verringert, während eine Verringerung der Raumströmungsgeschwindigkeit
die Oktanzahl bei einer gegebenen Ausbeute erhöht. Die Temperatur soll im bereits erwähnten Bereich von 450 bis 580° C, vorzugsweise
jedoch in der Nähe von 525°C, und die Raumströmungsgeschwindigkeit im Bereich von 0,1 bis
1,0 V/V/Std. des flüssigen Ausgangsmaterials liegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Festbett-, Fließbett- oder Wirbelschichtkatalysatoren durchgeführt
werden. Das Verfahren eignet sich besonders für die Arbeiten mit Wirbelschichtkatalysatoren, und der Chromoxyd-Aluminium-Katalysator
kann leicht durch übliche Verfahren regeneriert werden.
Bei dem Verfahren fallen große Mengen von wasserstoffreichen Gasen als wertvolle Nebenprodukte an.
Es wurde nun gefunden, daß unter den aufgeführten Bedingungen die mit Chromoxyd aktivierten Aluminiumoxydkatalysatoren
hauptsächlich als Dehydrozyklisierungskatalysatoren wirken, indem sie die Dehydrierung
von Paraffinen zu Olefinen und die Zyklisierung von Olefinen zu Aromaten unterstützen. Als Alkalimetall
909 5E8/41S
wird Kalium bevorzugt. Die Bezeichnung »Lanthan, Lanthanone und Alkalimetalle, bezieht sich in der Beschreibung
auch auf Verbindungen dieser Elemente, insbesondere auf die Oxyde.
Die Bestandteile, bezogen auf den gesamten bei 550° C stabilen Katalysator, liegen vorzugsweise in
folgenden Mengenverhältnissen vor:
Chromoxyd 5 bis 25 %
Lanthan oder Lanthanone
(als Oxyd) 0,1 bis 5%
Alkalimetall als Oxyd 0,1 bis 5%
Aluminiumoxyd Rest
An sich kann das gesamte katalytische Reformat der Dehydrierungs- und Dehydrozyklisierungsbehandlung
unterworfen werden. Da aber die höhersiedenden Fraktionen relativ reich an Aromaten sind, die keiner weiteren
Veredlung zugänglich sind, wird als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise eine
tiefersiedende, relativ aromatenfreie Fraktion eines katalytischen Reformats verwendet. Vorzugsweise siedet
ein wesentlicher Teil der Fraktion unter IOO0C Die niedersiedende Fraktion kann durch einfaches Destillieren
des katalytischen Reformats gewonnen werden. Wahlweise kann das katalytische Reformat auch einer
Lösungsmittelextraktion unterworfen und das Raffinat oder ein Teil davon als Ausgangsmaterial gemäß der
Erfindung verwendet werden. Als katalytisches Reformat wird ein Platinreformat bevorzugt.
Bei Verwendung einer niedrigersiedenden, relativ aromatenfreien Fraktion eines katalytischen Reformats
als Ausgangsmaterial erhält man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Benzinmischkomponente mit
hoher Oktanzahl und hoher Flüchtigkeit. Diese Mischkomponente kann mit beliebigen anderen Komponenten
mit hoher Oktanzahl, z. B. hochsiedenden katalytisch gecrackten Benzinen und Alkylaten zu Benzinprodukten
mit sehr hohen Oktanzahlen in der Größenordnung von 95 oder mehr vermischt werden. Gegebenenfalls kann das
behandelte Produkt auch mit der nicht behandelten Fraktion des katalytischen Reformats zu einer Mischung
vereinigt werden, deren Oktanzahl höher als die des ursprünglichen Reformats ist.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Platformate kann die Mischung weniger flüchtig als das
ursprüngliche Platformat sein. In diesem Fall kann die Flüchtigkeit in, verschiedener Weise erhöht werden.
Beispielsweise kann das Ausgangsmaterial für das Dehydrozyklisierungsverfahren Stoffe enthalten, deren Siedepunkt
unter dem Anfangssiedepunkt des Ausgangsmaterials für das Platformierungsverfahren liegt, wodurch
der Anteil an niedrigersiedenden Bestandteilen bei der Durchführung des Dehydrozyklisierungsverfahrens
erhöht wird. Wahlweise können die behandelten niedriger- und höhersiedenden Fraktionen des Platformats in einem
ίο zur Erzielung einer ausreichenden Flüchtigkeit erforderlichen
Mengenverhältnis vermischt und die Oktanzahl der Mischung durch Zusatz von Tetraäthylblei aufrechterhalten
werden. Ebenso kann der Endsiedepunkt der niedrigersiedenden Fraktion so eingestellt werden, daß
die toluolbildenden Bestandteile aus der Fraktion ausgeschlossen werden.
Ein durch Hydroformieren einer Benzinfraktion über einem Katalysator aus Platin, Aluminiumoxyd und
gebundenem Halogen erhaltenes Reformat wird in niedrig- und hochsiedende Fraktionen getrennt. Die
niedrigsiedende Fraktion mit einem Endsiedepunkt von 108° C und einer Oktanzahl (Forschung ohne Zusatz) von
76,1 wird unter den folgenden Bedingungen weiterreformiert :
Druck Normaldruck
Raumströmungsgeschwindigkeit 0,2 V/V/Std.
Zurückgeführte Gasmenge —
Behandlungsdauer 5 Stunden
Reaktionstemperatur 530° C
Es werden vier Versuche unter den vorstehenden Bedingungen mit folgenden verschiedenen Katalysatoren
durchgeführt:
1. 10°/0 Chromoxyd auf Aluminiumoxyd.
2. 10 % Chromoxyd auf Aluminiumoxyd mit 1 % Ceroxyd und 1 °/0 Kaliumoxyd.
3. 10 % Chromoxyd auf Aluminiumoxyd mit 1 % Lanthanoxyd.
4. 10 °/0 Chromoxyd auf Aluminiumoxyd mit 1 % Lanthanoxyd und 1 % Kaliumoxyd.
Alle Prozentangaben beziehen sich auf ein bei 550° C stabiles Material. Die Vergleichswerte für die vier Versuche
sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
30
Katalysatorzusammensetzung |
Butanfreies flü,'-
Ausbeute Gewichts prozent |
siges Produkt
Research- Oktanzahl (ohne Zusatz) |
Austr
Fließ- gesclvwindigkeit m3/m3 |
Lttsgas H2-Gehalt Volum prozent |
1. 10°/0Cr2O3/Al2O3, nicht aktiviert 2. 10% Cr2O3ZAl2O3 + 1 «/„ Ce + 1 % K 3. 10°/0Cr2O3/Al2O3 + l%La 4. 10 o/0 Cr203/Al203 + 1 % La + 1 °/0 K |
66,8 62,2 60,7 67,7 |
100,1 102,2 102,1 102,8 |
336 320 344 346 |
77,3 80,7 76,2 75,2 |
Verschiedene Katalysatoren aus Chromoxyd auf Aluminiumoxyd, aktiviert mit Oxyden von Lanthanonen
und Kaliumoxyd, werden durch Imprägnieren des Aluminiumoxyds mit einer Chromtrioxyd, Salpetersäure,
Kaliumnitrat und verschiedene Lanthanonsalze enthaltenden Lösung und anschließendem Kalzinieren
hergestellt.
Die Katalysatoren werden zur Behandlung eines niedrigsiedenden Platformats mit den im Beispiel 1
beschriebenen Eigenschaften unter den folgenden Bedingungen behandelt:
Druck Normaldruck
Raumströmungsgeschwindigkeit 0,2 V/V/Std.
Zurückgeführte Gasmenge —
Verfahrensdauer 5 Stunden
Die zur Herstellung des Katalysators verwendeten Lanthanonsalze, die Katalysatorzusammensetzung, Verfahrenstemperatur
und die Ergebnisse sind in der nach-
Claims (5)
1. Katalytisches Reformierungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein katalytisches Reformat ganz
oder teilweise bei Temperaturen von 450 bis 580° C und Drücken von nicht über 4,55 kg/cm2 ohne in die
Reaktionszone zurückgeführten oder von außen zugesetzten Wasserstoff mit im wesentlichen Chromoxyd
auf Aluminiumoxyd und eine geringe Menge Lanthan oder Lanthanone enthaltenden Katalysatoren in
Kontakt gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich geringe Mengen von Alkalimetallen,
vorzugsweise Kalium, enthaltende Katalysatoren verwendet werden.
30
35
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 25°/0 Chromoxyd, 0,1 bis
5°/0 Lanthan oder Lanthanone (als Oxyd) und vorzugsweise 0,1 bis 5% Alkalimetalle (als Oxyd) enthaltende
Katalysatoren verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Raumströmungsgeschwindigkeit
des flüssigen Ausgangsmaterials von 0,1 bis 1,0 V/V/Std. angewandt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial eine tiefersiedende,
verhältnismäßig aromatenfreie Fraktion eines katalytischen Reformats, insbesondere eines
zum wesentlichen Teil unter IOO0C siedendes Platformats, verwendet wird.
® 909 558/418 6.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3746656A GB830789A (en) | 1956-12-07 | 1956-12-07 | Improvements relating to the catalytic reforming of petroleum hydrocarbons |
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ID=10396689
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DE (1) | DE1060076B (de) |
FR (1) | FR1246154A (de) |
GB (1) | GB830789A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1271870B (de) * | 1962-12-06 | 1968-07-04 | Mobil Oil Corp | Verfahren zur katalytischen Umwandlung einer Kohlenwasserstoffbeschickung |
-
0
- BE BE568254D patent/BE568254A/xx unknown
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1956
- 1956-12-07 GB GB3746656A patent/GB830789A/en not_active Expired
-
1957
- 1957-12-05 FR FR753158A patent/FR1246154A/fr not_active Expired
- 1957-12-06 DE DEB47028A patent/DE1060076B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1271870B (de) * | 1962-12-06 | 1968-07-04 | Mobil Oil Corp | Verfahren zur katalytischen Umwandlung einer Kohlenwasserstoffbeschickung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB830789A (en) | 1960-03-23 |
FR1246154A (fr) | 1960-11-18 |
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