DE1059880B - Regenerativ-Koksoefen mit Starkgasduesen, denen das Starkgas mit einer Teilluftmenge zugefuehrt wird - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Regenerativ-Koksöf en mit senkrechten Heizzügen und aus der Heizzugsohle herausragenden Starkgasdüsen, denen das Starkgas mit einer Teilluftmenge zugeführt wird.

Es ist bekannt, Starkgas mit vorgewärmter Luft vor Eintritt in die Heizzüge unterhalb der Heizzugsohle zu vermischen, um eine pyrogene Zersetzung des in verschiedenen Höhenlagen zugeführten Gases zu vermeiden und eine langgestreckte Flamme zu erzielen. Hierbei sind die Heizzüge auf dem größten Teil ihrer Höhe von keramischen, mit Austrittsöffnungen für das Gas-Luft-Gemisch versehenen Rohren durchsetzt, wobei die Hauptluftmenge an der Heizzugsohle außerhalb dieser Rohre eingeführt wird. Die Anordnung der keramischen Rohre in den Heizzügen erfordert jedoch einen erheblichen Platzbedarf und einen zusätzlichen Kostenaufwand, der zu der erzielten Wirkung in keinem annehmbaren Verhältnis steht. Sie verhindert ferner bei unterhalb der Heizzüge im Mauerwerk angeordneten waagerechten Gasverteilkanälen die Möglichkeit der Regelung der jedem Heizzug zuzuführenden Heizgas- und Luftmengen.

Es ist ferner bekannt, in die Heizzüge zur Erzielung einer gleichmäßigen Höhenbeheizung auswechselbare Starkgasdüsen in verschiedener Höhe münden zu lassen oder auf den Starkgasdüsen verschieden hohe Düsenaufsetzrohre anzuordnen. Wird in derartig ausgebildeten Koksöfen die Beheizung mit stark kohlenwasserstoffhaltigem Gas durchgeführt, so tritt in den frei in die Heizzüge ragenden Starkgasdüsen bzw. den Düsenaufsetzrohren eine pyrogene Zersetzung ein, die deren freien Querschnitt verengt und eine ständige, praktisch nur durch Auswechseln mögliche Reinigungsarbeit erfordert.

Es ist zwar üblich, durch die jeweils nicht von Starkgas durchströmten Leitungen Luft zu leiten, um den in den Leitungen angesetzten Graphit zu verbrennen, oder auch dauernd außerhalb des Ofens Luft dem Gas zuzuführen. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß, insbesondere bei Beheizung mit kohlenwasserstoffreichem Gas, bei zu geringer Luftzufuhr diese nicht ausreicht, um die pyrogene Zersetzung in den frei in die Heizzüge ragenden Starkgasdüsen zu vermeiden, bei größerer Luftzufuhr aber sich explosible Gemische in den Heizzügen bilden. Die Zufuhr größerer Kaltluftmengen hat ferner den Nachteil der Unwirtschaftlichkeit, da diese nicht am Wärmeaustausch in den Regeneratoren teilnehmen.

Die Erfindung besteht nun darin, die im Heizzug frei stehenden Starkgasdüsen im unteren Teil mit Ansaugschlitzen zu versehen, durch die ein Teil der aus dem in der Heizzugsohle angeordneten, in die Heizzüge strömenden Verbrennungsluft angesaugt Regenerativ-Koksöfen mit Starkgasdüsen, denen das Starkgas mit einer
Teilluftmenge zugeführt wird

Anmelder:
Heinrich. Kopp er s

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Essen, Moltkestr. 29

Heinrich Schürhoff, Essen-Stadtwald,
ist als Erfinder genannt worden

wird. Dadurch ist es möglich, eine gleichmäßige, regelbare Höhenbeheizung unter Vermeidung einer pyrogenen Zersetzung der Kohlenwasserstoffe in den in den Heizzügen frei stehenden Starkgasdüsen und ohne Bildung explosibler Gemische zu erzielen. Ferner können die so ausgebildeten Düsen in an sich bekannter Weise zur Regelung sowohl bezüglich der Höhenbeheizunig als auch der Gasmenge dienen.
Die zu diesem Zwecke auf der Heizzugsohle frei stehenden, als Aufsätze ausgebildeten Starkgasdüsen können durch die Durchbrechungen der Ofendecke ausgewechselt und auch bei vorhandenen Koksöfen während des Betriebes auf die kalibrierten Starkgasdüsen der Heizzugsohle aufgesetzt werden. Die Düsenaufsätze können auch oben oder unten mit kalibrierten Düsen versehen sein oder einen gleichbleibenden, die Geschwindigkeit und Menge regelnden Querschnitt haben.

Dadurch ist die Zufuhr genau abgestimmter Men-

4.0 gen mit angesaugter Luft vermischten Gases an· den für die gleichmäßige Höhenbeheizung erforderlichen Stellen bestimmbar.

Die gemäß der Erfindung ausgebildeten Düsen können bei Koksöfen jeder Art verwendet werden, beispielsweise auch bei sogenannten Kreisstromöfen, d. h. solchen Öfen, bei denen die senkrechten Heizzüge paarweise oben und unten derart miteinander in Verbindung stehen, daß sie von den Abgasen im Kreisstrom durchströmt werden. Um bei Beheizung mit Starkgas eine langflammige Verbrennung zu erzielen, reicht die nur allmählich auf der Höhe erstrebte Abgaszumischung nicht aus, um bei Beheizung mit kohlenwasserstoffreichem Starkgas an der Heizzugsohle eine Überhitzung zu vermeiden.

:'■'·„■ -r. '■- 909 558/179

Claims (2)

Bei Regenerativ-Koksöfen mit Kreisstrombeheizung ist ebenfalls bereits vorgeschlagen worden, in solchen Fällen, wo es aus baulichen Gründen notwendig ist, die Starkgasdüsen in die senkrechte Mittelebene der Heizwand zu legen, wobei die Starkgasdüse zwischen S der Luftdüse und der KreisstromÖffnung liegt, die Starkgasdüse nur wenig über den oberen Rand der Kreisstromöffnung hinausragen zu lassen. Damit soll vermieden werden, daß durch den aus der Kreisstromöffnung austretenden Abgasstrom das Starkgas unmittelbar an die Luft herangeführt und die Abgaszumischung mehr oder weniger unwirksam wird. Die Erfindung ist in der Zeichnung in bevorzugten Ausführungsformen dargestellt. Abb. 1 ist ein teilweiser Längsschnitt durch die Heizzüge einer Heizwand; Abb. 2 stellt den unteren Teil eines Heizzugpaares in vergrößertem Mafistab dar. Die zur Beheizung der in der Zeichnung nicht dargestellten Ofenkammern dienenden Heizzüge sind paarweise zu Zwillingszügen 1, 2 zusammengefaßt, wobei die Zwillingszugpaare durch eine durchgehende senkrechte Binderwand 3 voneinander getrennt sind. In der Heizzugsohle 4 sind waagerechte Starkgaskanäle 5 angeordnet, von denen senkrechte Kanäle 6 abzweigen, die in die Heizzüge beiderseits einer unteren Kreisstromöffnung 7 münden. Auf die senkrechten Kanäle 6 sind die üblichen kalibrierten Starkgasdüsen 8 aufgesetzt, deren Querschnitt entsprechend den jedem Heizzug auf der Länge des Ofens in verschieden großen Mengen zuzuführenden Heizgasmengen kalibriert sind. Auf diese Starkgasdüsen 8 sind rohrförmige keramische Düsenaufsetzrohre 9 aufgesetzt, die in ihrem unteren Teil senkrechte Längsschlitze 10 haben. Die Düsenaufsetzrohre 9 enden etwa in Höhe des oberen Endes 11 der Kreisstromöffnungen 7 oder wenig darüber. Bei der in Abb. 1 dargestellten Ausführungsform liegen die Starkgasdüsen mit den Düsenaufsetzrohren 9 unmittelbar beiderseits der Kreisstromöffnung 7, und zwar zwischen Luftdüse 12 und Kreisstromöffnung 7. Eine solche Anordnung der Starkgasdüsen kann in Frage kommen, wenn diese in einer senkrechten Mittelebene der Heizwände liegen müssen, wie dieses beispielsweise bei Unterbrenneröfen der Fall ist, wobei also die senkrechten Starkgaskanäle von in begehbaren Fundamentkanälen angeordneten Verteilerleitungen aus gespeist werden. Durch die Ansaugschlitze 10 wird aus der Kreisstromöffnung? in den aufwärts brennenden Heizzug eintretendes Abgas und auch ein Teil der aus den Luftdüsen 12 austretenden Verbrennungsluft angesaugt, so daß infolge dieser Vermischung mit dem Starkgas eine pyrogene Zersetzung desselben in dem Düsenaufsetzrohr 9 nicht erfolgen kann. Erst oberhalb der Düsenaufsetzrohre 9 kann die Verbrennung infolge der.hier eintretenden teilweisen Vermischung mit Luft aus den Luftdüsen 12 beginnen, wobei diese Verbrennung jedoch durch den Abgaszusatz aus der Kreisstromöffnung 7 auf der Höhe des Heizzuges verzögert erfolgt. Das Abgas gelangt zum Teil um die Düsenaufsetzrohre 9 herum zwischen die aus der Düse 12 austretende Luft und das aus dem Düsenaufsetzrohr 9 austretende Gas, wodurch die Zusammenführung von Gas und Luft auf der Höhe des Heizzuges nur allmählich erfolgt. Bei der in der Abb. 2 dargestellten Ausführungsform liegen die Düsenaufsetzrohre 9 und die Luftdüsen 12 nebeneinander vor der Kreisstromöffnung 7, so daß aus der Kreisstromöffnung 7 austretende Abgase unmittelbar zwischen Gas und Luft treten können. Die Abgase der in den Heizzügen 1 aufwärts brennenden Flamme gelangen durch die oberen Verbindungsöffnungen 14 in den Heizzug 2, aus welchem sie durch die Kanäle 12 in die nicht dargestellten Regeneratoren abgezogen werden. Nach Umstellung der Beheizungsrichtung erfolgt die Beheizung in umgekehrter Richtung durch Aufwärtsbrennen in den Heizzügen 2. Die Düsenaufsetzrohre 9 können durch in der Ofendecke 15 angeordnete Durchbrechungen 16 eingesetzt und ausgewechselt werden. Sie können somit bei vorhandenen Anlagen während des Betriebes eingebaut und gegebenenfalls durch solche größerer oder niedrigerer Höhe ersetzt werden. Patentansprüche:

1. Regenerativ-Koksöfen mit senkrechten Heizzügen und aus der Heizzugsohle herausragenden Starkgasdüsen und mit unterhalb der Starkgasdüsen in den Heizzug mündenden Verbrennungsluftzuführungen, denen das Starkgas mit einer Teilluftmenge zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die frei stehenden Starkgasdüsen im unteren Teil mit Ansaugschlitzen versehen sind.

2. Koksofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den kalibrierten Starkgasdüsen (8) Düsenaufsetzrohre (9) mit Ansaugschlitzen (10) an ihrem unteren Ende angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 480746;
britische Patentschrift Nr. 109 752;
USA.-Patentschrift Nr. 2 281 847.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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