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Regenerativschwachgas- oder Verbundkoksofen Die Erfindung betrifft
einen Regenerativkoksofen mit senkrechten Heizzügen und unteren, an eine Gruppe
von Regeneratoren angeschlossenen und gleichzeitig beflammten und oberen, an eine
andere Gruppe von Regeneratoren angeschlossenen, im Zugwechsel mit den unteren beflammten
Brennstellen in einer .'Ausbildung als Schwachgas- oder Verbundkoksofen. Ordnet
man bei einem derartigen Ofen die Regeneratoren unter den Ofen in deren Längsrichtung
an und verbindet sie in ganzer Heizwandlänge mit den unteren, bezüglich den oberen
Brennstellen, so würde in diesem Fall jede Heizwand entsprechend vier Quergeneratoren
benötigen. Diese Anzahl soll nun erfindungsgemäß dadurch verringert werden, daß
je eine aus zwei schmaleren und einem mittleren breiten Querregenerator bestehende,
unter den Kokskammern liegende Gruppe in ganzer Heizwandlänge an die unteren Brennstellen
zweier Heizwände und eine gleiche Regeneratorgruppe in ganzer Heizwandlänge an die
oberen Brennstellen zweier Heizwände angeschlossen ist. Diese Ausbildung und Zuteilung
der Regenatoren zu den Heizzügen bietet beispielsweise gegenüber einer Zuordnung
von Gruppen von je zwei Querregeneratoren zu den unteren bzw. oberen Brennstellen
zweier Heizwände den Vorteil, daß die von den Regeneratoren zu den Heizziiben führenden
kurzen Verbindungskanäle sich nicht überkreuzen, was gewisse bauliche Schwierigkeiten
bietet, da im vorliegenden Fall nur von dem mittleren Regenerator jeder Gruppe Verbindungskanäle
zu zwei Heizwänden führen und die beiden außenseitigen Regeneratoren einer jeden
Gruppe nur Anschluß an die eine Brennstellengruppe einer Heizwand haben. Die Ausbildung
bietet den weiteren Vorteil, daß im vorliegenden Fall der mittlere Regenerator jeder
Gruppe als Gasregenerator und die beiden anschließenden Regeneratoren als Luftregenerator
verwendet werden können, mit der Folge, daß bei einer etwaigen Undichtigkeit der
Gasregeneratoren das Gas lediglich in die Luftregeneratoren entweicht und dort zur
Verbrennung gelangt, so daß sein Wärmewert vollkommen in den Heizzügen nutzbar wird,
während bei einer jeden anderen Anordnung der Gasregeneratoren diese Abhitze führenden
Regeneratoren benachbart sind, so daß in diesem Fall bei den unvermeidlichen Undichtigkeiten
der Regeneratoren Gas unverbrannt in den Kamin entweicht.
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Es ist ein Regenerativkoksofen bekannt, bei welchem Gruppen von drei
Querregeneratoren, bestehend aus einem mittleren breiteren Schwachgasregenerator
und zwei schmaleren Luftregeneratoren, den einzelnen Heizwänden zugeordnet sind,
und zwar derart, daß jeder der schmaleren Luftregeneratoren an sämtliche Heizzüge
einer Heizwand unten und durch Binderkanäle an die Heizzüge derselben Heizwand oben
angeschlossen ist, und daß die breiteren Gasregeneratoren mit den Heizzügen zweier
Heizwände unten und durch Binderkanäle mit den Heizzügen derselben beiden Heizwände
oben verbunden sind; bei diesem Ofen wird jedoch in jeder Zugrichtung die eine Hälfte
aller Heizzüge unten beflammt, und die Verbrennungsgase dieser Heizzüge fallen an
deren oberem Ende, ihre Richtung umkehrend, als Rauchgase in der
anderen
Hälfte der Heizzüge ab, und diesen letzteren Heizzügen wird gleichzeitig oben durch
jene zuvor erwähnten Binderkanäle zusätzlich vorgewärmte Luft und vorgewärmtes Schwachgas
zugeführt. Diese Beheizungsweise hat gegenüber derjenigen gemäß der Erfindung einmal
den Nachteil, den alle sogenannten Umkehrheizzüge bieten, nämlich daß die Beheizung
in den von den Rauchgasen durchströmten Heizzügen, selbst wenn die Rauchgase durch
eine zusätzliche obere Beflammung aufgeheizt werden, weniger intensiv ist als in
den frisch beflammten Zügen, da die den Rauchgasen zugeführten frischen Brennstoffe
durch die Rauchgase stark verdünnt werden, was die Verbrennung der zusätzlichen
frischen Brennstoffe beeinträchtigt. Ferner hat die bekannte Ofenbauart den Nachteil,
daß der Anschluß ein und desselben Regenerators sowohl unten wie oben an dieselbe
Heizwand eine gewisse Zugungleichheit ergibt, die zwecks Einregelung eines richtigen
Zuges eine sorgfältige Kalibrierung und Einregelung der einzelnen Brennstellen notwendig
macht. Der Unterschied der Ofenbauart gemäß der Erfindung besteht demgegenüber also
darin, daß die einzelnen Querregeneratorgruppen ausschließlich an alle unteren oder
ausschließlich an alle oberen Brennstellen der Heizwände angeschlossen sind, und
daß der Ofen in an sich bekannter Weise ein sogenannter Gleichzugofen ist, d. h.
ein Ofen, bei welchem in jeder Zugrichtung alle Heizzüge frisch beflammt sind und
sämtliche Heizzüge von den Heizgasen gleichgerichtet, also bis zu einem jeden Zugwechsel
ohne Umkehr durchströmt werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i bis 3 einen gemäß der
Erfindung ausgebildeten Schwachgas- oder Verbundkoksofen in einem Längsschnitt durch
die Heizwand und in Querschnitten nach A-B und C-D der Abb. i als ein Ausführungsbeispiel.
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Die Heizwände der Koksofenanlage sind zwischen den senkrechten Heizzügen
k in bekannter Weise mit Binderkanälen i ausgestattet, und unter den Öfen sind in
deren Längsrichtung Gruppen von je drei Regeneratoren angeordnet. Jede dieser Regeneratorgruppen
besteht aus einem mittleren breiteren Regenerator r1 bzw. r2 und zwei schmaleren
Regeneratoren 11 bzw. f22. Jeder der Regeneratoren r1 ist durch Kanäle p1 unten
an sämtliche Heizzüge k zweier Heizwände und jeder der Regeneratoten f l ist durch
Kanäle q1 unten an sämtliche Züge k einer Heizwand angeschlossen, und die Regeneratoren
r2 sind durch Kanälchen p2 an jeden zweiten der Binderkanäle i zweier Heizwände
und die Regeneratoren f 2 sind durch Kanälchen q2 än die dazwischenliegenden Binderkanäle
einer Heizwand angeschlossen. In der einen Zugrichtung strömt bei Schwachgasbeheizung
vorgewärmtes Schwachgas aus den Regeneratoren r1 und durch die Kanälchen p1 und
vorgewärmte Verbrennungsluft aus sämtlichen Regeneratoren f 1 durch die Kanäle q1
sämtlichen Heizzügen k aller Heizwände unten zu, und die Verbrennungsgase ziehen
d11rch sämtliche Binderkanäle i und durch die Verbindungskanälchen p2 und q2 und
die Regeneratoren r° und f2 hindurch ab. In der anderen Zugrichtung strömt
vorgewärmtes Schwachgas aus den Regeneratoren r2 und den Verbindungskanälchen p2
durch jeden zweiten aller Binderkanäle i, und durch die dazwischenliegenden Binderkanäle
i strömt aus den Regeneraioren f 2 und die Verbindungskanälchen q2 kommende Verbrennungsluft
hoch, die Entzündung der Brennstoffe erfolgt oben in den Heizzügen k, und die Heizgase
ziehen durch sämtliche Züge k und durch die Kanälchen p1 und q1 und die Regeneratoren
f l und r1 ab.
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Bei Starkgasbeheizung dienen auch die Regeneratoren r1 und r2 der
Luftvorwätmung, und in der einen Zugrichtung erfolgt die Starkgaszuführung durch
besondere Starkgasleitungen unmittelbar unten und in der anderen Zugrichtung unmittelbar
oben zu den Heizzügen k.
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Wie in Abb. i strichpunktiert angedeutet ist, können sämtliche Regeneratoren
r# und f durch Querwände w ein- oder mehrfach quergeteilt sein; jeder der Teilregeneratoren
muß in diesem Fall eine besondere, zweckmäßig auch für sich regelbare Brennstoffzuführungsvorrichtung
besitzen, wobei jedoch alle Regeneratorteile zugleich durchströmt sind.