DE1059116B

DE1059116B - Abstimmanzeigeroehre

Info

Publication number: DE1059116B
Application number: DEL18693A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Albert Lieb
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1954-04-28
Filing date: 1954-04-28
Publication date: 1959-06-11

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung befaßt sich mit Abstimmanzeigeröhren, insbesondere mit dem Leuchtschirm für solche Röhren.

Im allgemeinen verwendet man für Abstimmanzeigeröhren einen Silikatleuchtstoff mit grüner Emissionsfarbe. Es ist jedoch auch bekannt, Zinkoxyd oder Zinkoxyd mit Beimischung von Silikaten als Leuchtstoff für Abstimmanzeigeröhren zu verwenden. Die Silikate haben den Nachteil, daß die Lichtausbeute nach längerem Betrieb der Röhre stark abfällt.

Die Zinkoxydleuchtstoffe zeigen gegenüber dem Zinksilikat eine Lichtemission, welche einen breiten Spektralbereich umfaßt. Die Emissionsfarbe dieser Leuchtstoffe, welche neben einem gewissen Weißanteil vor allem grüne und blaue Farbbereiche aufweist, wird besonders bei der Anwesenheit von Tageslicht oder tageslichtähnlicher Spektralverteilung als störend empfunden und beeinträchtigt eine genaue Ablesung der Anzeigeröhre. Bei Anwendung von Zinkoxyd-Silikat-Mischungen ergibt sich eine gewisse Verbesserung. Die Mischung hat jedoch den Nachteil, daß während des Betriebes der Röhre die Emissionsfarbe des Leuchtstoffes verändert wird. Dies wirkt sich besonders dann sehr störend aus, wenn nur ein bestimmter Teil des Leuchtschirmes mit Elektronen beaufschlagt wird.

Um diese Nachteile zu beseitigen und eine Anzeigeröhre mit guten Lebensdauereigenschaften und einer geeigneten Leuchtfarbe zu schaffen, schlägt die Erfindung vor, als Leuchtstoff des Leuchtschirms Zinkoxyd zu verwenden und ein Filter derart anzuordnen, daß nur der Teil des Spektralbereiches des emittierten Lichtes zur Beobachtung gelangt, der für die Ablesung auch in heller Umgebung günstig ist.

Der Zinkoxydleuchtstoff zeichnet sich durch eine hohe Sekundärelektronenausbeute auch bei niederer Geschwindigkeit der auftretenden Elektronen aus. Es lassen sich damit verhältnismäßig große Mengen von Leuchtstoff ohne Aufladestörungen auf den Schirm auftragen. Zusammen mit dem bereits erwähnten Vorteil einer guten Stabilität der Emissionsfähigkeit des Leuchtstoffes gegenüber starkem und längerem Elektronenbeschuß ergibt sich damit die Möglichkeit, durch die Anwendung von verhältnismäßig dichten Leuchtstoff schichten, welche durch einen großen Entladungsstrom zur Lichtemission angeregt werden, eine hohe Lichtausbeute zu erzielen. So wurden beispielsweise mit einer Dichte des auf den Schirm auftreffenden Entladungsstromes von mindestens 2 mA pro cm² der Leuchtfläche und bei Leuchtstoffschichten von mehr als 3 mg Leuchtstoff pro cm² der Leuchtschirmfläche gute Ergebnisse erzielt. Damit lassen sich die unvermeidlichen Lichtverluste bei der Anwendung von optischen Filtern ausgleichen. Durch Abstimmanzeigeröhre

Anmelder:
Standard Elektrik Lorenz

Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Zuffenhausen,
Hellmuth-Hirth-Str. 42

Dipl.-Ing. Albert Lieb, Eßlingen/Neckar-Obereßlingen, ist als Erfinder genannt worden

das Filter wird der Kontrast, d. h. das Verhältnis der Leuchtdichten mit Elektronen beaufschlagter Leuchtschirmteile zu den Leuchtdichten nicht beaufschlagter Leuchtschirmteile, verbessert. Der spektrale Durchlaßbereich des optischen Filters wird vorzugsweise so gewählt, daß eine eindeutige, beispielsweise grüne oder blaue Farbwirkung erzielt wird. Das optisch wirksame Filter kann in- oder außerhalb des Röhrenkolbens an der Außen- oder Innenwand des Röhrenkolbens angebracht werden. Auch kann der Röhrenkolben selbst Glasfilter sein. Das Zinkoxyd, welches durch Elektronenbeschuß zur Lichtemission angeregt wird, ist in bekannter Weise auf die Unterlage aufgebracht. Diese Unterlage kann in der üblichen Weise aus Metall hergestellt sein. Die Erfindung sieht aber auch einen elektrisch leitend gemachten Glasschirm für diesen Zweck vor. Insbesondere kann dieser Glasschirm gleichzeitig als Filter ausgebildet werden, indem beispielsweise eine gefärbte und elektrisch leitend gemachte Glasplatte mit Zinkoxydleuchtstoff bedeckt wird. Es kann auch der Röhrenkolben selbst als Filter ausgebildet sein. Eine weitere Ausführungsart sieht einen Röhrenkolben aus Filterglas vor, der die leitende Schicht und den dort aufgebrachten Leuchtstoff trägt. Neben Glasfiltern werden auch geeignete Lackschichten oder Kunststoffschichten, wie Zelluloid u. dgl., die jedoch besonders auf der Außenwand des Vakuumgefäßes angeordnet sind, als vorteilhafte Ausführung der Erfindung angesehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung im folgenden näher erläutert. In dem Röhrenkolben 1 befindet sich ein Anzeigesystem 2 in bekannter Weise, bestehend aus Kathode und Ablenkelektroden. Die elektrisch leitende, durchsichtige (lichtdurchlässige) Schicht 4 ist in diesem

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Claims

Ausführungsbeispiel auf der Innenseite des Glaskolbens aufgebracht und dient als Anode des Anzeigesystems. Der Zinkoxydleuchtstoff 5 ist auf der leitenden Schicht aufgebracht. Außerhalb des Röhrenkolbens befindet sich das Filter 3. Die Durchführungsstifte 6 dienen der Spannungszuführung zu den Elektroden des Systems. Patentansprüche:

1. Abstimmanzeigeröhre, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtstoff des Leuchtschirms aus Zinkoxydbesteht und ein Filter derart angebracht ist, daß nur der Teil des Spektralbereiches des emittierten Lichtes zur Beobachtung gelangt, der für die Ablesung auch in heller Umgebung günstig ist.

2. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch-1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter innerhalb oder außerhalb des Röhrenkolbens an der Außenoder Innenwand des Röhrenkolbens angeordnet ist.

3. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisch leitendes oder elektrisch leitend gemachtes Fil-

ter verwendet wird, welches gleichzeitig als Leuchtschirmunterlage dient.

4. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch 1, 2 und 3, -dadurch gekennzeichnet, daß das Filter aus Glas, aus Glimmer, aus Lackschichten oder aus Kunststoffschichten besteht.

5. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Röhrenkolben als Filter ausgebildet ist.

6. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Röhrenkolben die leitende Schicht und darauf angeordnet die Leuchtstoffschicht trägt.

7. Abstimmanzeigeröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des auf den Schirm auftreffenden Entladungsstromes mindestens 2 mA/cm² der Leuchtsehirmfläche beträgt und daß die aufgetragenen Leuchtstoffschichten mehr als 3 mg Leuchtstoff pro cm² der Leuchtschirmfläche aufweisen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 687 728, 700 937,
493, 843 123;
Funkschau, 1952, S. 364.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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