DE1058301B - Vorrichtung zur Verhuetung von Frostschaeden mittels Ventilators - Google Patents

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BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUS LE GE SCHRIFT:

27. mai 195 9

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhütung von Frostschäden in Obstbau-, Weinbau- und Gemüsebauanlagen durch Ansaugen und Verteilen von Luft aus höheren wärmeren Schichten mittels eines Ventilators.

Es ist bekannt, Luft aus wärmeren höheren Schichten mittels eines Ventilators nach unten zu drücken. Hierbei müssen in der zu schützenden landwirtschaftlichen Anlage etwa 10 bis 12 m hohe Maste oder Gerüste zum Tragen eines durch einen Elektromotor oder Verbrennungsmotor angetriebenen Ventilators aufgestellt werden, der die Luft im Freistrahl von oben nach unten drückt. Der thermische Effekt einer derartigen Anlage ist jedoch sehr gering, da sich die aus der Höhe geförderte wärmere Luft auf dem Wege zum Boden sofort mit der dort lagernden Kaltluft vermischt und infolgedessen stark abkühlt. Außerdem sind derartige Anlagen recht kostspielig, da die Gerüste bzw. Maste sehr stabil ausgeführt werden müssen, um den Ventilator nebst seinem Antriebsaggregat tragen zu können. Ein billiger Antrieb unter Verwendung vorhandener Traktoren oder tragbarer Motoren ist schwierig und umständlich und daher meist nicht durchführbar. Schließlich müssen die Gerüste oder Maste fest im Boden verankert sein, so· daß sie sich nicht ohne weiteres versetzen lassen.

Die Erfindung hat den Zweck, einerseits eine Abkühlung der nach unten geförderten wärmeren Luft zu vermeiden und andererseits die Vorrichtung bei billiger Herstellungs- und Betriebsweise transportabel zu gestalten. Dies wird dadurch ermöglicht, daß erfindungsgemäß die durch den Ventilator angesaugte wärmere Luft über einen vorzugsweise transportablen Schacht und einen an dessen unterem Ausgang vorgesehenen Verteiler oder Krümmer über die zu schützende Anlage verteilbar ist.

Zweckmäßig ist der Schacht rohr- oder schlauchförmig und aus flexiblem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, gefertigt und an einem Traggerüst aufgehängt. Der Schachtkörper kann aus Zeltstoff- oder Kunststoffbahnen bestehen und am oberen und unteren Ende Spannringe aufweisen, so;daß er durch einen am oberen Spannring angreifenden Seilzug hochgezogen werden kann. Wegen des geringen Gewichtes genügt als Traggerüst ein leichter, oben mit einem kurzem Ausleger versehener Mast. Aus dem gleichen Grunde läßt sich das ganze Aggregat auf einem zweirädrigen Traktoranhänger montieren, wobei zur Erhöhung der Stabilität zweckmäßig ein aus zwei oder drei, oben miteinander verbundenen Rohrmasten bestehendes Traggerüst verwendet wird. Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß auf dem Traktoranhänger lediglich der Ventilator mit Verteiler und Schacht angeordnet sind und daß dieses Aggregat Vorrichtung
zur Verhütung von Frostschäden
mittels Ventilators

Anmelder:
Gerätebau Schwarting K. G.,
Eriskirch (Bodensee)

Bernhard Schwarting_r Friedrichshafen (Bodensee),
ist als Erfinder genannt worden

dann an fest angeordnete Auslegermaste zum Hochziehen des Schachtes herangefahren wird.

Der Ventilator ist zweckmäßig in Höhe des unteren Spannringes des Schachtes in der Waagerechten über dem als elliptischer Rotationskörper ausgebildeten Verteiler vorgesehen. Im einfachsten Fall kann ein aus Erdreich gebildeter, entsprechend geformter Verteiler dienen. Vor oder hinter dem Ventilator kann zusätzlich eine Heizquelle angeordnet sein.

Bei einer anderen Ausführungsmöglichkeit kann im Anschluß an den unteren Spannring ein Krümmer angebracht sein, so daß die warme Luft in eine bestimmte Richtung gelenkt werden kann. Der Krümmer wird drehbar angeordnet. Der Ventilator kann am Anfang des Krümmers in der Waagerechten oder am Ausgang des Krümmers in der Lotrechten vorgesehen sein. Schließlich kann der Krümmer im unteren Spannring rotierbar gelagert sein, so daß er während des Ventilatorbetriebes umläuft. Hierbei behält die aus dem Krümmer ausströmende gerichtete Luft eine höhere Temperatur als bei Verwendung eines Verteilers mit kreisförmiger Luftverteilung.

Sofern für den Antrieb des Ventilators kein mit diesem zusammengebauter Elektromotor verwendet wird ader Jsein elektrischer Anschluß vorhanden ist, läßt sich bei der Vorrichtung nach der Erfindung in -einfacher Weise ein Traktor als Kraftquelle verwenden, indem der Ventilator unmittelbar über eine auf seiner Achse sitzende Riemenscheibe oder über einen Winkeltrieb von der Traktorwelle aus angetrieben wird.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung mit an einem Auslegermast aufgehängtem schlauchförmigem Schacht, mit waage-

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Claims (9)

recht laufendem Ventilator und einem aus Erdreich gebildeten A^erteiler für kreisförmige Luftverteilung, Fig. 2 eine ähnliche Vorrichtung wie in Fig. 1 mit gerichteter Luftverteilung durch einen Krümmer, Fig. 3 eine ähnliche Vorrichtung wie Fig. 2 mit am (vrümmerausgang lotrecht angeordnetem Ventilator, Fig. 4 eine Vorrichtung ähnlich Fig. 1, deren Ventilator über einen Riementrieb von einem Traktor angetrieben wird, Fig. 5 eine als fahrbares Aggregat auf einem Traktoranhänger montierte Vorrichtung, Fig. 6 eine Vorrichtung ähnlich Fig. 5, bei der ein stationärer Auslegermast verwendet wird. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen dient als Schacht 1 ein aus Zelt- oder Kunststoffbahnen gefertigter schlauchartiger Körper, der oben und unten mit Spannringen 2, 3 versehen ist. Am oberen Spannring 2 greift ein Seilzug 4 an, mit dem der Schacht 1 über eine Winde 5 an einem Auslegermast 6 od. dgl. hochgezogen wird. Mit Ausnahme des Beispieles der Fig. 3 ist der λ^εη-tilator 7 in Höhe des unteren Spannringes 3, in der Waagerechten umlaufend, auf einem dreifußartigen Traggestell 8 angeordnet. Er kann entweder durch einen unmittelbar angebauten Elektromotor 9 angetriel>en werden (Fig. 1 bis 3) oder mittels Riementriebes 10 von einem Traktor 11 (Fig. 4 bis 6) oder einem sonstigen transportablen Motoraggregat. Wird eine kreisförmige Luftverteilung gewünscht, so wird im einfachsten Falle unterhalb des Ventilators 7 aus Erdreich ein etwa elliptischer Rotationskörper 12 als Verteiler geformt. Es kann auch ein aus Blech oder Kunstharz bestehender, entsprechend geformter Verteiler 12 verwendet werden, wie dies bei den transportablen Anlagen der Beispiele der Fig. 5 und 6 angedeutet ist. Bei den Ausführungen der Fig. 2 und 3 wird statt einer kreisförmigen eine gerichtete Luftverteilung bewirkt, indem am unteren Spannring 3 ein Krümmer 13 um seine lotrechte Achse schwenkbar angebracht ist. Hierdurch ist es möglich, die wärmere Luft in eine bestimmte Richtung ausströmen zu lassen. Bei der Ausführung der Fig. 3 ist der Ventilator 1 am Ausgang des Krümmers 13 vorgesehen. Der Krümmer 13 läßt sich schließlich im Spannring 3 rotierbar lagern, so daß er unter Ausnutzung des Rückstoßes in an sich bekannter Weise während des Arbeitens des Ventilators rotiert. Fig. 5 zeigt eine fahrbare Anlage, bei der auf einem zweirädrigen Traktoranhänger 14 ein aus drei oder vier oben mittels Streben 15 miteinander verbundenen Masten 16 bestehendes Traggerüst für den Schacht 1 mit dem Seilzug 4, 5 befestigt ist. Der untere Spannring 3 mit dem Ventilator 7 wird von einer Querstrebe 17 gehalten. Unter dem Ventilator 7 ist ein Kreisverteiler 14 aus leichtem Blech oder Kunstharz angebracht. Innerhalb des Verteilers 12 ist ein mit Schnecken- oder Schraubenrädern arbeitender, nicht näher dargestellter Winkeltrieb 18 vorgesehen, der mittels eines Riementriebes 10 von der Traktorwelle aus angetrieben wird. Beim Beispiel der Fig. 6 ist die Ausführung so abgewandelt, daß auf dem Traktoranhänger 14 lediglich ein niedriges Traggerüst 8 für den Ventilator 7 und den unteren Spannring 3 angebracht ist. Zum Aufhängen des Schachtes 1 dient, wie bei den Beispielen 1 bis 4, ein stationärer Mast 6, an den der Traktor 11 mit Anhänger 14 herangefahren wird. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Verhütung von Frostschäden in Obstbau, Weinbau- und Gemüsebauanlagen durch Ansaugen und Verteilen von Luft aus höheren wärmeren Schichten mittels eines Ventilators, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Ventilator (7) angesaugte wärmere Luft über einen vorzugsweise transportablen Schacht (1) und einen an dessen unterem Ausgang vorgesehenen Verteiler (12) oder Krümmer (13) über die zu schützende Anlage verteilbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rohr- oder schlauchförmige Schacht (1) aus flexiblem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, an einem Traggerüst (6; 15, 16) aufgehängt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Stoffbahnen gefertigte und am oberen und unteren Ende mit Spannringen (2, 3) versehene Schacht (1) mittels eines Seilzuges (4, 5) hochziehbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (7) am unteren Ende des Schachtes (1) auf einem Traggestell (8) in der Waagerechten angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (7) am unteren Ende des Krümmers (13) in der Lotrechten angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch_ge^ kennzeichnet, daß der Krümmer (13) gegenüber dem Schacht (1) rotierbar angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (7) unmittelbar oder über einen Winkeltrieb (18) von einem Traktor (11) angetrieben wird.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder hinter dem Ventilator (7) eine Heizquelle angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (8) mit Ventilator (7) und Verteiler (12) sowie vorzugsweise der Haltemast (15, 16) für den Schacht (1) auf einem Traktoranhänger (14) fahrbar angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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