DE1058252B - Verfahren zur Herstellung von lagerfaehigen, salzarmen, waessrigen Dispersionen von Organosilicium-verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lagerfaehigen, salzarmen, waessrigen Dispersionen von Organosilicium-verbindungenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen, salzarmen, wäßrigen
Dispersionen von Organosiliciumverbindungen und ist dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung
eines Alkalimetallsilanolats und/oder -silikonats der allgemeinen Formel
oder eines Erdalkalimetallsilanolats und/oder -sil- ίο
ikonats der allgemeinen Formel
RmSl (O2 Z)nOj-(mn +n)
(Y = Alkalimetall, Z = Erdalkalimetall, m = 0,05 bis *5
3,w=l bis 3,95, nw + η = 2 bis 4, ν = Durchschnittswertigkeit
der Gruppen R) mit einem mit Wasserstoffionen beladenen Ionenaustauscher bis zum
Erreichen eines pH-Wertes zwischen 3 und 7 behandelt
wird.
Besonders vorteilhaft lassen sich solche Siliciumverbindungen verwenden, bei denen die Durchschnittszahl
der an jedem Siliciumatom angelagerten organischen Gruppen eins bis zwei beträgt. Die besten Ergebnisse
werden mit alkalimetallhaltigen Verbindüngen erzielt.
Es ist bereits bekannt, Organosiliciumverbindungen wegen ihrer Wasserabstoßung, ihres Wärmewiderstandes
und anderer hervorragender Eigenschaften für das Überziehen von Oberflächen zu benutzen. Obwohl
sie verhältnismäßig billig herzustellen sind, ist man doch bestrebt, die Überzüge sehr dünn aufzutragen,
um unnötige Kosten zu ersparen. Es ist schon vorgeschlagen worden, beispielsweise Methyltrichlorsilan
in Dampfform auf der Oberfläche niederzuschlagen. Dies erfordert jedoch eine teure Einrichtung
und eine Nachbehandlung mit einem anderen Dampf, wie Ammoniak. Deshalb verwendet man vorteilhaft
Organosiliciumverbindungen in einer Lösung, und zwar in verdünnter Lösung. Man verfügt bereits
über derartige Verbindungen in organischen Lösungsmitteln. Diese sind aber teuer und zudem meist feuergefährlich.
Schon aus wirtschaftlichen Gründen empfiehlt sich eine wäßrige Lösung. Außerdem wird ein Material,
das wasserabstoßend gemacht werden soll, gewiß leicht naß, so daß die in Wasser gelöste Organosiliciumverbindung
gut auf das Material aufgebracht werden kann. Andererseits ist es sehr schwierig, ein
Mittel, das später wasserabstoßend machen soll, in einer beständigen wäßrigen Lösung zu halten. Dies
zeigt sich schon bei den ebenfalls bereits bekannten Verfahren, bei denen das Silikon in Form einer wäßrigen
Emulsion verwendet wird. Man muß nämlich Verfahren zur Herstellung
von lagerfähigen, salzarmen, wäßrigen
Dispersionen von Organosiliciumverbindungen
von lagerfähigen, salzarmen, wäßrigen
Dispersionen von Organosiliciumverbindungen
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. B. Wehr,
Dipl.-Ing. H. Seiler, Berlin-Grunewald, Lynarstr. 1,
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg 2,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. März 1952
V. St. v. Amerika vom 29. März 1952
Thomas Robert Santelli, Toledo, Ohio (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
zur Bildung der Emulsion ein oberflächenaktives Mittel benutzen, das vielfach eine wesentliche Verminderung
der Wasserabstoßung des erzeugten Überzuges zur Folge hat.
Nun kennt man zwar wäßrige alkalische Lösungen. Zu ihrer Herstellung wird ein Chlorsilan durch Eiswasser
hydrolisiert und das erhaltene Polysiloxan in einer starken anorganischen Base aufgelöst. Ein Neutralisieren
der stark alkalischen Lösung ist ohne ein Ausfällen des Polysiloxans nicht möglich, es sei denn,
man wandelt sie durch Hinzufügen einer großen Menge eines Alkohols in eine Lösung in Alkohol um.
Bringt man aber die alkalische wäßrige Lösung auf das zu behandelnde Material auf, so muß man, um zu
verhindern, daß das Alkali das Material angreift und um die Wasserabstoßung zu verbessern, eine teure
Nachbehandlung vornehmen, entweder indem man das überzogene Material einer Kohlendioxydatmosphäre
aussetzt oder indem man es wiederholt mit Wasser nachspült, wobei gleichzeitig ein Teil des Überzuges
verlorengeht.
Ganz allgemein schlägt sich das Polysiloxan aus einer alkalischen wäßrigen Lösung eines Silikonats
nieder, sobald der Versuch gemacht wird, es auf gewöhnliche Weise zu neutralisieren. Es wurde ferner
behauptet, man könne eine wäßrige Lösung eines Silikonats überhaupt nur teilweise neutralisieren.
90S 528/439
Die vorstehenden Schwierigkeiten werden durch die Erfindung behoben. Man kann nunmehr eine wäßrige
Dispersion einer Organosiliciumverbindung herstellen,
die eine große, für alle praktischen Verwendungszwecke ausreichende Beständigkeit hat.
Unter den Begriff »Dispersion« fallen sowohl Systeme mit derart feinen Teilchen, daß kaum ein
Unterschied gegenüber einer wirklichen Lösung besteht, als auch Systeme mit größeren Teilchen, die
man schon als kolloidale Systeme bezeichnen kann.
Von besonderer Bedeutung ist die Verwendung eines mit Wasserstoffionen beladenen Ionenaustauschers
bei der Neutralisation. Versuche haben ergeben, daß ein schnelles Herabsetzen des pH-Wertes
einer Silanolat- oder Silikonatlösung ohne Benutzung des Ionenaustauschers nur eine geringe Beständigkeit
der resultierenden Dispersion zur Folge hat, während eine zum Überziehen von Oberflächen im Verlauf der
Erfindung hergestellte Dispersion so beständig ist, daß sie 12 Stunden und länger keinen Niederschlag
bildet und sogar in verhältnismäßig konzentrierter Form angefertigt werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher zunächst
kurz auf den Ausgangsstoff — eine wäßrige Silanolat- bzw. Silikonatlösung -—■. sodann auf dessen Weiterbehandlung
insbesondere mit Hilfe eines Ionenaustauschers, ferner auf die entstehende, in einer beständigen
wäßrigen Dispersion vorliegende Organosiliciumverbindung und schließlich auf das Aufbringen
dieser Verbindung auf die zu behandelnde Oberfläche und auf verschiedene Anwendungsmöglichkeiten eingegangen
wird.
Die wäßrige Lösung eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsilanolats
oder -silikonats kann hergestellt werden, indem eine hydrolysierbare O rganosi lan verbindung
oder ihre durch Hydrolyse des Silikons entstehenden Produkte — bei denen die organischen
Gruppen aliphatische oder olefinartig ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder Phenyl-, Benzyl- oder Toluylgruppen sind — mit einer wäßrigen Lösung einer Alkali- oder
Erdalkalimetallbase, beispielsweise dem Hydroxyd von Kalium oder Natrium bzw. Calcium, Barium
oder Strontium, gemischt werden.
Mit einer »hydrolysierbaren Organosilanverbindung« wird hierbei jedes organisch substituierte Silan
mit mindestens einer hydrolysierbaren Gruppe, beispielsweise Methyltrichlorsilan, Diäthyldifluorsilan,
1-Propyltriäthoxysilan und viele andere, und auch
ein Gemisch solcher Silane mit tetrafunktionellen Siliciumverbindungen, beispielsweise o-Kieselsäureäthylester
oder Siliciumtetrachlorid, bezeichnet.
Unter »hydrolysierbarer Rest« wird hierbei Halogen oder die Alkoxy-, Amino-, Aroxy- und
Acyloxygruppe verstanden.
Eine gemäß der Erfindung verwendete wäßrige Silanolat- bzw. Silikonatlösung ist eine höchst beständige
alkalische Lösung. Die Alkali- oder Erdalkalimetallbase muß ein lösbares Salz mit den angewandten
Organosilanen bilden. In erster Linie sind Natrium- und Kaliumsilanolate bzw. -silikonate
wasserlöslich, so daß man vorzugsweise das Hydroxyd eines Alkalimetalls verwendet.
Die so hergestellte wäßrige Lösung wird dann auf einen pH-Wert zwischen 3 und 7 gebracht, indem sie
mit einem mit Wasserstoffionen beladenen Ionenaustauscher behandelt wird.
Als Ionenaustauscher kommt eine chemisch beständige, wasserunlösliche Substanz in Frage, die freie
Säuregruppen, wie Phenol-, Sulfo-, Carboxyl-, Phosphon- usw. Gruppen, besitzt. Solch eine Substanz soll
chemisch beständig sein, damit sie während der Benutzung keinen Abbau erleidet. Wenn die Substanz
polymer ist, muß sie genügend stark versetzt sein, damit ihre Löslichkeit in Wasser (und in jedem anderen
Lösungsmittels, beispielsweise Alkohol), welches in der wäßrigen, bei dem Ionenaustauschprozeß verwendeten
Lösung vorhanden ist, vernachlässigbar
ίο klein ist. Natürlich soll der Ionenaustauscher genügend
hydrophil sein, um die Diffusion der Ionen durch das Gefüge mit einer endlichen und brauchbaren Geschwindigkeit
zu gestatten, und er sollte eine genügende Anzahl von zugänglichen ionogenen Austauschgruppen
(d. h. Säuregruppen) enthalten. In Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt
man solche Austauscher, die den Austausch der Natrium-, Kalium-, Calcium-, Barium- und Strontiumionen
gegen Wasserstoffionen am besten gewährleisten. Natürlich wird die spezifische, aktive Gruppe
in dem bevorzugten kationischen Austauscher von dem besonderen Metallion abhängen, das gegen
Wasserstoffatome ausgetauscht werden soll. Im allgemeinen wird ein mit Wasserstoffionen beladener
Sulfonsäure-Ionenaustauscher für die Neutralisation der Silanolate bzw. Silikonate in dem vorliegenden
Verfahren bevorzugt. Solche Sulfonsäure-Ionenaustauscher sind: »sulfonierte« Aktivkohle (oder kohlenstoffhaltiges
Zeolith), sulfonierte aromatische polymere Kohlenwasserstoffe einschließlich sulfonierte
Polystyrolharze, sulfonierte Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymere und sulfonierte Phenol-Aldehydharze.
Andere Kationenaustauscher gehören zum Carboxyltyp, dessen Austauschwirksamkeit von einer Carboxylgruppe
herrührt. Diese entstehen beispielsweise bei der alkalischen Oxydation der Kohle oder bei der
Oxydation der Kohle mit Salpetersäure oder sind das Reaktionsprodukt von Phenol, Acrolein und Oxamidsäure
oder das Reaktionsprodukt von Ätznatron, Resorcylsäure und Formaldehyd. Andere Kationenaustauscher, deren Austauschwirksamkeit mit Kernsulfon-,
Methylensulfon-, Karboxylsäure-, Phosphonsäure und Phenolgruppen zusammenhängt, die weitgehend
in der Technik der Herstellung von Kationenaustauschharzen bekannt sind, können ebenfalls verwendet
werden.
Die Neutralisation einer Metallsilanolat- bzw. -silikonatlösung durch Reaktion mit einem Kationenaustauscher
gemäß der vorliegenden Methode kann als satzweiser Arbeitsgang oder in einem fortlaufenden
Verfahren ausgeführt werden. Wird in einem satzweisen Arbeitsgang ausgeführt, so wird eine bestimmtes
Volumen, beispielsweise einer wäßrigen Metallsilikonatlösung, die vorzugsweise nicht mehr
als 4 Gewichtsprozent Silikonat und insbesondere etwa 1 bis 2 Gewichtsprozent Silikonat enthält, mit
einer ausreichenden Menge des Ionenaustauschers in Berührung gebracht, um die Metallionen des Silikonats
durch Wasserstoffionen auszutauschen, worauf die erhaltene wäßrige Dispersion von dem Austauscher
durch Filtrieren, Absetzen, Schleudern usw. getrennt wird. Dieses Verfahren kann mehrmals wiederholt
werden, gegebenenfalls unter Verwendung eines schon einmal benutzten Austauschers für die erste Charge.
Der zweimal benutzte Austauscher kann dann regeneriert (z. B. mit einer starken Mineralsäure, wie Salzsäure)
und erneut verwendet werden.
Die Kolonnenarbeitsweise ist gewöhnlich eine gute Technik, um die Neutralisierung in einem ununterbrochenen
Prozeß durchzuführen, obwohl die Fluß-
bett-Technik zum Reagieren ebenfalls erfolgreich verwendet werden kann. Die Kolonnenarbeitsweise erlaubt,
da der Kationenaustauscher in dauerndem Kontakt mit der Silikonatlösung steht, die Reaktion
nötigenfalls schnell zu Ende zu führen. Hierbei wird der oberste Teil der Kolonne fortwährend mit einer
frischen Metallsilikonatlösung beschickt.
Die auf diese Weise hergestellte und in einer wäßrigen Dispersion vorliegende Organosiliciumverbindung
soll ·— weil dies die günstigsten Ergebnisse liefert — eine durchschnittliche allgemeine Formel
besitzen:
ROTSi(OH)TCO4_ (mv + n)
(m = 0,05 bis 3, η = 1 bis 3,95, mv + η = 2
bis 4, ν = Durchschnittswertigkeit der Gruppen R, R = Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
Alkylengruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, Aryl- oder Aralkylgruppe mit 6 oder 7 Kohlenstoffatomen).
Es ist aus der Formel ersichtlich, daß die Dispersion der Organosiliciumverbindung Moleküle ohne und
mit verbindenden Sauerstoffatomen aufweist, die im ersteren Fall als Silanole und im zweiten Fall als
Siloxanole bezeichnet werden können. Wenn Rahmen dieser Abhandlung einer dieser Ausdrücke benutzt
wird, soll auch die andere Gruppe mit darunter verstanden werden. Erstrebt wird allerdings eine möglichst
starke Annäherung an reines Silanol.
Der Ausdruck »monomeres Silanol« wird im folgenden verwendet, um einen Stoff zu bezeichnen,
dessen Moleküle ein Siliciumatom, an das eine bis drei Hydroxylgruppen angelagert sind, oder zwei bis
drei derartige Siliciumatome enthalten, die durch zweiwertige organische Gruppen verbunden sind, wobei
die restlichen freien Valenzen des (der) Siliciumatoms (-atome) durch
[ ι
-C-Si—Glieder
mit einwertigen organischen Gruppen verbunden sind. Ein derartiges Silanol kann teilweise kondensiert
werden, d. h., es kann einige polymere Moleküle enthalten, die so betrachtet werden können, als ob sie
durch Kondensation zwischen Hydrolylgruppen unter Bildung von
I ;
— Si — O — Si —-Gliedern
entstanden sind. Deshalb zeigt der Buchstabe η in der
Formel für die durchschnittliche Einheitsstruktur den Durchschnittsgrad der Kondensation in den Silanolmolekülen
an. Es wird jedoch angenommen, daß wenigstens in einem Teil der Moleküle eines solchen
Silanols η gleich 4-mv ist, d. h., daß wenigstens ein
Teil der Silanolmoleküle in monomerer Form bestehenbleibt, da die Tatsache, daß dieses Silanol in
einem wäßrigen Mittel dispergiert werden kann, anzeigt, daß die Silanolmoleküle ein sehr niedriges,
durchschnittliches Molekulargewicht besitzen.
In dem Molekül eines Silanols, in dem mehr als eine Gruppe R an ein Siliciumatom gebunden ist
(m = 2 oder 3), kann R verschiedene organische Reste
bedeuten. So kann beispielsweise ein monofunktionelles Organosilan als Ausgangsmaterial benutzt
werden, bei dem alle drei an das Siliciumatom angelagerten organischen Gruppen verschieden 'sind,
oder auch ein Gemisch von trifunktionellen Silanen, bei denen die an die Siliciumatome angelagerten
organischen Gruppen verschieden sind.
Im allgemeinen liegt das Verhältnis der Gesamtzahl der nicht hydrolysierbaren Gruppen (d. h. der
5 organischen Gruppen R) zu der Gesamtzahl der Siliciumatome in einem gemäß der Erfindung verwendeten
Silanol (d. h. das »R : Si-Verhältnis«, bei dem R die Gesamtzahl der nicht hydrolysierbaren, an die
Siliciumatome in dem Silanol angelagerten Gruppen
ίο und Si die Gesamtzahl der Siliciumatome oder m in
der Formel ist) wenigstens bei 0,05 und ist nicht größer als etwa 3. Bei der Ausführung der Erfindung hergestelltes
Silanol hat vorzugsweise ein R : Si-Verhältnis von etwa 1 bis etwa 2. Wenn R Phenyl bezeichnet,
ist es meistens erwünscht, daß das R: Si-Verhältnis nicht größer als 1 ist.
R kann eine einwertige organische Gruppe oder eine zweiwertige organische Gruppe, die zwei Siliciumatome
verbindet, sein. (So ist ν in der obigen Formel eine Zahl zwischen 1 und 2.)
Die einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen können primäre, sekundäre oder
tertiäre Alkylgruppen in gerader oder verzweigter Kette sein, wie Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl,
η-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, primäres, sekundäres oder tertiäres Amyl, oder eine Alkenylgruppe mit 2
bis 5 Kohlenstoffatomen, oder Zyklopentyl. Die einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen können ferner
aromatische Gruppen mit 6 bis 7 Kohlenstoffatomen sein, z. B. eine Arylgruppe, wie Phenyl oder Toluyl,
oder eine Aralkylgruppe, d. h. Benzyl. Als zweiwertige organische Gruppen R können gesättigte Gruppen,
wie Methylen, Äthylen, Propylen, beliebige Butylen, Amylen, Zyklopentylen gebunden sein, oder zweiwertige
aromatische Gruppen, wie Phenylen oder Toluylen.
Vorzugsweise enthält das monomere Molekül eines im Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten
Silanols nur ein Siliciumatom, und alle einwertigen gesättigten oder olefinartig ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppen, die an das Siliciumatom in diesem Silanol angelagert sind, enthalten 1 bis
4 Kohlenstoffatome. Vorzugsweise bestehen sie auch aus primären oder sekundären Gruppen, und es ist
sehr erwünscht, daß sie aus Vinylgruppen oder primären oder sekundären Alkylgruppen mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen, insbesondere aus Butylgruppen bestehen. Es wird weiterhin bevorzugt, daß alle aromatischen
Kohlenwasserstoffgruppen, die an Siliciumatome in einem solchen Silanol angelagert werden,
Phenylgruppen sind.
Eine wäßrige Dispersion einer Organosiliciumverbindung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist, bildet ein feineres Sol oder Kolloid und ist sehr viel beständiger als eine Dispersion, die
durch die Neutralisation eines Silikonats ohne Verwendung
eines Kationenaustauschers hergestellt wird. Weiterhin ist eine auf diese neue Weise hergestellte
Dispersion noch beständig, wenn die Konzentration des Silanols etwa 3 oder 4 Gewichtsprozent beträgt.
Beispielsweise ist ein Vinylsilanol, das aus einem Vinylsilikonat hergestellt wird, bei gewöhnlichen
Temperaturen für 2 bis 3 Tage beständig (was aus dem Fehlen von Gelteilchen in dem verdünnten Sol
zu ersehen ist), wenn die Konzentration des Silanols 1Ii bis 1 Gewichtsprozent beträgt. Auch wenn die
Konzentration des Silanols höher als 3 Gewichtsprozent ist, bleibt die wäßrige Silanoldispersion
wenigstens 1 Tag lang beständig. Natürlich kann die Beständigkeit noch vergrößert werden, wenn die
Dispersionen bei Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur aufbewahrt werden.
Eine der hervorragendsten Anwendungsmöglichkeiten der so hergestellten wäßrigen Dispersion ist
die Behandlung von Oberflächen, um diese wasserabstoßend zu machen, z. B. Oberflächen aus hydroxylgruppenhaltigen
Massen.
Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist, daß die neuen Dispersionen keine Salze enthalten,
da zur Neutralisation der Alkali- oder Erdalkalimetallsilanolate bzw. -silikonate keine Säuren verwendet
werden. Deshalb braucht bei der Behandlung von Materialien, die in elektrotechnischen Einrichtungen
verwendet werden sollen (z. B. beim Appretieren von Glasfasern), kein Salz aus dem behandelten
Material ausgewaschen zu werden.
Zunächst wurde eine wäßrige Lösung eines Vinylsiloxanolats
hergestellt, indem 190 g Vinyltriäthoxysilan in einem Kolben mit 168 g Wasser, das 40 g
Natriumhydroxyd und 100 cm8 Äthanol enthielt, gemischt und das Gemisch destilliert wurde, bis 190 g
9O°/oiges Äthanol zurückgewonnen worden war.
Die verbleibende Natriumsiloxanolatlösung wurde dann verdünnt, so daß sie etwa 98°/» Wasser enthielt,
und die verdünnte Lösung wurde dann in ein Glasrohr gesaugt, das einen Durchmesser von etwa 6,2 cm und
eine Länge von etwa 75 cm hatte und etwa zur Hälfte mit einem Ionenaustauscher (einem stark sauren
Ionenaustauscher aus Polystyrol, bei dem Sulfosäuregruppen am aromatischen Kern sitzen) gefüllt war.
Die sich ergebende Dispersion der Organosiliciumverbindung verleiht den verschiedensten Materialien
eine außerordentlich große Wasserabstoßungsfähigkeit. Beispielsweise wurde die Lösung derart verdünnt,
daß etwa 0,05 Gewichtsprozent der Organosiliciumverbindung bei einem pH von etwa 5 in der
wäßrigen Dispersion vorhanden war. Dann wurde eine Glasflasche in die Lösung eingetaucht und bei
etwa 32° C getrocknet. Wenn später wäßrige Lösungen in dieser Flasche aufbewahrt wurden, konnten
diese wegen des inneren Oberflächenüberzuges bis zum letzten Tropfen herausgeholt werden. Desgleichen
konnte die äußere Fläche nicht benetzt werden, da kein Wasser daran haftete.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen, salzarmen, wäßrigen Dispersionen von Organosiliciumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung eines Alkalimetallsilanolats und/oder -siloxanolate der allgemeinen FormelRTO Si (OY)„und/oderoder eines Erdalkalimetallsilanolats
-siloxanolate der allgemeinen FormelRm Si (O2 1L)nOi- (mv + n)
2 2(Y = Alkalimetall, Z = Erdalkalimetall, m = 0,05 bis 3,M=I bis 3,95, mv+n = 2 bis 4, ν — Durchschnittswertigkeit der Gruppen R, (OY) und (O2Z) teilweise durch (OH) bzw. 2 (OH) ersetzt, R = Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkenylgruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 7 Kohlenstoffatomen) mit einem mit Wasserstoffionen beladenen Ionenaustauscher bis zum Erreichen eines pH-Wertes zwischen 3 und 7 behandelt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 587 636, 2 683 097.© 909 528/439 5.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1058252XA | 1952-03-29 | 1952-03-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1058252B true DE1058252B (de) | 1959-05-27 |
Family
ID=22307984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL24233A Pending DE1058252B (de) | 1952-03-29 | 1953-03-27 | Verfahren zur Herstellung von lagerfaehigen, salzarmen, waessrigen Dispersionen von Organosilicium-verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1058252B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2587636A (en) * | 1947-10-28 | 1952-03-04 | Cowles Chem Co | Method of making alkali metal salts of organosiloxanols and organosilanetriols |
US2683097A (en) * | 1951-04-17 | 1954-07-06 | Owens Corning Fiberglass Corp | Coating glass fibers with unsaturated polysiloxanolate and article produced thereby |
-
1953
- 1953-03-27 DE DEL24233A patent/DE1058252B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2587636A (en) * | 1947-10-28 | 1952-03-04 | Cowles Chem Co | Method of making alkali metal salts of organosiloxanols and organosilanetriols |
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