DE1056386B

DE1056386B - Geraet zum Reinigen von Schallplatten

Info

Publication number: DE1056386B
Application number: DEM27190A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-05-24
Filing date: 1955-05-24
Publication date: 1959-04-30
Also published as: US2977127A; NL205224A; NL104688C; GB783059A

Description

DEUTSCHES

. Die Erfindung betrafft 'ein Gerät zum Reinigen von Schallplatten, insbesondere von Mikrorillen-Schallplatten au» Kunststoff, bestehend aus zwei durch Scharnier miteinander verbundenen gepolsterten Schenkeln und einem in einem der Schenkel angebrachten Zentrierdorn, um den die zu reinigende Schallplatte nach Schließen der Schenkel drehbar ist.

Der Vorteil derartiger Geräte besteht darin, daß dank der Zentrierung mit der Schallplatte die Bewegungsrichtung der Polsterschicht praktisch in Riehtung der Schallrillen verläuft. Dadurch ist die Gewährgegeben, daß die Polsterschicht in die Schallrillen eindringt und Staubablagerungen innerhalb der Rillen" erfaßt.

Bei den bisher bekannitgewordenen Reinigungsgeräten wurde die Polsterschicht vorwiegend mit einem Samtbelag, gelegentlich mit einem Stoff- oder Lederpolster versehen. Damit konnte eine durchaus wirksame Reinigung bei Schallplatten aus schellackartigem Material erzielt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß diese bekannten Reinigungsgeräte bei Schallplatten aus Kunststoff, insbesondere bei Mikroritlen-Sohallplatien, versagen. Die Staubablagerung in den Schallrillen und besonders in den Mikrorillen lassen sich mit diesen Reinigungsgeräten nicht genügend wirksam entfernen, was vorwiegend durch die statische Aufladung der Kunststoffplatten bedingt ist.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die angegebenen Schwierigkeiten weitgehend behoben sind, wenn hochelastischer Schaumkunststoff für die Polsterschicht auf den Schenkeln verwendet wird.

Bei der Plattenreinigung mit Hilfe eines solchen Schaumkunststoffes wird die statische Aufladung der Platten herabgesetzt, so daß die Platten ihre Anziehungskraft auf Staubpartikelchen verlieren und die Staubpartikelchen abgestreift werden können. Gleichzeitig wird auf den gereinigten Platten die erneute Ablagerung von Staubteilchen aus der Luft verringert, und schließlich ist eine Feuchtreinigung der Platten ohne Verschmierungsgefahr ermöglicht.

Es sind alle schaumartigen hochelastischen Kunststoffe als Polstermaterial verwendbar. Als besonders zweckmäßig haben sich hochelastische Schaumkunststoffe auf Polyurethanbasis erwiesen.

Die Sonderstellung, welche Schaumkunststoff unter den Polstermaterialien einnimmt, ergibt sich zunächst daraus, daß eine von statischer Aufladung freie Schallplatte aus Kunststoff mittels eines Reinigungsgerätes aus Schaumkunststoff nicht aufgeladen wird. Bei allen sonstigen Polstermaterialien tritt eine solche Aufladung ein. Bei elektrostatisch aufgeladenen Schallplatten hingegen wird eine wirksame Verringerung der statischen Aufladung beobachtet. Es ist zu vermuten, daß die Ladung oder ein Teil der Ladung Gerat zum Reinigen von Schallplatten

Anmelder:

Leo Mertes,
Saarbrücken, St- Josef -Str. 13

durch die Polsterschicht abgeleitet wird, so daß auch der Staub von der Platte entfernt werden kann. Letzteres hat möglicherweise seinen Grund darin, daß bei der Handhabung des Gerätes ein außerordentlich kräftiger Saugeffekt ausgeübt wird, der als Folge einer Druckdifferenz zustande kommt. Diese entsteht dadurch, daß die Polsterschicht entweder periodisch wechselndem Druck ausgesetzt wird oder daß mrn den Wischer zunächst unter größerem Druck über d;e Plattenfläche hinwegführt und bei dem unmittelbar anschließenden Wischvorgang einen mäßigeren Druck anwendet. In beiden Fällen übt die Polsterschicht bei dem niedrigeren Druck eine Saugwirkung aus, welche die Schmutzteilchen aus den feinen Rillen der Schallschrift herausholt. Die erwähnte Saugwirkung scheint infolge der Feinheit der Porosität von Schaumkunststoff, durch die ein rascher Druckausgleich innerhalb der Polsterschicht verhindert ist, jeweils für längere Zeit anzuhalten. Diese Verzögerung des Druckausgleichs trägt somit offenbar ebenfalls zu der Reinigungs- und Entladungswirkung des mit hochelastischem Polstermaterial aus Schaumkunststoff beschichteten Reinigungsgerätes bei.

Die hohe Porosität und Saugfähigkeit der Polsterschicht ist darüber hinaus durch ein sehr starkes Festhaltevermögen für eine Flüssigkeitstränkung vorteilhaft. Eine solche Tränkung kann mit normalem Wasser vorgenommen werden mit dem Ergebnis, daß eine statische Ladung noch schneller abgeleitet wird.

Der Gegenstand der Erfindung ist in einer Ausführungsform in der Zeichnung veranschaulicht.

Fig. 1 zeigt das Reinigungsgerät in perspektivischer Darstellung. Das Gerät besteht aus zwei Schenkeln 1 und 2, die bei 3 mittels Scharnier miteinander verbunden sind, so daß sie einen aufklappbaren Bügel bilden. Der Schenkel 1 ist mit einem Zentrierdorn 4

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versehen, welcher auf den Schenkel 2 hin gerichtet ist. Der Schenkel 2 besitzt eine dem Zentrierdorn 4 gegenüberliegende öffnung 5, durch welche der Zentrierdorn beim Schließen des Bügels hindurchgreifen kann.

Auf den zueinander weisenden Flächen sind die beiden Schenkel 1 und 2 niit einem Polster 6 aus hochelastischem Schaumkunststoff beschichtet.

Die Handhabung des Gerätes ist in Fig. 2 veranschaulicht.- Danach wird nach öffnung des Bügels eine Schallplatte zwischen die Schenkel geschoben und der Zentrierdorn 4 durch das Mittelloch der Schallplatte hindurchgeführt. Danach kann der Klemmbügel geschlossen werden, d.h., der obere Schenkel 2 wird auf die Oberseite der Schallplatte gedrückt, wobei der Zentrierdorn 4 durch die Öffnung 5 des Schenkels 2 hindurchgreift. Die Schallplatte kann in dem geschlossenen Bügel gedreht werden, wobei die aus Schaumkunststoff bestehenden Polsterschichten die Rillenfelder auf der Ober- und Unterseite der Platte bestreichen und reinigen.

Zur Durchführung einer Feuchtreinigung genügt es, die beiden Polster 6 mit Wasser anzufeuchten.

Das Gerät läßt sich auch zur einseitigen Reinigung von Platten verwenden, indem die Platten auf den Plattenteller eines Abspielgerätes gelegt und danach der- Schenkel'2:auf den Zentrierstift des Plattentellers aufgeschoben wird. Der untere Schenkel läßt sich zu diesem Zweck so weit aufklappen, daß er etwa in Verlängerungdes oberen Schenkels 2 liegt.

Claims

Patentansprüche:

1. Gerät zum Reinigen von Schallplatten, insbesondere von Mikrorillieni-Söhallplatten aus Kunststoff, bestehend aus zwei durch Scharnier miteinander verbundenen gepolsterten Schenkeln und einem in einem dar Schenkel angebrachten Zentrierdorn, um den die zu reinigende Schallplatte nach Schließen der Schenkel drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht auf den Schenkeln aus hochelastischem Schaumkunststoff besteht.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht auf den Schenkeln aus hochelastischem Schaumkunststoff auf Polyurethanbasis besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 063 424;
»Umschau« 1954, S. 539;
»Kunststoffe« Nr. 12/1954, S. 555 bis 558.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen