DE1055721B

DE1055721B - Zusaetze zum Kohlendioxyd als Schutzgas bei der Lichtbogenschweissung

Info

Publication number: DE1055721B
Application number: DEB47093A
Authority: DE
Original assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Current assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Priority date: 1956-12-18
Filing date: 1957-12-10
Publication date: 1959-04-23

Description

Zusätze zum Kohlendioxyd als Schutzgas bei der Lichtbogenschweißung In neuerer Zeit ist mehrfach vorgeschlagen worden, bei den mit inerten Schutzgasen arbeitenden elektrischen Lichtbogenschweißverfahren das kostspielige Schutzgas durch das erheblich billigere Kohlendioxyd zu ersetzen. Da dieses jedoch bei den in Betracht kommenden Temperaturen eine beträchtliche Oxydationswirkung ausübt, wirkt sich das diesen Schutzgasschweißverfahren eigene Fehlen, einer Schlacke, welche das heiße Schweißgut abdecken und die zu schnelle Abkühlung desselben verhindern. würde, deshalb besonders nachteilig aus, weil auch ein Schutz vor der nachträglichen Einwirkung der oxydierenden Atmosphäre wünschenswert wäre.
Ferner wären bei der Verwendung von Kohlendioxyd als Schutzgas Maßnahmen zweckmäßig, die eine Beruhigung des Lichtbogens und eine Verbesserung der Ionisierung ergeben würden.
Es ist bereits bekannt, ionisierende und schlackenbildende Zusätze dem Schutzgas zuzusetzen., das unter anderem aus Kohlendioxyd bestehen kann. Die bekannten Zusätze bestehen meistens aus Alkaliverbindungen und Mischungen von Oxyden der verschiedenen Metalle, so daß ein heterogenes System in den Lichtbogen gelangt.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die Wirksamkeit des homogenen, mit verdampften organischen Metallverbindungen erzeugten Bogenplasmus günstiger ist als eine mit mehr oder weniger schnell verdampfenden Oxyden oder sonstigen Verbindungen hergestellte heterogene Mischung. Dies läßt sich damit begründen, daß das gasförmige Teilchen des homogenen Systems nach der Zersetzung durch die hohe Temperatur des Lichtbogenplasmas molekulardispers vorliegt und viel leichter die erwünschten Elektronen abgeben kann als die Teilchen eines heterogenen Systems, bei denen erst eine beträchtliche Verdampfungswärme oder Sublimationswärme aufgewendet werden muß, um es molekulardispers zu machen.
Es ist bereits bekannt, beim Schweißen in Kohlendioxyd organische Zusätze in Form von Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen, wie Propan, oder von Kohlenstoff-Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindungen,wie Methylalkohol, zu verwenden:. Durch derartige Zusätze zum Kohlendioxyd kann eine Schlackenbildung beim Schweißen nicht erreicht werden.
Die Erfindung betrifft somit einen ionisierenden und schlackenbildenden Zusatz zum Kohlendioxyd als Schutzgas bei der Lichtbogenschweißung, und die Erfindung besteht darin, daß der Zusatz aus metallorganischen Verbindungen besteht.
Die Menge der Zusätze in Gas- oder Dampfform beträgt im allgemeinen nicht mehr als 25 Volumprozent oder bei Zusätzen in flüssiger oder fester Form nicht mehr als 1 g je Liter des. zur Verwendung kommenden Kohlendioxyds.
Für den Zweck der Erfindung können beispielsweise Methyl-Chlorsilane Verwendung finden; es können aber auch die Titanate der aliphatischen Kohlen. wasserstoffreihe oder Verbindungen, wie z. B. Aluminium-Triät'hyl oder Zink-Diäthyl, zur Ionisierung und Schlackenbildung dem Kohlendioxyd zugesetzt werden.
Der erfindungsgemäße Zusatz ermöglicht es, die bisher störenden Schwierigkeiten bei der Schweißung mit Kohlendioxyd: als Schutzgas weitgehend zu beheben und insbesondere eine erhebliche qualitative Verbesserung der Schweißverbindungen zu erzielen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Ionisierender und schlackenbildender Zusatz zum Kohlendioxyd als Schutzgas bei der Lichtbogenschweißung, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus metallorganischen Verbindungen besteht.
2. Zusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Methyl-Chlorsilanen besteht.
3. Zusatz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Titanaten der äliphatischen Kohlenwasserstoffreihe besteht.
4. Zusatz nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Aluminium-Triäthyl oder Zink-Diäthyl besteht. In Betracht gezogene Druckschrift: Deutsche Patentschrift Nr. 356 181; Patentschrift Nr. 12 089 des Amtes für Erfin.dungs-und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands; schweizerische Patentschrift Nr. 148 203; britische Patentschrift Nr. 495 299; USA.-Patentschriften Nr. 1553 543, 2 694 764.