DE1055311B

DE1055311B - Thermostatisch gesteuertes Mehrwegventil

Info

Publication number: DE1055311B
Application number: DEM20363A
Authority: DE
Inventors: Karl Baer; Paul Baer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-10-10
Filing date: 1953-10-10
Publication date: 1959-04-16

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein thermostatisch gesteuertes Mehrwegventil mit einem beweglichen Ventilverschlußstück mit zwei nahezu entlasteten Doppelsitzventilkegeln, von denen der eine bei der Bewegung des Thermostaten öffnet, während der andere dabei schließt.

Bei den bekannten Ventilen dieser Art sind die Ventilsitze in Querwandungen (sogenannten Ventilscheren) angeordnet, die bei der Formerei und Gießerei schwer zu fertigen sind, da mindestens zwei, meistens aber drei und mehr Kerne erforderlich sind, die kompliziert aufgebaut sind und sehr sorgfältig gelagert sein müssen. Durch ungenaue Lagerung der Kerne können sich dabei insbesondere ungleichmäßige Wandstärken ergeben, so daß Fehlabgüsse unvermeidbar sind. Man ist daher dazu übergegangen, die Ventilgehäuse zweiteilig auszubilden und besondere Gehäusekappen vorzusehen. Diese Bauart bedingt einen erheblichen Mehraufwand an Arbeit und Material, da besondere Befestigungs- und Dichtelemente vorgesehen und die zusammenwirkenden Flächen genau bearbeitet sein müssen. Eine besonders komplizierte Bauart ergibt sich bei Ventilen dieser Art dann, wenn die Rohranschlüsse nicht in einer Ebene, sondern im Winkel zueinander stehen. Doppelsitzventile mit einem hohlen Verschluß stück, das innen von dem Medium durchströmt wird und bei denen bei Betätigung des Ventils beide Ventilkegel gegenüber ihren zugeordneten Sitzen eine öffhungs- oder Schließbewegung gemeinsam ausführen, sind an sich seit langem bekannt, jedoch erhielt die Fachwelt durch diese Konstruktionen offenbar keine Anregung, bei den erwähnten Mehrwegventilen in entsprechender Weise vorzugehen.

Die Erfindung bezweckt, die bei den bekannten Mehrwegventilen mit Doppelsitzventilkegeln auftretenden Nachteile zu beheben, und sie bezweckt insbesondere eine vorteilhafte Bauart des Gehäuses, die einfach und wirtschaftlich ist.

Gemäß der Erfindung ist ein thermostatisch gesteuertes Mehrwegventil vorgesehen, das ein bewegliches Ventilverschlußstück mit zwei nahezu entlasteten Doppelsitzventilkegeln aufweist, von denen der eine bei der Bewegung des Thermostaten öffnet, während der andere dabei schließt, und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß im Inneren des Verschlußstückes der Thermostat angeordnet ist und außerdem Durchlässe für das Medium vorgesehen sind, das am Äußeren der beiden Doppelsitze durchtritt.

Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch ein Umschaltventil gemäß der Erfindung.

Das Gehäuse 1 des Umschaltventils besitzt drei Durchlässe 2, 3, 4, von denen beispielsweise der Durchlaß 2 als Einlaß und der Durchlaß 3 und 4 als Thermostatisch, gesteuertes
Mehrwegventil

Anmelder:

Josef Müller, Karl Bär, Paul Bär
und Willi Müller,
Opladen, Ophovener Str. 14

Karl Bär und Paul Bär, Opladen, sind als Erfinder genannt worden

Auslaß dienen können. Die Benutzung des Ventils kann jedoch ebensogut umgekehrt erfolgen. Innerhalb des Gehäuses 1 ist als beweglicher Ventilteil ein Schieber 5 vorgesehen, der von einem Handrad 6 in der Achse des Gehäuses 1 bewegt werden kann. Die Bewegung erfolgt dadurch, daß mit dem Handrad 6 eine Spindel 7 verbunden ist, die in einem mit dem Gehäuse 1 verbundenen Gewinde 8 verstellbar ist. Mit der Spindel 7 ist ein Gestänge 9 gekuppelt, das über einen Thermostaten 10 mit dem Schieber 5 verbunden ist. Zwischen Schieber 5 und einem unteren Gehäusedeckel 11 liegt eine Druckfeder 12.

Der Schieber 5 besitzt an seinen beiden Enden einen Ring 13 bzw. 14, der mit zwei zur Bewegungsachse des Schiebers 5 konzentrischen
flächen 15,16 bzw. 17,18 versehen ist.

Diesen Dichtungsflächen entsprechen am Gehäuse Ventilsitze 19,20 bzw. 21,22. Diese Ventilsitze bilden zwei Ringräume 23 bzw. 24, von denen der eine Ringraum 23 unmittelbar in den Durchlaß 3 und der andere Ringraum 24 unmittelbar in den Durchlaß 4 mündet. Die Ringe 13 und 14 besitzen Durchlässe 25, 26 bzw. 27, 28, die im wesentlichen zur Bewegungsrichtung liegen.

Wird durch Bewegung des Schiebers 5 nach oben hin die Dichtungsfläche 17, 18 des Ringes 14 dicht an die Ventilsitze 21, 22 angelegt, so wird dadurch der Durchfluß durch den Durchlaß 4 völlig gesperrt. Der Durchlaß 4 bleibt dann zwar in Verbindung mit dem Ringraum 24, jedoch ist dieser Ringraum durch den Ring 14 vom übrigen Ringraum des Ventils abgetrennt. In dieser Stellung öffnet der Ring 13 den Durchlaß 3 gegenüber dem Innenraum des Ventils und gegenüber dem damit verbundenen Durchlaß 2.

Die beispielsweise durch den Durchlaß 2 einströmende Flüssigkeit kann in den Ringraum 23 aus dem

309· 790/300

Dichtungs-

Claims

Innenraum des Ventils teils unmittelbar und teils durch die Kanäle 25, 26 einströmen und von dort zum Auslaß 3 gelangen. Verstellt man den Schieber 5 ein wenig nach unten hin, so daß beide Auslässe 3 und 4 frei werden, so kann je nach der Lage des Schiebers die Verteilung des Durchflusses durch die Durchlasses und 4 nach Wunsch eingestellt werden, wobei die Steuerung durch den Thermostaten 10 bewirkt, daß die einmal gewählte Einstellung sich durch die Temperatur nicht ändert.

Patentanspruch:

Thermostatisch gesteuertes Mehrwegventil mit einem beweglichen Ventilverschlußstück mit zwei

nahezu entlasteten Doppelsitzventilkegeln, von denen der eine bei der Bewegung des Thermostaten öffnet, während der andere dabei schließt, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des Verschlußstückes der Thermostat angeordnet ist und außerdem Durchlässe für das Medium vorgesehen sind, das am Äußeren der beiden Doppelsitze durchtritt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 279 702, 664 20O,
977, 754 371, 849 245;

britische Patentschrift Nr. 637 710:
USA.-Patentschrift Nr. 2 310 975.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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