DE1055174B - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden

Info

Publication number
DE1055174B
DE1055174B DEF22520A DEF0022520A DE1055174B DE 1055174 B DE1055174 B DE 1055174B DE F22520 A DEF22520 A DE F22520A DE F0022520 A DEF0022520 A DE F0022520A DE 1055174 B DE1055174 B DE 1055174B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melt
temperature
threads
water vapor
room
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF22520A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Wolf Rodenacker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF22520A priority Critical patent/DE1055174B/de
Publication of DE1055174B publication Critical patent/DE1055174B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D1/00Treatment of filament-forming or like material
    • D01D1/10Filtering or de-aerating the spinning solution or melt
    • D01D1/103De-aerating

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus Polyamiden Es ist bekannt, beim Verspinnen von synthetischen linearen Hochpolymeren, insbesondere Polyamiden, aus der Schmelze den Polymerisationsgrad der Schmelze dadurch zu beeinflussen, daß dieselbe mit gesättigtem Wasserdampf in Berührung gebracht wird. Dies kann nach dem bekannten Verfahren beispielsweise dadurch geschehen, daß im Spinnkopf eine gesättigte Wasserdampfatmosphäre aufrechterhalten wird. Das Verfahren hat den Vorteil, daß die für den Spinnvorgang wichtige und die textilen Eigenschaften der hergestellten Fäden bestimmende Gleichmäßigkeit der Schmelze verbessert wird. Dagegen hat es den Nachteil, daß der sich einstellende Polymerisationsgrad zu niedrig liegt, um trotz der verbesserten Einheitlichkeit optimale Festigkeitseigenschaften zu ergeben.
  • Es wurde nun gefunden, daß dieser Nachteil dadurch vermieden werden kann und daß Fäden mit erhöhter Festigkeit durch Verspinnen von Polyamiden aus der Schmelze gewonnen werden können, wenn im Schmelzraum mit einer konstanten, bei der Temperatur der Schmelze ungesättigten Wasserdampfatmosphäre gearbeitet wird. Dabei ist es zur Aufrechterhaltung gleichmäßiger Bedingungen und zur Erzielung von Fäden mit optimalen Eigenschaften erforderlich, daß der Partialdruck des Wasserdampfes im Schmelzraum während des Schmelz- und Verarbeitungsvorganges konstant gehalten wird. Zur Durchführung des Verfahrens bedient man sich einer Vorrichtung, bei der an einen beliebig geformten, an sich bekannten Schmelzraum über eine weite Öffnung eine Klimaanlage besonderer Ausführung angeschlossen ist, in welcher bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur als der Temperatur des Schmelzraumes, jedoch bei gleichem Druck, wie er im Schmelzraum herrscht, das umgewälzte Schutzgas mit Wasserdampf gesättigt wird. Dabei ist darauf geachtet, daß alle Teile des Schmelzraums eine Temperatur haben, die über dem Taupunkt des gesättigten Schutzgases liegt, damit keine Kondensation des Wasserdampfes stattfindet.
  • Die Klimaanlage besteht im Prinzip aus einem Nebenraum, in welchem der Sättigungszustand des Schutzgases mit Wasserdampf durch Versprühen von Wasser oder Einblasen von Dampf bei einer einstellbaren Temperatur aufrechterhalten wird. Durch diesen Nebenraum mit einem nach Volumen, Temperatur, Druck und Wasserdampfgehalt definierten Raumzustand ist es möglich, den nur durch eine andere Temperatur abweichenden Raumzustand im Schmelzeraum zu definieren und konstant zu halten und dadurch jeden gewünschten Wassergehalt und damit einen konstanten Polymerisationsgrad der Schmelze zu erzielen. Durch diese Maßnahme wird man in gewissen Grenzen unabhängig von dein Wassergehalt der Schnitzel. Ist der Wassergehalt zu hoch, wird das Wasser in der Klimakammer niedergeschlagen, ist er zu niedrig, wird Wasserdampf aus der Klimakammer nachgeliefert.
  • Die Durchführung des Verfahrens ist beispiels-,veise in den Abb. 1 und Z dargestellt. In Abb. 1 wird die Schmelze durch die Leitung 1 in den Ringkanal 2 eingeführt. Die Schmelze läuft an der Wand des Gefäßes 3 herunter und sammelt sich in dem Sumpf 4. Sie wird durch eine Austragsschnecke 5 durch die Austrittsöffnung 6 der Spinndüse zugeführt. Das Gefäß 7 enthält den Dampfraum 8, der über eine sehr weite Leitung 9 an einen Nebenraum 10 angeschlossen ist. Der Nebenraum 10 enthält eine Sprühdüse 11, mit der Wasser versprüht wird, das aus dem Sumpf mit der Spiegeloberfläche 12 über eine Pumpe 13 abgezogen und umgewälzt wird. Damit eine Verschmutzung des Wassers beispielsweise durch abgeschiedenes Laktam vermieden wird, wird in den Kreislauf durch den Leitungsanschluß 14 Frischwasser zugegeben und durch den Ablauf 15, der durch den Niveaufühler 16 und den Regler 17 geregelt wird, Wasser abgelassen. Das Gefäß 10 erhält einen Mantel 18, mit dem das Wasser und das Gefäß auf konstanter Temperatur gehalten werden. Das Gefäß 7 ist durch einen Heizmantel 7a auf Schmelztemperatur gehalten. Die beiden miteinander verbundenen Innenräume 8 und 10 unterscheiden sich also nur durch ihre Temperatur. Der Teildampfdruck des Wasserdampfes des im übrigen mit Stickstoff gefüllten Raumes 8 ist damit durch den Temperaturunterschied zwischen dem Raum 8 und dem Nebenraum 10 definiert. .In der Abb. 2 ist die Durchführung des Verfahrens in einem Spinnkopf gemäß - Patentanmeldung F 8493 IV a/ 12 a ausgeführt, bei dem die Schnitzel aus einem Schnitzelbehälter 19 über die Dosiereinrichtung 20, die von der Niveausteuerung 21 und dem Regler 22 bewegt wird, aufgeschmolzen werden. Die Schmelze wird mit einer Walze 23, die sich zwischen zwei Keilspalten 24 (Abb.2a) bewegt, durchgerührt. Durch den Druck im Spalt wird die Schmelze über eine Pumpe 25 einer Düsenverschraubung 26 zugeführt und zu Fäden 27 versponnen. Der Raum 28 über dem Schmelzeniveau ist durch die weite Leitung 29 mit einem Gefäß 30 verbunden. Das Gefäß 30 enthält ein Mittelrohr 31, in dem sich ein Axialventilator 32 befindet, der zur Umwälzung des Gases in dem Raum 30, z. B. Stickstoff, dient. Der Raum 33 ist mit Raschigringen gefüllt, die von oben über die Leitung 34 berieselt werden. Die Berieselungsflüssigkeit sammelt sich in dein Sumpf 35, aus dem sie über die Pumpe 36 abgezogen und wieder zur Berieselung verwendet wird. Die Erneuerung der Waschflüssigkeit kann wie in Abb. 1 erfolgen.
  • Durch die Anwendung der beschriebenen Einrichtungen können die textilen Eigenschaften eines erfindungsgemäß gesponnenen Fadens erheblich verbessert werden. Beispiel 1 Schnitzel aus dem Polyamid des Caprolaktams mit einem Wassergehalt von 0,1% werden in die in Abb. 2 und 2 a beschriebene Spinnvorrichtung eingebracht. Die Leitung 29 ist dabei zunächst noch verschlossen, so daß der Nebenraum 30 mit dem Schmelzeraum 28 nicht verbunden ist. Im Schmelzeraum herrscht eine Temperatur von 270° C bei Normaldruck. Die erhaltenen Fäden haben bei einem optimalen Verstreckungsverhältnis von 1:3,9 eine Dehnung von 23% und eine Festigkeit von 5,3 g/den.
  • Wird nun die Klimaanlage angeschlossen, in der eine Temperatur von 30° C und ein Überdruck von 0,5 atü eingestellt ist, und weiterhin im Schmelzeraum mit einer Temperatur von 270° C gearbeitet, so stellt sich im Schmelzeraum ein konstanter Wasserdampfpartialdruck ein. Die Fäden haben dann ein optimales Verstreckungsverhältnis von 1 : 4,1. Die Dehnung beträgt 21% und die Festigkeit 6,85 g/den. Durch die Einstellung des konstanten Wasserdampfpartialdruckes werden also die textilen Eigenschaften der erhaltenen Fäden wesentlich verbessert.
  • Beispiel 2 In der gleichen Vorrichtung wie im Beispiel 1 werden bei einer Spinntemperatur von 270° C und Normaldruck Einzelfäden von 20 g/den mit einem Abzug von 630 m pro Minute gesponnen. Setzt man die Temperatur im Gefäß 30 von 40 auf 80 herauf, so wird nach Einstellung eines konstanten Wasserdampfpartialdruckes im Schmelzeraum die Kristallisationsgeschwindigkeit von 3 auf 18 erhöht. Eine Erhöhung der Kristallisationsgeschwindigkeit bedeutet eine Verbesserung der Erstarrungsbedingungen des Fadens im Spinnschacht. Es gelingt so, Fäden von einer Dehnung von 20% und einer Festigkeit von etwa 7 g/den herzustellen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus insbesondere Polyamiden, wobei die Schmelze zwecks Vereinheitlichung des Polymerisationsgrades mit Wasserdampf in Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man im Schmelzeraum eine konstante, bei der Temperatur der Schmelze ungesättigte Wasserdampfatmosphäre aufrechterhält und die Schmelze sodann verspinnt.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einen mit Schmelze beschickten, gegebenenfalls evakuierbaren und von einem inerten Gas -wie Stickstoff - durchspülten Raum eine Klimaanlage angeschlossen ist, in welcher bei einer von der Temperatur des Schmelzeraums abweichenden einstellbaren Temperatur bei gleichem Druck Wasser verdampft wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 826 615.
DEF22520A 1957-03-08 1957-03-08 Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden Pending DE1055174B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF22520A DE1055174B (de) 1957-03-08 1957-03-08 Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF22520A DE1055174B (de) 1957-03-08 1957-03-08 Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1055174B true DE1055174B (de) 1959-04-16

Family

ID=7090476

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF22520A Pending DE1055174B (de) 1957-03-08 1957-03-08 Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1055174B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE826615C (de) * 1947-05-10 1952-01-03 Du Pont Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus synthetischen, linearen Polyamiden

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE826615C (de) * 1947-05-10 1952-01-03 Du Pont Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus synthetischen, linearen Polyamiden

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE826615C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus synthetischen, linearen Polyamiden
DE1495087B2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden
DE3382683T3 (de) Verfahren zum Umschmelzen von Polyamiden.
DE1055174B (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyamiden
DE2948865A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur demonomerisierung von polycapronamid
US2943350A (en) Polyamide melt spinning process and apparatus
DE1113569B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Rueckgewinnung der bei der Herstellung von Polyamiden aus Aminocarbonsaeuren oder anderen polyamidbildenden Monomeren beim Abtreiben des Wassers durch die entweichenden Daempfe mitgerissenen Aminocarbonsaeure- oder anderen Monomeranteile
DE766120C (de) Verfahren zur Veredelung von Superpolyamiden aus ªÏ-Aminocarbonsaeuren
DE1435677B1 (de) Verfahren zum schmelzspinnen von linearpolymeren
DE1119456B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzspinnen von kuenstlichen Faeden, Filmen u. dgl.
DE887691C (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Verformen, ins-besondere Verspinnen organischer Hochpolymere aus dem Schmelzfluss
DE881721C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abschmelzen von spinnfaehigen Linearpolymeren, insbesondere Superpolyamiden
DE1118394B (de) Verfahren zum Schmelzen von Polyamidschnitzeln bei der Herstellung synthetischer Faeden
DE1218109B (de) Herstellen von Faeden aus polymerisiertem Caprolaktam
DE943791C (de) Verfahren zur Bildung eines Bandes oder Stabes aus hochmolekularen linearen Kondensationsprodukten
DE974334C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren
DE802263C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden, Haaren oder Borsten aus Polyvinylchlorid
DE1404477A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Spritzen von Folienschlaeuchen
DE611683C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden nach dem Trockenspinnverfahren
DE874597C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Verdampfen von Fluessigkeiten in Roehrenverdampfern
AT225838B (de) Verfahren zur Gewinnung einer verspinnbaren Schmelze
DE752783C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Seide, wie Faeden, Borsten und Filme, aus geschmolzenen, linearen Polymerisations- oder Polykondensationsprodukten
DE554023C (de) Verfahren zum Trockenspinnen von Kunstfaeden
AT214566B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hochfesten Kunstseidefäden nach dem Viscoseverfahren
DE1030993B (de) Verfahren zum Entfernen niedermolekularer Anteile aus polymerisiertem ªŠ-Caprolactam