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Absperrschieber bzw. Absperrschütz für Kanäle, Gerinne u. dgl. Die
Erfindung bezieht sich auf einen Absperrschieber bzw. ein Absperrschütz oder eine
gleichartige Absperrvorrichtung für Kanäle, Gerinne usw., die z. B. von Flußwasser,
Abwässern, Faserstoffaufschwemmungen od. dgl. durchflossen werden.
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Die Hauptteile einer derartigen Absperrvorrichtung sind die Schütztafel
bzw. Schieber, die seitlichen Führungen aus U-Eisen mit Dichtungsleisten aus Messing
od. dgl. und die in den breiten U-Führungen untergebrachten Dichtungskeile, die
in der Schließstellung für den Andruck der Schütztafel gegen die Dichtungsleisten
sorgen. Die Schütztafeln selbst sind meist aus Blechtafeln mit aufgeschweißten Verstärkungsrippen
oder Verstärkungswinkeln aufgebaut, und ihre Seitenränder besitzen Winkel oder U-Eisen
mit einer aufgesetzten Messingdichtung, die auf der dichtenden Seite fein bearbeitet
ist und gegen die Gebgendichtungsleisten aus Messing in den seitlichen U-Führu.ngen
abdichtet. Die U-Führungen, dieeinen Führungsrahmen bilden können, müssen so ausgelegt
sein, daß sie Sicherheit gegen Beanspruchungen und Vibrationen bieten; das Flattern
der Schütztafeln beim Durchströmen des Wassers durch die Abschlußöffnung muß vermieden
werden. Varianten bei diesen Absperrschiebern sind der Ersatz der Dichtungskeile
durch Rollen. zum Teil an Hebeln oder Exzentern, die in der Andruckslage bewegt
werden, und die Anwendung von i1Zetalleisten als Führungsbahnen.
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Um den Aufwand dieser Konstruktionen herabzusetzen, insbesondere Anpreßkeile
oder Keilanpreßsysteme und eingesetzte Metalldichtungsleisten in den Führungsbahnen
zu vermeiden, hat man seitliche Führungsbahnen geschaffen, die den geführten Rand
der Schütztafel federnd umfassen. Da die Dichtheit dieser Führungen nicht ausreichend
ist, sind auch zur Zeit noch die eingangs beschriebenen Absperrschieber dominierend.
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Gemäß der Erfindung umfassen die seitlichen Führungsbahnen den geführten
Rand der Schütztafel bz-,v. des Absperrschiebers dadurch federnd bzw. elastisch
und abdichtend, daß jede Führungsbahn aus einem einteiligen oder zusammengesetzten
Längsprofil besteht, dessen ein Längsabschnitt eine starre Seite der Führungsbahn
bildet, und aus einer mit dem Längsprofil verbundenen elastischen, dichtenden Lippe,
die die zweite Seite der Führungsbahn abgibt. Dem Längsprofil, das aus Messing,
Nichteisenmetall, wasserbeständigem Aluminium, Gußeisen, schwerrostendem Stahl,
Kunststoff od. dgl. besteht, gibt man z. B. einen ösenförmigen Querschnitt; der
ebene Schenkel dieses Profils bildet die eine Seite der Führungsbahn. Die andere
Seite der Führungsbahn bildet eine elastische Lippe aus z. B. wasserbeständigem
Gummi oder Kunststoff, die an dem ösenförmigen Teil des Profils befestigt ist und
sich vorgespannt gegen die Schütztafel anlegt. Das Profil vom ösenförmigen Querschnitt
und die elastische Lippe ergänzen sich zur die Schütztafel umfassenden elastischen
Zange. In Abänderung der zangenförmigen Führung kann man die Führung auch nach Art
eines abgewinkelten Feilklobens aufbauen. Die starre Führungsfläche der Führungsbahn
wird aus dem einen Schenkel .eines stumpfwinkligen Profils gebildet, und mit dem
zweiten Schenkel des Winkelprofils wird die elastische Lippe verbunden, deren freies
Ende sich vorgespannt auf der der Auflagefläche abgewendeten Seite der Schütztafel
gegen die Schütztafel anlegt. Man kann diese elastische Lippe aus Gummi oder Kunststoff
in ihrer Federung noch durch federnde Metallblätter oder rostbeständige Federstahlblätter
ergänzen. Der elastische Streifen, der mit Vorspannung eingesetzt ist, dichtet schon
ohne Wasserdruck gegen die Schütztafel, der auftretende Wasserdruck verstärkt den
Anpreßdruck der elastischen Lippe auf die Schütztafel. Die Stärke des Anpreßdruckes
läßt sich durch Veränderung des Ösenschließwinkels bzw. des Andruckwinkels verändern
oder mittels der Wahl der Federblätter. Die Nachgiebigkeit der elastischen Dichtung
ist durch metallischen Anschlag begrenzt, so daß Überbeanspruchungen vermieden werden.
Bei besonders hohen Anforderungen an die Abdichtung kann die Schützplatte und/oder
die Führung im Bereich der Dichtung mit bearbeiteter Auftragsschweißung aus Metall
als Dichtbahn versehen werden. Die Schütztafel kann glatt, profiliert, gewölbt,
dachförmig und dergleichen ausgebildet sein, um ein starkes Widerstandsmoment ohne
oder ohne zu starke Auftragsverrippu.ng zu erreichen.
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Die Dichtung der Schütztafel an der Sohle erfolgt mittels eines elastischen,
wasserbeständigen Materials, das zwischen zwei Halteeisen, die die rechte und die
linke Führungsbahn verbinden, eingepackt ist. Die
Oberkante dieser
Sohlendichtung ist mit der Kanalsohle nahezu bündig und so gegen Verletzungen weitgehend
geschützt. In der Sehlußstellung setzt sich *die Unterkante der Schütztafel auf
die elastische Sohlendichtung auf.
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Eine weitere Verbesserung des Absperrschützes wird noch dadurch erreicht,
daß die Enden des Antriebsständerbogens für die Schütztafel gegenüber den Führungsbahnenverlängerungen
versetzt sind. Die Führungsbahnen sind an ihren Enden so ausgebildet und mit dem
Antriebsbogenständer so koordiniert, claß sich die Schütztafel bei jeder Eintauchtiefe
hochziehen und herausnehmen läßt. Dies ist für Kontrolle. Reparaturen und eventuelle
Auswechselung oder Anstricherneuerung über Gelände von einem sehr großen Vorteil
und war bei den alten Schütz- und Schieberkonstruktionen nicht möglich. Bekanntlich
ist die Erneuerung des Schützenstriches in einem Schacht infolge der Wasserdünste
kaum möglich.
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Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht eines in einem Kanal angeordneten Schiebers,
Fig. 2 bis 4 Schnitte durch Beispiele von Schieberführungen, Fig.5 eine vergrößerte
Wiedergabe einer Ecke von Schieber, Schieberführung und Sohlenabdichtung nach Fig.
1 und Fig.6 die dazugehörige Seitenansicht im Schnitt. In den Figuren sind die Seitenwandungen
eines Kanals mit 1 bezeichnet und die Sohle mit 2. In jeder Seitenwand 2 des Kanals
ist in einer Mauerverstärlcung 3 ein Längsprofil 4 eingemauert, das z. B. nach Fig.
2 einen ösenförmigen Querschnitt hat. Am offenen Ösenende 5 ist mittels Verschraubungen
6 aus Mutter und Schraube mit Verwendung einer Andruckleiste 7 ein Streifen 8 aus
elastischem Werkstoff, z. B. Gummi. befestigt, der durch Formgebung der Öse derart
abgebogen wird, daß er vorgespannt wird und die Neigung hat. sich gegen den ebenen
Teil 9 des Profils 4 anzulegen. Die Teile 8 und 9 bilden die Führung und die gesamte
Anordnung die elastische Zange für den Schieber 10. In der Fig. 3 ist gezeigt, daß
man das Längsprofil auch aus zwei Teilen il und 12 aufbauen kann, z. B. miteinander
mittels Schrauben 13 verbinden kann, und daß man den Andruck des elastischen Streifens
8 mittels eines oder mehrerer Federblätter 14 verstärken kann. Wenn man das Längsprofil
nicht aus einem besonders korrosionsbeständigem Metall aufbaut, kann man, wie in
Fig.3 gezeigt, den Teil 12 z. B. mit einer Leiste 15 aus Messing belegen, die mittels
Nieten 16 befestigt wird. Diese elastische Zangenführung nach Fig. 3 entspricht
sonst im Prinzip der Führung nach Fig. 2. Die Fig. 4 zeigt eine abgeänderte Bauart
der Führung. Das Längsprofil ist ein Winkelprofil 17 mit z. B. mittels Schrauben
18 angesetzter Gußleiste 19. Der elastische Streifen 8 ist an einem Flacheisen 20
mittels der Schrauben 21 und der Klemmleiste 22 befestigt, und dieses Flacheisen
20 ist dann mit der Gußleiste 19, z. B. mittels Schrauben 23, verbunden. Eine Verschiebungsmöglichkeit
des Flacheisens ist durch die Langlöcher 24 gewährleistet. Zur Begrenzung des Ausbiegens
des elastischen Streifens 8 dienen Anschläge 25. Auf dem Winkelprofil 17 kann man
Metall durch Schweißen auftragen, das zu einer Dichtleiste 26 bearbeitet ist. Der
Querschnitt dieser Führung nach Fig. 4 hat die Form eines abgewinkelten Feilklobens,
zwischen dessen Backen 8 und 17 die z. B. verrippte Schiebertafel 10 geführt ist.
Die Sohlendichtung nach Fig. 5 und 6 besteht aus zwei Metalleisten 27 und 28, zwischen
denen elastisches Material 29 mittels Schrauben 30 zusammengedrückt ist. Eine der
Leisten 27 oder 28 ist mit den Profilen der Seitenführung verbunden und die Leiste
ebenfalls eingemauert. Am vorteilhaftesten ist es, den Führungsrahmen als Ganzes
herzustellen und so einzumauern, daß Aus--,veehselungen der elastischen Dichtungen
8 und 29 möglich bleiben. Über der Führung des Absperrschiebers ist der Antriebsständerbogen
31 in der Kanalausmauerung verankert. An einer Gewindespindel 32, die in einem Lager
des Antriebbogens 31 sitzt, kann der Schieber 10 mittels des Handrades 33 in an
sich üblicher Weise hochgezogen werden; 34 ist die mit dem Schieber 10 fest verbundene
Mutter, in der die Gewindespindel sich bewegen kann. Der Antriebsständerbogen 31
ist so breit gehalten, daß man den Schieber 10 vollkommen aus der Seitenführung
herausziehen und den herausgezogenen Schieber ausbauen kann. Man entfernt den Splint
35, so daß die Arretierung 36 das Herausziehen der Spindel aus der Lagerung bzw.
die Entfernung des ganzen Antriebes mit der Spindel und Lagerung nicht behindert.