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Festes Wehr Die Erfindung bezieht sich auf ein festes Wehr oder einen
Staudamm, insbesondere zum Aufstauen verhältnismäßig kleiner Wasserläufe wie Bäche,
Gräben, kleiner Kanäle od. dgl., und gibt in einfacher Weise die Möglichkeit, eine
gute Wasserdichtigkeit zu erreichen, ohne komplizierte Hilfseinrichtungen zu benötigen.
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Es ist bereits ein Wehr aus Betonelementen bekannt, die je aus einem
lotrechten und einem waagerechten Teil bestehen, mit ihrem nach unten vorstehenden
Schenkel im Boden verankert und untereinander durch Bindedrähte verbunden sind.
Ein solches Wehr eignet sich nicht für kleine Wasserläufe, weil seine Einzelteile
zu schwer und unhandlich sind und bei ungleich tiefem Einsinken in den Untergrund
zu Undichtigkeiten führen.
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Es ist weiterhin ein Wehr aus in einem U-förmigen Betonrahmen gefaßten
Platten bekannt. Da dieser Rahmen jeweils erst am Aufstellungsort geschaffen werden
muß, kostet die Errichtung eines solchen Wehrs beträchtlichen Zeit- und Betriebsaufwand.
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Es ist fernerhin bekannt, beim Zusammenbau eines Wehrs einzelne Bauelemente
vorübergehend und bis zur Einbringung der endgültigen Versatzplatten durch eine
sie durchsetzende Stange miteinander zu verbinden.
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Die Erfindung beseitigt die Nachteile der bekannten Wehre, indem die
einzelnen Betonelemente kraftschlüssig und somit völlig wasserdicht miteinander
verbunden werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein festes Wehr aus einer Reihe aneinander
anliegender, miteinander verbundener, bewehrter Betonelemente, von denen einige,
im lotrechten Schnitt gesehen, winkelförmig ausgebildet und mit einem Schenkel nach
dem Unterwasser weisend auf der Sohle eines Gerinnes aufliegend angeordnet sind,
und kennzeichnet sich dadurch, daß die Betonelemente in der Blickrichtung Ober-Unterwasser
sich als schmale Streifen darstellen und mittels durch den Kopf- und den Fußteil
der Betonelemente auf die ganze Wehrbreite durchgehender, an sich bekannter Spannglieder,
die von den Wehrenden aus anspannbar sind, kraftschlüssig miteinander verbunden
sind. Diese vorzugsweise aus bewehrtem Beton bestehenden, bohlenähnlichen Elemente
bilden auf diese Weise nach dem Spannen eine feste Wandeinheit, die ihre Stabilität
dadurch erhält, daß sie ein bestimmtes Stück in beide gegenüberliegende Böschungen
des Wasserlaufs hinein eingebettet wird. Der Vorteil eines solchen Wehres liegt
in seiner leichten Herstellbarkeit, weil jedes Element einzeln von Hand zum Bestimmungsort
getragen werden kann, und weiterhin in der leichten Anpassungsfähigkeit an verschiedene
Wasserlaufbreiten. Die Verwendung von Spannstangen beim Zusammenbau anderer Betonkörper,
z. B. Masten, aus Einzelteilen ist an sich bekannt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Betonelemente im
lotrechten Schnitt gesehen doppel-T-förmigen Querschnitt auf, wobei die Spannglieder
durch vorteilhafterweise in ihrem Kopf- und Fußteil angeordnete Öffnungen geführt
sind. Dadurch erhält man nach dem Spannen eine praktisch gerade, die Belastungen
besser aufnehmende Wand. Der obere Flansch kann außerdem als Laufsteg ausgebildet
sein, während der untere Flansch schon bei der Errichtung des Wehres als Fuß eine
gewisse Stabilität gewährleistet.
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Fernerhin können die aneinander anliegenden Betonelemente nut- und
federartig ineinandergreifen, und die in dieser Verbindung entstehenden Hohlräume
vor dem den Kraftschluß der Betonelemente bedingenden Anspannen der Spannglieder
durch Zementmörtel verfüllt werden, so daß ein unbedingt sicherer Wasserabschluß
gewährleistet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens zwei, jeweils
im Abstand voneinander lie-(Tende, winkelförmige Betonelemente an den einander zugewandten
Seitenflächen mit gegebenenfalls der Führung eines Schützes dienenden Schlitzen
versehen und die Betonelemente in Höhe des Kopf- und Fußteiles durch von den Spanngliedern
durchdrungene Abstandshalter gegeneinander abgestützt. Der untere Abstandshalter
besteht beispielsweise aus einer einzigen oder aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzten
Platte, die zwischen den auf der Sohle aufliegenden
Schenkeln der
Betonelemente angeordnet ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Wand mit einem
Schütz oder Schieber zu versehen, wobei die Stabilität des Wehres durch die winkelförmigen
Elemente gewährleistet bleibt. Der Fußteil und die waagerechten Schenkel der winkelförmigen
Betonelemente verhindern mit Sicherheit einen Wasserdurchtritt.
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Erfindungsgemäß lassen sich die Betonelemente auf einer hölzernen
Spundwand aufsetzen, wobei die hölzerne Spundwand beispielsweise von beiderseitigen,
mit der Oberkante der Spundwand einen Schlitz bildenden Zangen gefaßt ist und der
Schlitz, in den ein an der Unterseite der Betonelemente angeordneter Metallstreifen
einbindet, mit Bitumen verfüllt ist, so daß eine gute Abdichtung erzielt wird.
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Das Wehr nach der Erfindung läßt sich in einfacher Weise, gegebenenfalls
sogar mit Hilfe ungelernter Arbeiter erstellen. Die Festigkeit wird besonders durch
die sich über den gesamten Querschnitt der Elemente erstreckenden und diese zu einer
Einheit verbindenden Spannglieder erzielt. Vor dem Spannen werden die Fugen zwecks
guter Übertragung der Druckspannung mit einem schnell erhärtenden Zementmörtel in
einer Stärke von etwa 10 mm ausgefüllt. Die Druckspannung trägt außerdem zur Wasserfestigkeit
der Konstruktion bei. Die Stabilität der Anordnung wird durch beiderseitige Einbettung
des Wehrs in die Grabenböschungen erzielt. Gegebenenfalls werden ein bzw. mehrere
winkelförmige Elemente als Zwischenstützen, nötigenfalls unter Zuhilfenahme von
Fußelementen und Abstandshaltern, benutzt.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den Figuren, in denen eine besondere Ausführungsform dargestellt
ist. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht eines zusammengesetzten Wehrs, Fig.2 einen
Querschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt längs der
Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch ein doppel-T-förmiges
Betonelement, Fig.5 eine Seitenansicht eines doppel-T-förmigen Betonelementes, Fig.
6 eine Seitenansicht eines winkelförmigen Betonelementes und Fig.7 einen waagerechten
Schnitt durch den lotrechten Schenkel eines winkelförmigen Betonelementes. Das in
Fig. 1 dargestellte Wehr ist aus einer Reihe von in den Fig.4 und 5 einzeln dargestellten
Elementen zusammengesetzt. In der Mitte des Wehrs ist ein Schütz 3 angeordnet, das
in in lotrechter Richtung verlaufenden Schlitzen 4 der beiderseits angeordneten
winkelförmigen Elemente 5 geführt ist. Die winkelförmigen Elemente sind in den Fig.
6 und 7 dargestellt. Am Kopfteil der Elemente 5 und zwischen ihnen sind zwei, einen
Durchlaß für das Schütz freilassende Balken 6 angeordnet, von denen einer eine Konsole
zur Aufnahme des Bedienungsmechanismus für das Schütz aufweisen kann. An der Fußseite
der winkelförmigen Elemente 5 und zwischen ihnen sind zwei einen Schlitz freilassende
Bodenelemente 8 angeordnet. Dieser Schlitz gewährleistet die Anordnung des Schützdrempels
mit Hilfe von Zementmörtel in der richtigen Höhenlage. An Stelle des Schützes können
auch eine oder mehrere, die Höhe der Überschüttung festlegende Platten angeordnet
werden.
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Alle Teile werden durch Seile oder Stangen unter Spannung gegeneinandergepreßt.
Diese Spannglieder 9, die von den Wehrenden durch auf ihre G,eurindeenden aufgeschraubte
Muttern anspannbar sind, durchsetzen den Kopf- und Fußteil der Betonelemente 1,
die Balken 6 und die winkelförmigen Elemente 5. Nach dem Spannen bilden die Elemente
so eine feste, beiderseits in die Böschung eingebettete Einheit. Jedes Element kann
mit einer Nut- und Feder-Abdichtung versehen sein. In der Nut kann ein Bitumenstreifen
eingebracht werden, wodurch eine gute Abdichtung beim Aneinanderpressen der Elemente
gewährleistet ist. Der übrige Zwischenraum zwischen den Elementen wird vor dem endgültigen
Spannen der Seile zwecks Gewährleistung einer guten Spannungsübertragung mit Zementmörtel
ausgefüllt. Die Elemente werden vorzugsweise auf einer hölzernen, an ihrer Kopfendenseite
mit zangenartigen Vorsprüngen 12 versehenen - Spundw and 11 angeordnet (vgl. Fig.
4). Diese Zangen bilden einen Kanal, der mit Biturnen ausgefüllt werden kann. Der
Fuß jedes Betonelementes ist mit einer die Zangen 12 überlappenden Aussparung versehen,
in der ein in das Bitumen einbindender und somit eine gute Abdichtung gewährleistender
Metallstreifen 13 angebettet ist. Die Enden der waagerechten Schenkel der winkelförmigen
Elemente und der Bodenelemente sind an der Sturzbettvorderseite mit Hilfe eines
Seiles 14 unter Druckspannung verbunden, das gleichzeitig den Gegendruck der Bodenelemente
auf die winkelförmigen Elemente überträgt. Bei weichem Boden wird die Vorderseite
des Wehrs ebenfalls, beispielsweise durch Pfähle 15 und aufgelegten Deckbalken 16
unterstützt. Die winkelförmigen Elemente können, wenn sie mit einem Schlitz 4 versehen
sind, wie in Fig. 7 dargestellt, ebenfalls zur Führung des Schützes 3 dienen, sie
lassen sich aber auch zwecks Stabilitätserhöhung voneinander getrennt zwischen den
in Fig. 4 und 5 dargestellten Elementen 1 verwenden.
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In jedem Element sind zur Führung der Seile oder Stangen an einer
Seite aus dem Element herausragende Rohrenden 17 vorgesehen. Beim Zusammenbau des
Wehrs werden die vorstehenden Enden in etwas größere Ö -ftnungen in der gegenüberliegenden
Seite des Nachbarelementes eingeführt.
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Beim Zusammensetzen werden die Seile nach Anbringung der Bitumstreifen
zwischen den Elementen leicht angezogen und die verbleibenden Fugen mit einem schnell
erhärtenden Mörtel ausgefüllt. Nach dem Erhärten dieser Füllung wird das Ganze endgültig
verspannt. Nach dem Spannen können die Seile noch mit eingespritztem Zementbrei
umgeben werden.
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Als besondere Vorteile des erfindungsgemäßen Wehrs sind die gute Wasserdichtigkeit
und leichte Konstruktion zu nennen. Darüber hinaus werden keine besonderen Hilfswerkzeuge
benötigt, und die Wehre können evtl. später verhältnismäßig einfach geändert werden.
Weiterhin können alle Elemente im voraus in einer Betonfabrik hergestellt werden,
was die Qualität des Materials günstig beeinflußt. Ersichtlicherweise können bei
größerer Wehrbreite auch mehrere Schieber- oder Schützöffnungen vorgesehen werden.