DE105331C

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Publication number: DE105331C
Application number: DENDAT105331D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: (^Dampfmaschinen. j\

JOHANNES FRIES XVI. in GROSS-UMSTADT. Doppelschiebersteuerung mit einem Excenter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1898 ab.

Die Erfindung betrifft eine Doppelschiebersteuerung, bei welcher nur der Grundschieber vermittelst Excenters hin- und herbewegt wird, während der Deck- oder Regelungsschieber unmittelbar von dem Regler aus bethätigt wird. Zu diesem Zweck ist der Regelungsschieber auf seiner oberen Seite mit zwei schrägen Backen versehen, zwischen welchen ein sogenannter Doppelkeil, dessen Abmessung in der Bewegungsrichtung um den vom Schieber zurückzulegenden Weg kleiner ist als die Oeffnung der Backen, senkrecht zur Grundschieberbewegung gleitend angeordnet und mit dem Regler unmittelbar in der Weise verbunden ist, dafs beim Steigen des Reglers nur die eine, beim Senken des Reglers nur die andere Anschlagfläche in Wirksamkeit tritt.

Ein wesentlicher Zug des Erfindungsgegenstandes beruht ferner darin, dafs die Regelung nicht durch früheres oder späteres Absperren des Dampfes, sondern nur durch Verengerung der Durchlafsspalten des Grundschiebers, also durch Drosselung des Dampfes in den Kanälen erfolgt.

In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar stellt

Fig. ι die Schieberanordnung bei der Mittelstellung des Grundschiebers in Seitenansicht und

Fig. 2 in der Draufsicht dar, während

Fig. 3 die Schieberanordnung bei der linken Endstellung des Grundschiebers in Schnittansicht und

Fig. 4 in Draufsicht zeigt, dagegen

Fig. 5 die Schieberanordnung bei der rechten Endstellung des Grundschiebers in Schnittansicht und

Fig. 6 in Draufsicht wiedergiebt;

Fig. 7 schliefslich veranschaulicht die Führung des Regelungsschiebers auf dem Grundschieber.

In diesen Figuren bedeutet α den Grundschieber, der vermittelst Schieberslange vom Excenter aus hin- und hergeschoben wird; b ist der Deck- oder Regelungsschieber, welcher genau so grofs ist wie der Grundschieber und von diesem hin- und hergetragen wird bezw. entsprechend dem Ausschlag des Reglers mehr oder weniger über dem Grundschieber verschoben wird. Der Regelungsschieber b ist, wie in Fig. 7 ersichtlich, auf der einen Seite zum Theil in einer schwalbenschwanzförmigen Führung des Grundschiebers α eingelassen , schneidet auf der anderen Seite dagegen mit dem Grundschieber a ab.

Zwischen den schrägen Backen _/ und g des Regelungsschiebers b bewegt sich, vom Regler beeinflufst, der Doppelkeil c, welcher über dem Schieberkasten vermittelst der Reglerstange d in der Stopfbüchse D und unter dem Schieberkasten in einer geschlossenen Büchse F gleitet.

Wird die Maschine angelassen, so befinden sich die beiden Schieber α und b genau über einander, wie in den Fig. 1, 3 und 5 durch volle Linien gezeigt, und die Maschine wird anfangen schnell zu laufen. Dabei hebt sich aber der Regler, somit auch der Doppelkeil c in die in Fig. 6 durch strichpunktirte Linien .angedeutete Stellung. Der vom Doppelkeil c

beeinflufste Regelungsschieber b wird nach links verschoben und dadurch die Einströmung des Dampfes geregelt. Geht die Maschine aber, durch die Arbeitsmaschine veranlafst, langsamer, so senkt sich der Regler, somit auch der Doppelkeil c in die in Fig. 4 durch strichpunktirte Linien angedeutete Lage, der Regelungsschieber b wird durch den Doppelkeil c nach rechts verschoben, die Einströmungskanäle werden wieder mehr geöffnet und die Maschine erhält ihre richtige Tourenzahl.

Die vorbeschriebene Art der Regelung hat gegenüber den seitherigen Vortheile, da die gegenseitige Reibung der beiden Schieber auf einander keine immerwährende ist, sondern nur dann eintritt, wenn mehr oder weniger Dampf gebraucht wird. Ferner ist die Regelung nicht vom Druck abhängig und endlich ist der Bau der Maschine einfacher gegenüber den anderen Steuercpnstructionen, da das zweite Excenter ganz wegfällt, wodurch weniger Reparaturen vorkommen.

Claims

Patent-Anspruch:

Doppelschiebersteuerung mit einem Excenter, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Regelung der Dampfeinströmung der über dem Grundschieber (a) gleitend gelagerte Regelungsschieber (b) vermittelst eines zwischen schrägen Backen (f g) desselben senkrecht zur Schieber-' ebene gleitenden Doppelkeiles (c) vom Regler aus beeinflufst wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.