DE1052212B - Einrichtung zum Messen des Mahlmomentes an Walzenstuehlen - Google Patents

Description

Es ist bei bestimmten Mahlgütern zweckmäßig, die auftretenden Mahlmomente zu messen und dabei gleichzeitig eine Dämpfung auftretender Momentspitzen zu bewirken, um stets den günstigsten Mahleffekt zu erzielen und Stoßbeanspruchungen zu vermeiden.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Walzenpaaren, die obige Forderungen erfüllt und es gestattet, die auftretenden Momente bzw. die über die Drehzahl umgerechnete Leistung in jedem Augenblick abzulesen, und gleichzeitig eine Dämpfung stoßweise auftretender Belastungen bewirkt. Sie benutzt dazu eine Federwaage, mittels der das für die Zerkleinerung benötigte Drehmoment gemessen wird, auf die ein drehbar gelagertes Antriebsteil einwirkt.

Die bisherigen Ausführungen mit starrem Antrieb lassen keinerlei Rückschlüsse über die im Walzenspalt umgesetzte Leistung zu, so daß einerseits die Erzielung des günstigsten Effektes sehr schwierig ist und allein der Erfahrung des Bedienungspersonals überlassen bleibt, und andererseits ist es sehr schwierig, eine bestimmte günstige Einstellung zu reproduzieren. So tritt z. B. bei der Verarbeitung von Schüttgütern die besonders schwere Führung (Einstellung der Walzen) besonders kraß hervor.

Die Erfindung beseitigt diese Mängel und ermöglicht die Kontrolle der Mahlwirkung. Sie besteht im wesentlichen darin, daß bei Walzenstühlen zwischen den Antriebsgliedern der beiden Walzen ein aus einem inneren und einem äußeren Sonnenrad sowie aus einem Planetenrad bestehendes Umlaufrädergetriebe angeordnet ist, dessen das Planetenrad tragender Steg durch elastische Mittel, beispielsweise durch eine Feder, festgehalten ist. Die Auslenkung der Feder, die mit einer Anzeigevorrichtung kombiniert ist, stellt ein Maß für die auftretenden Momente bzw. der Leistung dar. Das elastische Mittel bewirkt gleichzeitig eine Dämpfung unzulässiger oder stoßweise auftretender Amplituden. Es wird somit ein praktisch stetiger, konstanter Leistungsfluß erzielt, der jede Veränderung im Walzenspalt oder des zu verarbeitenden Gutes sofort anzeigt.

Auf dem Achszapfen des inneren, mit der Welle der schnell laufenden Walze verbundenen Sonnenrades sind der das Planetenrad tragende Steg sowie das die Hauptriemenscheibe und die Antriebsscheibe für die langsam laufende Walze tragende äußere Sonnenrad drehbar gelagert. Der das Planetenrad tragende Steg ist mit einem über eine Skala gleitenden Zeiger versehen. Der Steg steht unter der Wirkung mechanischer, pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Dämpfungsmittel.

Durch die Kombination des Anzeigegerätes mit einem Zeitschreiber kann ferner der Mahlvorgang

Einrichtung zum Messen
des Mahlmomentes an Walzenstühlen

Anmelder:

VEB Konstruktion und Entwicklung
für Nahrungs- und Genußmittelmaschinen und Anlagen, Dresden-A 45,
Breitscheidstr. 80

Hans Donath und Dipl.-Ing. Helmut Brosamler,
Dresden,
sind als Erfinder genannt worden

laufend registriert und überwacht werden. Die Anzeigevorrichtung kann außerdem mit einer Regeleinrichtung in zwangläufiger Abhängigkeit stehen, die eine momentane und automatische Einstellung auf den Sollwert über das Planetengetriebe veranlaßt.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Es zeigt

Abb. 1 eine Draufsicht des Walzenpaares,

Abb. 2 eine Teilansicht des Walzenpaares mit geschnittenem Umlaufrädergetriebe,

Abb. 3 eine Seitenansicht der Dämpfungs- und Anzeigevorrichtung.

Die gegenläufig rotierenden Walzen 1 und 2 sind achsparallel zueinander in Lagern 3 gelagert. Koaxial der Walze 1 ist das Planetengetriebe angeordnet. Mit dem Achsschenkel 8 der Walze 1 ist das außenverzahnte Sonnenrad 9 fest verbunden. Die Antriebsriemenscheibe 5 ist drehfest mit dem Sonnenrad 9 verbunden. Auf der Welle des Sonnenrades 9 ist mittels einer Hohlwelle 23 der Steg 10 drehbar gelagert, dessen Planetenräder 11 einerseits im Eingriff mit dem Sonnenrad 9 und andererseits im Eingriff mit dem innenverzahnten äußeren Sonnenrad 7 stehen. Das die Innenverzahnung 6 tragende äußere Sonnenrad 7 ist drehbar auf der Hohlwelle 23 des Steges 10 gelagert und trägt Keilriemenscheiben 19, von denen über Keilriemen 20 eine Kraftübertragung nach den auf den Achsschenkel 13 der Walze 2 sitzenden Keilriemenscheiben 21 erfolgt. Der Keilriemen 20 wird in bekannter Weise über eine Spannrolle 22 gespannt. Auf der Hohlwelle 23 ist ein Hebel 24 befestigt, der einen über einer Skala 25 laufenden Zeiger 26 trägt. An dem Hebel 24 ist eine Schraubenfeder 27 angeord-

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Claims (8)

net, die an ihrem anderen Ende bei 28 ortsfest gehaltert ist. Die in dem SteglO auftretenden Drehmomente können auf der entsprechend geeichten Skala 25 abgelesen werden. Da der Steg unter der Wirkung der Feder 27 oder eines anderen geeigneten elastischen Mittels steht, werden auftretende Momentsschwankungen aufgefangen und gedämpft. Zwecks Veränderung der Drehzahlen werden auf bekannte Weise entweder die Keilriemenscheiben 19 bzw. 21 ausgewechselt, oder es wird ein Schaltgetriebe, vorzugsweise ein stufenlos einstellbares Ge- · triebe, zwischengeschaltet. Um eine kontinuierliche Aufzeichnung der Drehmomente bzw. Leistung zu ermöglichen, kann der Zeiger 26 mit einem Schreibstift verbunden sein, wobei senkrecht zur Ausschlagsrichtung des Zeigers ein kontinuierlich entwickelter Papierstreifen angeordnet ist. Die Ansprüche 5 bis 8 haben, da ihre Gegenstände für sich bekannt sind, nur Gültigkeit in Verbindung mit dem Hauptanspruch. Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Messen des Mahlmomentes an Mühlen, bei der das für die Zerkleinerung benötigte Drehmoment mittels einer Federwaage gemessen wird, auf die ein drehbar gelagertes Antriebsteil einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Walzenstühlen zwischen den Antriebsgliedern der beiden Walzen (1, 2) ein aus einem inneren (9) und einem äußeren Sonnenrad (7) sowie aus einem Planetenrad (11) bestehendes Umlaufrädergetriebe angeordnet ist, dessen das Planetenrad tragender Steg (10) durch elastische Mittel, beispielsweise durch eine Feder (27), festgehalten ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Achszapfen des inneren,

mit der Welle der schnell laufenden, Walze (1) verbundenen Sonnenrades (9) der das Planetenrad (11) tragende Steg (10) sowie das die Hauptriemenscheibe (5) und die Antriebsscheibe (19) für die langsam laufende Walze (2) tragende äußere Sonnenrad (7) drehbar gelagert sind.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der das Planetenrad (11) tragende Steg (10) mit einem über eine Skala (25) gleitenden Zeiger (26) versehen ist.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (10) unter der Wirkung mechanischer, pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Dämpfungsmittel steht.

5. Einrichtung nach den. Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala (25) nach den in dem Umlaufrädergetriebe wirkenden Drehmomenten bzw. über die Umrechnung der Drehzahl nach der auftretenden Leistung geeicht ist.

6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen senkrecht zur Ausschlagsrichtung des Zeigers (26) bewegten Papierstreifen und einen am Zeiger (26) angeordneten Schreibstift.

7. Einrichtung nach den Ansprüchen: 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der den Zeiger (26) tragende mit der Hohlwelle (23) des Steges fest verbundene Hebel (24) auf Meßglieder von Fernmeßgeräten einwirkt.

8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (10) mit Schalt- und Regeleinrichtungen gekoppelt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 918 000 ;
ΛΤ)Ι-Beihefte Verfahrenstechnik, 1938, Heft 1,
. 17ff.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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