DE1049109B

DE1049109B - Anordnung zum UEberwachen der in einem Pufferspeicher vorraetigen Bandlaenge eines Magnetbandes

Info

Publication number: DE1049109B
Application number: DES56777A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Werner Weiss
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1958-01-31
Filing date: 1958-01-31
Publication date: 1959-01-22
Also published as: NL235625A; FR1214740A; GB848305A; NL113418C; US3248028A

Description

In der Technik der sogenannten datenverarbeitenden Maschinen werden vielfach sogenannte Bandspeicher verwendet. Diese Art von Speichern finden insbesondere immer dann Anwendung, wenn eine sehr große Menge von Informationen gespeichert werden soll, wobei an die Zugriffszeit zu den einzelnen Informationen keine besonderen Bedingungen gestellt werden.

Die einzelnen Informationen werden von den Bändern im allgemeinen in mehreren Spuren niedergeschrieben. Magnetbänder mit mehreren Spuren sind bis zu einigen 100 m bekanntgeworden. Um nun an die einzelne Information in einer trotzdem verhältnismäßig brauchbaren Zeit zu kommen, muß eine Bandgeschwindigkeit von einigen Metern pro Sekunde, z. B. 3 m pro Sekunde, vorgesehen werden. Das Magnetband soll aber nicht kontinuierlich in einem Gang an den Magnetköpfen vorbeibewegt werden, sondern es muß während eines Abfragevorganges wiederholt gestoppt und neu gestartet werden. Auch eine Umsteuerung zwischen einer Bewegungsrichtung und der anderen Bewegungsrichtung darf keine zu große Zeit in Anspruch nehmen. In der Praxis wird eine StartReservier- oder Stoppzeit kleiner als 3 ms gefordert. In dieser Zeit soll dann das Band auf die Arbeitsgeschwindigkeit gebracht bzw. gestoppt werden.

Da das Magnetband, wie bereits ausgeführt, verhältnismäßig lang ist, werden verhältnismäßig große Wickel zum Auf- und Abspulen benötigt. Die hohen Start-Stop-Zeiten erlauben es nun nicht, die ganzen Wickel in dieser kurzen Zeit auf die gewünschten Geschwindigkeiten abzubremsen. Um eine Umsteuerung der Wickel zu vermeiden, ist es bereits bekanntgeworden, zwischen der Abfrage-bzw. Schreibeinrichtung an dem Magnetband und den einzelnen Aufwickelvorrichtungen sogenannte Pufferspeicher vorzusehen. Diese Pufferspeicher können im einfachsten Fall aus einer Schleife des Bandes bestehen. Die Schleife des Bandes muß aber so groß sein, daß sie im Mittel den genannten Anforderungen hinsichtlich der Beschleunigung voll genügen kann. Umgekehrt kann die Länge der Schleife unmittelbar zu einer Steuerung der Aufwickelvorrichtungen verwendet werden, die hinsichtlich jeweils sehr viel langsamer erfolgen muß als die Steuerung des Bandes im Abfragebereich. Wie aber einfache Überlegungen zeigen, müßte eine Schleife des Magnetbandes, um den genannten Bedingungen voll zu genügen, mehrere Meter lang sein. Dies ist in der Praxis nicht durchführbar.

Man hat deshalb zwischen den Aufwickelvorrichtungen und der Abtastvorrichtung sogenannte Pufferkammern nach Art einer Kassette angeordnet. In diesen ist jeweils so viel Magnetband vorrätig, daß eine Steuerung, ohne das Band übermäßig zu beanspruchen, möglich ist. So wird beispielsweise von der

Anordnung zum überwachen
der in einem Pufferspeicher vorrätigen
Bandlänge eines Magnetbandes

Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Dipl.-Ing. Werner Weiß, München,
ist als Erfinder genannt worden

Wickelvorrichtung her das Band in einen Pufferspeicher in mehreren Lagen eingespeichert und bei Bedarf zur Abfrage- bzw. Lesevorrichtung herausgezogen, und umgekehrt. Die Bedingung an diesen Pufferspeicher besteht lediglich darin, daß das Magnetband möglichst lose eingespeichert wird, so daß es, ohne wesentliche Kräfte aufzubringen, herausgezogen werden kann. Nur dann ist die Gewähr dafür gegeben, daß die Steuervorrichtung für das Magnetband in unmittelbarer Nähe der Abfrageeinrichtung ohne großen Schlupf arbeitet. Außerdem soll natürlich aus konstruktiven Gründen ein Pufferspeicher einen möglichst geringen Platz einnehmen.

Schwierigkeiten bestehen nun darin, die Länge des Magnetbandes in den PufFerkammern ständig zu überwachen, da nur dann, wenn die Länge überwacht wird, die Möglichkeit besteht, die das Magnetband an die Abfragestelle steuernde Bewegungseinrichtung und die Steuerung der Aufwickelvorrichtungen richtig aufeinander abzustimmen, daß immer genügend Bandlänge vorhanden ist.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Messung bzw. Überwachung der Länge eines Magnetbandes in einer derartigen Pufferkammer. Gemäß der Erfindung wird die kassettenartige Pufferkammer so ausgebildet, daß zwei Wände der Kammer einen Kondensator bilden, und die Längenmessung wird auf eine Kapazitätsmessung des aus den zwei gegenüberliegenden Wänden der Kassette bestehenden Kondensators zurückgeführt. Zwischen diesen Wänden befindet sich jeweils das vorrätige Magnetband.

Im einfachsten Fall kann die Kapazitätsmessung in einer Brückenschaltung mit Hilfe einer Vergleichskapazität erfolgen, wobei es sich als besonders vorteil-

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Claims

haft erwiesen hat als Vergleichskapazität eine zweite Kassette zu verwenden, in der sich ein Magnetband von mittlerer Vorratslänge befindet. Einzelheiten der Erfindung sowie deren Vorteile werden an Hand der Zeichnung im folgenden erläutert: Die Fig. 1 zeigt eine Hälfte eines üblichen Magnetbandspeichers. In der Figur ist das Magnetband mit M bezeichnet. Die auf dem Magnetband aufgezeichneten bzw. aufzuzeichnenden Informationen sollen mit Hilfe des Magnetkopfes K »gelesen« bzw. »geschrieben« werden. Der Magnetkopf K befindet sich gegenüber dem Andruckpolster AP. Das Magnetband wird im Bereich des Magnetkopfes K von der Transportrolle PZ bewegt, die sich ständig dreht und das Magnetband immer dann mitnimmt, wenn es abhängig von dem Transportmagnet TM angedrückt wird. Mit Hilfe des Bremsmagnets BM kann das Magnetband durch Andrücken an die Unterlage gegebenenfalls gebremst werden. Das Band wird schließlich auf die Bandwickelspule W aufgewickelt. Zwischen der Wickelspule W und der Abtasteinrichtung befindet sich der Pufferspeicher P, in dem das Band von der Abtasteinrichtung her eingespeichert wird und aus der es für das Aufwickeln herausgezogen wird bzw. umgekehrt, je nach Steuerung. Das Herausziehen wird durch die Transportrolle TP verursacht. Ein vollständiger Bandspeicher besitzt zwei Bandwickelspulen mit den übrigen Aufwickeleinrichtungen. Auf jeder Seite sind also zum Auf- bzw. Abwickeln des Bandes zwei Motoren erforderlich, nämlich ein Motor MW, der direkt den Bandwickel antreibt, und ein weiterer Motor MP, der das Band über eine Transportrolle, an die das Band ständig angedrückt wird, vom Bandwickel her in die Pufferkammer einführt. Die Transportrolle TZ wird von einem von der Speichereinrichtung gesteuerten, zentralen Antriebsmotor betrieben. Solange die Pufferkammer P zur Hälfte mit Magnetband gefüllt ist. stehen die Motoren MP und MW still. Hierbei ist unterstellt, daß der Motor MP abhängig von dem Inhalt des Bandes in die Pufferkammer gesteuert wird, während der Motor MW ein kleines Aufwickeldrehmoment aufbringt, so daß das Band straff bleibt. Sobald die Kammer mehr als zur Hälfte mit Magnetband gefüllt ist, wird der Motor MP freigegeben, und es wird Band aus der Kammer herausgezogen. Hierbei kann der Motor MP als Generator laufen, wenn der Bandzug ausschließlich von dem Motor MW aufgebracht wird. Ist er hingegen nicht bis zur Hälfte mit Magnetband gefüllt, dann fördert der Motor MP Band von der Wickeleinrichtung in die Kammer. Erfindungsgemäß ist nun die Messung des Bandinhaltes in der Pufferkammer auf eine Kapazitätsmessung zurückgeführt derart, daß die beiden Seitenwände dieser Kammer P als Kondensatorplatte ausgebildet werden. Das in der Pufferkammer befindliche Magnetband hat Einfluß auf die Kapazität dieses Kondensators, und die Änderung des Kapazitätswertes kann unmittelbar zur Steuerung des Motors MP herangezogen werden. Da sich der absolute Kapazitätswert bei halbgefülltem Pufferspeicher P abhängig von der Tempe- raturluftfeuchtigkeit usw. ändern kann, ist es vorteilhaft, in unmittelbarer Nähe der Pufferkammer eine zweite Pufferkammer anzuordnen, die zur Hälfte mit einem Magnetband gefüllt ist. Eine Anordnung hierzu zeigt beispielsweise Fig. 2. Aus der Fig. 2 ist zu ersehen, daß die beiden Pufferspeicher unmittelbar nebeneinander angeordnet sind, wobei die linke Kammer als Normalbandkammer verwendet wird, in der sich eine definierte Länge Magnetband befindet, während die rechte Kammer als Durchlaufkammer gedacht ist, in der sich ständig der für die Abtasteinrichtung notwendige Bandvorrat befindet. Beide Kammern sind als Kondensatoren ausgebildet, d. h., die einzelnen Kammerwände 1, 2 und 3 dienen als Kondensatorplatten, zwischen denen die die übrigen Wände der Kammer bildenden Isolierwände 4 angeordnet sind. Die Messung der Kapazität unter Berücksichtigung des Vergleichsnormals kann dann in an sich bekannter Weise mit Hilfe einer Meßbrücke ohne weiteres erfolgen, wobei das Unterschreiten des Nullwertes anzeigt, daß sich in der Durchlaufkammer zu wenig Magnetband befindet, während das Überschreiten des Nullwertes anzeigt, daß in der Durchlaufkammer zuviel Magnetband vorhanden ist, so daß die Aufwickelvorrichtung entsprechend gesteuert werden kann. Die Kammern sind mit einer Abschirmung 5 umgeben. Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere kann die Anordnung des Pufferspeichers (Kammern) in verschiedener Weise erfolgen. Soist beispielsweise keineswegs notwendig, die Vergleichskammer unmittelbar neben der Durchlaufkammer anzuordnen. Das Vergleichsnormal kann auch auf völlig andere Weise gewonnen werden, wobei gegebenenfalls Schaltmittel, die den Kapazitätswert abhängig von der Luftfeuchtigkeit und/oder Temperatur berücksichtigen, vorzusehen sind. Patentansprüche.

1. Anordnung zum Überwachen der vorrätigen Bandlänge eines Magnetbandes in einem als Kassette ausgebildeten Pufferspeicher, der zwischen der Abtasteinrichtung und einer Aufspulrolle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette als Kondensator ausgebildet ist und die Längenmessung auf eine Kapazitätsmessung des aus zwei Wänden der Kassette, zwischen denen sich das vorrätige Magnetband befindet, bestehenden Kondensators zurückgeführt wird.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kapazitätsmessung eine Vergleichskapazität, z. B. in einer Brückenschaltung, bereitgestellt ist.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Vergleichskapazität eine zweite Kassette vorgesehen ist, von der die entsprechenden Wände als Kondensatorplatten ausgebildet sind und in der sich ein Magnetband mit mittlerer Länge befindet.

4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette bzw. Kassetten mit einer Abschirmung umgeben sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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